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Autor Thema: Stadt ohne Gnade  (Gelesen 23965 mal)

Beschreibung: [Downtown Blues, Teil 1 ~ Die rechte Hand des Gesetzes und andere Geschichten...]

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Victor I. Mc Wybrandt

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #135 am: 04.12.2014, 17:14:49 »
"Ach du...!!" rief Victor vor Schreck als die Stichflamme knapp an seinem Gesicht vorbei züngelte. Er reagierte gerade noch schnell genug um Cepheus zu packen und zur Seite zu hechten, ehe er eine neue Garnitur Mäntel benötigt hätte. Sein Zylinder flog in hohen Bogen davon direkt in die Flammen und landete als ein Häufchen Asche vor seinen Füßen.

"Ach du heilige - Sigfried was zur Hölle machst du da?" fluchte der Gentleman während sich seine Eule mit zerknautschten Federn vom Erdboden erhob und laut schimpfend die Treppen hinab ins untere Stockwerk flog. Der Raum war kaum mehr als solcher zu erkennen, Flammen aus einer ehemaligen Küche wuchsen mächtig verschlingend in die Höh, während dicht qualmender, dunkler Rauch die Sicht auf den hinteren Teil des Raumes nahm. Einzig und allein sein Kollege der in der Mitte des Zimmers stand war gänzlich zu erkennen. Und das frische Blut, dass sich seinen eigenen Weg durch die tiefen Rillen des dunklen Dielenboden bahnte.

"Ach du heilige Scheiße - Oh Königin verzeih diesen Fluch aber... fuck hast du ihn erschossen?!" rief er aus Schock obwohl sein Kollege nur wenige Meter entfernt stand. Er konnte aus der Ferne etwas wie einen Schrei vernehmen und eindn dumpfen Aufschlag. Wahrscheinlich war Lady Leberzipf in Ohnmacht gefallen.

Er versuchte etwas zu erkennen als der Rauch sich nun auch im Treppenhaus verteilte und sah die Pistole did neben der Hand des Selbstmörderd lag.

"Oh... Gott sei Dank ich dachte bei dir sind alle Sicherungen bereits durch gebrannt... Hm... sieht wohl so aus als würd die Drecksarbeit wieder an mir hängen bleiben, während du die auswirkungsstarken Hintergründe des Selbstmordes aufklären darfst... nicht wahr?" versuchte er zu scherzen um die Situation etwas aufzulockern.

Auch wenn ihm das Mark in den Beinen gefror.
~Es gibt nichts Stilleres als eine geladene Kanone.~

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #136 am: 07.12.2014, 19:24:07 »
Robin Brighthide


Die Lampen erloschen nach und nach, während die verhüllte Downtown Gentleman das Treppenhaus und den obersten, angrenzenden Gang in völlige Dunkelheit tauchte.

Robin Brighthide kam nicht daran vorbei, an der zweiten Türe, auf der linken Seite, kurzzeitig inne zu halten, um gespannt das Ohr gegen jenes kühle Holz zu pressen. Eindeutig vernahm sie dahinter ein mechanisches Surren. Unweigerlich erinnerte sie dieses an ihr wohlbekanntes Kromdale-Revier; genauer gesagt die Leichenbeschauhalle in dessen Keller.

Als sie vor einigen Monaten, nach Abschluss der Prüfungen im Justiz Palast dort herumgeführt worden war, hatte sich die unheimliche, sterile Atmosphäre des Ortes für immer in ihr junges Gemüt eingeprägt. Die unzähligen Tische mit den aschfahlen Leinentüchern über regungslosen Körpern. Duzende nackter Füße, mit unpersönlichen, erschreckend kalten Nummernschildern zwischen den größten beiden Zehen... Und eben jenes beständige Rattern. Damals hatte der zuständige Constable ihr erklärt, es wären die Kühlanlagen und die dazu gehörigen Vereisungsrohre, welche unter permanentem Druck gegen ihre isolierende, zweite Schicht vibrierten.

Es musste sich also um eine Kühlanlage handeln. Dessen war sich die maskierte Rächerin sicher.

Die Zeit drängte, deshalb verließ sie ihren lauschenden Posten und wandte sich dem nahen, geschlossenen Durchgang zu, welcher das Ende des Ganges begrenzte. Wieder war es ihr von der Maske verhülltes Ohrläppchen, welches als erstes, völlig lautlos die Tür berührte. Und auch dieses Mal hatte Robins äußerst sensibles Gehör sie nicht getäuscht. Dahinter erhaschte sie eindeutig das Geräusch mehrerer gedämpfter Schritte. Ein heisernes Husten erklang und läutete einen folgenden, gepressten Fluch ein.

"Verdammte Mistscheiße." sprach eine wohlbekannte Stimme. Es handelte sich um einen der beiden Handlanger, welchen Robin zuvor im Erdgeschoss des Komplexes entgangen war. Doch die Aussage blieb unkommentiert. Scheinbar arbeitete er eifrig an etwas, hob Gegenstände herum oder schob sie über den Boden.
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

~ Grant Morrison; BATMAN: Arkham Asylum - A Serious House On a Serious Earth

Robin Brighthide

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #137 am: 07.12.2014, 19:42:05 »
Ganz vorsichtig drückte Robin die Klinke herunter, und öffnete die Tür einen winzigen Spalt - nur so weit, dass sie hindurchluken konnte. Sie hoffte, dass die minimale Bewegung niemandem auffallen würde, insbesondere nicht, wenn ihre Ziele mit anderem beschäftigt waren. Aber in dieser Situation hatte sie ausnahmsweise keinen großen Einfluss - eine Tür bewegte sich nun mal, wenn man sie öffnete, und auf das, was auf der anderen Seite geschah, konnte sie nicht einwirken.[1]

Allerdings hielt sie sich bereit, in einen der angrenzenden Räume zu flüchten, wenn es auf der anderen Seite eine Reaktion gab.[2]
 1. Heimlichkeit: 16
 2. Ready Action: In angrenzenden Raum schleichen
« Letzte Änderung: 07.12.2014, 19:42:54 von Robin Brighthide »

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #138 am: 07.12.2014, 19:58:50 »
Master Bosco Matthew Jenkins


Das warme Gras kitzelte an den blanken Zehen des Koboldes, als ihm bewusst wurde, dass er seine Stiefel ja in jenem gemütlichen Zimmer, neben dem schön geschnitzten Holzstuhl stehend- zurück gelassen hatte. Das allgegenwärtige Licht erfüllte ihn mit all seiner Herrlichkeit und begleitete ihn über die Wiese, stetig dem Ursprung der Melodie entgegen. Der liebliche Gesang stimmte auf den Takt des Instrumentes ein. Die gleitenden Töne der Querflöte unterstrichen die nahenden Silben der Frauenstimme und verwandelten diese in ein wahrlich traumhaftes Musikstück. Master Bosco kam nicht umhin, seine Augen zu schließen und sich von den mystischen Noten leiten zu lassen... Die schöne, im Sonnenlicht hellbraun glänzende Holzhütte mit dem hellgelben Strohdach zurücklassend, tanzte er den nahen, grünen Hügeln entgegen.


"... Mein Herz durchbohrt von Amor...

... Ich verschmäh das Glitzergold'...

... Und rein gar nichts kann mich trösten,

    denn mein tapfrer' Seemann hold'.

... Kommt all ihr hübschen Mädchen,

ganz gleich wer ihr auch seit,

 die ihr liebt nen tapfren Seemann,

der auf dem Meere weilt."



Kühler Wind umspielte seine Wangen. Es musste einfach ein Traum sein. Und wenn nicht... Sah so dann das Leben nach dem Tode aus? War dies das mystische Babel, am Fuße der vergessenen Regenbögen?

Hatte seine alte Seele endlich den verdienten Frieden gewonnen, nach dem er sich schon so lange gesehnt hatte...?

"Bosco."

Deutlich hörte er die Frauenstimme nahe, neben ihm erklingen.

"Mein lieber Bosco."

Er öffnete die Augen; löste vor Erschütterung unweigerlich seine Lippen vom Mundstück des magischen Instrumentes. Er merkte, dass die Musik - sein Flötenspiel, sowie der Gesang der Frau - nicht aufgehörte, obwohl er im Spiel gestoppt hatte und SIE ZU IHM SPRACH!

"Setz dich neben mich."

Ihre Schönheit trieb ihm Tränen in die Augen. Ihr Antlitz blendete ihn stärker als die warmen Strahlen der Sonne, doch er wagte nicht, seinen Blick von ihrem Gesicht zu wenden. Vor ihm, im Schatten einer alten, hoch gewachsenen Eiche saß sie in all ihrer Pracht auf einer hölzernen Bank und bot ihm mit der Rechten einen Sitzplatz - direkt an ihrer Seite an!

"Fürchte dich nicht. Ich habe dich bereits erwartet."

Die Eiserne.

Seine Königin.

Noch nie zuvor war ein gewöhnlicher Bewohner der Stadt ihr - seit über vierhundert Jahren - so nahe gekommen. Er erblickte die einzelnen, über und über von filigranen Runen verzierten Platten aus unbekanntem, schimmernden Metall, welches ihre Haut in verschachtelte Segmente geschmiedet, komplett bedeckte. Die glühenden, allwissenden, Pupillen-losen Augen musterten ihn, während ihr unbewegliches, starres Gesicht eine pure Freundlichkeit ausstrahlte, die in ganz Avalon ihres Gleichen suchte. Ihre gesamte Körperhaltung schenkte dem alten Bold eine Geborgenheit, als wäre er ihrer Erscheinung sein Leben lang bereits vertraut gewesen.

Die Eiserne Königin hatte ihn zu sich gerufen. Behutsam wartete sie nun ab, dass er sich zu ihr gesellen würde.

Leise summte die Melodie im Hintergrund weiter, von purer Magie zur selbstverständlichen Begleitung der Szenerie verwandelt...

“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

~ Grant Morrison; BATMAN: Arkham Asylum - A Serious House On a Serious Earth

Siegfried

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #139 am: 09.12.2014, 17:09:38 »
Siegfried schiebt den Revolver wieder in das Futteral über seiner Brust. Schüttelt den Kopf. "Das war kein Selbstmord." Die Fäuste angespannt, begutachtet er die qualmenden Überreste des Bildnisses. "Das hier ist schlimmer... Dunkles Drüben. Hat seinen Verstand im Griff gehabt. Hat ihn dazu gebracht, sich selbst die Kugel zu geben, war in ein Gemälde eingefahren. Ich hab gehofft, dass ich die Besessenheit mit einem Sprenggeschoss brechen könnte- aber es hat wohl zu schnell reagiert. Das hier ist ein ganz großer Haufen Bottomless Pit..."

Aufmunternd klopft er seinem Gefährten auf die Schulter. "Und nein. Du kommst vermutlich mit mir in die tiefsten Ding Dong Bells die das dunkle Drüben zu bieten hat um unter Einsatz deines Lebens diese Stadt ein Wenig sicherer zu machen. Oder du gehst beim Versuch drauf. Naja, eher wir. Garnicht so unwahrscheinlich." Siegfried grinst über das ganze Gesicht. "Rubber Duck, ich brauch was zu trinken. Kommst du mit?"
« Letzte Änderung: 09.12.2014, 17:12:29 von Siegfried »
Blessed by the night, holy and bright
Called by the toll of the bell
Oh Mr. Crowley did you talk to the dead
Sleep with the devil and then you must pay

Tibryn - die Klinge

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #140 am: 10.12.2014, 22:18:30 »
Tibryn durchschlug die Tür purzelte in den Raum und kam irgendwie wieder auf die Füße. Der Rauch und dei Hitze schlug ihm ins Gesicht. Er konnte nur wenig sehen, da sich das Feuer immer weiter ausbreitete und alles gierig fraß was sich ihm in den weg stellte. Zum Glück hielt Tibryn das Seil immer noch in der Hand. So hatte wenigstens die Möglichkeit wieder hinauf zu kletter. Er Band das Seil fest so das es nicht abhaun konnte und achtete es so weit wie möglich vom Feuer weg zu ebfestigen. und hastete soweit er konnte in dem Raum umher um nach dem Säugling zu suchen...schaute unter Trümern und Unrat herum....aber er fand nichts....es wurde immer heißer und da Feuer immer größer....fraß sich immer weiter vor....
Tybrin wollte schon aufgeben als ein schrei sich in sein Trommelfell bohrte....er konnte die Quelle ausfindig machen trat darauf hinzu und sah auf die Spitze eines Regals auf der eine....KATZE!?! sass und um ihr leben miaute.

Zunächst etwas verdutz und mit einem GEsichtsausdruck den man mit "WTF???" recht gut beschreiben konnte, schaute er die Katze an die Säuglingsähnliche laute hervorbrachte. Nachdem er einen Moment brauchte bis er sich wieder gefangen hatte, bewegte er sich auf die katze zu und konzentrierte sich kurz um die den Bolden innewohnenden Magie zu kanalisieren um mit Tieren zu kommunizieren[1] und redete behutsam und in möglichst einfachen Worten in ruhigem gelassenen Tonfall auf die Katze ein damit sie sich beruhigte und von ihm retten lies.

"Na komm runter Kätzchen. Ich will dich nur vor dem Feuer retten und dich hier rausbringen. Hilf mit bitte das ich uns beide hier raus bringen kann."
 1. speak with animals (SG 10+ Level des Zaubers + 3 [CH])
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"Sweben wie Smetterling, Stechen wie Biene!!"

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #141 am: 12.12.2014, 12:15:22 »
Bernadette & Barry Gamble


Kampf: Stürmische Nacht, Runde #1

Als der Ganove seine Bewegung nicht stoppte, setzte der Lawbringer seine Anweisung um: Die Kanone spukte Tod und Verderben, eine Kugel durchschlug den Oberschenkel der potentiellen Gefahr. Mit hörbaren Knacken setzte der Mechanismus die nächste Kugel in den Lauf.

Auch Bernadette richtete ihre Waffe aus und schoß. Doch hatte sie viel zu wenig Zeit und nahm sich zu viel vor: Sie zielte auf die Waffe und Waffenhand. Ihre Kugel verfehlte den Ganoven so weit, dass niemand wusste, wo sie einschlug. Definitv irgendwo in der gegenüberliegenden Wand, das war dann aber auch alles. Berührt hat sie der Fehlschlag nicht, sie dachte nur über die idiotische Handlung des Menschen: "Eine Verschwendung..."

Von dem Kugelgewitter des C.L.0s' erst schwer in die Beine getroffen, war es der Schuss des kleinen Zylinders Barry, der dem Mann mitten in die Brust traf und nach hinten warf. Schwer prallte der Körper des Bandendandys gegen das staubige Pflaster des Hinterhofes, während die nun leblose Hand aus der Weste glitt und ein fleckiger Revolver auf den Steinboden daneben schlitterte.

Von dem unsichtbaren Geisterwirbel völlig aus der Fassung gebracht, hatte der Mann seine Unsicherheit mit dem Leben bezahlt.

"Ruffie! NEIN!" brüllte der Mann, geduckt inmitten des Hinterhofes. Seine erhobene Hand raste den Körper hinab, fand den beschlagenen Griff seines Straßencolts und zog daran, von Entschlossenheit und Vergeltung getrieben.

"IHR TOWNIE DRECKSÄCKE!" schrie er lauthals durch die Nacht und schwang die Feuerwaffe grob in die Richtung des Gentlemanboldes. Die Pistole entlud mit Schall und Rauch, krachend eine todbringende Patrone. Etwa einem Meter neben Barry blitzte ein Funken an der angrenzenden Hauswand auf, sobald das Geschoss schwer in den harten Beton der Mauer einschlug.

Als der Jüngste im Bunde mit ansehen musste, wie die Gesetzeshüter seinen Kumpanen - in seinen Augen - kaltblütig niederstreckten, verlor der von Barrys Einschüchterung bereits völlig verängstigte Kerl die letzten Reste seines Verstandes. Schreiend krümmte er sich nach hinten und versuchte unbeholfen, unter Tränen und purer Todesangst, über den Sitz des großen Lawbringer Z.U.K.s in Deckung zu klettern. Sein zitterndes Knie blieb jedoch an der Lenkergabel hängen, wodurch er ungelenk über dem Mechanismentank des Gefährtes zusammenbrach. Von Furcht völlig zerrissen, blieb er im ersten Moment gänzlich regungslos liegen und presste die Augen zusammen; jederzeit mit einer tödlichen Kugel in den Rücken rechnend.

Der Tod des Ganoven löste bei Bernadette nur einen Gedanken aus: "Effizienter Schuss." Der Kobold wurde in ihren Berechnungen mit einem neuen Faktor versehen.
Der Fluchtversuch des jungen Ganoven quittierte sie mit einem: "Bleiben Sie stehen, sonst werden wir Sie aufhalten!" C.L.0 fragte nach der nahe bei ihm einschlagenden Kugel mit dem gleichmütigem Ton: "Junge Bioeinheit ungefährlich, schreiende zu neutralisieren?" "Positiv.", bestätigte Bernadette und wendete sich an den Schützen: "Nach Paragraph 79 des MGB wird ein Angriff auf einen Zylinder mit Hinrichtung geahndet." Zusammen mit ihrem Lawbringer rollte sie ein wenig vor und beide eröffneten das Feuer. Während eine Kugel erneut ein Bein durchschlug, pfiff die zweite am Angreifer vorbei. Wieder ertönte das deutliche Knacken einer weiteren Kugel, die in den Lauf gelegt wird.

Barry zuckte erschrocken zusammen, als die Kugel neben ihm einschlug. Im Augenwinkel hatte er das Treiben des Anführers nicht wirklich mitbekommen, weil er sich für einen Moment lang nur auf den großen Kerl konzentriert hatte, der nun erschossen am Boden lag. Spätestens nun hatten die anderen beiden Gauner jedoch Barrys Aufmerksamkeit. Der jüngere von ihnen, der sich winselnd zusammengekauert hatte, stellte offenbar keine Bedrohung dar. Allein der Anführer, der das Gegenfeuer eröffnet hatte, hatte damit sein Todesurteil selbst unterschrieben. Ein Angriff auf einen Downtown Gentleman wird mit sofortiger Exekution geahndet - so sagt es das Gesetz Mechanikas.
Der junge Bold überließ der Maschinenfrau Bernadette die Darstellung der Rechtslage und konnte nur wieder über ihren automatisch schießenden(!) Lawbringer staunen. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, nun ebenfalls das Feuer auf den Angreifer zu eröffnen.

Das Kugelgewitter der beiden Constables und des erstaunlichen Lawbringers fegte über den Platz hinweg. Zwei Schüsse gruben sich durch die schäbige Straßenkleidung, tief in den Körper des Ganoven und ließen ihn zurück zucken. Taumelnd ging er in die Knie und schrie: "IHR SCHWEINE!!, während rotes Blut durch die zusammengebissenen, gefletschten Zähne sickerte. Die Angriffe hatten ihn eindeutig schwer verwundet, doch noch schien er in seiner Verzweiflung nicht aufgeben zu wollen.



Kampf: Stürmische Nacht, Runde #2

Quietschend bewegte sich der C.L.0 nach vorne und drang in den Hinterhof ein, ohne dass weder Uhwerksfrau- noch Motorrad von den Auswirkungen des unsichtbaren Geistersturmes betroffen wurden. In Bernadettes Augen war der gesamte Ort um sie herum von dem mystischen Leuchten erfüllt; lediglich schemenhaft konnte sie noch einen Blick auf die beiden Kriminellen werfen, deren Umrisse sich hinter dem blendenden Licht nur grob abzeichneten.

Plötzlich erkannte die mechanische Downtown Gentleman, dass die Intensität des Farbenspiels deutlich zugenommen hatte. Nicht nur das: Bernadette war sich von einem Moment auf den anderen darüber bewusst, dass sich der gesamte Wirbel stetig nach unten bewegte! Erste Peitschen fuhren widerstandslos durch das alte, staubige Pflaster. Sie erkannte, dass die Geister ihr Ziel erreicht hatten. Und die Leinen der Fangnetze wurden nun, samt Beute, von ihrem Besitzer eingezogen...

"AARGH!" brüllte der verwundete Mann und stolperte nach hinten. Nach und nach färbte sich seine zerrissene Kleidung rot, als die von den beiden tödlichen Kugeln gerissenen Wunden ihm schwer zu schaffen machten. Ungelenk hechtete er hinter den südlichen, geparkten Lawbringer, ging dahinter in Deckung und zog am Abzug seiner Feuerwaffe. Der geflickte Straßencolt bellte und schleuderte von Schall und Rauch begleitet, eine Kugel in Richtung der Uhrwerksfrau, deren künstliche Synapsen, gemeinsam mit ihren jeweiligen Gelenkkugeln, gerade noch rechtzeitig das Signal für 'Ducken' in die Wege leiten konnten. So pfiff das Geschoss knapp über ihre Schulterpartie hinweg und verlor sich in der Dunkelheit.

Diesmal war die Gegenwehr nicht sofort ausgeschaltet und Bernadettes Oberkörper prallte mit einem gedämpften, vornehmlich metallischen Klang auf der Oberfläche des Lawbringers auf. Ihr Kopf und ihre Pistolenlauf folgten der Bewegung des Verurteilten. Ohne ihr Zutun wusste ihr Lawbringer, was zu tun war. Er beendete seine Vorwärtsbewegung und begann stattdessen, sich rückwärts zu setzen. Mit einem fast eleganten Bogen parkte er sich in die Hofecke vor dem Zaun, um wieder freies Schussfeld auf den Ganoven zu bekommen. Dann feuerten die beiden Uhrwerke ihren dritten Volley. Eine Kugel traf die Weichteile, die andere flog weit daneben, direkt ins Pflaster. "Meine Koordinationsmechanik bedarf einer Kontrolle, Wartung und Neukalibration.", stellte der Zylinder fest. Außerdem begann sie bereits zu überlegen, wie man den Zauberspuren folgen könnte.

Der zweite Angriff des C.L.0 hatte erneut getroffen. Das donnernde Geschoss grub sich tief in den Körper des schwer verwundeten Bandendandys und warf ihn nach hinten. Von einem dumpfen Knall begleitet, landete der Mann rücklinks auf dem brüchigen, in Bernadettes Augen gänzlich blau-strahlenden Kopfsteinpflaster. Schnell breitete sich um den regungslosen Kerl eine dunkelrote Blutlache aus, als die letzten Reste seiner Seele aus ihm schwanden und er schließlich ebenfalls sein Leben verlor.



Mit weit aufgerissenen, tränenden Augen beobachtete der Jüngste der Straßengauner, wie der Angriff der Uhrwerksfrau seinen zweiten Kumpanen niederwarf. Nur Bernadette registrierte, wie sich währenddessen die wirbelnden, in völligem Chaos tobenden Geister stetig weiter nach unten bewegten und nach und nach inmitten des Hinterhofes verschwanden. Natürlich spürte sie die nagende Verwirrung und ihre Sensoren vernahmen eindeutig jene dumpfen, unwirklichen Schreie, welche von untoten Zungen gesprochen, direkt auf ihren tickenden Synapsenschaltkreis einzuwirken versuchten. Doch aufgrund ihrer mechanischen Bauweise und der daraus resultierenden, völligen Selbstbeherrschung schaltete sie einfach auf eine andere Frequenz und kapselte diese Geräusche aus dem Jenseits ab, ohne dass sie wirklich eine Auswirkung auf ihr Bewusstsein haben konnten. Dennoch musste sich Bernadette in diesem Augenblick fragen, was dieser Wirbel wohl für einen Einfluss auf ein lebendes, humanoides Gewebe haben musste. Aus dem Augenwinkel heraus konnte sie den sich am Boden krümmenden, heulenden jungen Mann begutachten. Sie stellte - aus diesem Eindruck heraus geboren - fest, dass es auf jeden Fall schmerzhaft sein musste. Das menschliche Bewusstsein war so fragil und gegen solche Angriffe völlig ungeschützt; es war nur eine Frage der Zeit, bis die Einwirkung des Seelensturms dem Mann völlig die Besinnung zerstörte. Etwa 4,59223 Minuten, errechnete die Uhrwerksfrau mit Einbezug der jüngsten Ereignisse und unter Beachtung möglicher, sozialer Verbindungen gegenüber der eben niedergestreckten, beiden anderen Männer.
« Letzte Änderung: 12.12.2014, 12:30:29 von Wellby »
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #142 am: 12.12.2014, 14:22:35 »
Tibryn, die Klinge


Die Katze hob den Kopf und hielt in ihren Hilferufen inne. Sie schüttelte sich, sträubte ihre Nackenhaare und miaute, während ihr gesamter Körper weiter zitterte:

"Feuer, Feuer, Feuer, Feuer, Feuer, siehst du das nicht? Überall Feuer, Feuer, Feuer! Muss weg, muss hier schnell weg!" Sie erhob sich, stellte sich auf ihre Hinterbeine und versuchte mit den Tatzen an der nahen Zimmerdecke zu kratzen. "Rauf, rauf, rauf, rauf, rauf, rauf! Heiß, heiß... Miauhhh!! MUAAAAIAHAHHUHH!"

Knisternd flackerte eine weitere Flamme durch die Tür herein, während das Sofa langsam in sich zusammenbrach. Irgendwo außerhalb des Raumes krachte es laut, wodurch das gesamte Gebäude zu Beben begann. Das Zimmer samt Einrichtung wurde durchgerüttelt; das Regal, welches der Katze als Notinsel diente, schwankte bedrohlich hin und her. Wieder rief das Tier lauthals um Hilfe. "Muss hier weg!! MIAHHUHHH! MUSS HIER WEEHEHEEEG!!"

Tibryn konnte einfach nicht abschätzen, wie lange es wohl noch dauern würde, bis die oberen Stockwerke ihre Tragfähigkeit verlieren würden. Ob das Feuer wohl schneller war als die zusammenbrechende Statik? Der Kobold konnte in diesem Augenblick nur mutmaßen, schließlich war er ein Downtown Gentleman und kein Architekt oder Feuerwehrmann![1]
 1. Da brauch ich schon einen Mit Tieren umgehen Wurf, dass du die Katze davon überzeugen kannst, zu dir herunter zu kommen.
« Letzte Änderung: 12.12.2014, 14:27:57 von Wellby »
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Bernadette

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #143 am: 14.12.2014, 11:52:07 »
Bernadette rang kurz mit den ungewohnten Emotionen, die an ihr und ihrer Konzentration zerrten. Schließlich gelang es ihr, sie in den Hintergrund zu drängen. Zusammen mit dem nur für sie sichtbaren Leuchten hatte sie zwar eine gute Begründung für ihr Versagen als Schützin, doch warfen die abgeleiteten Hypothesen aus ihren Reaktionen auf die Magie neue Fragen auf. Auch die verschob sie auf später und analysierte die Situation. Als erstes wies sie ihren Lawbringer an, den Vollzug der Exekution zu überprüfen. Sollte einer der beiden niedergeschossenen noch am Leben sein, würde er dies beheben. C.L.0 setzte sich in Bewegung, nachdem seine Fahrerin abgesprungen war.
Diese drehte ihren Kopf zum Kobold, während ihre Hände die Waffe nachluden: "Damit der Zeuge noch vernehmungsfähig bleibt, muss er binnen viereinhalb Minuten von diesem Hof gebracht werden, sonst wird die Magie seine neurologischen Funktionen unwiderbringlich beschädigen, mit unabsehbaren folgen für die biologischen." Sie ging hinüber zum Überlebenden und zerrte ihn mit der freien Hand auf die Beine. Unterwegs sah sie sich nach naheliegenden Eingängen zu den angrenzenden Häusern beziehungsweise deren Kellern um.[1] Kaum hatte sie den jungen Ganoven unter Kontrolle, schleifte sie ihn dorthin, von wo sie den Hof betreten hatten. "Wird ein Protokoll seiner Aussage nötig sein?", fragte sie ihren Kameraden.
 1. Wahrnehmung 21
« Letzte Änderung: 14.12.2014, 11:53:50 von Bernadette »

Tibryn - die Klinge

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #144 am: 14.12.2014, 23:37:33 »
"Na Kkomm zu mir kätzchen. ich werde dich vor dem feuer retten. komm her und bring dich wohing wo es nicht so heiss ist"[1]

Doch die Katze versuchte weiter nach oben zu kletten und dem heissen brennenden Feuer zu entfliehen. Tibryn wusste es war nur noch eine Frage von Minuten bevor auch die oberen Stockwerke nachgeben worden und unter dem tobenden Flammen zusammenbrechen würden. Entweder er schaffte es die Katze in den nächsten 2 Minuten unter Kontrlle zu bekommen oder er musste schauen das er alleine schleunigst hinaus konnte.

Da das beruhigen scheiterte musste er schleunigst die katze anderweitig erwischen. also konzentrierte er sich erneut und focusierte seine innere energien um so schnell und einfach wie möglich das schwankende regal hochzuturnen[2] und die katze zu ergreifen[3]
 1. Mit Tieren umgehen: 10 Denke mal das reicht nicht und eine panische katze zu mir zu locken  :P
 2. Akrobatikwurf mit Acrobatic Master: 47
 3. Dex-Check: 14
« Letzte Änderung: 14.12.2014, 23:37:54 von Tibryn - die Klinge »
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"Sweben wie Smetterling, Stechen wie Biene!!"

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #145 am: 16.12.2014, 20:19:09 »
Tibryn, die Klinge


"Wie? Was? Feuer? Genau! Feuer!! Feuuueerr! MIAAUAUUUUUUHHUUAWAAAAHHHHH!" Gerade als das Tier sich wieder gen Zimmerdecke reckte, nutzte Tibryn seine Chance und sprang nach vorne. Trotz der Flammen, welche an dem alten Stoff des Sofas zehrten und der schwelenden, Sinne-raubenden Hitze riss er den Fuß nach vorne und legte all seine Konzentration in die nächste Bewegung. Der kleine Downtown Gentleman nutzte die, sich unter dem Stoff abzeichnenden, Federn des Möbelsstücks als Sprungbrett. Wie ein Artgenosse des Tieres schnellte er in einem Satz in die Höhe und packte die, äußerst verdutzt dreinblickende, Katze mitten im Flug an den Hinterläufen. Vor Schreck zappelnd versuchte das Tier instinktiv dem Griff zu entkommen, doch auch damit hatte der Bold gerechnet. Tibryn hatte von Anfang an gewusst, dass das schwankende, teilweise bereits lichterloh brennende Regal niemals die Belastung seines Körpers aushalten würde. Deshalb verließ er sich nicht auf dessen Statik und ließ sich einfach samt Katze wieder zu Boden plumpsen.

Bedrohlich krachten die siedenden Dielen erneut, als er zusammengerollt, die Katze mit beiden Armen schützend, wieder auf dem Fußboden aufschlug. Sein Rücken schmerzte - doch die Aktion hatte ihren Zweck erfüllt. Er spürte das Strampeln vier kleiner Pfoten auf seiner Brust und vernahm erneut das mittlerweile bekannte, verzweifelte Miauen:

"Was hast du gemacht?! Was hast du gemacht?! Was hast du gemacht?! Du bringst uns beide noch um! Du Du Du Du setz mich wieder da hinauf! Ich muss da hinauf!! Lass mich da hinauf und lass mich vor allem los, los, los, los, los!! MIAAAAUUUUHHUHUHUU! Loooossss!!!!! MIAAAUUUH!!"
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #146 am: 16.12.2014, 20:37:32 »
Bernadette & Barry Gamble


Vor den Augen der Uhrwerksfrau fegte der Geistersturm, nun zur Hälfte bereits in dem Kopfsteinpflaster verschwunden, in dem Hinterhof umher. "~ Verstanden. Protokoll eingeleitet. ~" antwortete die blecherne Stimme des C.L.0 knapp und gehorsam auf die Anweisung seiner Erschafferin. Langsam tuckerte das Gefährt selbstständig, erst etwas näher an die erste Leiche heran - nur um anschließend die beiden abgestellten Lawbringer langsam zu umrunden, damit auch der äußerste Körper von dem Gerät untersucht werden konnte. "~ Vollstreckung positiv in beiden Fällen, Miss Bernadette. ~ Todeszeitpunkt etwa T-Minus Zweiundzwanzignullfünf. ~ Für genauere Angaben Obduktion erforderlich. ~ Empfehle einen Räumungstrupp anzufordern. ~"

Während der Feststellung ihres intelligenten Fahrzeuges hatte die Uhrwerksfrau einen eingehenderen Blick in die Gasse geworfen. Die beiden mechanischen Augen wechselten mehrmals die Linsen, damit die Sichtverhältnisse in jenem Moment, trotz des ständig wechselnden Lichterspiels nicht eingeschränkt wurden. Im ersten Augenblick sah sie jedoch weder einen offensichtlichen Kellereingang, noch einen Hinweis darauf, ob eventuell ein eindeutiger Weg hinab führen würde - direkt in den Untergrund des Hinterhofes oder zumindest grob in jene Richtung, die auch jene Geisterlinien eingeschlagen hatten. Zumindest eine Erkenntnis blieb ihr - Obwohl sie sich zum ersten Mal so tief in Kromdale aufhielt, benötigte die ausergewöhnliche Downtown Gentleman keine weiteren Ortskenntnisse, um zumindest feststellen zu können, dass die Blockbauten hier unten zwar meist nicht mit einem Kanalsystem ausgestattet - doch im Gegenzug meist unterkellert waren.

Während sie den glucksenden, nahezu bewusstlosen, dritten Bandendandy am Kragen packte und grob Richtung Straßenausfahrt zerrte, überlegte sie unweigerlich, was sich wohl unter dem Pflaster befinden konnte. Immerhin war dieser Ort in Kromdale MinusVier gelegen; der untersten Ebene des Viertels. In Anbetracht dessen, was die mechanische Frau über Mechanika wusste, gab es dafür eigentlich nur eine einzige Antwort.

Die Minen von Myddfogg.
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #147 am: 16.12.2014, 21:01:43 »
Siegfried Stauffer


Doch eine augenblickliche Reaktion seines Kollegen blieb aus. Victor I. McWybrandt stand einfach da, blickte vom zerstörten Wohnzimmer aus in die rauchenden Überreste der Küche und rührte sich nicht vom Fleck. Siegfried kam nicht umhin, sich zu wundern. Die Augen des anderen Constables zeigten weder Schrecken, noch Verwunderung oder die für Downtown Gentleman typische, berechnende Nüchternheit. Im Gegenteil. Der Mann starrte einfach nur gerade aus, direkt auf die in den Trümmern liegende Leiche des ehemaligen Malers, der sich eben erst selbst das Leben genommen hatte. Seine Eule war verschwunden; vielleicht hatte er die Wohnung von Anfang an bereits ohne sie betreten? Siegfried konnte sich diesbezüglich nicht sicher sein, immerhin hatte er McWybrandt erst wiedergesehen, als die HighEX Patrone ihr Werk bereits vollbracht hatte.

Plötzlich zuckten Victors Gesichtsmuskeln ruckartig und verwandelten das erst so ausdruckslose Starren in ein verstohlenes, breites Grinsen. Er fuhr auf der Stelle herum und fixierte Siegfried mit ernstem Blick; zu dessen Ausdruck die Form der Lippen so gar nicht zu passen schien. Der Schein der kleinen Flammenherde, die durch das Geschoss wahllos in der Wohnung verteilt worden waren, tauchten seine Züge in rötliche, flackernde Schatten, während er den Mund öffnete und zu lachen begann.

"Ha ha ha ha. Trinken, feiern, schmausen. So weltlich diese Sinne im Angesicht der jüngsten Ereignisse auch erscheinen mögen; so verständlich sind diese auch auf deinen kleinlichen, reumütigen und von Zweifeln und Erinnerungen zerfressenen Geist zu übertragen. Wie leicht es doch ist, das Geschehene im Destill' zu ersaufen; anstatt wieder eine Kerbe in der langen Planke aus Schuld zu ritzen - welche noch als einziger Untergrund deiner Besinnung dient... Bevor sie samt deiner Seele in den Abgrund stürzt." Victor legte den Kopf leicht schief und fletschte die Zähne zu einem breiten, gemeinen Grinsen.


"Trinken. Die Tat im Keim ersticken. Die einzig logische Handlung eines Menschen... Sag mir, mein teurer Siegfried von Stauffer. Hast du so viel Angst davor, dir einzugestehen, dass du allein für den Tod dieses Mannes verantwortlich bist? Weißt du denn nicht, dass dein Näherkommen ihn zum Einhalten seines vorhergehenden Versprechen gezwungen hat? Wie fühlt es sich denn an, zu wissen, dass du schon wieder versagt hast? Hmm...?

Was glaubst du, wird dein Vater sagen... Wenn er davon erfährt?"
« Letzte Änderung: 16.12.2014, 21:02:50 von Wellby »
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

~ Grant Morrison; BATMAN: Arkham Asylum - A Serious House On a Serious Earth

Stadt ohne Gnade
« Antwort #148 am: 17.12.2014, 16:17:05 »
Doch der alte Bolt bleibt wie angewurzelt stehen als er gewahr wurde dass er vor der Eisernen steht… seiner Königin. Die Augen starr auf sie gerichtet flattern nur die nach hinten gekämmten Haare leicht im Wind hin und her. 

Zu viele Gedanken jagten ihm durch den Kopf und keinen einzigen konnte er richtig fassen… nicht einen.
Sekunde um Sekunde verstreicht und die Tränen fangen schon auf der Haut an zu trocknen als sich der kleine Bolt langsam fängt.

Spielten seine Fragen überhaupt eine Rolle…gibt es überhaupt eine Frage auf die er eine Antwort haben will. Gab es ab hier überhaupt noch eine Wahl für ihn.

Wusste sein Innerstes schon was ihn hier erwartet… Hatte seine Seele schon begriffen dass sie sich auf der Wanderung in die Ewigkeit begeben wird. In das Heilige Babel (Tyr Na nOg) am Ende der vergessenen Regenbögens...

Seine rechte Hand gleitet nach oben, und streicht seine Haare wieder zu recht. Der kleine Macho steckt einfach zu tief in seinem Charakter, als dass er dieser Bewegung wiederstehen konnte. Es scheint als würde er mit der Handbewegung die Gespenster seiner Gedanken vertreiben und eine innere Ruhe und Lockerheit ergreift von ihm Besitz.

Langsam und sich der Situation bewusst, nähert er sich seine Königin Schritt um Schritt. Als er sie erreicht fällt er vor ihr auf die Knie, schnappt sich ihre Hand und drückt einen trockenen Kuss auf Ihre Handrücken.
Ein befriedigendes Lächeln zuckte um seine Mundwinkel, denn wenn es ein Protokoll im Umgang mit der Königin gab… nun dann hat er dies wohl geschickt umgangen und wer konnte schon von sich behaupten den Handrücken der Eisernen geküsst zu haben.

Mühelos schaffte es der kleine und trotz seines hohen Alters durchtrainierte Zylinder auf die große Steinbank neben seine Königin. Unbewusst wandert eine seiner Zigaretten in den Mundwinkel, welche er mit einem schnippen seiner Finger in Brand steckt. Genüsslich füllte der erste und sehnsüchtigste Zug seine Lungen.

Master Bosco Matthew Jenkins du bist ein alter Zylinder… Ein Downtown Gentlemen welcher sein Leben lang dem Blues gefolgt ist und den Rhythmus der Strasse geliebt hat. Du bereust nichts in deinem Leben und bist bereit.


Genüsslich zieht er ein weiterer Zug an seiner Zigarette und war bereit zu hören was die Eiserne erzählen wird.
« Letzte Änderung: 19.12.2014, 09:30:48 von Master Bosco Matthew Jenkins »
Als Gentleman erlaube mir, zu dienen meine Eisenkönigin dir.
Deine Macht reichst du uns durch deine Hand, diese verbindet uns wie ein heiliges Band.
Wir waten durch ein Meer von Blut, gib uns dafür Kraft und Mut.
E nomine reginae ferreae

Bernadette

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #149 am: 26.12.2014, 11:27:24 »
Als der Koboldzylinder verneinte, zog die Uhrwerksfrau den jungen Menschen aus der wirbelnden Magie heraus und fesselte ihn mit Handschellen. Außerdem hielt sie Barry davon ab, den Platz zu betreten und bot ihm an, ihren Lawbringer zur Berichterstattung zu nutzen, damit der Kobold nicht unter der Magie zu leiden hätte. Barry nahm an und Bernadette rief C.L.0 zu sich. "Ordnern Sie bitte auch einen Räumtrupp, jemanden, der den Gefangenen übernehmen kann und eine Wache für die Lawbringer, damit meiner abgelöst wird. Es wird die Zentrale interessieren, dass die Zauberspur hier nach unten Richtung Minen sinkt. Ich würde ihr folgen, sobald ich einen Weg genannt bekommen habe und Sie wissen, ob Sie meine Unterstützung bei der Suche nach dem Vermissten brauchen beziehungsweise wie dies geschehen soll." Ihre unbeweglichen Gesichtszüge blieben dem Kollegen zugewandt, während sie langsam die Umgebung abschritt und sicherte. "Zunächst spricht nur ein Indiz für einen Zusammenhang des magischen Angriffs auf das Viertel und des Angriffs auf die beiden Gentlemen: Die zeitliche und örtliche Koinzidenz. Möglicherweise ergibt die weitere Untersuchung noch mehr.", analysierte die Uhrwerksfrau emotionslos.

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