Der Kristall glänzt unheilvoll schwarz im dämmrigen Licht der Spundlochs. Er scheint aus keinem den anwesenden bekannten Material zu bestehen. Bei näherer Betrachtung geht eine Art hypnotische Aura von diesem aus, und obwohl er einen äußerst harten Eindruck macht wirkt er seltsam samtig weich unter Yurikos Fingerspitzen. Ein strahlt eine leichte Wärme aus, und die Ketzer können erkennen, dass die Struktur zwar glatt ist, an einer Seite aber eine Bruchstelle aufweist, fast so als wäre er Bestandteil eines größeren Konstrukts gewesen.
Kapitän Tenebron gönnt dem Inhalt der Schatulle jedoch keinen weiteren Blick, stattdessen ist seine Aufmerksamkeit völlig vom Spiel der beiden Schwestern gefangen. Er beginnt, leicht unruhig auf seinem Stuhl hin und her zu rutschen, sichtlich um Fassung bemüht. Den halbvollen Bierkrug auf dem Tisch scheint er völlig vergessen zu haben. "Ich muss sachen, so eindrucksvolle Kundschaft hat ich lange nich. Nun, wo mein Aufdrach abjeschlossen und die Ware zujestellt ist, würdet ihr mir die Ehre erweisen und als meine persönlichen Gäste auf die Schattenzahn kommen? Das Anjebot an Essen, Getränken und allerlei andere spaßbringenden Dingen ist mannigfaltig, und die Gemächer des Kapitäns sind wesentlich jemütlicher als dieses Ethablissement. Außerdem..."
Die weiteren Worte des bulligen Mannes werden schlagartig abgeschnitten, als der Kristall plötzlich ein unheilvoll pulsierendes Licht auszusenden scheint, und sich eine machtvolle Präsens des Geistes der Ketzerinnen bemächtigt, stark genug, jeden Gedanken an Widerstand als unsinnig erscheinen zu lassen. Die Welt um sie herum scheint zu zerbrechen, und ein bizarres Bild erscheint vor den Augen von Yuriko, Sumire, und GN 737. Sie sehen ein weites Feld, der Boden bedeckt mit den leblosen Körpern imperialer Würdenträger, und den zerborstenen Statuen von Heiligen der Kirche. In der Mitte dieses Feldes erhebt sich ein mit zahlosen Schädeln verzierter Thron, auf dem wiederum eine völlig in einer scharlachroten Robe eingehüllte Gestalt sitzt. Die Luft duftet nach exotischen Kräutern, vermischt mit dem Aroma frisch vergossenen Blutes.
"Es freut mich dass mein Paket euch erreichte." Die Stimme der Gestalt auf dem Thron klingt fesselnd, volltöndend, gleichzeitig einschüchternd und verführerisch. "Mein Name ist Horatius Cocles. Ich benötige eure Dienste, und ich habe ein Angebot für euch, dass euch hoffentlich interessieren wird. Bringt mir zurück was verloren gegangen ist, das ist es worum ich euch bitte. Wenn ihr mehr wissen wollt, dann kommt zu den Zerbrochenen Werften. Sucht einen Kreuzer, der den Namen Triumph der Rechtschaffenheit trägt. Ich werde auf der Brücke des Schiffes auf euch warten. Und ihr sollt reich belohnt werden, solltet ihr auf mein Angebot eingehen. Meine Großzügigkeit ist groß, also überlegt euch was euer Herz begehrt, solltet ihr beschließen vor mich zu treten. Solltet ihr nicht interessiert sein, dann zerbrecht den Stein, und ich werde wissen dass ihr meinen Vorschlag abgelehnt habt. Gehabt euch wohl!"
So schnell wie die Vision aufkam, so schnell verebbt sie auch wieder, und die Ketzerinnen befinden sich wieder in der verwahrlosten Kneipe. Vor ihnen sitzt Tenebron, die pure Wolllust in den Augen. Er wirkt nicht so, als hätte er etwas von der Botschaft mitbekommen.