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Autor Thema: Die Nacht des Blutes  (Gelesen 30426 mal)

Beschreibung: Episode 1.1

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Areo

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #90 am: 08.09.2013, 19:55:35 »
Der stechende Schmerz ließ Areo straucheln. Brennend lähmte die Wunde den Druiden für einen Moment. Sein Überlebensinstinkt war das Einzige, was ihn in jenem Augenblick auf den Beinen hielt! Er wusste, wenn er nicht reagieren würde, wird sein Weg und damit das Schicksal seines Volkes hier enden. In diesem dunklen Zimmer. Weit ab der Wildnis, welche Areo so sehr vermisste. Er bemühte sich, bei Bewusstsein zu bleiben. Sein milchiger Blick glitt über den Fußboden, während er sein Gewicht auf den Stab stützte, um wieder sicheren Stand zu erlangen. Zwischen ihm und der Bestie lagen blutverschmiert die Blumen, mit denen das Mädchen einst so liebevoll und stolz versuchte, den Bürgern Aradans ein wenig Schönheit zu schenken. Es waren Lilien und einige Feilchen.

Beide Pflanzen standen in der Symbolik der Natur für Hoffnung.

Ain hüpfte wütend auf und ab, versuchte, die geistigen Ketten des Wunsches seines Freundes zu brechen, mit welcher seine Ehre ihn zwang, sich zurück zu halten. Areo wollte dem Wesen nicht mehr Schaden, als unbedingt nötig! Doch wie konnte er nur ahnen, dass sie sein Leben bedrohte! Ein weiterer dieser Schläge mit ihren zu Krallen gekrümmten Händen würde ihm endgültig das Bewusstsein rauben!

Zuflucht findest du im Wahn, und die Wildnis kennt nur noch den Tod.

Areo biss sich schmerzhaft auf die Unterlippe, bis er süßlich sein eigenes Blut schmeckte. So lenkte er seine Gedanken kurz von der lähmenden Wunde an seinem Rücken ab und schaffte es, sich erneut zu konzentrieren. Wir müssen weg hier! Schoss es ihm durch den Kopf. Er öffnete seine Faust und schnippte mit den Fingern. Damit signalisierte er Ain Folge mir! Schützend hob er den Stab, fasste ihn mit beiden Händen, hielt und vor die Brust und spannte all seine Muskeln an. Schwach schimmerte das Licht des Flures hinter der Kreatur und der Druide konzentrierte sich auf diesen einzigen, in Frage kommenden, Ausweg.

Er legte all seine Kraft, seinen Mut und seine Hoffnung in diese eine Bewegung und sprang in Richtung Tür.

In die Freiheit.[1]

Ain folgte ihm.[2]
 1. Überlebenspunkt verwendet. Akrobatik 16.
 2. Akrobatik 14.

Sternenblut

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #91 am: 08.09.2013, 21:15:44 »
Er legte alles in diesen Sprung, was er hatte. All seine Hoffnung. Und sie wurde erfüllt. Er kam an der Kreatur vorbei, öffnete die Tür und schlüpfte hinaus, bevor sich das Blumenmädchen auch nur zu ihm umgedreht hatte.

Und bevor sie ihm nachkam, sprang auch sein treuer Begleiter an seine Seite. Areo schlug die Tür wieder zu, bevor das Mädchen ihm folgen konnte.

Doch was ihn dann erwartete, war vielleicht noch schlimmer. Hinter ihm lag die Wand. Und vor ihm... eine Kreatur, wie er sie noch nie gesehen hatte. Ein grünhäutiger Hüne, der ihm den Rücken zuwandte, auf dem Körper eines Menschen sitzend. Langsam wandte sich das Wesen zu ihm um, sah ihn mit blutverschmierten Gesicht an, in den Händen einen ebenso blutigen Kopf.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Gelirion

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #92 am: 09.09.2013, 10:00:37 »
Mit aufgerissenen Augen, hatte Gelrion beobachtet, was dieser Oger mit dem Kopf der Frau machte. Es war so überraschend, dass er nicht einmal etwas zu Ina sagen oder machen konnte. Dann bemerkte er die Person, welche zusammen mit etwas kleineren aus einem Zimmer hinter dem Oger hechtete. Fest griff er die Axt, als sich der Oger zu den Wesen drehte. Er machte sich bereit, dem Oger seine Axt in den Rücken zu schlagen, sollte dieser auf die Beiden losgehen. Doch vielleicht ignorierte er sie und fraß weiter.

Rhamedes

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #93 am: 09.09.2013, 14:19:46 »
"Verdammt, verdammt, verdammt." Obwohl der Reflex des Menschen war, sich vom Schicksal geschlagen und als besonders niederträchtig behandelt zu fühlen, wusste Rhamedes ganz genau, dass er eher - für den Moment - von großem Glück gesegnet war. Der Menschenfresser war von seiner Tür gewichen, er könnte sie öffnen und er hatte das Bett verlassen, ehe es Feuer fing. Er hatte sich sogar schon ausgerüstet. Er stand auch nicht am Fenster, als die Holzplanke es durchschlug. Es war schon unverschämtes Glück, welches Rhamedes. Merao war ihm für den Moment gnädig. Aber es war auch wirklich so, wie man sagte. Merao sprach nie und dennoch wusste sofort jeder, was er von einem wollte. In diesem Fall, das brennende Zimmer verlassen und Überleben.
Rhamedes deuchte, warum dies so sein mochte. Warum die Menschenfresser noch nicht durch seine Tür gesprungen waren. "Vater..."

Schnell drehte Rhamedes den noch steckenden Schlüssel im Türschloss um, stieß die Tür mit einem Ruck auf, nachdem er sich nochmals kurz versichert hatte, dass er all seine Sachen beieinander hatte. Gekrampft hustete er den aufsteigenden Rauch aus und lief, so schnell es seine alten Knochen zuließen, aus dem Zimmer.

Sternenblut

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #94 am: 09.09.2013, 23:11:31 »
Rhamedes stolperte gegen die Wand. Die Zwangsjacke, die man ihm umgelegt hatte, nahm ihm jede Möglichkeit, sich abzufangen, und so spürte er den stechenden Schmerz des Aufpralls durch seine Schulter gehen.
"Hier wirst du verrotten, du verrückter Elternmörder!" schnauzte ihn jemand an.
Ein Bild schoss durch seinen Kopf. Ja, er hatte seine Mutter getötet. Aber er hatte keine Wahl gehabt. Sie glaubten ihm nicht, was er gesehen, was er gehört hatte...


Irritiert sah sich Rhamedes um. Für einen Moment war er weggetreten gewesen. Er erinnerte sich... es war eine der Szenen aus seinem nächtlichen Traum.

Der alte Tunichtgut stand im Flur des Gasthauses. Der Boden war blutverschmiert, und über die Länge des Flurs lagen bestimmt ein halbes Dutzend Leichen auf dem Boden. Einige Türen standen offen, einige waren verschlossen. Hinter der seinem Zimmer gegenüberliegenden Tür hörte er ein Kratzen und Stöhnen an der Tür...
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Areo

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #95 am: 10.09.2013, 16:14:47 »
Draußen. Noch vor wenigen Sekunden hatte er sein Schicksal in dem beklemmenden Zimmer hinter ihm enden sehen, doch tatsächlich. Ain kam nur einen Augenblick später neben seinem Oberschenkel zu stehen. Reflexartig wandte Areo sich um und schlug die Tür heftig in die Angeln. Mit seinem gesamten Gewicht stemmte er sich gegen das Holz, um das Blumenmädchen in dem Raum ein zu schließen. Trotz des blendenden Schmerzes und der tiefen Wunde in seinem Rücken legte er all seine Kraft in die Hüften und versperrte ihr so den Weg. Einen, wenn auch nur kleinen, Augenblick lang konnte Areo wieder tief durchatmen. Doch bevor er auch nur einen Gedanken an die Lüge vergeudete, in Sicherheit zu sein, bemerkte er erneut die Anspannung in Ains Körperhaltung und das Zucken des pelzigen Kopfes. Sein Freund hatte die Ohren fest zurückgelegt und ging in die Knie. Seine Haltung zeugte von Anspannung und ... Angst. Sich dessen bewusst hob Areo, weiterhin an die Tür gelehnt, den Kopf und begriff.[1]

Areo war am Ende seiner Kräfte. Er war verwundet, brauchte Hilfe. Und plötzlich, als er den großen, blutverschmierten und mächtigen Menschenfresser sah, welcher erneut zwischen ihm, Ain und der Freiheit stand, wusste der Halbelf,  dass er hier in der schillernden Stadt sterben würde.
 1. Wahrnehmung 15
« Letzte Änderung: 10.09.2013, 16:15:47 von Areo »

Rhamedes

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #96 am: 10.09.2013, 23:01:58 »
Wie soll ich meine Eltern getötet haben? Vor Sorge? Das machte wenig Sinn. Rhamedes war längst ein erwachsener Mann gewesen als er seinen eigenen Weg ging. Körperlich? Rhamedes ist ein alter Mann, der sich kaum vor allen den ganzen Problemchen des Alters wehren konnte, wie sollte er seiner Mutter etwas antun können? Davon ab, dass diese Frau über 100 Jahre alt wäre und es ihm doch sehr unwahrscheinlich schien. Aber Träume verbargen manchmal hinter surrealen Bildern irgendwelche Wahrheiten. Aber bei dieser konnte sich Rhamedes beim besten Willen nicht vorstellen, was dahinter verborgen sein mochte.

Er schüttelte den Kopf, um die Gedanken an den Traum loszuwerden. Seine Klarheit schien durch diese traumartige Erinnerung kurz zu schwinden. "Sich erinnern heißt erfinden.", versuchte er sich selbst zu beruhigen. Was ihm in Anbetracht des Blutes auf dem Boden allerdings nicht wirklich gelang. Er blickte auf seiner Hand als er sich seiner Umgebung gewahr wurde. Er zitterte wie Espenlaub. Das Stöhnen und Kratzen an der Tür machte ihm Sorgen. Noch ein Menschenfresser oder jemand der gefressen wurde? Er konnte nicht helfen. Er musste sich retten. Sein Zimmer brannte. Da war keine Zeit. "Aber was, wenn die Person noch lebt?"

"ES BRENNT!", rief er durch die geschlossene Tür und klopfte kurz und heftig daran, dann machte er sich auf dem Weg nach draußen, schnellen Fußes. "Wo war noch der Ausgang?"

Sternenblut

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #97 am: 10.09.2013, 23:44:28 »
Der Oger-Ork erhob sich langsam, während er den Kopf weiter zu Areo umdrehte. Ain beachtete er nur kurz, den Halbelfen aber knurrte er an, ein grollendes, hungriges Geräusch. Modrig riechender Atem schlug Areo entgegen.

Erst jetzt, wo das Monstrum sich ihm mit erhobenem Kopf zuwandte, konnte Areo erkennen, dass aus seinem Unterkiefer ein menschlicher Arm herausragte. Es sah aus, als hätte ein Mensch ihm die Finger ins Fleisch gerammt - das kam dem Druiden so furchtbar bekannt vor -, bevor der Hüne dem Angreifer den Arm abgerissen hatte. Auch ein paar kleinere Bißspuren waren auf der Haut des Halbogers zu erkennen.

Die Kreatur ließ sich Zeit. Der Gang war zu niedrig und zu eng, und so hatte er Mühe, sich Areo zuzuwenden. Stöhnend und knurrend starrte er ihn dabei an, den blutenden Kopf dabei noch immer in einer Hand...
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Sternenblut

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #98 am: 10.09.2013, 23:46:07 »
"Wir müssen ihm helfen", flüsterte seine Schwester Gelirion zu. "Das Monstrum beachtet uns gar nicht. Kannst du..." Sie schluckte, bevor sie weitersprach. "Ich glaube, man muss sie am Kopf treffen."
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Sternenblut

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #99 am: 10.09.2013, 23:54:41 »
Den Flur entlang, und dann links. So viel wusste Rhamedes noch.
Den Flur entlang, und dann links...
Kurz stockte Rhamedes. Er wusste, dass es bloß ein Echo seiner eigenen Gedanken gewesen war... aber es hatte geklungen wie eine fremde, gehässige Stimme, die sich über ihn lustig gemacht hatte. Wurde er allmählich verrückt, oder war das nur ein Symptom der Stress-Situation, in der er sich befand?

Unsicher ging er an einer Leiche nach der anderen vorbei. Aus dem Zimmer hinter ihm drang weiter das Stöhnen und Kratzen, das er endlich immer weniger hörte, als er die Biegung erreichte. Doch der Anblick, der sich ihm nun bot, war nicht unbedingt eine Verbesserung.

Zwar lag hier nur eine Leiche auf dem Boden. Dafür aber war es die Leiche eines Kindes, in der Mitte entzwei gerissen, sein Innerstes auf dem Boden und an den Wänden verteilt. Es roch erbärmlich. Die toten, starrenden Augen des Jungen waren genau auf ihn gerichtet.
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Gelirion

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #100 am: 11.09.2013, 10:39:34 »
Gelirion nickte leicht als Antwort für seine Schwester. Es sah nicht so aus, als ob der Ogerork die beiden da hinten in Ruhe lassen würde. Ein Glück, dass das Vieh sich hier nicht bewegen konnte. Vielleicht konnte dies von Vorteil genutzt werden. Schnell schätzten Gelirion in Gedanken. Es gab drei Möglichkeiten die er hatte. Er könnte das Ding angreifen oder einfach gehen oder die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Entscheidung war rasch getroffen. Die Option zu fliehen gab es nicht. Würde er dies tun, wäre sein Gesicht verloren, seine Schwester enttäuscht und er könnte sich nach dieser Nacht noch weniger im Spiegel in die Augen schauen. Die Aufmerksamkeit war auf den ersten Blick das Sicherste. Doch wohin sollte er das Ding locken? Am Ende müsste er doch gegen es antreten, schließlich wusste er auf Anhieb nicht, wo es weggesperrt werden könnte.
„Wenn ich zu Boden gehe, flieht! Ihr wisst wohin und ich auch.“ Flüsterte er seiner Schwester zu so dass es auch Radjesha hören konnte. Er wagte es nicht sie anzusehen oder etwas anderes zu sagen. Was sollte er auch sagen. Im Moment wollte er nicht weiter darüber nachdenken was passieren könnte. Für einen Kampf war das nicht gut.

Seine Füße waren flink. Es fühlte sich seltsam ungewohnt an ohne richtige Rüstung zu rennen. Dies hatte aber auch den Vorteil, dass er etwas schneller als Sonst war. So war der Weg zum Ogerork keine wirkliche Entfernung. Zuerst dachte er daran, dem Ding die Axt in den Rücken zu schlagen. Doch dann bemerkte er, dass er seinen Hinterkopf erreichen konnte. Also wendete er den Angriff auf diesen Punkt. Was deutlich schwieriger war, da der Ogrerork um einiges größer war..[1]
 1. Angriff Ogerork 9- Schaden 4 … Da ich jetzt nicht genau weiß ob ich irgendwelche Boni bekomme sind die nicht drinne aber ich denk auch damit war es ein schlechter Auftakt.
« Letzte Änderung: 11.09.2013, 11:54:28 von Gelirion »

Rhamedes

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #101 am: 11.09.2013, 11:53:19 »
Konnte man in Gedanken seine Stimme hören? Oder hörte man in Gedanken vielmehr immer seine Stimme. Rhamedes erwiderte traurig den gebrochenen Blick des zerrissenen Kindes. Hatte die spottende Stimme nicht einen zu kindlichen Ton gehabt? Beinahe wie eine Illusion von Rhamedes Stimme, als sie noch jung und nicht vom Alter aufgerieben war. Wie zu jener Zeit als er seinen Eltern noch folgsam war, obwohl er sich in Anbetracht seiner eigenen Wünsche nach Freiheit und Nichtstun zerrissen fühlte. Es schauderte bei dem Gedanken an diese Zeit seines Lebens, in der er lustlos vor sich hinvegetierte bis er herausfand lustvoll vor sich hinzuvegetieren. Und er schauderte aufgrund dieses Kindes. Langsam stiegen auch Tränen in die Augen des alten Mannes. Für Nafalem - seinen Sohn - hatte er sich die grausamsten Tode in Gedanken erdacht als er hörte, dass die goldenen Magi ihn geopfert hätten für irgendein Ritual oder Experiment. Wie grausam war sein Tod? Lag auch er zerrissen in seinen eigenen Därmen, den Schmerz des Todes noch in den Blick gemeißelt bis die Augen endlich verfault waren?
Jetzt liefen die Tränen hinab, während der bestialische Gestank Rhamedes kurz und heftig atmen ließ. Bloß die Geschmackssinne mit dem unrhythmischen, kurzen Atmen verwirren, auf dass der Gestank erträglich wurde. Er wurde es nicht. Er stieß auf. Lange würde er hier nicht beisammen bleiben. Er hielt es nicht mehr aus.

Schnell lief er, den Kindsleichnam weit umrundet, um nicht in der Blutpfütze auszugleiten. Für das Kind war nichts mehr zu tun und für die anderen Leichen auch nicht. Wer hatte sowas getan? Ein paar Menschenfresser konnten es nicht gewesen sein. Hatten sie ihn einfach noch nicht bemerkt? Egal, es brannte. Er musste raus.

Sternenblut

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« Antwort #102 am: 11.09.2013, 12:40:57 »
Mit einem kurzen Satz nach vorne sprang Gelirion dem Monstrum entgegen, und schlug dabei mit der Holzfälleraxt zu. Fast hätte er seinen Schlag verfehlt. Das Blut auf dem Boden brachte ihn ins Rutschen, und nur mit Mühe konnte er sein Gleichgewicht halten. Statt dem Halboger die Axt von oben auf den Kopf zu schlagen, hieb er sie ihm nun in den Hinterkopf.

Die Kreatur zuckte zusammen, und gab ein lautes Stöhnen von sich, fast ein Brüllen. Es ließ den.Kopf fallen, griff nach der Axt in seinem Schädel, und versuchte vergeblich, sich umzudrehen. Blut spritzte aus der Wunde, und die beiden Frauen hinter Gelirion schrien erschrocken auf.

Dann ging plötzlich ein Zucken durch den massigen Körper, und er fiel nach vorne um.

Zwischen ihm und Areo war nur noch eine Handbreit Platz. Ain war rechtzeitig zur Seite gesprungen und kläffte den Leichnam jetzt wütend an. Die Kreatur aber bewegtesich nicht mehr.
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Gelirion

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« Antwort #103 am: 11.09.2013, 13:35:36 »
Zuerst hatte Gelirion innerlich geflucht. Die Axt steckte fest und er musste loslassen, um nicht in die Fänge des Ogerork zu geraten. Verzweifelt hatte er schon überlegt, wie er wieder an die Axt kommen würde doch im nächsten Augenblick hatte sich dies erledigt.
Auch Gelirion hatte einen satz nach hinten gemacht, auch wenn das Ding nach vorne fiel. Während der Hund den Ogerork anbellte, eilte Gelirion zu seiner Axt. Er stellte seinen Fuß auf den Kopf und riss sie aus dem Schädel. Dann ließ er sie nieder fahren. Er schlug ein paar Mal zu und trennte dem Ogerork den Kopf ab. Das Ding sollte nie wieder aufstehen.
Erst jetzt realisierte er, dass die Person ein Halbelfenmann war. „Los verschwinden wir!“ sagte er zu ihm und deutete in den Gang hinter sich. Er selbst ging voran und wartete erst einige Schritte hinter der Ogerorkleiche darauf, dass der Halbelfenbruder ihm folgte. Er nahm ja auch an, dass der Mann laufen konnte und nicht verletzt war.

Sternenblut

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« Antwort #104 am: 11.09.2013, 13:37:30 »
Für den Moment würde er keine Antwort finden, was es mit dem Traum auf sich hatte. Im Moment musste er sich darauf konzentrieren, hier heraus zu kommen.

Und so lief er, mit so viel Abstand wie möglich, an dem vorbei, was vom Körper des Jungen übrig war. Oder zumindest war das sein Plan. Denn als er auf Höhe des Oberkörpers war, aus dem die geplatzten Lungen unten heraushingen, rollten sich die Augen auf einmal in seine Richtung, und die Hände griffen nach ihm!

Voller Schreck sprang Rhamedes fort vom dem schrecklich-skurrilen Körper-Rest, stolperte, und landete schmerzhaft auf dem Boden, inmitten dessen, was einst im Inneren des Jungen gewesen war.

Ja, er hatte sich tatsächlich bewegt. Und er tat es noch. Mit Händen und Armen zog sich der halbe Leichnam über den Boden, versuchte, sich zu drehen, um sich so Rhamedes zuzuwenden.

Währenddessen bemerkte Rhamedes, wie sich Rauch an der Decke sammelte...
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