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Autor Thema: [Inplay] Ermittlungsakte  (Gelesen 53884 mal)

Beschreibung: Alles beginnt mit einem Vermissten

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Menas Starling

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[Inplay] Ermittlungsakte
« Antwort #210 am: 16.10.2014, 08:44:58 »
Die Abweisung der obersten Stadtwächterin verwundert Menas, es passte in keiner Weise zu dem, was er von ihr gehört hatte. Recht verdutzt fängt er die ihm zugeworfenen Münzen auf während er sich immer mehr fragt, wovor Roani Cheliff  solch panische Angst hat. Es musste mehr dahinter stecken, als der Verlust ihrer Männer in ihrem Bezirk den sie offensichtlich hinzunehmen bereit ist.

Bevor Menas seinen gepanzerten Stiefel in die Tür stellen kann um ein letzten Mal zu versuchen mehr aus ihr heraus zu bekommen, ist seine Schwester bereits schneller und versucht dem weiblichen Hauptmann ins Gewissen zu reden.

"Der Tod weiterer Menschen unter eurem Schutz kann dadurch verhindert werden", schlägt er flüsternd in die gleiche Kerbe wie seine Schwester, obwohl ihm die Bürger dieser Stadt ehrlicherweise recht egal sind, solange sie ihn nicht entweder bezahlen oder dringend benötigte Informationen besitzen. "Wir können euch helfen, so dass ihr nicht länger tatenlos zuschauen müsst."
« Letzte Änderung: 16.10.2014, 08:45:16 von Menas Starling »

Der Hesse

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[Inplay] Ermittlungsakte
« Antwort #211 am: 16.10.2014, 12:44:23 »
Doch der weibliche Hauptmann der Stadtwache des Viertels von Alt Cassomir lässt sich in ihrer Entscheidung wenig beirren.
Zumindest wenn es darum geht die drei Fremden ins Innere ihres Sitzes zu lassen beziehungsweise aus dem nächtlichen Treffen und Anliegen ein längeres Gespräch werden zu lassen.
"Weg von der Tür!", zischt die ältere Frau sichtlich befehlend und harsch werdend.
Aber nur um leise flüsternd nachzusetzen:
"Seit etwa drei Monaten sterben fast jede Nacht Menschen.
Egal, welchen Standes, welcher Rasse, welchem Geschlecht oder welchem Alters.
Und egal, wo sie sich befanden: Mal mitten auf der Straße und mal in ihren Betten."
, wobei ihr Blick sichtlich angefressen auf die Hand von Lucia geht, denn auch wenn die junge Meisterdetektivin wie auch ihr Bruder Menas und vielleicht sogar Levin die in die Jahre gekommene Aufseherin zum Reden gebracht hat, war dieses Aufhalten der Tür wohl ein Schritt zu viel.
Kommandantin Cheliff verriet so schon viel zu viel und gefährdete ihren eigenen Posten - da konnte sie sich solch eine Respektlosigkeit nicht zusätzlich leisten.
"Die Toten sind meist bestialisch zugerichtet, wobei von dem Geist eines hageren Mannes berichtet wurde, welcher wehklagend durch die Straßen zieht."
Erst wenn Lucia die Hand endlich weg nehmen würde, würde sie jedoch ihren letzten Hinweis los werden:
"Ein Mensch, welcher wohl die Gewänder eines Strafgefangen trägt...und nun geht!
Ich werde mich um das Anwesen des Halbelfen und um meine beide toten Männer kümmern, doch dafür muss ich kurz im Haus ein paar Dinge erledigen!"
, und wird just im selben Moment deutlich strenger und offizieller wieder:
"Allein!
Im diesen Sinne: Noch eine geruhsame Nacht!
Vielleicht sieht man sich ja die Tage tagsüber wieder - ich hoffe nicht geküsst von Pharasma!", und schließt daraufhin ohne auf eine Antwort zu warten forsch die Tür, welche zwei Sekunden deutlich hörbar auch abgeschlossen wird.

Mehr als diese interessanten Hinweise ist wohl nicht zu erwarten gewesen mitten in der Nacht.
Doch zumindest hat Roani Cheliff, so ehrsam wie sie ist, versprochen sich um das Problem ebenfalls zu kümmern.
Und hat außerdem ein Wiedersehen angedeutet ohne es als eine Drohung wirken zu lassen.
Zumindest bis auf den Kuss von Pharasma.

Denn es könnte ja schließlich wirklich sein, dass der Fluch sie oder das Trio Heim sucht.
« Letzte Änderung: 16.10.2014, 12:46:22 von Der Hesse »
Der Hesse ist erwacht!

Menas Starling

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« Antwort #212 am: 23.10.2014, 08:42:40 »
Kaum hat der Hauptmann die Tür geschlossen, ist ein herzhaftes Gähnen aus dem Mund von Menas zu hören, dass er sich nicht länger verkneifen konnte. Dieses war nicht als Kommentar zu den Worten von Roani Cheliff gemeint, sondern lediglich Ausdruk seiner steigenden Müdigkeit nach diesem langen und ereignisreichen Tag. "Ich bin dafür jetzt möglichst bald die Betten im Schwerttreff aufzusuchen, sonst haben wir nichts vom morgigem Tag." Menas war sich sicher, dass sie es lediglich der Rechtschaffenheit und Ehrbarkeit von Roani Cheliff zu verdanken hatten, dass sie um diese Nachtzeit überhaupt antworten bekommen hatten, es noch woanders zu versuchen war vermutlich zwecklos.

Dennoch war ihr Besuch nicht völlig umsonst gewesen. Entweder war es ihren gemeinsamen Überredungskünsten zu verdanken oder sie hatten den Hauptmann einfach zu sehr überrumpelt. Das Ergebnis blieb das Gleiche, sie hatten wertvolle Informationen gesammelt. "Ein Geist in der Kleidung eines Strafgefangenen, das deutet offensichtlich aufs Gefängnis hin...", denkt er laut über das Gehörte nach. "Gab es hier nicht vor all zu langer Zeit einen Mörder der mit einem Messer seinen Vater auf ähnliche Art und Weise umgebracht hat?", fragt er Levin und seine Schwester, da er sich nicht mehr sicher ist, ob dies wirklich hier geschehen war oder in einer anderen Stadt die er vor kurzem durchquert hatte. Er erinnerte sich nur noch dran eine Stadtwache die bei der Festnahme eine untergeordnete Rolle gespielt hatte von dem Fall prahlen zu hören. Doch wenn ein Geist für die Morde verantwortlich war, wie stoppte man ihn? Und wie war der Zusammenhang zum verschwunden Halbelfen?

[Inplay] Ermittlungsakte
« Antwort #213 am: 27.10.2014, 15:01:48 »
Nun ist es soweit, Levin kann sein Gähnen nicht mehr unterdrücken und kann im letzten Moment noch seine Hand vor den Mund halten. „Ja es gibt da Gerücht das es der Geist eines Vatermörders ist, der im Gefängnis sitzt. Wenn mich meine müden Denkzellen nicht täuschen war die Tatwaffe auch ein Messer.“

Doch nun verschränkt Levin seine Arme vor der Brust, und seiner Stimme ist anzuhören dass für ihrn heute wirklich Schluss ist. „Es scheint als würde der Geist auch morgen noch da sein und bevor wir heute Nacht noch jemand weiteren auf uns  stinkig machen. Werde ich mich nun in das Land der Träume verabschieden. Was ihr macht ist eure Sache, aber ich werde mich nun in Richtung Bett aufmachen und der Suche morgen wieder aufnehmen.“

Genervt zieht er wieder an seine Pfeife. „Neben dem ganzen Haus und Geisterjagd sollten wir auch nicht vergessen, dass noch ein weiteres Mitglied der lüsternen Runde lebt. Eventuell wäre auch er morgen früh eine gute Anlaufstelle… ein weiterer Blickwinkel zur ganzen Geschichte?“

Levin wartet ab, wie sich die anderen entscheiden und würde mit Menas und Lucia zusammen zum Schwerttreff gehen, oder auch alleine seinen Weg zum Anwesen der von Mendenhall finden.

Lucia Starling

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« Antwort #214 am: 28.10.2014, 08:08:48 »
Lucia tritt nachdenklich von der inzwischen geschlossenen Tür der Hauptfrau zurück auf die Straße. Sie ärgert sich darüber, dass Roani Cheliff für den herausragenden Ruf, den sie besitzt, eigentlich wenig Rückgrat hat. Zwar hat die junge Detektivin nun immerhin weitere Informationen, aber im Fall des verschwundenen Halbelfen kann sie keinen Fortschritt verbuchen. Sie möchte Flinns Haus nach Spuren durchsuchen – und sie bezweifelt, dass die verängstigte Kommandantin wirklich dafür sorgen wird, dass man das Anwesen wieder betreten kann. Lucia rechnet nicht damit, dass Cheliff die Leichen bergen und das Haus von der bösen Magie reinigen lässt. Wie Brenda Crandel es schon angedeutet hat: In solchen Fällen neigt die Allgemeinheit eher dazu, das befallene Objekt komplett niederzubrennen, als es zu verschonen.

Ein mordender Geist ist allerdings eine andere, konkrete Spur, der Lucia nachgehen kann. Auch wenn es sie wurmt, ihre vorherigen Ermittlungen wohl vorerst (ja, vorerst – für sie ist das noch nicht vorbei!) einstellen zu müssen, scheint diese umherstreunende Seele in Verbindung mit dem bereits bestehenden Problem zu stehen.

„Von einem Vatermörder weiß ich nichts“, steuert Lucia zu der Diskussion bei. „Kann sein, dass ich davon gehört, es aber wieder vergessen habe. Das geschieht manchmal, wenn ich Dinge für uninteressant halte… Aber: Nun kann sich zumindest sein Geist meiner Aufmerksamkeit gewiss sein. Mmh. Wenn wir ihn vernichten wollen, müssen wir seine Mordwaffe ausfindig machen – ein Messer, wie du sagst, Bruder. Wenn die Wache hier nicht noch schlampiger ist als die daheim in Absalom, wird sie die Tatwaffe aufbewahrt haben… Wenn sie denn überhaupt gefunden wurde.“

Eine neue Suche beginnt. „Wunderbar“, kommentiert die Detektivin diesen letzten Gedankengang vorfreudig – und meint dies durchaus ernst. Die Aussicht auf Ermittlungen, die sie beschäftigen, ist immer ein Grund für gute Stimmung.

„Na dann auf zurück zum Schwerttreff“, willigt sie, Menas zuliebe, ein. Ihr juckt es in den Fingern, einfach weiterzuarbeiten. Schlaf ist etwas, dem Lucia sich gern verweigert, wenn sie arbeiten will. Schlafen kann man immer noch, wenn man merkt, dass man sich nicht mehr auf den Beinen halten kann – das ist normalerweise ihre Einstellung. Aber nun gut, die Herren sind ihr hilfreich genug, dass sie sich noch nicht allein davongemacht hat. Das will schon etwas heißen. Und wenn Levin und Menas bereits in ihrer Willensstärke schwächeln, wären sie Lucia vermutlich bei weiteren Ermittlungen in dieser Nacht störend im Weg. Zumindest Menas würde ihr vermutlich nicht von der Seite weichen. Zeitvergeudung durch Schlaf ist für sie da das kleinere Übel.
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Der Hesse

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[Inplay] Ermittlungsakte
« Antwort #215 am: 28.10.2014, 09:06:48 »
Und so kehren die drei teilweise völlig vom langen Tag (schließlich sind manche heute erst angereist) erschöpften und schlaftrunkenen Abenteurer zum dritten Mal in kurzer Zeit im Schwerttreff ein.
Ihre bereits bezahlten und für die vorbereiteten Zimmer sind formidabel und die Betten ein Vorgeschmack an das Reich von Desna.
Auch die Bäder mit ihrem magisch erwärmten Wasser und all seinen Ölen und Duftwässerchen lassen keinen Wunsch offen, sodass die drei Ermittler frisch erholt, ausgeschlafen und erfrischt sich am nächsten Morgen entweder dafür entscheiden können erneut mit ihren Auftraggebern zu sprechen (und hierbei mit diesen gemeinsam zu frühstücken), jeder einzeln etwas zu essen zu sich zu nehmen oder nach einem gemeinsamen Essen voll exotischen und exzellenten Speis (frisches Obst aus dem Mwangi-Becken, Wurst aus Varisia und taldanisches Schwarzbrot) und Trank (Kaffee aus dem Mwangi-Becken und Tee aus Katepesh) sich zu besprechen wie sie als nächstes vorgehen.
Denn schließlich gab es viele neue Anhaltspunkte und noch mehr weitere wichtige Personen und Persönlichkeiten zu befragen.
Der Druidenzirkel, das Gefängnis und Dern Fosimuth im Mutter's sorgfältiges Heim für Invalide - um nur mal ein paar der Optionen zu nennen.
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Menas Starling

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« Antwort #216 am: 04.11.2014, 08:32:52 »
Müde und froh, dass alle darin übereinstimmten den Schwerttreff aufzusuchen, machte sich Menas ebenso wie seine Gefährten auf den Rückweg. Er merkte zwar, dass seine Schwester einen gewissen Widerwillen gegen diese Entscheidung heckte, doch hoffte er, dass sie einsehen würde, dass dies auch zu ihrem besseren war.

Immerhin hatten sie jetzt eine Idee wie sie den mordenden Geist aufhalten konnten, auch wenn sie von dessen Existenz erst vor kurzem erfahren hatten. Es blieb alleine die Frage was dieser mit dem Verschwinden des Halbelfen zu tun gehabt hatte. Doch darüber würde er sich nicht heute Nacht den Kopf zerbrechen. Nachdem sie den Schwerttreff erreicht haben begibt er sich schleunigst auf sein Zimmer, nachdem er zuvor seiner Schwester und  Levin Jasper Constantin von Mendenhall eine gute Nacht gewünscht hat. Ohne sich viel mehr als die Stiefel und die Rüstung auszuziehen fällt er in sein Bett und kurz darauf in den Schlaf.

Am nächsten Morgen fühlt er sich zwar wach, dennoch beunruhigen ihn die Fetzen eines Traumes noch, in dem er von zwei Kindern verfolgt durch die Villa des Halbelfen irrte, während sich sein Körper Schicht für Schicht auflöste. Hatte er in der Nacht dem Luxus seines Zimmers nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt, so genoss er diesen morgen das warme Wasser, ein Luxus der ihm in den letzten Jahren selten vergönnt gewesen war. Danach begibt er sich, inzwischen vollständig gewaschen und gerüstet, zum gemeinsamen Frühstück mit ihren Auftraggebern, ohne bei dem Gespräch jedoch auf die Ereignisse von gestern Nacht einzugehen, damit würde er warten bis das Frühstück vollendet ist und seine Schwester und  Levin Jasper Constantin von Mendenhall eingetroffen sind.

Sobald diese beide angekommen sind gibt er dem Abenteuerpaar eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse in der Nacht nach ihrem zweitem Treffen, wobei sein kurzer raportartiger Stil darauf hindeutet, dass er selbst einige Zeit Soldat war. "Der Zusammenhang zwischen dem Geist und dem Verschwinden eures Freundes ist mir jedoch noch nicht ganz klar", schließt er schließlich seinen Vortrag, wobei er fragend in die Runde schaut.

[Inplay] Ermittlungsakte
« Antwort #217 am: 07.11.2014, 10:05:45 »
Auch wenn die Ereignisse des letzten Tages an ihm noch in seinen Träumen wiederkehrten und dort vor allem die rote Farbe eine bedeutende Rolle spielte. Erwachte Levin ausgeruht und gut gelaunt, das warme Bad tat den Rest dazu so das Levin wohl parfümiert und gut gelaunt am zum Frühstück erscheint. Dort bediente er sich nach Herzenslust an den exquisiten Sachen die der Tisch hergab.

Dank seiner guten Laune hört er sich den Bricht von Menas geduldig zu Ende um dann das Wort zu ergreifen. „Also meiner Meinung nach, sollten wir den Tag nicht unbedingt mit der Jagd auf den Geist beginnen. Wie gestern angesprochen besteht die Möglichkeit ja, dass der Halbelf kontakt zu dem letzten verbleibenden Mitglied hatte. Wir sollten dort vorbeigehen, um den Tag mit etwas leichtem zu starten. Vor allem da auch ich die Verbindung zwischem dem Geist und eurem Freund nicht ganz herstellen kann. Ja und trotzdem scheint beide irgend wie etwas zu verbinden.“

Für Levin musste der Tag nicht mit Stress und die Jagd auf einen Geist beginnen. Vor allem da der Geist ja schon mehrere Tage auf Jagd ist, und auch schon einige Opfer gefunden hat. Und wenn sich das Abenteuer eventuell doch leichter lösen lies als gedacht… Doch selbst der eitle Levin glaubte nach den Informationen von gestern nicht wirklich daran. Es schien eine größere Sache zu sein und früher oder später würden sie dem Geist wohl oder übel begegnen.

Lucia Starling

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« Antwort #218 am: 07.11.2014, 12:25:27 »
Auch wenn Lucia trotz der späten Stunde keine Lust gehabt hat, zu schlafen, ist sie dennoch im bequemen Bett ihres Zimmers im Schwerttreff schnell ins Reich Desnas versunken. Am nächsten Morgen erwacht die junge Detektivin ausgeruht und widmet sich zunächst mit gewohnter Routine ihrer Morgentoilette, bevor sie sich entschließt, sich zu den Crandels, ihrem Bruder und Von Mendenhall zu gesellen, anstatt in aller Ruhe allein ein Frühstück zu genießen.

Sie ist an diesem Morgen etwas wortkarg und äußert erst einmal nicht viel mehr als eine Begrüßung, bevor sie während des Essens den Männern das Reden mit den Crandels überlässt. Lucia hört lieber zu und beobachtet beiläufig die Reaktionen des Ehepaars auf das Gesagte. Sicher kann sie die Crandels noch nicht einsortieren. Zwar sind die beiden ihre Auftraggeber, aber Lucia findet es noch seltsam, dass Brenda und Verus als eingefleischte Abenteurer nicht selbst jeden Stein in der Stadt umdrehen, um ihren vermissten Freund zu finden. Die beiden scheinen zumindest im Gespräch in keinster Weise nicht ehrgeizig genug zu sein, um alles zu versuchen. Warum Fremden die Arbeit überlassen? Wieso sich auf Fremde verlassen, wenn man sich auf sich selbst bekanntlich immer am besten verlassen konnte? Nun, mit Lucia hatten sie in diesem Fall dennoch einen besseren Fang gemacht (wie sie von sich selbst dachte), allerdings spielte das für die Bereitschaft zur Eigeninitiative von Seiten der Crandels wohl keine Rolle. Lucia wird das Gefühl nicht los, dass die beiden mehr wissen, als sie zugeben wollen, denn ihr passives Verhalten ist für die vor Tatendrang strotzende Detektivin auffällig. Allerdings stößt das Verhalten vieler Menschen auf ihr Unverständnis, weswegen sie sich nicht sicher sein kann, ob ihr Bauchgefühl richtig ist oder es ihr einfach nur einmal wieder an genügend Einfühlungsvermögen fehlt.
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Der Hesse

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« Antwort #219 am: 07.11.2014, 17:42:46 »
Die Crandels hingegen können mit Leichtigkeit eine Verbindung zwischen dem mordenden Geist und ihrem aktuellen Problem beziehungsweise dem Auftrag der drei Ermittler ziehen.
Denn auch wenn vorallem Branda, welche merklich deutlich mitgenommen aussieht, die Nacht wohl kaum ein Auge zu machen konnte und auch die Finger vom Frühstück lässt, horcht merklich auf beim kurzen Bericht von Menas und pflichtet Levin grob genommen bei:
"In der Tat gibt es einen Zusammenhang.
Und in der Tat solltet Ihr Bruder Dern als nächstes aufsuchen.
Denn schließlich war er es, welcher meines Wissens diesen Vatermörder hinter Gittern gebracht.
Patrizid ist eine Sünde...welche nur von Dämonen gehuldigt wird.
Seid also bitte auf der Hut bei Euren nächsten Schritten!", und blickte ehrlich und ernst in die Gesichter der drei Abenteurer - ohne jedoch weiter ins Detail zu verfallen bezüglich ihres Wissens zu Kostchtchie, denn dies führt an dieser Stelle zu weit und ins Nichts beziehungsweise würde hochnäsig, belehrend und neunmalschlau wirken.
Sie vertraut den drei so unterschiedlichen Glücksrittern, was Lucia deutlich in ihrem Gesicht ablesen kann und hält zumindest von ihrer Seite mit keinen Hinweis hinter dem Berg.
Außerdem wirkt die alte erfahrene Abenteurerin wahrlich mitgenommen und zu sehr in die Jahre gekommen, um es in die eigene Hand zu nehmen diesen ganzen Verbrechen und Flüchen auf den Kern zu gehen.

Und schließlich verfügt sie anderseits mit ihrem Mann über genügend Vermögen und Geld, um sich die Arbeit abnehmen zu lassen.

Und auch Verus wirkt trotz seiner Stämmigkeit und hitzigen Art einfach zu steif und zu müde, um selbst sich mit voller Kraft in Gefahr zu begeben, wobei er in Sachen ehrlich wohl seiner Frau in Nichts nach steht und das erste Mal richtige Güte gegenüber den Helden in seinem Gesicht zeigt:
"Seid bitte vorsichtige, meine jungen neuen Freunde, denn wie es scheint haben unsere alten Kameraden in ein Hornissennest gestochen - und damit meine ich nicht in ein Freudenhaus der Wespe.
Passt bitte bloß auf, dass Ihr nicht die selben Fehler begeht.
Sucht Euch zur Not bitte Hilfe und kommt zu uns, wenn Ihr Rat oder Geld braucht!", wobei der alte Krieger nicht besonders überrascht bezüglich der Kunde von Menas gewirkt hatte.

"Soll ich Euch eine kurze Wegbeschreibung geben wie Ihr zum Mutter's sorgfältigen Heim für Invalide gelangt oder kennt Ihr den Weg?", mischt sich Branda jedoch im selben Moment ein und unterbricht ihren Mann, wobei sie Levin vorallem anschaut.
Schließlich ist er ortskundig, obgleich dieses Heim für alle drei Abenteurer ohne großes Nachdenken sich nicht in der Stadt selbst befindet.
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« Antwort #220 am: 10.11.2014, 10:24:31 »
Die Informationen von den Crandels waren sehr aufschlussreich für Levin und somit war auch bestätigt worden was sein Gefühl ihm seit gestern schon bestätigt hatte. Bei dieser Sache geht es um mehr als nur um eine bloße Suche nach einem verloren gegangenen Halbelf. Nichts desto trotz kommt der arrogante Adlige nicht drum herum sich auch in diesem Tag erneut in den Vordergrund zu drängen. So rutsche im die folgenden Sätze locker von der Lippe während er ein unschuldiges Gesicht zieht.

„Ich bin mir nun nicht sicher wie ich euch verstehen soll...  Aber seid ihr sicher, dass ihr uns empfehlt in ein Freudenhaus der Wespe zu stechen und ihr wollt euch um das finanzielle kümmern… als ich hätte da schon eine Idee. Also das wäre mir eigentlich auch lieber als sich mit Geister und Dämonen anzulegen.“ Dabei grinste er nun über beide Backen fröhlich in die Runde, wohl wissend dass diese wohl nur er lustig finden würde. Aber das war Levin vollkommen egal, viel mehr genoss er sogar seine Position in der kleine Runde. Denn die wenigsten, inklusive er selbst hätte sich so viel Abenteuermut zugetraut.

Also nahm er noch ein Stück von einen der Leckerein vom Tisch, stopfte sich dieses in den Mund und kaute es genüsslich. Nach dem er es runtergeschluckt hat antwortet er auf die Frage von Branda. „Ihr braucht uns den Weg nicht zu beschreiben. Ein Levin Jasper Constantin von Mendenhall kennt sich in der Stadt und deren Umgebung aus und wird die Gruppe sicher zu dem Heim führen.“

Damit erhebt er sich vom Platz. „Sollte es noch etwas Wichtiges geben, dann wäre jetzt der Zeitpunkt uns daran teilhaben zu lassen. Ansonsten würde ich mich empfehlen und hoffe auf die Begleitung der charmanten Lucia und ihrem Bruder Menas zählen zu können".
« Letzte Änderung: 10.11.2014, 10:26:42 von Levin Jasper Constantin von Mendenhall »

Menas Starling

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« Antwort #221 am: 13.11.2014, 18:26:38 »
Die Crandels bringen für Menas deutlich Licht in die Sache. Wenn zwei Mitglieder der Goldwacht verschwanden gab es dort vermutlich einen Zusammenhang, auch wenn man nicht ausschließen konnte, dass es unabhängige Ereignisse waren. Dennoch konnte man einen Zusammenhang vermuten und wenn Dern Fosimuth es gewesen war, der den Verbrecher gefangen hatte, dessen Geist nun mordend durch die Straßen zog war auch dort eine Verbindung nicht unwahrscheinlich. Sicher, ein sichere Argumentationskette sah anders auch, dennoch war es die beste Spur die sie im Moment hatten, den das halbelfische Ohr war zu alt um ihnen weiter zu helfen.

"Danke, damit habt ihr sehr viel Licht in die Sache gebracht", bedankt sich Menas bei den Auftragsgebern. "Wie lange genau ist dieser Fall her?", fragt er noch um die Aktualität einordnen zu können.

Damit stand auch für ihn das Heim für Invalide als nächstes Nachforschungsziel fest auch ohne das Branda dies noch einmal erwähnt und er war sich sicher, dass seine Schwester dies ebenso sah. Das dumme selbstgefällige und protzige Geschwätz von Levin Jasper Constantin von Mendenhall so gut es gehend ignorierend verabschiedet er sich von den Gastgebern und hat schnell aus seinem Zimmer seine Sachen geholt und ist bereit zum Aufbruch. "Geht voran", fordert er den adligen Schauspieler auf sobald sie beisammen sind, hoffend das dieser am Morgen weniger schwatzhaft war als sonst üblich.

Der Hesse

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« Antwort #222 am: 13.11.2014, 20:21:14 »
Mit der knappen und leider sehr vagen und ungenauen Antwort, dass die Festnahme ein paar "Jährchen" bestimmt schon her ist, wobei die Crandels die Sprüche von Levin mit einem müden Lächeln abtun und ansonsten unbeantwortet lassen, selbst wenn sie es begrüßen und sich schon dachten, dass Levin den Weg kannte, geht nach einer kurzen Verabschiedung der längere Weg für das Trio zur Heim- und Heilanstalt los.

Leider ein für die bisherigen Verhältnisse des Auftrages ein sehr ssehr weiter Weg, denn die Anstalt befindet sich nicht in Cassomir selbst, sondern in einem der kleineren verschlafenen Vororte der bekannten taldanischen Hafenstadt, was Menas Hoffnung - das der Adelige weniger schwatzhaft sein würde - zunichte macht, denn der lange Weg bietet sich wahrlich an, um mit einem Gespräch geschmückt zu werden.

Vorallem, da Levin vielleicht zu diesem kleinen Ort etwas zu berichten hat[1].
Aber auch dem Rest sagt vielleicht der Ort Leere Hoffnung etwas.

Denn noch befindet man sich in Cassomir und könnte Vorbereitungen treffen.
 1. Wissen Lokales bitte
« Letzte Änderung: 13.11.2014, 20:28:09 von Der Hesse »
Der Hesse ist erwacht!

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« Antwort #223 am: 17.11.2014, 11:43:31 »
„In diesem Sinne, einen schönen Tag euch.“ Verabschiedet sich Levin von den Crandels. „Folgt mir, wir haben noch ein gutes Stück Weg vor uns um zur Anstalt zu kommen.“ Waren die letzten Worte an seine beiden neuen Begleiter, bevor er sich seine Sachen schnappte und sich auf den Weg machte.

Gezielt führt er die beiden aus Casomir raus, und erzählte ihnen dabei die wichtigsten Informationen über ihr Zielort. „Ich dürft euch über das Verhalten der Bewohner nicht wundern. Warum kann ich nicht ganz sagen, aber die Bewohner haben eine leichte Abneigung gegen jeden Fremden. Solltet ihr euch Geographisch auskennen, dann muss ich sagen wäre Ravengro in Ustalav ein Kinderspielplatz. Ich persönlich würde ja vermuten dass dies eventuell aus Inzucht der Bewohner her stammt. Aber wie gesagt ist dies nur meine persönliche Meinung über die Anwohner dort.“

Während seinem Gerede, nimmt Levin immer wieder einen Zug aus seiner fast immer präsenten Pfeife. „Solltet ihr also eine alte Tante, die sich wie ein wütender Drache in der Paarungszeit verhält loswerden wollen. Nun, dann wäre diese Anstalt welche wir hier aufsuchen, genau der richtige Ort. Dies ist übrigens auch meine eigentliche Sorge. Warum um Himmels willen und den Brüsten einer schönen Frau, ist unser guter Freund in dieser Anstalt?“ Dies waren seine letzten Worte, ehe der Charmeur Levin Jasper Constantin von Mendenhall seinen Gedanken über die Lage nachjagte.

Lucia Starling

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« Antwort #224 am: 18.11.2014, 09:34:31 »
Lucia ist froh, als die Ermittlungen endlich fortgesetzt werden können. Zeit, das weiß sie, ist oft der Entscheidende Aspekt für Erfolg oder Misserfolg, einen Verschwundenen auch wirklich lebend wiederzufinden. Diese Kinderdaemon im Hause Flinns lassen wenig Raum für Hoffnung übrig, doch Lucia ist niemand, der sich mit Hoffnung aufhält. Das Ungewisse ist ungewiss – und Mutmaßungen darüber zu machen, ist niemals der richtige Weg, die Wahrheit zu finden. Sich in irgendwelche Wünsche zu flüchten, um dem möglichen Schrecken nicht schon vor der Erkenntnis ins Auge blicken zu müssen, allemal. Zumindest für die junge, eigensinnige Detektivin aus Absalom mit ihrer eigenen Einstellung zur Realität. Sie machte sich einfach nichts vor, sondern praktizierte und lebte Logik und Wahrheit, sofern es in ihrer Macht stand. Natürlich forderte dies eiserne Disziplin. Von der Begegnung mit den körperkontrollierenden Kinderdaemonen am gestrigen Tag hat sie sich inzwischen einigermaßen erholt, obwohl sie diese böse Magie tatsächlich etwas aus der Bahn geworfen hat. Ihrem Bruder ist das natürlich aufgefallen, obwohl sie es geleugnet hat. Zweifel und Furcht sind ihr durchaus nicht fremd – und hilflos zusehen zu müssen, wie sie an ihrem eigenen Arm herumnagte, ist ein Erlebnis, das auch sie nicht so schnell verarbeitet.

Da sie darüber nachdenkt und auch innerlich Hinweise, die sie schon hat, logisch zu verknüpfen versucht, ist sie auf dem Weg heraus aus Cassomir zunächst sehr schweigsam. Fast ist ihr so, als würde sie den Weg selbst gar nicht wahrnehmen und die Zeit wäre gar nicht existent, während sie Von Mendenhall folgt. Seine Worte dringen recht gedämpft zu ihr durch, bis sie ihnen genug Bedeutung zuschreibt, dass sich von ihren Überlegungen losreißen kann. Mit einem Mal nimmt sie wieder alles deutlich war: Eine ihr unbekannte Umgebung, von der sie sich nicht erinnerte, wie sie hierhergelangt war, die Gerüche, die Geräusche, der Wind, der um ihre Kleidung strich und der Boden unter ihren Füßen.

„Der Schluss ist naheliegend, dass Dern Fosimuth in einem Heim für Invalide ist, weil er sich in pflegebedürftigem Zustand befindet – wie auch immer die Leute hier dies definieren würden. Allerdings entspricht das Offensichtliche nicht unbedingt der Wahrheit, sodass wir uns wohl erst ein Bild machen werden und danach urteilen. So Fosimuth in einem gesprächsfähigen Zustand ist, wird er uns gewiss selbst Antwort auf Eure Frage geben können, Levin.“

Diese sachliche, kurze Beurteilung der Lage ist alles, was Lucia im Moment bereit ist, von sich zu geben. Doch den kleinen, eher wieder nachdenklich als ungeduldig klingenden Zusatz „Ist der Weg noch lang?“ kann sie sich nicht verkneifen.
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