Und so flohen sie, so schnell sie nur konnten, in Richtung der (hoffentlich) rettenden Brücke gen Südufer: Scarlett, Maldrek und Melandro voraus, während Vorbis, durch seine Leibesfülle und Salonius auf seinen Schultern gebremst, sowie Yzwaz, langsam aber sicher ein wenig an Boden verloren.
Es war unheimlich, was hier geschah: Mehr und mehr Gestalten schienen von allen Seiten auf sie einzudringen; manche von ihnen waren offensichtlich wieder auferstandene Tote, während andere noch am Leben waren, aber dennoch von einem Wahn gepackt, der sie ebenso hirnlos erscheinen ließ wie die Untoten.
Die Gruppe rannte und rannte, und tatsächlich gelang es den Führenden, der Meute immer ein Stück voraus zu sein. Maldrek hatte natürlich im Zweifel immer noch die Möglichkeit, in die Luft zu entkommen, doch auch so schaffte er es mit Scarlett und Melandro, Abstand zwischen sich und die Verfolger zu bekommen.
Doch immer wieder warfen die drei Blicke zurück, und irgendwann wurde es klar: Ihre beiden - oder besser gesagt drei - Brüder würden es auf diese Weise nicht schaffen. Schon begann sich der Kreis der Gegner um sie zu schließen, während sie von der Verfolgung der schnelleren drei nun absahen. Es war nur eine Angelegenheit von Sekunden, bis eine schier unüberwindliche Gegnerschaft Vorbis und Yzwaz umschließen würde.
Plötzlich hielt Melandro inne: "Flieht, ihr Narren! Bringt den Kelch in Sicherheit und lasst mehr unserer Geschwister den Eid schwören." rief er Scarlett und Melandro hinterher, bevor er sich umdrehte, das Schwert gezückt, und mit einem Grinsen im Gesicht auf die Meute zusprintete. Mit einem gewaltigen Satz sprang er mitten hinein in die Menge der Gegner, just bevor sich der Kreis um seine Brüder endgültig schloss.
Maldrek und Scarlett blickten entsetzt auf die Wand von Untoten, die keinen Blick mehr auf ihre Geschwister zuließ. Was sollten sie jetzt tun?