Das Lächeln, mit dem Suri den neuen Tag begrüßen will, zerfließt einen Wimpernschlag später zu einer schmerzverzerrten Grimasse. Das peinvolle Pochen raubt den Schwung, mit dem die Heilerin sich aufrichten will, und zwingt sie, liegen zu bleiben und um gleichmäßigen Atem zu ringen, während die Fähre anlegt und vertäut wird.
Lange nicht mehr gewohnt, selbst Patientin zu sein, die auf fremde Hilfe angewiesen ist, gibt sich die Reisende alle Mühe, jenen, die sie stützen und für sie nach einem Medicus herumfragen, möglichst wenig zur Last zu fallen und deutlich zu machen, wie dankbar und glücklich sie über den Beistand ist. Selbst in ihrem bemitleidenswerten, geschwächten Zustand strahlt sie bedingungslose Positivität und Zuversicht aus, die einfach nicht unbemerkt bleiben kann.
Der Anblick der bescheidenen Kapelle gibt der verwundeten Heilkundigen im ersten Moment ein gutes Gefühl. Es scheint ein Ort zu sein, dessen Hüter mit wenig auskommt, aber sein Werk nicht aufgibt. Auf den ersten Blick zumindest. Heiser dankt die Hijra den Indios, die den Weg gewiesen haben, auch wenn ihr danach Sterne vor den Augen tanzen - sie kann einfach nicht anders. Auch kann sie es nicht verhindern, selbst eine Hand auszustrecken und mit den Fingerknöcheln gegen das Holz der Tür zu pochen.