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« am: 20.02.2021, 11:44:12 »
Irgendwann, während sie durch die Stadt gehen, lässt sich Okszan einen halben Schritt zurück fallen. Vorher ging er direkt neben Awar aber so hebt er Awars hierarchische Position in der Kirche des Lathander hervor. Schließlich waren alle außerhalb der Tempel nicht so mit inneren Strukturen vertraut und schon garnicht in die Beziehung untereinander. Es ist also sehr einfach Awar regelrecht gegenüber der Bevölkerung der Stadt erstrahlen zu lassen.
Ein schöner Nebeneffekt davon ist, dass eben die meiste Aufmerksamkeit auf Awar liegt und nur relativ kurz auf dem ihn begleitenden Mönch. Besonders merklich wird das bei den Bettlern und Kindern. Sie steuern fast zielgerichtet das Medium an. Was nicht heißt, dass er ihnen nicht auch etwas zukommen lässt. Anstelle von einigen Münzen sind es bei ihm aber eher erworbene Dinge. So übernimmt er nicht nur unter anderem die Kosten des Gemüseeinkaufes einer alten Frau, welche verzweifelt eine Händlerin angefleht hatte, ihr wenigstens einen schäbigen Kohl zu verkaufen, sondern stockt den Einkauf auch um weitere Lebensmittel auf und Organisiert ihr eine Tragehilfe. Den Leuten zu helfen sich selber zu helfen ist schließlich eines seiner Grundprinzipien.
Bei Ferus angekommen tut es Okszan Awar gleich. Auch er begrüßt freundlich die Familie ihres Halblingfreundes und lässt sich auf einige Gespräche ein. Die für ihn geringe Deckenhöhe umgeht er für seinen Teil dadurch, dass er in eine gehockte Position übergeht. Das Bewegen so ist natürlich ansträngen aber für ihn als Mönch nicht unbekannt. Trotzdem stößt er sich einmal Fast an einem Türrahmen und muss, wie wohl der zwei Kopf größere Awar auch, den Deckenleuchtern aus dem Weg gehen.
Bei dem Gebet was Awar anstimmt, betet Okzsan still mit bevor er in das Lied einstimmt. An die Stimme von Awar kommt er natürlich nicht heran, aber darum geht es bei dem Gebet auch nicht. Allein sein Vorbild als gesanglich ungeübte Stimme und seine eigene Textsicherheit hilft einigen der anwesenden Halblinge mit in den Gesang einzusteigen. Bei einen gemeinsam gesungener Choral ist das Schönste die Harmonie der vielen Stimmen und nicht die der Einzelnen.
Er selbst hat am Ende des Gebetes nichts zu sagen. Erst beim Essen dankt er Awar für das Abendgebet und unterhält sich irgendwann angeregt mit einigen Halblingen über seine Erlebnisse in Amn.