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Autor Thema: Geisterstadt  (Gelesen 96048 mal)

Beschreibung: Episode 1.2

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Areo

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Geisterstadt
« Antwort #240 am: 13.07.2014, 21:38:57 »
Auch wenn der Druide die Konversation nicht Wort genau verfolgen konnte, sagten die Gesten der einzelnen Beteiligten genug. Er versuchte die gesamte Zeit Radjeshas Blickkontakt zu finden. Doch er verstand, wieso sie sich von ihm abwandte. Sein ruhiges Verhalten, obgleich des Blutbades in diesem Zimmer, musste einfach die Grausamkeit der Situation unterstreichen.

Andererseits kam Areo nicht umhin sich einzugestehen, dass ihn das Verhalten der Beteiligten regelrecht erleichterte. Es zeigte ihm, dass diese Taten, egal wie notwendig sie waren... Niemals selbstverständlich werden konnten. Der Gesichtsausdruck Radjeshas erinnerte Areo daran, zu was Schnüffler, Gelirion und er binnen weniger Tage geworden waren und ließ ihn erschüttert auf sich selbst blicken, dass sie den Tod des Elfen in so wenigen Augenblicken, stumm - ohne eine einzelne Silbe zu wechseln, beschlossen hatten.

Er wünschte sich, er hätte eine Stimme um Schnüfflers Tat zu rechtfertigen. Doch ihm blieb nur seine Körperhaltung. Areo stand einfach da und beobachtete. Er ließ den übrigen Anwesenden Zeit, ihrer Bestürzung freien Lauf zu lassen. Er sah, dass die Anderen zur Türe blickten und wandte sich darauf um, nur um einen Blick auf Katarinas entsetzten Ausdruck zu erhaschen. Doch er rührte sich nicht vom Fleck.

Erst als die Frau die Tür wieder geschlossen hatte, ging Areo einen Schritt auf Schnüffler zu und legte ihm sanft, gar tröstend die Hand auf die Schulter, während dieser vor dem Elfen auf dem Boden kauerte. Auch wenn der Halbork keine seiner Gesten jemals zur Gänze verstehen würde...

Areo war ihm Dankbar. So unendlich Dankbar dafür, dass er diese Bürde ohne zu zögern auf sich genommen hatte. Vor wenigen Momenten kannte er ihn noch kaum, doch nun fühlte er sich dem Halbork weit näher als zuvor. Nach dieser Tat sah er ihn als Mann, der alles dafür tat, diese Gemeinschaft zu schützen. Und was noch viel wichtiger war... Daraus folgte Vertrauen.

Vertrauen darin, dass er gleichsam wie Gelirion und Areo alles dafür tun würde, diesen Krieg zu gewinnen.

Gelirion

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Geisterstadt
« Antwort #241 am: 14.07.2014, 01:07:21 »
Gelirion stand immer noch in der Nähe von Radjesha. Er hatte die Augen geschlossen und biss sich auf die Unterlippe um nicht in Schnüfflers Logik einzufallen. Für ihn hätte der Elf wählen müssen. Aber da prallten Glaubensfragen mit ihren ethischen und moralischen Ansätzen aufeinander. Gelirion merkte dies und schwieg lieber.

Als die Tür geschlossen war, öffnete er wieder die Augen und blickte auf Schnüffler. Es erleichterte ihn, dessen Worte an den Toten zu hören. Nach einigen Augenblicken der Stille und Areos Gesten fragte er Schnüffler „Wir sind gerade so alleine wie es geht. Wie kann ich dir helfen Schnüffler?“

Schnüffler

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Geisterstadt
« Antwort #242 am: 14.07.2014, 14:44:00 »
Schnüffler blickte auf. "Du kannst mir nicht helfen, Gelirion. Ich habe zu viel auf dem Kerbholz. Ich war Wilderer, Räuber und habe für die Zuhälter die Mädchen klar gemacht. Als die Apokalypse kam, dachte ich, dass ich aus der ganzen Scheiße ausbrechen könnte. Ich wollte mein Leben der Gemeinschaft geben und um Buße bitten. Ich wollte sogar bei Rhamedes die Beichte ablegen, glaubst Du es? Aber nun weiß ich, dass die Scheiße weitergeht. Ich komme nicht heraus. Keine Vergebung, keine Gnade. Ich werde in Qirios' Feuern brennen oder Cerivia wird mich im gleißenden Nichts verglühen lassen. Du kannst mir nicht helfen, Gelirion. Bleibe nur einen Moment bei mir...", sagte er mit zermürbter Stimme.
"Die Grausamkeit der meisten Menschen ist Phantasielosigkeit, und ihre Brutalität Ignoranz."
Kurt Tucholsky

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Gelirion

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Geisterstadt
« Antwort #243 am: 14.07.2014, 19:22:29 »
Still nickte Gelirion. Er trat ein paar Schritte näher. Die Beichte von Schnüffler hatte er nicht erwartet. Von daher hatte er auch keine Antwort, keine schlichtenden Worte. Schnüffler musste seinen Weg finden und wenn er jetzt wollte, dass Gelirion da war, dann war es das mindeste was er machen konnte.

Sternenblut

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Geisterstadt
« Antwort #244 am: 15.07.2014, 22:48:00 »
Während die beiden Männer neben der Leiche des Elfen standen, erhob sich Radjesha. Ihre Augen waren noch immer auf den Toten gerichtet, aber schließlich riss sie ihren Blick los.

"Wir müssen sie fragen", sagte sie kryptisch. Als sie den Blicken der Männer entnahm, dass sie sie nicht verstanden, erklärte sie: "Unsere Gefährten. Jeden Einzelnen, Männer, Frauen, Alte, Kinder. Wir müssen wissen, was sie wollen, wenn... das Schlimmste passiert. Wir müssen damit rechnen, bei jedem von uns, jederzeit. Und jeder muss entscheiden, ob er es wissen will, oder ob er... ein Schicksal wie Ajuris bevorzugt."

Dann richtete sich ihr Blick auf Schnüffler. "Und du, richte dich auf. Du hattest eine schwere Entscheidung zu treffen, und du hast sie getroffen. Es ist egal, ob die Entscheidung nun gut oder schlecht war. Das könnte die nur Ajuri selbst beantworten. Wichtig ist, dass du die Entscheidung getroffen hast, und damit Stärke bewiesen hast. Und was deine Vergangenheit angeht..." Sie schüttelte den Kopf. "Glaubst du wirklich, du bist der einzige, der Fehler gemacht hat? Auch ich habe Dinge getan, die ich bereue. Ich war nie auf einem Schlachtfeld oder musste auf der Straße überleben. Nein, ich war in fein ausgestatteten Räumen, bei gutem Wein und gutem Essen, und musste über das Schicksal von Bürgern, Freunden und Feinden, entscheiden. Leuten, die ich nie zuvor gesehen habe. Und manchmal Leute, die durch meine Entscheidungen Schlimmes erlebten, vielleicht sogar ihr Leben verloren, obwohl sie meinen Namen nie zuvor gehört haben."

Sie löste sich von der Wand, ging langsam zur Tür, blieb aber davor noch einmal stehen. "Leben heißt, Entscheidungen zu treffen. Und wer Entscheidungen trifft, macht Fehler. Und manchmal glauben wir, dass wir zu Dingen gezwungen sind, ob es nun stimmt oder nicht. Aber, Schnüffler, die Fehler deiner Vergangenheit sind genau das: Vergangenheit. Du willst Buße tun, willst eine Absolution? Die kannst du dir nur selbst geben. Aber nur, wenn du deine Träume von einer besseren Welt nicht aufgibst."

Radjesha sah dem Halbork fest in die Augen. Noch machte sie keine Anstalten, den Raum zu verlassen. "Es geht nicht darum, eine perfekte Welt zu schaffen. Es reicht völlig, wenn sie gut ist. Und diese Chance haben wir, immer noch."
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Sternenblut

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Geisterstadt
« Antwort #245 am: 15.07.2014, 22:53:19 »
Rhamedes' Atmung und Herzschlag wurden durch Esulildes Zauber tatsächlich stabiler. Sie legte den alten Mann in eine gerade Position, und suchte dann nach Khoon. Er war schnell zu finden: Nur wenige Räume weiter saß er, in seinem Arbeitszimmer, und schrieb in irgendwelchen Unterlagen.

Als Esulilde ihm erklärte, was passiert war, sprang er sofort auf, griff nach einer kleinen Tasche, und eilte ihr hinterher. Routiniert untersuchte er Rhamedes, und nickte der jungen Priesterin dann zu. "Es könnte gut sein, dass ihr ihm das Leben gerettet habt. Er ist schwach, aber stabil. Ich nehme an, die letzten Tage waren einfach zu viel für ihn."

Er zögerte kurz, und ergänzte dann: "Er kann auf keinen Fall an der Expedition teilnehmen. Ich kümmere mich um ihn, sprecht ihr mit Gelirion und Schnüffler?"
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Esulilde Ziberadi

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Geisterstadt
« Antwort #246 am: 15.07.2014, 23:30:17 »
Als sie merkte, dass ihr Zauber die gewünschte Wirkung erzielt hatte, huschte ein Lächeln über Esulildes Gesicht.

Bei Khoons worten nickte die Priesterin. "Danke, dass Ihr Euch um ihn kümmert. Gelirion und Schnüffler werde ich informieren."
Dann kehrte sie erneut in ihr Zimmer zurück, nahm ihre Habseligkeiten an sich und suchte nach Gelirion und Schnüffler.
Bei den beiden lag ein Elf - scheinbar tot "Was in Aguas' Namen ist hier vorgefallen?", fragte Esulilde, während sich ihr Blick vom toten Elfen löste und zuerst Gelirion, dann Schnüffler fixierte.
« Letzte Änderung: 15.07.2014, 23:56:11 von Esulilde Ziberadi »

Schnüffler

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Geisterstadt
« Antwort #247 am: 17.07.2014, 22:28:07 »
Schnüffler seufzte und erhob sich. "Er war infiziert und ich habe ihn getötet. Er sollte nicht miterleben müssen, wie er sich langsam verwandelt und einer von den Zombies wird. Es tut mir leid um ihn.", sagte er nur das nötigste erklärend. Er fragte sich, wie oft er diese Art von Gespräch in den kommenden Stunden führen musste. Es würde ihn einiges an Kraft kosten und wahrscheinlich würde es nicht jeder verstehen. Tatsächlich war es wahrscheinlich, dass nicht nur Katarina ihm ein niederes Motiv unterstellen würde. Er würde damit klar kommen müssen.

Seine Gedanken kreisten um das, was die junge Frau ihm gesagt hatte. Es half ihm nicht direkt weiter. Doch trotzdem hatte sie etwas in ihm bewirkt. Ein Gedanke, der ihm eine gewisse Art verzweifelten Mutes erweckte. "Leben, trotzdem...", murmelte er gedankenverloren.

Er zog den blutbeschmierten Wams aus und legte ihn auf die Pritsche. "Ich werde mit Khoon besprechen, was wir mit seinem Körper machen. Am besten wäre es, wir würden ihn verbrennen. Und seine Asche bringen wir in seine Heimat. Ja...", sagte er und verließ den Raum. Dann ging er zu Khoon un erklärte ihm, was vorgefallen war.
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Omrah

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Geisterstadt
« Antwort #248 am: 17.07.2014, 22:31:45 »
"Komisch" dachte sich Omrah. Es war niemand zu sehen aber wer hatte dann den Ring hier in der Erde vergraben? Er war doch garantiert nicht vom Himmel gefallen und hatte sich bei dem Aufschlag in den Boden gebohrt... oder etwa doch? Nein, vermutlich war der Ring schon uralt und hatte einige Jahre in dem Boden gelegen, bis Omrah ihn glücklicherweise gefunden hatte. Er verzog sein Gesicht zu einer Grimasse als er den Aufschrei des Insassen hörte und beobachtete weiterhin die Gegend. Interessiert verfolgte er die kleine Biene und wich erschrocken zurück, als sie von der unsichtbaren, magischen Barriere abprallte. Der erste Schrecken wandelte sich schnell in die Einsicht, dass diese magische Barriere durchaus nützlich gegen die Untoten sein konnte. Doch prallten auch die anderen Überlebenden davon ab und war sie vielleicht gefährlich? Wie stellte er das Ding eigentlich ab? Omrah wedelte mit der Hand und fing dann an, so schnell er konnte über den Hof zu rennen, um der Kugel zu entkommen. Als er sich sicher war, dass er das ohne sichtlichen Erfolg wohl noch einige Minuten weiter machen konnte, lief er los, um Rhamedes aufzusuchen. Der Opa hatte doch gezaubert, vielleicht wusste er mehr.

Gelirion

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Geisterstadt
« Antwort #249 am: 18.07.2014, 09:01:24 »
Gelirion blickte dem gehenden Halbork nach. Radjesha hatte gut gesprochen, wie eine Diplomation. Es war vollkommen richtig was sie gesagt hat. Ja Leben heißt Entscheidungen zu treffen und dann mit den Entscheidungen weiter zu leben.

„ Radjesha?“ sagte er und blickte zu der Frau. „Ihr habt recht. Danke für eure Worte. Da ein Teil der Gruppe bald aufbricht. Wärt ihr bereit mit den Anderen über die Gefahr und ihren Wunsch wie sie damit umgehen wollen zu sprechen?“ Gerade bei diesen Worten merkte Gelirion wie schwer es für ihn selbst war zu akzeptieren, dass ein Biss den Tod bedeutete. Bevor er jedoch in dunklere Gedanken abdriftete, wendete er sich an Areo. Kurz erzählte er ihm, was sie gerade gesagt hatten. Dann meinte er, in beiden Sprachen. „Ich werde mich nun vorbereiten gehen. Wenn etwas ist, ich bin in der Schmiede.“ Bevor er den Raum verließ, wartete er natürlich noch auf Radjeshas Antwort.

Esulilde Ziberadi

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Geisterstadt
« Antwort #250 am: 18.07.2014, 19:05:12 »
"Gelirion, es gibt noch etwas, das Ihr wissen solltet." sprach Esulilde. "Ich kam, um Euch leider eine schlechte Nachricht zu überbringen. Rhamedes kam vor wenigen Augenblicken in mein Zimmer, doch er ist völlig unvermittelt zusammengebrochen. Er wird nicht an der Expedition teilnehmen können. ich habe ihn stabilisiert, Khoon der Heiler wird während unserer Expedition ein Auge auf ihn haben."
« Letzte Änderung: 19.07.2014, 11:03:21 von Esulilde Ziberadi »

Sternenblut

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Geisterstadt
« Antwort #251 am: 19.07.2014, 15:24:01 »
Einen kurzen Augenblick, kaum eine halbe Sekunde, zeigte Radjesha ein Gefühl, etwas in ihren Augen, das nicht gerade Einverständnis zeigte.[1] Doch der Blick verschwand so schnell, dass er kaum wahrzunehmen war. Sie atmete tief durch, und nickte dann. "Natürlich. Ich kümmere mich darum", erklärte sie und übersetzte für Areo. "Aber auch die Mitglieder der Expedition sollten gefragt werden. Ganz besonders sie. Das sollte jemand übernehmen, der mit dabei ist."

Dann ging sie, verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich.

Schnüffler suchte in der Zwischenzeit Khoon auf. Noch im Gang hatte er Katarinas Worte hören können, wusste also, wo er Khoon - und Rhamedes - finden würde. Der alte Mann lag in dem Schlafraum der Gruppe auf einigen Kissen, und hatte die Augen geschlossen. Khoon hatte sich neben ihn gesetzt, und rieb sein Gesicht mit einer grünlichen Salbe ein. Der Geruch von Minze lag in der Luft.

"Er ist noch schwach, aber er wird wieder", erklärte der Heiler. Schnüffler nickte nur, und berichtete dann von den Ereignissen um Ajuri. Khoon reagierte gefasst. Der Heiler schien begriffen zu haben, was in ihrer Lage Notwendigkeiten waren. Er legte dem Halbork seine Hand auf die Schulter, und erklärte leise: "Vielleicht habt ihr mit eurem Handeln uns alle gerettet. Ich danke euch. Das Mindeste, was ich tun kann, ist, dem Elfen eine angemessene Bestattung zu bieten. Ich werde alles vorbereiten."

Er biss sich auf die Lippe, bevor er weitersprach. "Und... es ist kein schöner Gedanke, aber wir müssen so denken. Ich werde mich darum kümmern, dass seine Rüstung gereinigt wird. Wir können nicht auf sie verzichten."


Omrah war mit der ihn umgebenden Kugel in Richtung des Hauptgebäudes gelaufen - doch noch bevor er die Tür erreicht hatte, verschwand die Magie, löste sich einfach in Luft auf. Der Stein, der gerade noch geleuchtet hatte, hatte sich grauschwarz verfärbt, als wäre er ausgebrannt.
Zwei Steine waren noch übrig... zwei mal eine Minute, wenn sie genauso wirkten wie der erste.

Auch wenn die Kugel nun verschwunden war, suchte Omrah nach Rhamedes - und fand ihn bei Khoon und Schnüffler. Khoon erklärte dem Jungen, dass er sich keine Sorgen machen müsse, dass Rhamedes wieder zu Kräften kommen würde. Aber er könne nicht an der Expedition teilnehmen, und müsse jetzt schlafen.

Gemeinsam mit Schnüffler verließ Omrah den Raum wieder, und der Halbork schloss die Tür. Rhamedes brauchte nun Ruhe.

Als sie in die Haupthalle kamen, saß Katarina dort bereits. Sie hatte an dem Tisch eine große Karte ausgebreitet. "Wir sind soweit", erklärte sie. "Ich erläutere den Plan, dann geht es los. Holt ihr die anderen her?"
 1. Sense Motive gegen SG 20 für weitere Informationen
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Sternenblut

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Geisterstadt
« Antwort #252 am: 19.07.2014, 15:50:14 »
Nachdem sich alle, die an der Expedition teilnahmen, versammelt hatten, begann Katarina zu sprechen. "Ihr habt sicher schon alle mitbekommen, dass Rhamedes uns nicht begleiten wird. Das ist nicht schön, aber auch nicht tragisch. Ich hätte ihn wegen seiner Fähigkeiten gerne dabei gehabt, aber wir kommen auch ohne ihn aus."

Dann zeigte sie auf die Karte vor sich - sechs Pergamente, in zwei Reihen zu je drei Seiten nebeneinander gelegt und an den Kanten zusammengenäht. "Dies ist der Weg, den ich mit Mentaru ausgearbeitet habe. Wundert euch nicht über die Größe der Karte. Wir haben drei verschiedene Wege hin ausgearbeitet, und zwei weitere Optionen für den Rückweg, falls wir irgendwo Probleme bekommen oder ein Weg versperrt ist. Wenn alles perfekt läuft, brauchen wir nur eine Seite der Karte."

Sie sah sich in der kleinen Gruppe um, sah jeden Einzelnen an. Gelirion, Areo. Schnüffler, den sie einen Moment länger fixierte als die anderen. Omrah, das jüngste Mitglied ihrer Gruppe. Und natürlich Esulilde, die einzige Geistliche ihrer kleinen Expedition.

"Wir ihr wisst, suchen wir nach der Akademie von Charius. Dort hat man Jonaas-Gläubige zu Kriegern ausgebildet. Wenn wir Glück haben, finden wir dort auch noch Ausrüstung, Waffen und Rüstungen oder auch anderes. Denkt daran, dass es zwar ein Ort für Gläubige war, aber kein Tempel. Wir plündern also keinen heiligen Ort, wenn wir uns dort bedienen, sondern lediglich eine Akademie."

Sie deutete auf die Karte. "Wir müssen leider zum Haupteingang aus dem Sanatorium raus. Wenn alles gut läuft, wird dies sogar der gefährlichste Teil unserer kleinen Aktion. Es gibt auf dem Platz einen kleinen Brunnen, der sich über einen Mechanismus zur Seite schieben lässt. Darunter verbirgt sich ein Geheimgang. Dieser Weg führt uns geradewegs zur Schwerterstraße, wo sich die Akademie befindet. Wir kommen hier", sie deutete auf einen anderen Teil der Karte, "in einer kleinen Schmiede heraus. Von dort sind es noch gute zwanzig Meter bis zur Akademie. Das Gebäude ist allerdings mit hohen Mauern versehen. Man kann nicht einfach hinüber klettern, denn oben auf der Mauer sind Klingen angebracht. Wir müssen uns einen Weg hinein suchen, oder die Vordertüren aufbrechen und uns so Zugang verschaffen."

Katarina tippte mit ihrem Finger auf den Ort, an dem die Akademie eingezeichnet war. "Vielleicht gibt es sogar Überlebende. Der Ort ist sicherlich nicht so gut geschützt wie das Sanatorium, aber eine kleine Festung war er auch. Genauso gut kann es aber auch sein, dass uns dort wandelnde Tote erwarten - und zwar kräftige wandelnde Tote, die als Lebende Krieger und deren Ausbilder waren."

Von dem Stuhl, der neben ihr stand, holte sie ein weiteres Pergament hervor. Dies zeigte offensichtlich den Plan eines großen Gebäudes mit drei Stockwerken.

"Es gibt ein Erdgeschoss, ein Obergeschoss und einen Keller. Nach allem, was ich weiß, dürfte sich das Buch, das ich suche, im Keller befinden. Das ist gut für uns, denn selbst, wenn das Gebäude abgebrannt ist, sollte das Buch geschützt im Keller liegen. Es befindet sich in einer Art Schatzkammer, die aber kein Gold oder ähnliches enthält, sondern diverse alte Schriften und Relikte. Ich gehe davon aus, dass wir den Zugang aufbrechen müssen. Wenn wir das geschafft haben, muss ich nur noch das richtige Buch finden, und wir können uns auf den Rückweg machen."

Sie rollte ihre Pläne zusammen und steckte sie in ihren Rucksack. Dann sah sie erneut jeden aus der Runde an. "Oder wir nutzen die Gelegenheit, und ich versuche, gleich vor Ort das Geheimnis zu entschlüsseln. Und wir machen uns ohne Umwege sofort auf zum Tempel, um das Artefakt zu suchen. Das aber sollten wir entscheiden, wenn wir dort sind. Schauen, wie es uns geht, wie viel Kraft wir noch haben und wo der verschollene Tempel überhaupt liegt. Vielleicht liegt das Sanatorium sowieso auf dem Weg dorthin."
Sie schlug die Hände vor ihrer Brust zusammen, und lächelte in die Runde. "Wenn keine Fragen mehr sind, können wir von mir aus aufbrechen."
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Gelirion

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Geisterstadt
« Antwort #253 am: 19.07.2014, 17:04:53 »
 Der junge Paladin nickte zu den Worten von Radjesha. Ihm fiel das kurze Aufblitzen in Radjeshas Augen nicht auf. Was Esulildes Botschaft anging. So zeigte er sich überrascht. Der alte Mann hatte auf ihn noch recht fit gewirkt. Er äußerte eine Vermutung an Esulilde, dass der alte Mann vielleicht die Tage doch nicht so gut weggesteckt hatte. Dass er jetzt, wo die Panik nachließ, sein Körper das einforderte, was er eigentlich haben wollte. Jedem ging es ja so. Selbst Gelirion hatte diesen Moment gehabt. Bei Rhamedes  kam jetzt wohl sein alter zum tragen. Er dankte auch Esulilde das sie sich um ihn gekümmert hatte.
Kurz blitze ihn ihm während seiner dankenden Worte, der Gedanke auf, dass Esulildes oder der ältere Priester etwas mit Rhamedes Schwächeanfall zu tun hatte. Doch diesen Gedanken ließ er erst einmal ruhen. Schließlich war für eine Untersuchung jetzt im Moment keine Zeit. 

Nach dem Gespräch zog er sich in die Schmiede zurück. Dort pflegte er seine neue Ausrüstung und versank in ein Gebet, nachdem er die Rüstung angelegt hatte.


Später hörte er den Ausführungen von Katarina genau zu. Er war von ihrer Planung beeindruckt. So machten es Profis und es bestätigte sich für ihn, dass sie keine einfache Adlige war. Zu ihren Ausführungen hatte er keinerlei Fragen, denn noch war da noch eine Aufgabe. „Habt bitte noch einen Moment. Unsere Suche ist sehr gut geplant und ich denke dass wir es schaffen können. Doch wir gehen eine Gefahr ein und sollten klären, was passieren soll, wenn einer von uns sich mit der Seuche ansteckt.“ Er schwieg einen Moment. „Die Seuche ist tötlich auch wenn es von der Infektion bis zum Ausbruch unterschiedlich lange dauern kann. Außerdem ist es eine Gefahr für alle anderen, besonders hier im Sanatorium. Darum, was soll passieren wenn ihr gebissen werdet oder verseuchtes Blut schluckt? Wollt ihr es wissen oder in Unwissenheit sterben?“ er schluckte bei den Worten. Sein Blick sagte jedoch, dass er zu allem bereit war. „Schnüffler und ich haben es schon geklärt. Er wird mich töten oder ich ihn, falls wir uns anstecken. Nun, was sind eure Wünsche?“ Jeden der anderen, auch das Kind, blickte er fest an. Er erwartete eine Antwort. Für Areo hatte er beim Sprechen Handzeichen benutzt. Natürlich war einiges noch sehr umständlich aber der stumme Halbelf müsste alles verstanden haben.
« Letzte Änderung: 19.07.2014, 20:18:59 von Gelirion »

Sternenblut

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Geisterstadt
« Antwort #254 am: 19.07.2014, 17:27:24 »
Katarina antwortete ihm als Erste. "Eine sehr gute Frage. Ich würde es wissen wollen, unbedingt. Und wenn eben möglich, würde ich wollen, dass man mich erst tötet, wenn es unvermeidbar ist. Bis dahin möchte ich der Gruppe so lange wie möglich nützlich sein."
Ihre Stimme war fest, und der Gedanke schien ihr keine besondere Angst zu machen. Dennoch setzte sie sich nach ihrer Äußerung hin, und wartete auf die Reaktionen der Anderen.
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