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Autor Thema: Stadt ohne Gnade  (Gelesen 23964 mal)

Beschreibung: [Downtown Blues, Teil 1 ~ Die rechte Hand des Gesetzes und andere Geschichten...]

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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #75 am: 07.11.2014, 08:45:25 »
Barry Gamble


Barry war tatsächlich auf dem richtigen Weg gewesen. Trotz der Betäubungsgranate und dem Nervenkitzel über jenem Minenschacht, hatte ihn sein Kurzzeitgedächtnis nicht im Stich gelassen. Als er mutig, mit erhobenem Deputy um die Ecke bog erkannte er sofort die besonders heruntergekommenen Gebäudefassaden, die sorglos aufgereihten, teilweise umgekippten Mülltonnen und jene wackelige, völlig verrostete Feuerleiter zu seiner Linken.

Und siehe da. Direkt in der Mitte des kleinen Hinterhofes standen die beiden nur allzu bekannten Lawbringer von den Constables Jenkins und Gamble.

Drei Kerle wandten sich erschrocken um, als der Kobold das Wort zur Drohung erhob. Einer stolperte vor Schreck nach hinten, ließ dabei klimpernd einen Schraubenschlüssel fallen und prallte gegen das Hinterrad der Zweiradkutsche seines Opas. Die anderen beiden Unbekannten hoben die Hände über den Kopf und rührten sich nicht mehr vom Fleck.

Leider war auch der Teil seines geschulten Gedächtnisses, welcher sich für Vermutungen und 'grausige Vorahnungen' verantwortlich zeichnete nicht von dem hinterhältigen Angriff beeinträchtigt worden. Denn die Bezeichnung 'Kromdale-Ratten' traf wie die Faust aufs Auge.

Die drei waren in heruntergekommene, ausgetragene und teilweise gerissene Straßenkleidung gehüllt. Der eine, welcher vor Schreck beinahe umgefallen war, hätte dabei auch beinahe noch den braunen Bowler verloren, welcher locker auf seinem Kopf ruhte. Schmutz und Maschinenöl klebte an seinem Gesicht und vermischten sich mit Angstschweiß, als der von Barry aus gesehen rechts stehende der beiden anderen zögerlich das Wort erhob.

Als dieser den Kopf schüttelte, fiel dem Zylinder sofort die Gangtatowierung auf, welche oberhalb seiner Augenbrauen eingeprägt- sich kaum vom übrigen Schmutz abzeichnete.

"Hörn' sie mal, Mister... Mister Gentleman! Eh... Es ist nich' das, wonach es aussieht! Wir habn' die Maschinen hier eben erst gefunden und dachten, sie hättn' se irgendwie verloren oder es wäre den werten Herren Constables was' zugestoßen! Wir warn hier eben friedlich spaziern... Als wir - Hörn' sie, wir wollten die Dinger doch eben zu ihnen aufs Revier bringen! Ich schwörs'!"
« Letzte Änderung: 07.11.2014, 08:47:00 von Wellby »
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #76 am: 07.11.2014, 09:20:19 »
Master Bosco Matthew Jenkins


Erschrocken fuhr der 'Meister' im Stand herum. Seine grausige Fratze verzog sich so sehr vor Wut, dass sich eine der Klammern löste, welche die abgetrennte Haut des Frauengesichtes hinter seinem linken Ohr festhielt. Die 'Maske' rutschte etwas herab und legte einen kleinen Teil des wirklichen Gesichtes darunter frei.

Plötzlich riss der Mann den Kopf nach hinten und lachte schallend. Die Laute wurden von der hohen Halle aufgefangen und hallten durch den ausladenden Raum.

"HAHAHAHA! Seht nur! Seht! Der kleine Mann hätte uns beinahe hinters Licht geführt! Haha HAHAHAHA!"

Äußerst zögerlich stimmte auch der Pantomime in die aufgezwungene Heiterkeit ein. Schließlich wollte er seinem Meister in keinster Weise widersprechen!

Der Kerl mit der Fratze beruhigte sich und hob die Hand, um drohend mit dem Zeigefinger auf Master Bosco zu zeigen. "Thehehe... Du bist ein ganz ein schlauer Kerl, nicht wahr?! Eigentlich wäre es mir Einerlei gewesen, Mister Jenkins, ob du den Öffnungsprozess nun überlebst oder nicht. Du wärst einfach auf dem Haufen Leichen hinter dir gelandet und die Sache hätte sich für dich absolut erledigt." Er zuckte gespielt mit den Schultern. "Aber jetzt... Nun, sagen wir: Jetzt lege ich besonderen Wert darauf, dass wir uns später, wenn das Tor nach Aradan geöffnet wurde... Nochmals eingehender unterhalten werden." Seine Mundwinkel spitzten sich zu, als er unter der Maske diabolisch die Zähne fletschte.

"Meister!" Eine Frauenstimme ertönte hinter dem angeketteten Constable, hallte laut und entschlossen durch den riesigen Raum. "Ich freue mich ihnen mitteilen zu können, dass die Geister auf dem Weg sind. Sie haben den letzten Kanalisierungspunkt Auf MinusDrei-Acht gleich erreicht. Die Maschinerie ist bereit für die Energieaufnahme!"

Von dieser Erkenntnis begleitet, wandte sich das Stofftier in seinen Fesseln und brüllte: "DAWD KÖWNNT EW NEWWWT MAWWWCHN!!! EWCH WEWDE DEW BWEGAWDE NEWMAWLS VÄWAWNTN!!!!!!!"

Der Meister richtete sich zufrieden auf und lockerte seine Haltung.

"Herausragend. Bereitet das Tor vor und schließt Mister Grant an den Gedächtnistrichter an. Es geht gleich los..."

Ein zweiter Pantomime, ähnlich gekleidet und gleich bewaffnet, kam von der Seite in das Blickfeld des gefesselten Koboldes. Er reichte dem Meister ein Werkzeug. Bei genauerer Beobachtung erkannte Bosco dieses sofort.

Es war eine Knochensäge.

Die Klinge glühte vor Hitze. Bosco spürte das erhitzte Metall deutlich, als der Meister sich damit grinsend seinem rechten Arm näherte. Doch ein letztes Mal hielt er inne und starrte dem alten Bold erneut, direkt in die Augen.

"So denn, MISTER Bosco Matthew Jenkins. Noch irgendwelche anderen Tricks auf lager? Kommen sie schon... Lassen sie sich doch nicht so hängen! Geben sie sich einen Ruck, Mister Jenkins...

... Erheitern sie uns!"
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Stadt ohne Gnade
« Antwort #77 am: 07.11.2014, 15:44:33 »
Für den alten Master Bosco Matthew Jenkins war dies ein Wechselbad der Gefühle, welche er kaum in den Griff bekommt. Doch die Ahnung dass ihm Schmerzen ohne Grenzen durch den Körper jagend werde immer mehr zur Gewissheit. Genauso wie sein Tod unausweichlich vor ihm steht. Doch genau diese Hilflosigkeit weckte den Sturkopf  in dem alten Bolt und eine weitere Idee bahnte sich in den Gedanken des Zylinders an. Noch war nicht aller Tage Abend und sein Plan nahm immer mehr Gestalt an und Bosco wusste er würde dem Verrückten zeigen warum er als Zylinder so lange überlebt hat.

Sein Gesicht spiegelte das Bewusstsein des Nahen Todes wieder, und trotzdem hatte er eine feste Stimme als er dem Verrückten antwortete. „Tricks auf Lager… Erheitern…“ Bosco schüttelt den Kopf und blickte ihm unschuldig ins Gesicht. „Wenn ihnen meine Einlage so gefallen hat, dann dürfte ich eventuell noch einen letzten Wunsch äußern.“

Der kleine Bolt räuspert sich, und nickte behindert durch die Ketten mehr schlecht als recht in Richtung der Brusttasche seines Mantels. „Ich habe in meiner Brusttasche einen Apeljack, und ich wäre froh wenn ich daraus einen tiefen Zug nehmen könnte. Das würde zu mindestens einen Teil meiner Schmerzen betäuben.“ Dabei zuckten seine Augen immer wieder unsicher auf die verflucht nahe Knochensäge. „Zu mindestens würde dies mein Überleben etwas erleichtern.“ Ein gezwungenes Lächeln spiegelte sich in den Zügen des alten Zylinders wieder.

Doch in seinem Innern wartete er nur auf den richtigen Moment, ja er sehnte ihn herbei um den Irren noch eine letzte Kostprobe für einen seiner Auftritt zu gewähren. Der Applaus wird ihm sicherlich verwehrt bleiben, doch sollte es klappen würde er den Ruhm fühlen und für sich beanspruchen.
« Letzte Änderung: 07.11.2014, 15:49:31 von Master Bosco Matthew Jenkins »
Als Gentleman erlaube mir, zu dienen meine Eisenkönigin dir.
Deine Macht reichst du uns durch deine Hand, diese verbindet uns wie ein heiliges Band.
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Siegfried

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #78 am: 08.11.2014, 12:04:31 »
"Ich fordere Sie noch einmal auf, sich zu ergeben- jeden hier. Hier spricht das Gesetz. Mein Name ist Constable Siegfried Stauffer- und ich werde jeden, der sich gegen das Gesetz stellt, auch mit Gewalt von hier wegschleifen, im Namen der Gentlemen, im Namen der eisernen Königin, und im Namen der Gerechtigkeit. Das schwöre ich." Dabei klangen die schweren Stiefel auf dem Boden, widerhallend von der Leere des Raumes, und der einstige Leibwächter und Jäger des Übernatürlichen blickte finster die unnatürlichen Runen an, versuchte, sie zu erkennen, zu identifizieren.[1] Zielsicher, die Fäuste in den Einsatzhandschuhen geballt, schritt er auf den angrenzenden Raum zu, bereit, ihm seine Rechte zu präsentieren- nicht nur im wörtlichen Sinne.
 1. Wissen (Arkana) 26, Wissen (Die Ebenen) 12
« Letzte Änderung: 08.11.2014, 12:05:44 von Siegfried »
Blessed by the night, holy and bright
Called by the toll of the bell
Oh Mr. Crowley did you talk to the dead
Sleep with the devil and then you must pay

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #79 am: 09.11.2014, 15:58:50 »
Robin Brighthide


Quälend vergingen die Minuten. Jene Schritte waren von ihrer jetzigen Position aus nicht mehr zu vernehmen. Tödliche Stille hatte sich über die Umkleidekabine gelegt, während die maskierte Rächerin Robin Brighthide im Hinterhalt der Dunkelheit auf die nächste Aktion der Unbekannten wartete.

Beinahe wäre sie davon überzeugt gewesen, die Kerle hätten sich wieder aus dem Staub gemacht... Als sie deutlich das Quietschen der Geheimtüre vernahm und registrierte, wie diese schwer in ihre Angeln fiel. Von außerhalb des Ganges hörte sie eine nahe, unbekannte, männliche Stimme sprechen:

"Der miese Penner scheint sich aus dem Staub gemacht zu haben. Verdammte Scheiße, der Boss hat' mir echt Angst gemacht Phil." Der Mann seufzte laut. Ein anderer antwortete auf das Gesagte. Die Worte klangen leiser und hallten eindeutig etwas weiter abseits der geschlossenen Umkleidekabinen-Tür.
"Ain't got tha bollocks'! Was auch immer das fürn' Bugger war, der wird sich noch wünschn, er hätte Highking Seraph nich' ans Bein gepisst!"

Erneut klangen Sohlen auf Keramik und signalisierten der versteckten Robin, dass sich die beiden langsam wieder den Gang hinunter bewegten.

"Machn' wir hier dicht. Seraph' meinte, der 'Meister' würd' uns schon bald fürstlich belohnen, Phil... Und eines sag ich dir - Du wirst noch nie so viele Schlampen auf einem Haufen gesehen haben, wie bei meiner Feier! Ich schwörs' auf den Schwanz der Eisernen! Haha!"

...

"Get ya thump down, motherbuzzer! Du hast ja nich'ma die genug Tinte aufn Füller, um den hohlen Zahn deiner Mutter zu fülln'!"

...

"Maul zu, du stinkender Leprechaun! Da hat mir deine Ma' aber was anders erzäh- Hey wart' ma. Hast du in der Kabine nachgesehn'?"

...

"Ich? Nope - Glaubst doch nich' ernsthaft... Oda'?"
« Letzte Änderung: 09.11.2014, 16:30:36 von Wellby »
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #80 am: 09.11.2014, 16:51:42 »
Master Bosco Matthew Jenkins


Die Fratze des 'Meisters' verweilte kurzzeitig; regungslos dem angeketteten Bold vor ihm direkt in die Augen starrend. Plötzlich straffte er sich, senkte das mechanische Werkzeug  und legte wieder, von einem weiteren schallenden Lachen begleitet, den Kopf in den Nacken.

"HAHAHAHAHA! ABER NATÜRLICH! HAHAHAHA!" Der Mann mit der grausamen Maske wandte sich an jenen, von Master Bosco Matthew Jenkins völlig verängstigten, Pantomimen und deutete befehlend auf die angesprochene Brusttasche des Gentlemans. "LOS! Gewähre dem stattlichen Constable seinen letzten Wunsch. Diesen Schluck hat er sich redlich verdient..."

Stockend, mit deutlich zitternden Beinen, näherte sich der Handlanger des 'Meisters'. Ohne ein weiteres Wort hob er die vor Angst vibrierende Hand und griff in die Innentasche des 'Steppard'-Einsatzmantels. Tatsächlich kramte er bereits nach wenigen Augenblicken besagten Flachmann hervor. Dem Blick Master Boscos ausweichend, konzentrierte der Kerl sich darauf, an der Öffnung der Flasche zu hantieren - bis er durch die diabolische Stimme des 'Meisters' aufgeschreckt zusammenzuckte und dadurch den losen Schraubverschluss fallen ließ.

"MACH SCHON, DU ELENDIGER WICHT! WIR HABEN EINE AUFGABE ZU ERLEDIGEN!! Glaubst du etwa, ER wird es uns nachsehen, wenn wir ihn warten lassen?!"

In der Bewegung stotternd, nickte der Pantomime und duckte sich etwas zur Seite, um nun auch den vor Zorn brennenden Augen der Fleischmaske seines 'Meisters' zu entgehen. Schließlich hob er den Flachmann an Boscos Gesicht heran.

Aus dem Augenwinkel heraus konnte Bosco sehen, wie der Stoffbär in seinem verzweifelten Kampf gegen die einschneidenden Fesseln innehielt und den Blick des alten Gentlemans mit beiden Steinchenaugen erwiderte.

Langsam näherte sich der Flaschenhals den Lippen des todgeweihten Koboldes...[1]
 1. Ein letzter Zug sei dir gegönnt!
« Letzte Änderung: 09.11.2014, 16:53:52 von Wellby »
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Robin Brighthide

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #81 am: 09.11.2014, 17:04:20 »
Highking Seraph? Robin dachte nach. Sie kannte so viele Gauner und Schurken... hatte sie von jemandem namens Seraph schon mal gehört?[1] Gleichzeitig sah sie sich im Raum um, nur für den Fall der Fälle - gab es eine Möglichkeit, sich noch besser zu platzieren? Vielleicht eine Chance, sich mit ihren akrobatischen Fähigkeiten an der Decke zu verstecken?[2]
Hatte sie vielleicht eine Chance, die Lampe im Raum schnell so herauszudrehen oder anders zu beschädigen, dass sie nicht mehr anging, ohne dass jemand eine Manipulation bemerkte?
 1. Knowledge (Local): 25
 2. Wahrnehmung: 16

Bernadette

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #82 am: 09.11.2014, 17:34:04 »
Im Kopf der Uhrwerksfrau ratterten die Zahnräder: "20sec, aktuelle Geschwindigkeit, 10m zu überbrücken ohne nennenswerten Höhenunterschied, unbekanntes Territorium, Tiefe unbekannt,..." Die Werte füllten ihre Gleichungen und ergaben einen Haufen niedriger Wahrscheinlichkeiten. Zu niedrig für die eingegangenen Risiken. gerade wollte sie eine Erwiderung geben, da bemerkte sie den Rand der Grube. "Nein, Geschwindigkeit behalten, Haarnadelkurve nach rechts.", verkündete sie ihrem Gefährt. C.L.0 bestätigte und beide rasten mit leichtem Bogen auf di linke Seite der Straße an den Abgrund heran. Ein paar leere Kisten auf dem Bürgersteig zerbarsten, jemand setzte zu einer Fluchtirade an, bis ihm klar wurde, was da gerade Holzsplitter in seine Richtung geschickt hatte. Das schwere goldlglänzende Geschoss hub kurz das Vorderrad ab und setzte es quer zur Fahrtrichtung auf, um ungebremst seitlich zu schlittern, während es in die neue Richtung beschleunigte. knapp an der Kante kam die Seitwärtsbewegung zum Stehen, die neue Richtung wurde mit Hochgeschwindigkeit verfolgt. Ein paar Brocken fielen ins Dunkle.
Auf der Kante jagte das Lawbringer-Gentlemen-Gespann entlang, gab den Passanten kaum Gelegenheit, aus dem Weg zu springen, stieß Körbe um und raste sogar über eine Stelle, an der eine hingelegte Leiter zwei Kantenstücke miteinander verband. Protestierend krachte das Holz, zerbrach und stürzte hinter den Uhrwerken in die Tiefe.
« Letzte Änderung: 09.11.2014, 17:34:44 von Bernadette »

Tibryn - die Klinge

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #83 am: 09.11.2014, 21:17:50 »
Tibryn fuhr durch das Chaos. Sah Menschen herumlaufen, schreien kreischen und weinen. Immer mehr sahen ihn hilfesuchend an...aber konnte bei diesen keine aktuell herrschende Lebensgefahr sehen, darum furh er weiter in die Richtung in der Bernadette gefahren war. Die Ursache zu finden war nun wichtiger als die Menschen und Bolde zu beruhigen. Im Kurs "Beruhigung von panischen Massen" an der Akademie war er eh 2 mal gescheitert und das dritte mal hatte er nur Glück.
Bei al den Civilisten um sich fiel ihm eine Frau auf die schrie und weinte und ein Mensch die diese mit aller Kraft festhielt. er Versandt die Worte

".... Mein Baby... Noch dort oben!!!"

Tibryn folge ihrem Blick....der zweite Stock in dem es vermutlich eine der vielen explosionen gegeben hatte.

Tibryn murmelte "Wo ist nur immer dieser Spiderbold wenn man ihn brauch" und machte sich auf dem Weg zu dem Haus um das Baby zu suchen.

Er wandte sich im vorbeilaufen an die Frau "Machen sie sich keine Sorgen Miss, ich werde ihr Baby retten" und schon lief Tibryn in richtung Haus und verschaffte sich einen kurzen überblick wie er am besten in den 2. Stock gelangen konnte[1]
 1. Wahrnehmung: 8
Status

"Sweben wie Smetterling, Stechen wie Biene!!"

Stadt ohne Gnade
« Antwort #84 am: 09.11.2014, 22:59:43 »
Der Plan von Bosco hatte eine kleine Änderung, denn eigentlich hatte er gehofft das der Verrückte ihm die Flasche öffnen würde. Doch das dieser so Eitel war... damit konnte er nicht rechnen. Nun war Plan B auf dem besten Wege ausgeführt zu werden.

„Setze die Flasche nicht zu früh ab, ich brauche einen tiefen Zug. Den Rest kannst du dann selbst trinken, so du einen Apeljack verkraftest“ Waren noch die Worte an den Angsthasen, bevor er den Flachmann an seinen Lippen spürte. Alleine der Geruch des hochprozentige Apeljack schüttelte ihn kurz durch, als dieser in seinen Mund läuft, welchen Bosco voll auffüllte.

Danach erwiderte er den Blick des Teddybären und zwinkerte ihm kurz zu, holte durch die Nase tief Luft und spuckte seinen Mundinhalt dem verrückten Anführer entgegen und hoffte ihn zu erwischen.

Kaum war sein Mund leer und Bosco konnte wieder sprechen, kamen ein Zauberspruch über seine Lippen den er normalerweise benutzt um seine Zigarren anzuzünden. „Feuer frei“[1]
Ein kleiner Funken erscheint und schwirrte dem ausgespuckten Alkohol hinterher und versuchte dieses zu entzünden.

Da der alte Zylinder kein Ahnung von Chemie hat, war er sich unsicher wie gut der Alkohol sich entzünden wird. Eventuell wird Plan B ja auch einfach nur fehlschlagen. Trotzdem lies er es sich nicht nehmen und seine Stimme erklingt erneut, doch nicht um zu sprechen. Nein seine begabte Stimme singt mit voller Lautstärke ein uraltes Lied, dass die meisten jungen Küken in Mechanika nicht kennen.

Love is a burning thing
And it makes a fiery ring
Bound by wild desire
I fell in to a ring of fire

I fell in to a burning ring of fire
I went down, down, down
And the flames went higher

And it burns, burns, burns
The ring of fire
The ring of fire


Durch die Ablenkung des Feuers und mit beenden des Songs versucht Bosco einen weiteren Funken in Richtung der Maschine zu feuern. Dabei hofft er auf sein Glück, denn nun hatte er wirklich alle Karten auf seiner Hand verspielt und die Geduld des Irren scheint sicherlich auch an die Grenze gekommen zu sein.
 1. Spark
« Letzte Änderung: 12.11.2014, 09:34:55 von Master Bosco Matthew Jenkins »
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #85 am: 11.11.2014, 16:46:05 »
Robin Brighthide


Highking Seraph... Highking Seraph...

Immer wieder hallte dieser klangvolle Name durch Robins Gedächtnis. Sie war sich sicher, diesen Namen bereits in der Vergangenheit einmal gehört zu haben. Doch wenn sie sich nur an den Zusammenhang erinnern konnte?

Drohend ergriff die trügerische Stille erneut die Atmosphäre der Umkleidekammer. Die Geräusche der beiden Männer waren erneut verschwunden. Doch Robins Gehör ließ sich von den Kerlen nicht mehr täuschen. Unregelmäßig klang das wohlbekannte Geräusch der ledernen Sohlen an ihre geschulten Ohren, während pures Adrenalin die Sinne der maskierten Rächerin anstachelten. Nach einem Ausweg suchend flog ihr Blick förmlich durch das Zimmer. Doch kein Fenster führte in den Raum. Die einzige Tür öffnete sich in jenen Gang hinaus. Robin musste erkennen, dass ihre Möglichkeiten, ungesehen dieser Falle zu entkommen, äußerst gering waren.

Highking Seraph... Highking Seraph...

Ihre Augen gewöhnten sich langsam an die herrschende Dunkelheit und blieben schon bald an der Spindreihe links, direkt neben der geschlossenen Tür hängen. Die Schränke selbst waren zum Großteil geschlossen und selbst wenn sie vorgehabt hätte, sich in eines der Fächer zu zwängen - die geringe Tiefe der wenigen, offen stehenden Spinde verneinte jenes Vorhaben von vorne herein. Doch die geübte Fassadenkletterin erinnerte sich sofort an die düstere Ecke darüber. Wenn sie es schaffen würde, ungehört auf die blechernen Möbel hinauf zu steigen... Könnte sie sich in diesem Winkel vielleicht dicht genug an die Decke drücken, um nicht sofort entdeckt zu werden. Zugegebener Maßen eine vage Hoffnung. Doch in all der Eile kam ihr keine andere Idee in den Sinn.[1]

Highking Seraph... Highking Seraph...

Rasch versuchte sie sich an die Position und Beschaffenheit der Elektrolytlampen zu erinnern. Sie hatte bei ihrem Eintreten in das Zimmer die zwei gläsernen Laternen gesehen. Beide waren in der Mitte, direkt oberhalb der Sitzgelegenheiten angebracht. Würde sie die Bänke verwenden, könnte sie die Gehäuse der Gaslampen durchaus erreichen.

Highking Sera... Natürlich! Der Kerl musste von Samual Seraph gesprochen haben, dem angeblichen Oberhaupt der Crackthorne Crew!
 1. Heimlichkeit+Akrobatikwurf von Nöten
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Wellby

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« Antwort #86 am: 11.11.2014, 17:07:43 »
Bernadette


Die Uhrwerksfrau jagte den Rand des Ebenensturzes entlang. Kaum mehr als nur eine Handbreit trennte ihren einzigartigen Lawbringer vor dem gähnenden Abgrund zu ihrer Linken. Die ungewöhnliche Gentleman raste unerschüttert weiter; musste sich immer wieder ducken, als der schmale Pfad von uralten Gebäudebrocken niedergedrückt wurde... Bis die Enge plötzlich aufbrach und Bernadette das Ende der riesigen Lücke erreicht hatte.

Ohne zurück zu blicken folgte sie den Geisteressenzen weiter durch die Nacht. Jetzt, da sie glücklicherweise ohne nennenswerte Verzögerung das Hindernis umrundet hatte, war es für  sie und ihren C.L.0 ein Leichtes, den mystischen Linien dicht auf den Fersen zu bleiben.

Die Ebene MinusDrei-Acht flog nur so an den Seiten der Hauptstraße vorbei, als die Jagd sie über eine der riesigen Brücken nach MinusDrei-Sieben führte. Dort, auf jenem schmalen Pfad zwischen den gigantischen, unterirdischen Gebäudeplatten des berüchtigten Kromdales, konnte Bernadette einen ausführlichen Blick auf die düstere Ebene darunter werfen. Sie beobachtete die Geisteressenzen dabei, wie diese sich an einer Stelle nahe des Übergangs bündelten und nach unten schossen. In ihren Augen waren auch die Ebenenplatten unter ihr von dem tiefblauen Aquamarin erhellt.

Die Downtown Gentleman erkannte, wie all die Linien von irgendwo dort unten her gezogen wurden. Was auch immer diese Leute erfasst- und die Straßen erschüttert hatte... Es kam eindeutig von Ebene MinusVier-Drei.[1]
 1. Welchen Weg Bernadette auch immer einschlägt -
Säulenwege (Anzeigen)
führen in Kromdale neben der berühmten Tram von ganz unten, bis in die höchsten Ebenen hinauf.
« Letzte Änderung: 11.11.2014, 17:10:32 von Wellby »
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Stadt ohne Gnade
« Antwort #87 am: 11.11.2014, 17:18:44 »
Tibryn


Konzentriert überlegte der maskierte Bold, welcher Weg der sicherste wäre. Die Lage sah jedoch äußerst bitter aus.

Das Erdgeschoss brannte völlig. Die untere Vorderseite des Gebäudes war wie weggefegt worden. Überall lagen Mauerstücke verteilt. Blutende Menschen halfen sich gegenseitig aus den Trümmern, Kinder weinten und klammerten sich an ihre Angehörigen. In all dem Chaos war es für den kleinen Downtown Gentleman nahezu unmöglich zu erkennen, ob noch ein anderer Weg als die Vordertür hinein führen würde. Den Haupteingang zu benutzen stand freilich außer Frage. Er existierte einfach nicht mehr.

Gerade fiel Tibryns Blick auf die dünne, kaum einen Meter breite Gasse zwischen dem in Flammen lodernden Haus und dem Nachbargebäude - da schrie auch schon wieder die vom Schicksal schwer getroffene Frau:

"Bei der Eisernen!! SO TUN SIE DOCH WAS! Mei... Mein Baby ist noch dort Oben!! WIESO HILFT DENN KEINER?! WAS HABEN WIR NUR VERBROCHEN?!"
« Letzte Änderung: 11.11.2014, 17:19:55 von Wellby »
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Wellby

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« Antwort #88 am: 11.11.2014, 17:47:28 »
Master Bosco Matthew Jenkins


Der gespuckte Appeljack traf die nahe Maske des 'Meisters' völlig unerwartet. In einem Augenblick, nicht länger als ein Atemzug, gluckste dieser äußerst überrascht über die faulenden Augenhöhlen seiner grausamen Maske weg, direkt in den selbstgefälligen Blick des gewitzten, alten Boldes hinein. Und dann sprang der magische Funke über.

Von der Zunge Master Boscos entfacht, explodierte der klebrige, hochprozentige Alkohol in einer Stichflamme gleißenden Feuers und riss den Mann vor Schreck zur Seite. Kreischend johlte der 'Meister' unter der wahnsinnigen Hitze, während sein Handlanger von Panik überwältigt nach hinten stolperte. Mit gekrümmten Fingern versuchte er sich die brennende Maske vom Gesicht zu reißen und griff, vom diabolischen Abgesang Master Boscos begleitet, mit den bloßen Händen in die züngelnden Flammen. Der Geruch von angebranntem Fleisch drängte sich in den Raum.

Die Frauenstimme schrie aufgebracht: "Steht nicht so herum!! Helft ihm!! Bei der Peitsche Ba'alzamons! So helft ihm doch!!"

Doch bevor sich jemand einmischen konnte, brüllte der 'Meister' undefinierbar und warf das verbrannte Frauengesicht zur Seite. Master Bosco blickte in das Antlitz eines etwa fünfzig jährigen Mannes. Dunkles, tiefbraunes Haar fiel schüttern von den breiten, ausufernden Geheimratsecken ab. Seine von der Hitze teilweise aufgeplatzten Lippen wurden von einem kräftigen, nun lückenhaften Oberlippenbart überschattet, während sich seine Mundwinkel zu einem weiteren, wilden Schrei erhoben.

Boscos Sinne spielten ihm einen letzten, tückischen Streich. Wie in Zeitlupe beobachtete er, wie der Kerl mit dem kantigen, unverkennbaren Gesicht jene teuflische Knochensäge hob und auf Boscos ungeschützten, rechten Unterarm einhackte.

Eigenartigerweise spürte er keinerlei Schmerz. Nicht einmal, als sein eigenes Blut ihm die Sicht nahm.

Nur eine sanfte, sich gemächlich ausbreitende Taubheit... Die ihm schließlich das Bewusstsein raubte.[1]







Master Bosco riss die Augen auf. Blinzelnd erlangte er wieder die Kontrolle über seinen Sehnerv und erkannte schließlich die hellen Holzbalken über ihm. Sein Tastsinn kroch zurück in die zitternden Glieder... Und er spürte die sanfte Umarmung der wärmenden, weichen Decke auf seinem Körper. Von einem inneren Instinkt geleitet richtete er sich ruckartig auf - nur um erleichtert auf seine beiden, rosig farbenen Handflächen zu starren.

Wo war er nur gelandet?

Er blickte sich um und musterte das einladende, von strahlendem, wärmespendendem Licht erfüllte Zimmer. Der Raum war nicht sonderlich groß. Eine schöne, beigefarbene Kommode stand ihm gegenüber und wurde von einem Stuhl davor begrenzt, auf dem fein säuberlich Boscos geschundene Rüstung auf geschlichtet lag. Er erkannte, dass er selbst in ein weiches, hellblaues Samthemd gekleidet war. Schöne Bilder von Bäumen, Pflanzen und Natur bevölkerten die weißen Wände. Ein flauschiger Teppich grenzte an das breite Bett, in dem er sich befand und führte einem Pfad gleich durch den Raum. Noch bevor er jedoch die offen stehende Türe genauer mustern konnte, fiel sein Blick auf das breite, kreisrunde Fenster oberhalb seines Ruheplatzes. Seine Augen blickten durch klares Glas hinaus, auf eine sich sanft im Wind des Sommermorgens wiegende Weide. Ein einzelner Baum thronte am Horizont auf einem Hügel und darüber strahlte das Schönste, was der alte Bold in seinem Leben jemals erblickt hatte.

Kaum begreiflich rieb er sich die Augen; strafte die Realität um ihn herum instinktiv Lügen... Doch selbst bei nochmaligem Hinsehen war sie dort oben, in all ihrer Pracht. Unverhüllt wachte sie über all dem Frieden auf dieser Welt und schenkte ihr die reinste Liebe, die ein Lebewesen sich je hätte wünschen können.

Was war nur passiert?

Boscos Augen tränten. Es konnte nicht möglich sein! Seit über tausend Jahren war der Himmel von den Folgen des ewigen Krieges verdunkelt worden... Doch Master Bosco Matthew Jenkins fühlte all die Wärme auf seiner Haut, als die belebenden Strahlen seine Wangen streichelten. Er konnte es drehen und wenden wie er wollte...

... Die Sonne war dort oben und er sah sie mit seinen eigenen Augen.
 1. Bosco erhält 12 Schadenspunkte.
« Letzte Änderung: 11.11.2014, 18:13:45 von Wellby »
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Victor I. Mc Wybrandt

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« Antwort #89 am: 11.11.2014, 19:48:53 »
Selbst Victor zuckte kurz aus Schreck wegen dem lauten Knalles in sich zusammen. Er musste sich erst an die brachialen Gewalteinflüsse der Gentleman gewöhnen - allzu lange war er ja noch kein Mitglied und normalerweise war er es gewohnt so leise und diskret wie irgend möglich vorzugehen. Doch dies war kein Dach Downtowns, sondern ein wundersames altes Gebäude mitten in der Stadt. Und vor ihm stand nach wie vor eine wundersame alte Schabracke, die ihn mit schlechtem Englisch und ihrem zuckersüß gespitzten Honigmaul ihre Panik zusäuselte. 

Insgeheim hasste er seinen Kollegen dafür hier stehen zu müssen, doch so war es nunmal mit den Frischlingen. Respekt und Anerkennung waren noch ein Fremdwort für ihn und meist wurde er dazu eingesetzt die Drecksarbeit zu machen und sich um seine Klienten zu kümmern. Wie gerne stünde er jetzt da oben, knallhart und würde das Opfer befragen und ausquetschen wie eine saftige Orange bis jener innerlich brach und ein Geständnis ablegte. Aber er war kein Typ des Mutes und musste noch viel lernen...

"Nun Mylady, dann schreiten wir mal zum wichtigsten Teil dieses Theaters..." er schnitt beinahe verächtlich eine Grimasse. "Ihren vollständigen Personalien bitte..." sprach er und zückte einen Notizblock und leckte mit der Zunge über den Füller um die fest gewordene Tinte wieder zu verflüssigen.
« Letzte Änderung: 13.11.2014, 22:15:01 von Wellby »
~Es gibt nichts Stilleres als eine geladene Kanone.~

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