Auch wenn Gerion viel zu sehr damit beschäftigt war, nach Gefahren Ausschau zu halten, fiel ihm - und auch dem Rest der Helden auf - das die Kobolde einfach Angst hatten und sie vielleicht aus diesem Grund nicht ansahen. Das war ihnen auch nicht zu verdenken, denn wenige Momente vorher, hatten die Gruppe kurzen Prozess mit den Koboldkriegern und Draahzik gemacht. Ob sie trotz dieser offensichtlichen Angst, die Gruppe in eine Falle locken wollten, konnte Gerion allerdings nicht erkennen.
Außerdem fielen Gerion und Bergi, der die Gänge ablief, auch noch etwas anderes hier unten auf. Die schweren Schritte des Gnoms und das drakonische Gespräch zwischen Shira, Wilbur und den beiden unterwürfigen Kobolden, wurden seltsam verzerrt von den Wänden zurückgeworfen. Es würde schwer werden, bestimmte Geräusche direkt einer Richtung oder einem Gang zuzuordnen.
[1] Vielleicht würden sie den Grund dafür noch erfahren, wenn sie sich die Räume genauer ansahen.
Bergi erkannte außerdem - da er bei Zwergen aufgewachsen war - das der Kristall am Ende der Koboldwaffe tatsächlich kein Kristall oder Stein war, sondern aus vulkanischem Glas bestand. Viridium teilte viele Merkmale mit Obsidian aber wieso das geschliffene Glas grün war und was es genau damit auf sich hatte - und bei einem Angriff nicht zerbrach - wusste er nicht mehr.
Während Bergi also die Gänge ablief und sich besser umsah, konnte er sich einen genaueren Überblick über ihre Umgebung machen. Der westliche Gang endete nach einigen Metern an einer geschlossenen, doppelflügigen Steintür. Außerdem führte hier ein weiterer schmuckloser Gang nach Norden, den Bergi allerdings noch nicht einsehen konnte.
Im Osten lag eine große Steinkammer, die den Gang dorthin und einen Teil der Einganskammer in einen höllisch roten Schein tauchte. Bergi glaubte ein Zischen und blubbern hören zu können aber viel sehen konnte er aus der Entfernung nicht.
Im nördlichen Gang wallte warmer Wasserdampf über die großen Steinkacheln, fast bishin zur Eingangskammer. In etwa 15 Meter Entfernung konnte Bergi einen Brunnen entdecken, der sprudelnd diesen Dampf produzierte und den ihn umgebenden Raum in weiße Dampfschwaden hüllte. Dieser Dampf fiel langsam auf den Boden und kroch dann einem Lebewesen gleich, den Gang entlang.
Shira war währenddessen weiter mit den Kobolden beschäftigt, die sich noch immer sehr unterwürfig verhielten und keinen Versuch starteten, sich zu wehren oder zu befreien.
"Schmierige, klebrige, gefährliche Schleime. Kann euch Gänge zeigen - greifen und essen alles, was zu Nahe kommt." erklärte Jarrdreg und überlegte über die nächste Frage nach.
"Fallen? Welche Fallen?" Bei der nächsten Frage der Hexe, fing er aber wieder zu zittern an.
"Schmiedeschand war ein Zwerg. Jetzt tot aber trotzdem lebendig. Ist verrückt. Überall Ketten und glühende Haken. Überall dunkler Rauch. Gruselig aber tut uns nichts. Glaub Jekkajak hat Vertrag mit ihm aber ich nur unwürdiger kleiner Kobold, der nix zu sagen hat, also ich nich mehr weiß." Der Kobold überlegte einen Moment und schüttelte dann den Kopf. Als ihm bewusst wurde, dass er Shira angesehen hatte, blickte er schnell wieder auf den Boden.
"Müssen Aufzug nehmen und an Schmiedeschand vorbei. Jekkajak sehr schlau und mächtig aber auch vergesslich. Keine Ahnung, wann er wieder die Zeremonie weiß."