Gemeinsam mit den Plünderern machten die fünf Helden sich auf in Richtung des Lagers. Schnell wurde die Umgebung hügliger und zunehmend zerklüfteter. Schon nach drei Stunden machte es sich bezahlt, dass die Helden nicht allein waren, denn als sie einen kleinen Canyon betraten, konnten ihre Begleiter durch eine einfache Losung, die die Kobolde auf drakonisch in Richtung der Felsen riefen, eine Gruppe in schwarzes Leder gehüllter Wachen entdecken, die sie wenig später ohne weiteres passieren ließen. Auf den ersten Blick ließ sich schon erkennen, dass diese aus einem anderen Holz geschnitzt sein mussten, als ihre momentanen begleiter. Sie gaben sich eher wie trainierte Soldaten und weniger wie gewissenlose Plünderer, ein Kampf mit diesen Leuten wäre sicher schwieriger geworden als die bisherigen Herausforderungen.
Doch so erreichten sie ohne Schwierigkeiten kurz nach Einbruch der Dunkelheit das Lager der Kultisten. Es befand sich im Herzen eines Felsplateus, das hier eine Öffnung in Form eines Hufeisens hatte, sodass es nur von einer Seite vernünftig betreten werden konnte. Zwischen dem hohen Grad und den überall verteilten Büschen und Bäumen hatten die Plünderer zahlreiche Zelte aufgeschlagen. Damit war endgültig klar, dass das hier mehr als einfache Banditen sein mussten, denn dieses Lager erinnerte eher an ein Armeelager als an ein Banditencamp. Am Eingang gab es sogar einen kleinen Wachturm und einen zweiten auf dem Cliff am anderen Ende des Lagers. Einige Kobolde sahen von hier oben in die Dunkelheit, aber auch diese ließen den Trupp Nachzügler ohne weiteres passieren.
Es schien mehrere Zonen im Lager zu geben. Direkt am Eingang waren die Kobolde untergebracht und die kleinen Drachlinge legten offensichtlich nicht allzu viel Wert auf Ordnung und Sauberkeit. In der Umgebung ihrer Zelte herrschte ein ziemliches Chaos. Tierschädel hingen an den Zeltstangen und krude Malereien zierten die Felle und das Leder, die die Zeltplanen bildeten. Das sah bei den Zelten, die von den Humanoiden bewohnt wurden anders aus. Hier gab es sogar vereinzelte Zelle aus Stoff, aber Leder war das vorherrschende Material. Immer wieder sahen die Helden hier Abbildungen von Drachen, die die Zeltplanen zierten.
Zwei Teile des Lagers fielen ihnen besonders auf. Am Ende gab es ein einzelnes großes Zelt, das von einer großen Freifläche umgeben war und gleich vier der Drachenhunde hielten hier begleitet von Männern in purpurnen Umhänge Wache.
[1] Außerdem gab es einen eingezäunten Bereich am südlichen Ende des Lagers waren einige Zelte mit einem leichten Zaun umgeben, an dem ein Plünderer, ähnlich gekleitet wie die Wächter außerhalb des Lagers Wache hielt.
[2] Ihre Begleiter verteilten sich jetzt im Chaos des Lagers, das gefüllt war mit erschöpften und teilweise betrunkenen Plünderern, die sich entweder vom Raubzug erholten oder den Erfolg feierten. Kaum jemand interessierte sich hier für die Helden, die eigentlich nicht hierher gehörten.