Waffen und Kampf (Anzeigen)Dem einfachen Volk ist es verboten, Waffen zu tragen. Wer sich trotzdem bewaffnen will, trägt deshalb Arbeits- und Jagdgeräte, die sich auch als Waffen einsetzen lassen (Messer, Sicheln, Sensen, Quarterstaff (Bo), (Dresch-) Flegel, Kama, Schleuder, Kurzbogen, Wurfspeer (zum Fischen)) oder die sich leicht verstecken lassen (Tanto, Shuriken).
Erst in den längeren Friedensperioden hat das Katana die symbolische Bedeutung erlangt, die es heute hat. Zuvor bedienten sich die Samurai vermehrt auch anderen Waffen, wie dem Yari, dem Naginata oder auch dem Bogen. In der Tat griffen Samurai oft zunächst mit Kurzbögen vom Pferd aus an, bevor sie in den nahkampf übergingen.
Schilde sind wenig verbreitet auf den Inseln. Viele traditionelle Waffen sind zweihändig geführt und (die einhändigen) Katanas ermöglichen in geübten Händen wirkungsvolle Abwehrtechniken, die übergangslos in kräftige Angriffe übergehen können. Ohne Schild sind auch etwas schnellere und weitreichendere Angriffe möglich. Jedoch, in Kriegszeiten finden Schilde mehr Verwendung. Der Kontinent hat eine große Zahl gut ausgebildeter Bogenschützen, gegen die auf dem Schlachtfeld nur der Schild einen wirkungsvollen Schutz bietet.
In der letzten Zeit haben sich diese Normen, durch das Erschwachen der kaiserlichen Macht, etwas gelockert.
Wichtige Begriffe (Anzeigen)Bushidō (wörtlich „Weg (dō) des Kriegers (Bushi)“): Bushidō bezeichnet den Verhaltenskodex und die Philosophie des Militäradels - der Samurai. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit der absoluten Loyalität des Samurai bzw. Bushi gegenüber seinem Daimyō und der Bereitschaft, für diesen und die Werte des Bushidō sein Leben zu lassen. Die Samurai und der Lebensweg Bushidō waren hoch anerkannt, nicht zuletzt weil die Samurai einen der höchsten Stände der Gesellschaft zu den verschiedensten Epochen der Geschichte darstellten. Für die Samurai ist es selbstverständlich, neben dem Kriegshandwerk auch eine Ausbildung in den Bereichen Kunst, Wissenschaft, Religion und Philosophie zu machen. An erster Stelle stand jedoch immer die Loyalität zum Lehnsherrn. Die Samurai entwickelten einen strengen Verhaltenskodex, der u. a. die sieben Tugenden eines Kriegers (Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit, Tapferkeit, Güte, Höflichkeit, Wahrheit und Wahrhaftigkeit, Ehre, bedingungslose Treue) beinhaltete. Dieser Kodex war die Basis für alle Verhaltensweisen, auch im privaten Bereich. Verstöße gegen diesen Ehrenkodex wurden als würdelos und unehrenhaft empfunden. Die Scham, gegen den Bushido verstoßen zu haben, führte oft zum rituellen Suizid, dem Seppuku.
Einschränkend ist zu sagen, dass Bushidō erst in den längeren Friedensperioden der letzten Jahrhunderten an Bedeutung gewonnen hatten. Ein kluger Krieger tut vieles, um sein Leben und das seiner Männer zu retten und eine verloren geglaubte Schlacht in einen Sieg zu verwandeln. Als die Krieger nicht mehr in den Krieg zogen, beschäftigten sie sich vermehrt mit den philosophischen und ethischen Grundlagen, den Etikette und den schönen Künsten. Natürlich hatte dies auch praktische Gründe: die strengen Etikette verhinderten, dass sich die Bushi gegenseitig angriffen und waren auch am Hof als politisches Mittel geeignet, um den Kaiser für sich zu gewinnen und sich von den anderen Höflingen abzugrenzen.
Daimyō: Daimyō sind lokale Herrscher in der feudalen Gesellschaft des goldenen Kreises. Das Wort war ursprünglich eine Kurzform von Daimyōshu und verwies auf ihren Großgrundbesitz.
Kami: Unter Kami versteht man eine Vielzahl von übermenschlichen Wesen, darunter Naturgeister, Gespenster und die Seelen Verstorbener. Kami weisen viele typische Eigenschaften heiliger Wesenheiten in anderen religiösen Kontexten nicht oder nicht unbedingt auf (z.B. Unendlichkeit, Allwissenheit, Unveränderbarkeit, Allmacht). Allerdings werden auch Gottheiten mitunter Kami genannt. Auch nicht unüblich ist es, bestimmte Bilder oder Prinzipien als Kami zu bezeichnen, in der Annahme, dass diese von den Völkern nicht benannt werden müssen, um zu exisitieren.
Kensei (wörtlich: „Schwertheiliger“): Kensei ist ein Ehrentitel, der an Krieger mit legendären Fähigkeiten in der Schwertkampfkunst vergeben wurde. Es ist eine Art ungeschriebenes Gesetz, dass der Titel so viel Ehre mit sich bringt, dass es nie mehr als einen Kensei zur selben Zeit geben soll.
Koku: Die Reisproduktion wird in Koku gemessen, wobei ein Koku als die Menge trockener Reiskörner festgelegt wurde, die ein Erwachsener in einem Jahr verzehrt. Ein Koku entspricht 180,39 Litern, 1000 Gō, 100 Shō bzw. 10 To. Der Gegenwert in Gold entspricht etwa 10 Goldmünzen, abhängig von der Ernte.
Obake: Yōkai sind Figuren des Volksglaubens, die sich am ehesten mit Monster übersetzen lassen.. Der Begriff umfasst Yōkai und Yūrei. Yōkai und Obake werden oft in genau so belustigenden wie schrecklichen Formen abgebildet.
Yōkai reichen von den bösartigen Oni (Dämonen) bis zu den missgünstigen Kitsune (Fuchsfeen) und der Yuki Onna (Schneefrauen). Einige besitzen teils tierische und teils menschliche Züge, z. B. Kappa und Tengu. Einige besitzen teils tierische und teils menschliche Züge, z. B. Kappa und Tengu. Einige Yōkai vermeiden Kontakt mit Menschen und leben in unbewohnten, abgesonderten Gebieten weit entfernt von menschlichen Behausungen. Andere wiederum leben bei menschlichen Siedlungen, wegen einer Faszination für Menschen oder der Wärme von menschlichen Häusern durch Feuer. Mit den Yōkai verbindet man traditionell das Feuer, den Nordosten und die Jahreszeit Sommer, in der die Geisterwelt der irdischen am nächsten ist. Yōkai besitzen übernatürliche Kräfte, so dass Begegnungen mit Menschen oft gefährlich enden. Einige Geschichten erzählen sogar von Yōkai, die sich mit Menschen fortgepflanzt haben, um Halb-Yōkai (Han’yō) hervorzubringen. Viele dieser Geschichten beginnen als Liebesgeschichten, aber nehmen kein gutes Ende wegen der vielen Hindernisse, die einer Beziehung zwischen Mensch und Yōkai entgegenstehen.
Yūrei sind all jene Seelen der Verstorbenen, die durch großes Leid an das Jenseits gebunden sind. Yūrei erscheinen typischerweise zwischen Mitternacht und Sonnenaufgang und schweben umher, um diejenigen zu verängstigen und zu quälen, die ihnen dies antaten, ohne allerdings Schaden anzurichten.
Seppuku: Seppuku bezeichnet eine Art rituellen Selbstmord, der von Samurai praktiziert wird. Beim Seppuku scheidet sich der im Seiza sitzende Mann nach Entblößung des Oberkörpers mit der in Papier gewickelten und zumeist speziell für diesen Anlass aufbewahrten Klinge eines Wakizashi den Bauch ungefähr sechs Zentimeter unterhalb des Nabels (dem Sitz der Seele) in der Regel von links nach rechts mit einer abschließenden Aufwärtsführung der Klinge auf. Wichtig ist dabei, dass er in keinster Weise Schmerzen erkennen lässt. Ein Assistent durchtrennt anschließend den Hals, jedoch nicht ganz, sodass Kopf und Rumpf durch einen Hautlappen mit einander verbunden bleiben. Eine Enthauptung käme der Hinrichtung eines gewöhnlichen Kriminellen gleich. Die Samurai führten das Seppuku hauptsächlich aus drei Gründen aus: Zum einen vermied es Schande, wenn man während einer Schlacht dem Gegner in die Hände fiel und Kriegsgefangener wurde. Des Weiteren konnte es beim Tod des Herren (Daimyō) ausgeführt werden, oder man protestierte mithilfe des Seppuku gegen einen irrenden Vorgesetzten. Schließlich wurde es Samurai bei großen Vergehen "erlaubt" Seppuku zu begehen, statt hingerichtet zu werden.
Seppuku ist nur den Samurai erlaubt. Diejenigen mit geringerer Ausbildung können dem Schmerz nicht standhalten. Sie werden ihren Schmerz kundtun und verwirken nutzlos ihr Leben.
Tennō: Tennō bezeichnet den Kaiser und die kaiserliche Familie. Der Kaiser ist das offizielle weltliche und spirituelle Oberhaupt des Reiches. Der Kaisertitel wird bei Tod des Kaisers an den ältesten Nachkommen weitergegeben, wobei das Geschlecht keine Rolle spielt. Wenn jedoch eine Frau den Titel erbt, ist es jedoch nicht ungewöhnlich, dass der angeheiratete Gemahl die Regierungsgeschäfte übernimmt und sich die Frau eher den spirituellen Angelegenheiten widmet.
Gesellschaftliche Rollen (Anzeigen)Bushi: Bushi ist die Bezeichnung für ein Mitglied des Kriegerstands.
Mönch: Das Mönchstum ist eine praktizierte religiöse Lebensform. Diese kann von verschiedenen Weltanschauungen, Clanzugehörigkeiten und Strömungen geprägt sein. Im weiteren Sinne sind allen Mönchen ein asketisches Ideal gemein, damit in Abkehr von der Welt den weltlichen Zielen zu entsagen, um das eigene Leben ganz einem spirituellen Ziel zu weihen.
Ninja: Ein Ninja („Verborgener“) ist ein Partisanenkämpfer, der als Kundschafter, Spion, Saboteur oder Meuchelmörder eingesetzt wurde. Er wird in speziellen Ninja-Clans ausgebildet. Ninjas sind legendär dafür, aus dem Nichts aufzutauchen, sich allen Mitteln zu bedienen, die seine Mission nötig machen, und lautlos zu töten. Manche Ninja sollen befähigt sein, über Wasser zu laufen, die Elemente kontrollieren zu können und Gift zu spucken.
Samurai: folgt
Shugendō (etwa: „Weg des Trainings von Wunderkräften“): Die Anhänger des Shugendō, Shugenja oder Yamabushi genannt, vollziehen magisch-religiöse Rituale und asketische Praktiken in den Bergen, die das sokushin-jōbutsu (erleuchtet-werden im Leben) und das Erlangen von übernatürlichen Fähigkeiten zum Ziel haben. Diese Fähigkeiten werden zum Wohl der Bevölkerung, beispielsweise in Form von Wahrsagerei eingesetzt.
Shugenja sind fast ausschließlich von nobler Abstammung und Angehörige von Clans. Sie tragen ein Wakizashi, als Zeichen ihres Standes. Viele Regln des Bushidō gelten auch für sie.
Rōnin: Rōnin ("Wellenmann") sind herrenlose Samurai. Ein Samurai kann herrenlos werden, wenn sein Herr stirbt, vom Shōgunat seines Amtes enthoben wird oder wenn er bei seinem Herrn in Ungnade fällt und verstoßen wird. Rōnin stehen außerhalb der Gesellschaft und sind daher auch nicht mehr an Bushidō gebunden. Sie sind jedoch nicht vogelfrei und noch immer mächtige Krieger. Das einfache Volk behandelt Rōnin mit Respekt, jedoch weniger aus Achtung als mehr aus Furcht. Nur Tennō oder Daimyō können die Ehre der Rōnin wiederherstellen, ein dritter Weg besteht im Seppuku, dem rituellen Selbstmord.
Wu Jen: Wu Jen sind die Arkanisten des fernen Ostens. Sie lernen die Elemente, die Kami und die Kräfte der Natur zu formen und zu kontrollieren. Der Weg ist das Einssein mit der Natur, den Elementen und den Geistern.
Kultur (Anzeigen)Essen: Täglich werden etwa drei bis fünf Mahlzeiten gegessen. Es wird mit Stäbchen, Löffel oft auch mit Fingern gegessen. Grundlage bilden Hirse, Bohnen, Algen und Reis. Letzterer findet mitunter aber auch Verwendung als Zahlungsmittel, weshalb sich sehr einfache Bauern auch überwiegend von Hirse ernähren. Dazu werden Gemüse, Fisch oder Meeresfrüchte gegessen. Fleisch ist wenig verbreitet, da große Weideflächen fehlen und der Pfad der Erleuchtung den Verzehr aus Achtung vor dem Leben ablehnt.
Sushi ist ein Konservierungsmethode für Fisch. Der ausgenommene und gesäuberte Fisch wird in gekochtem Reis in Gefäßen eingelegt, wo er fermentiert. Der durch den Fermentierungsprozess säuerlich gewordene Reis wurde früher vor dem Verzehr des Fisches weggeworfen. In Zeiten große Not wird der Reis auch mitverzehrt. Pfeffer, Ingwer und grüner Meerettich machen den Fisch besser verträglich. Der so eingelegte Fisch ist bis zu einem Jahr haltbar.
Eine wichtige Rolle spielt zudem sauer eingelegtes Gemüse (tsukemono), das vor allem während des Winters gegessen wird. In einigen Provinzen suchen Mütter die Ehefrauen ihrer Söhne nach Qualität ihres eingelegten Gemüses aus.
Die meisten Suppen bestehen vor allem aus drei Grundzutaten, aus getrocknetem Thunfisch, aus Kombu (Seetang) und aus Shiitake-Pilzen. Daraus werden klare Suppen mit einer Einlage zubereitet, die suimono heißen. Bei großen Festmählern wird die Suppe auch nach dem Hauptgang gereicht. Dies geht auf die Vorstellung zurück, dass die Suppe noch die letzten Zwischenräume im Magen schließen soll.
Die schönen Künste (Anzeigen)Haiku: Mit insgesamt 17 Silben ist das Haiku die kürzeste Gedichtform der Welt. Es beschreibt traditionell ein Bild aus der Natur und wird in einem Atemzug gelesen.
Aufbau: Ein Haiku nach traditionellem Vorbild besteht aus einem Vers zu drei Wortgruppen à fünf, sieben und fünf Moren: 5-7-5.
Mora: Eine japanische Silbe trägt eine Mora, wenn der Vokal kurz ist und die Silbe offen auslautet. Ein langer Vokal trägt zwei Moren. Ein n am Schluss einer Silbe oder ein verdoppelter Konsonant (Sokuon, wörtlich „gespannter Laut“) trägt ebenfalls eine Mora. Die meisten rein japanischen Wörter bestehen aus Silben mit einer Mora.
Mittlerweile werden Haikus auch freier geschrieben. Ein Grund für die Ablehnung ist, dass Silben in vielen Dialekten viel freier gebildet werden können als traditionelle Moren und daher nicht zwangsläufig einen Rhythmus ergeben. Hier ist der Klang entscheidend.
Inhalt: Ein Haiku ist konkret. Die dargestellten Dinge sind Repräsentanten erlebter Momente und der damit verbundenen Gefühle. Die Natur spiegelt die Seele. Objekte werden stellvertretend und symbolhaft benutzt. Samurai sind berühmt für für ihre Todes-Haikus.
Ein Beispiel:
Mal zeigt es die Rückseite,
mal die Vorderseite,
ein Ahornblatt im Fallen.
Ikebana: Ikebana (wörtlich: lebende Blumen) ist die japanische Kunst des Blumenarrangierens. Die meditative Form des Ikebana wird Kadō (Weg der Blumen) genannt. Das Ikebana-Arrangement soll einerseits die Natur in den Lebensraum des Menschen bringen, jedoch gleichzeitig die kosmische Ordnung darstellen. Durch das Arrangement stellt der Gestalter sowohl sein Verhältnis zur Natur als auch seine jeweiligen Gefühle dar, die ihn während des Gestaltens bewegen. In den klassischen Schulen des Ikebana muss auch immer die jeweilige Jahreszeit durch die Auswahl des Materials zu erkennen sein. Im Gegensatz zur dekorativen Form des Blumensteckens in der westlichen Welt, schafft das Ikebana eine Harmonie von linearem Aufbau, Rhythmik und Farbe. Während im Westen die Anzahl und Farbe der Blumen betont und hauptsächlich die Blüten beachtet werden, betonen die Japaner die linearen Aspekte der Anordnung. In dieser Kunst werden ebenfalls Vase, Stängel, Blätter, Zweige sowie auch die Blüten beachtet. Die meisten Ikebana-Formen basieren auf den drei Linien shin, soe und tai, die Himmel, Erde und Menschheit symbolisieren.
Shodō: Shodō (wörtlich: Weg des Schreibens) ist eine Kunstrichtung, die im engen Zusammenhang mit der Malerei steht. Charakteristisch für dieden Weg des Schreibens ist der fest definierte Rahmen, der jede Arbeit bestimmt: Sowohl Arbeitsmaterial und -ablauf als auch die Zeichen und deren Strichfolge sind genau festgelegt. Somit geht es in jeder Arbeit um die Interpretation dieser Vorgaben, ähnlich der Interpretation vorgegebener Noten in der Musik. Eine Kalligrafie muss zudem in einem Durchgang fertiggestellt werden, denn spätere Erweiterungen, Änderungen oder Verbesserungen sind unerwünscht. Dies grenzt den Vorgang des Schaffens zeitlich sehr stark ein.
Andererseits ermöglicht es dem Betrachter, den Prozess der Entstehung und Ausarbeitung einer Kalligrafie im Nachhinein nachzuvollziehen und somit durch die Interpretation des Künstlers dessen Persönlichkeit im Werk wiederzufinden.
Teezeremonie: Chadō oder Sadō (Teeweg): Die Teezeremonie, auch bekannt als Teeweg und Teeritual, steht in ihrer zugrundeliegenden Philosophie dem Pfad der Erleuchtung nahe. Es ist eine in ihrem Ablauf bestimmten Regeln folgende Zusammenkunft, bei der ein oder mehrere Gäste von einem Gastgeber Tee und leichte Speisen gereicht bekommen. Um dem Gast die Möglichkeit zur inneren Einkehr zu bieten, findet die Zusammenkunft in einem bewusst schlicht eingerichteten Teehaus statt. Der Ablauf ist sehr komplex und in verschiedenen Provinzen abweichend.
Musik: Auch Musik gehört zu den traditionellen Künsten und wird von vielen Samurai selbstverständlich erlent. Traditionelle Instrumente sind:
- Koto, eine mit Seide bespannte Zither
- Shamisen, ein dreisaitiges Lauteninstrument
- Shakuhachi, eine Bambusflöte
- Taiko, eine Trommel
FeiertageSpoiler (Anzeigen)Neujahr (ganjitsu, gantan oder shinnen) am 1. Januar: An diesem Tag nimmt man ein reichhaltiges Festmahl mit der Familie ein und opfert den Kami.
Puppenfest (hinamatsuri) am 3. März: Es werden Puppen (ningyō) in Kimonos ausgestellt. Dieser Feiertag ist den Mädchen gewidmet. Dem Aberglauben nach nehmen die Puppen böse Geister in sich auf und schützen so die Besitzer. Der Ursprung des Feiertags liegt im nagashibina (Treibenlassen von Puppen), man setzt an diesem Tag Papierfiguren in ein Boot im Fluss, das dann die bösen Geister mitnimmt. Traditionell wird an diesem Fest amazake (süßer Sake) getrunken.
Frühlingsanfang (shunbun no hi) um den 21. März: Die japanische Kirschblüte (sakura) ist eines der wichtigsten Symbole der Kultur. Sie steht für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit. Die Zeit der Kirschblüte markiert den Anfang des Frühlings.
Tag des Kaisers am 14 April: Dieser Tag ist dem derzeitigen Kaiser gewidmet. Es werden milde Gaben vom Kaiser (bzw. von den Daimyos) an das Volk verteilt.
Herbstanfang (shūbun no hi) drei Tage um den 22. September: So wie die Kirschblüte gewissermaßen den warmen Teil des Jahres einläutet, klingt dieser mit dem fallenden Herbstlaub (momiji) aus.
Tag der Geister am 21 Dezember: An diesem Tag wird den Toten gedacht. Durch Opferungen, Wehklagen und Geschichten von den Toten, wird versucht, die missgünstigen Geister (Yūrei) zu besänftigen.
Etikette (Anzeigen)Anrede:
-kun Normale Anrede für (männliche) Jugendliche, je nach Vertrautheit mit Vor- oder Nachname
-san Normale Anrede für Fremde, Kollegen, etc. Nur mit dem Nachnamen. (Herr/Frau)
-sama Sehr höfliche Anrede, meist bei indirekter Anrede. Bspw. für Kunden oder (viel) höher gestellten
-sensei Für Lehrer, Lehrmeister, Gelehrte, etc
-sempai Für Ältere Mitschüler
-chan wie geschrieben verniedlichend, auch oft von kleinen Kindern benutzt
-dono/-tonoFürst, also bei "uns" der Koordinator, die Kanrei u.ä.
- <keine Nachsilbe> Bei sehr engen Freunden
Aufrichtigkeit: Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit liegen meilenweit voneinander entfernt. Ein Samurai ist verpflichtet für die Ehre seines Clans oder seiner Familie aufrichtig zu lügen. Die größte Gabe eines Samurai ist es, mit absoluter Aufrichtigkeit zu handeln, sogar wenn es den eigenen Überzeugungen entsprechen sollte.
Gespräche: Die Augen sollte man gesenkt halten, wenn man mit seinem Herrn oder Sensei spricht. Ruhig und gewählt zu sprechen ist oberstes Gebot. Nur Barbaren sprechen laut oder geben laute Geräusche von sich.
Es ist von äußerster Wichtigkeit ein jeden Gegenüber ausreden zu lassen, da dies zeigt, dass man seine Meinung schätzt oder zumindest gewillt ist, sich diese anzuhören.
Ein Samurai sollte sich möglichst selten in die Gespräche anderer Samurai einmischen und stets triftige Gründe vorbringen.
"Habt Ihr heute schon Reis gegessen?", ist eine der allgemeinsten Anreden, wenn man ein Gespräch aufnehmen möchte.
Geld: Es ist unter der Würde eines Samurais, mit Geld zu hantieren oder sich allzu sehr um Dinge wie Besitz und Vermögen zu scheren. Wenn ein Samurai etwas braucht, wird sein Herr dafür sorgen, dass er es bekommt. Wenn ein Samurai in ein Dorf kommt, werden die Dörfler ihm auf Verlangen Essen, Trinken sowie Unterkunft geben und dafür keine Gegenleistung verlangen. Wenn ein Samurai ein Gewand braucht, geht er zu einem Handwerker und lässt sich eines "schenken".
Natürlich funktioniert dieses System nur, wenn die Wünsche der Samurai sich in gewissen Grenzen halten. Gier ist allgemein eine Untugend und ein Samurai, der zu viele Besitztümer anhäuft, wird sicherlich von seinem Herren getadelt und von seinen Gefährten verspottet werden (wieder abhängig nach Clan: ein Kranich wird sicherlich mehr Wert auf Besitz legen als ein Drache).
Einem Samurai Geld zu bieten kommt einer Beleidigung gleich - man unterstellt entweder, dass der Herr des Samurai nicht gut für ihn sorgt, oder aber dass der Samurai nicht für sich selber sorgen kann. Wertschätzung bzw. Belohnung drückt man daher eher durch Geschenke aus.
"Gesicht": Das Gesicht eines Samurai, auch als On bezeichnet, ist eine Fassade, die seiner Position, den Traditionen seines Clans und dem gesellschaftlichen Rang des Samurai entspricht. Für einen jeden Samurai sollte die Grundlage seines Verhaltens Bushido sein. Etwas zu tun, durch das man sein Gesicht verliert, zeugt von Geringschätzung des Bushido. Auch zu Hause sollte sich ein Samurai so verhalten wie in der Öffentlichkeit - durch Türen aus Papier dringt so mancher Laut.
Honne: Honne bezieht sich auf die wahren Gefühle und Wünsche einer Person. Diese können entgegengesetzt dem sein, was seitens der Gesellschaft erwartet wird, oder was entsprechend der Position einer Person und der Umstände traditionell erforderlich ist. Diese Wünsche werden oft verborgen gehalten, außer gegenüber den engsten Freunden.
Tatemae (Maskerade): Tatamae ist das Verhalten und die Äußerungen in der Öffentlichkeit und entspricht den Erwartungen der Gesellschaft, der Position der Person und den Umständen. Sie muss daher nicht der honne entsprechen. Dies wird oft durch Lächeln oder eine bewusst ausdruckslose Mimik maskiert.
Ein Samurai sollte keine Emotionen in der Öffentlichkeit zeigen, es sei denn sie würden seine Aufrichtigkeit unterstützen, doch dann sollten sie nur in einem solch geringen Maße aufgetragen werden, dass ein jeder davon überzeugt ist, dass der Samurai mit aller Kraft versucht, diese Emotion zu unterdrücken. Würdeloser Audruck, insbesondere Furcht und Schmerz, kann einen Samurai sogar das Gesicht kosten. Es ist jedoch akzeptabel, sich von besonders starke Emotionen, wie Freude, Trauer oder Wut übermannen zu lassen, wenn danach die stoische Haltung wieder aufgenommen wird.
Schenken: Das Schenken ist eine Kunst, die mit großer Freude betrieben wird. Das Geschenk soll die Bedeutung und die Beziehung zu der anderen Person ausgedrückt. Das Geschenk wird vom Beschenkten üblicherweise erwidert, das erwiderte Geschenk ist natürlich kleiner.
Ein schlechtes Geschenk ist eine Beleidigung, bestenfalls. Hohe Würdeträger zu beschenken, ist daher eine schwierige Angelegenheit. Zum einen sollte ein respektvoller Abstand gewart werden, andererseits ist selbst ein meisterhaft gearbeiteter Kunstgegenstand aus der Provinz ein ungeeignetes Geschenk, denn er könnte der Person (theoretisch) ohnehin schon gehören. Geld und Waffen sind denkbar ungeeignet. Dahingegen ist ein selbstgeschriebenes Haiku mit persönlichem Bezug zum Beschenkten ein vorzügliches Geschenk.
Der Akt des Ein- und Auspackens ist mindestens ebenso wichtig wie das Schenken selbst. Geschenke werden reich verziert und der Beschenkte packt das Geschenk häufig erst später aus, um bei Nichtgefallen das Gesicht des Schenkenden zu wahren.
Verneigen: sich zu verneigen ist die standardisierte Form der Begrüßung. Personen mit niedrigerem Status verneigen sich tiefer und länger, wenn sie einen Gegenüber haben, der einen höheren Status besitzt.
Bows are the traditional greeting in East Asia, particularly in Japan and Korea. However, bowing is not reserved only for greetings. Bowing is a gesture of respect. Different bows are used for apologies and gratitude, to express different emotions, humility, sincerity, remorse, or deference, and in various traditional arts and religious ceremonies.
Basic bows originate at the waist and are performed with the back straight and the hands at the sides (for men) or clasped in front (for women), and with the eyes down. Generally, the longer and deeper the bow, the stronger the emotion or the greater the difference in social standing.
Bows can be generally divided into three main types: informal, formal, and very formal. Informal bows are made at about a fifteen degree angle and more formal bows at about thirty degrees. Very formal bows are deeper. In extreme cases a kneeling bow is performed, which may be so deep that the forehead touches the floor. There is an extremely complex etiquette surrounding bowing, including the length and depth of bow, and the appropriate response. For example, if the other person maintains his or her bow for longer than expected (generally about two or three seconds), it is polite to bow again, upon which one may receive another bow in return, often leading to an exchange of progressively lighter bows.
Vorstellung: Es gehört zur Etikette zu versuchen sich möglichst schnell mit Namen und Position vorzustellen. Wobei man als Rangniederer den Ranghöheren nie zuerst anspricht, sondern dafür sorgen sollte, dass man (z.B. von einem gemeinsamen Bekannten oder von einem Lehnsmann / Bediensteten des Ranghöheren) vorgestellt wird.
Rüstung und Waffen: Wenn ein Samurai mit friedlichen Absichten reist, dann sollte er niemals offen seine Rüstung tragen, da dies einer Beleidigung den Verwaltern der durchreisten Provinz gleichkommt. Auch an den Höfen der Clans ist es einem Samurai, der nicht zur Wachmannschaft des Schlosses gehört nicht gestattet seine Rüstung oder Waffen (Ausnahme ist das Wakizashi, da es sich um ein Statussymbol handelt) zu tragen.
Ein jeder Samurai sollte niemals ein Haus mit seiner Rüstung betragen, solange er den Gastgeber nicht beleidigen möchte.
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