Yal räuspert sich.
„Das ganze begann gestern. Ich hatte von den Entkommenen und dem Kopfgeld gehört und dachte mir natürlich, dass ich so eine Summe gern einstreichen würde. Ich informierte mich sowohl aus öffentlichen als auch aus spezielleren Quellen über die Verbrecher.
Eine Person, die möglicherweise mehr über die Gesuchten wissen konnte, war Victor Saint-Demain. Auf dem Weg zu seiner Wohnung lauerten mir einige Hobgoblins, Mitglieder der Daask auf, die nicht bereit waren, mir Informationen zu geben. Nachdem ich mich dieser entledigt hatte, erspähte ich ein kleines Grüppchen aus Abenteuern, die ebenfalls zu Saint-Demain wollten. Wir kamen zu der Übereinkunft, dass uns allen im Team besser gedient war. Kaum hatten wir uns aber über die Verteilung des Geldes geeinigt, wurde auch schon der erste meiner neuen Gefährten von einem Armbrustbolzen erschossen. Eine Warnung, wie uns der unsichtbare Schütze zurief. Natürlich liessen wir uns davon nicht abschrecken.
Saint-Demains Haus fanden wir verschlossen vor. Als uns auch nach mehrmaligem Klopfen niemand antwortete, dachten wir, dass Saint-Demain etwas ähnliches zugestossen sein könnte, wie unserem toten Gefährten und so verschaffen wir uns mit Gewalt zutritt. Ein Kriegsgeschmiedeter namens CLB-24 schlug die Tür ein.
Tatsächlich fanden wir Saint-Demains Wohnräume in Trümmern vor. Unzählige Papiere waren überall verstreut. In seinem Schlafraum war Kleidung über den Boden verteilt. Doch ihn selbst fanden wir nirgendwo. Doch in all dem Chaos liessen sich doch einige Hinweise finden. Eine Kündigung des Hauses Medani, verbrannt und zerknittert, Bankauszüge der Kundarakbank, über eine Bezahlung von 20'000 Goldstücken an einen Priester, dessen Namen ich nicht nennen möchte. Dann wurde es wirklich interessant. technische Daten über Blitzbahnen und Berechnungen von Bremswegen.
Auch ein Labor gehörte zu Saint-Demains Räumen. Als wir uns umsahen, erklärten mir meine neuen Kollegen auch ihre Sicht des Planes: Victor Saint-Demain hatte offensichtlich vor, den Baron d’Medani zu töten! Auch hatte er diesem eine wertvolle Statue gestohlen und seine Tochter entführt, was mir damals noch neu war.
Doch dann bemerkten wir ein Rauschen und einen starken Chemikaliengeruch. Wir hatten gerade noch zeit, die Treppe hinunter zu springen, fallen oder rennen, als uns auch schon das ganze Haus um die Ohren flog. Glücklicherweise wurde aber niemand von uns ernsthaft verletzt.
Kaum draussen, trafen wir einen zwergischen Stadtwächter, den wir überzeugen konnten, dass wir nichts verbrochen hatten, woraufhin er sich uns anschloss auf dem Weg zum Blitzbahnhof um den Baron zu retten. Mehrere Kriegsgeschmiedete wollten uns zuerst nicht vorbeilaufen, doch jetzt schon zwei meiner Begleiter waren Stadtwachen, deren Begleitung mir genügend Autorität verschaffte, dass ich mit einem Vorgesetzten reden konnte. Ich warnte ihn und wir schafften es gerade noch rechtzeitig, die Bahn zu evakuieren, bevor sie explodierte.
In der darauf folgenden Panik gelang es den Attentätern, zwei geflügelte Gestalten, zu fliehen. Doch sie hinterliessen eine grausige Nachricht: mit Blut geschrieben stand an einer Wand: "Der Tot wird dem Haus Medani noch heute um Mitternacht gebracht!"
Die Drahtzieher einer solchen Tat konnten wir nicht ungestraft entkommen lassen. Wir beschlossen, uns diesen Saint-Demain vorzuknöpfen.
Die einzige Spur, die wir noch hatten, war dieser Priester, an den Saint-Demain Geld überwiesen hatte. In der Bank selbst erhielten wir keine Auskunft, doch beim Priester wurden wir schliesslich fündig. Er erklärte uns, dass er das Geld bekommen hatte, um einen Tempel aufzukaufen und zu renovieren.. Er schien mir unschuldig zu sein, also beschlossen wir, diesen Tempel aufzusuchen.
Und in der Tat schien dieser Tempel, er war alt, verfallen und dunkel, die richtige Spur zu sein. Denn kaum hatten wir die düstere Vorhalle betreten, wurden wir auch schon mit Pfeilen beschossen, die uns aus dem Dunkel entgegen geflogen und ein monströser Arm versuchte mich von der Decke her zu erwürgen. Dies mussten Scrimshaw, der Gargoyle und der Würger sein, an dessen Namen ich mich leider nicht mehr erinnern kann, die ersten zwei Verbrecher.
In diesem Gefecht standen alle Vorteile gegen uns. Wir standen im Dunkeln ohne Licht,welches den Gegnern wenig Probleme zu bereiten schien und wurden der Reihe nach aufs Korn genommen. Tatsächlich starben in diesem Gefecht die meisten unserer Gefährten. Grorim, die zwergische Stadtwache und Arthur, ein Priester der Silberflamme. Doch zu guter letzt gelang es uns, aus guter Deckung hinter einigen zerstörten Statuen und Säulen die Gegner in einem Hagel aus Bolzen und Pfeilen zu besiegen.
Im nächsten Raum erwartete uns eine noch bösere Überraschung. Ein Goblinoide, wohl Durok, der zweite Verbrecher, stand dort, mit einem Kriegshammer am Kopf der entführten Tochter des Barons.
Er forderte uns auf, unsere Waffen fallen zu lassen. Dieser Aufforderung kamen wir nach, doch gelang es mir, mein Rapier unter meinem Mantel zu verbergen. Er forderte den Kriegsgeschmiedeten auf, die Waffen zu ihm zu bringen. Doch dann geschah etwas unerwartetes: Die vermeintliche Tochter des Barons atmete tief ein und spie eine Wolke aus Flammen auf uns. Nun waren nur noch ich, ein einfacher Detektiv, Hanajima, eine Exhenkerin aus Karrnath und jetzige Stadtwache und der etwas seltsame Mallen ir’Ido übrig, der immer einen dunklen Kapuzenmantel trug und Strahlen aus Energie verschoss. Wir besiegten töteten den Durok und Vrinn, den Wechselbalg, der sich als Zelina, die Baroness ausgegeben hatte.
Der nächste Verbrecher der uns auflauerte war ein Hobgoblin. Dieser war ein ausgebildeter Mönch, der nur eine Schwäche hatte: Angst vor Feuer. Mit Schwerthieben von Hanajima und einem Alchimistenfeuer, dass ich mitgebracht hatte, bekamen wir auch diesen Feind in den Griff.
Nun blieb nur noch ein Verbrecher übrig: Ein Wandler, Mange, der ein Meister im Umgang mit Waffen aus verschiedensten Winkeln der Welt war. Auch ihn töteten wir. Doch die Baroness hatten wir immer noch nicht gefunden.
Auf der höchsten Spitze des Turms, inmitten von Blitzen eines Gewitters, traffen wir auf den augenscheinlich völlig wahnsinnigen Saint-Demain, der Zelina an eine Glocke gekettet hatte, wohl in der Absicht, sie vom Blitz treffen zu lassen. Er war ein ausgezeichneter Kämpfer und es gelang ihm, mich bewusstlos zu Boden zu schicken. Wie ich später erfahren habe, gelang es Hanajima und Mallen, ihn zu besiegen, worauf er vom Turm sprang und Selbstmord beginn, ein triumphierendes Lachen auf den Lippen. Meinen Gefährten gelang es, Zelina loszuketten und mit ihr und mir auf den Schultern den Turm zu verlassen, bevor ein Blitz einschlug und dem Tempel ein Ende setzte.
Das war die ganze Geschichte. Ich denke doch, das wir ein anständiger Artikel werden. Aber bitte, lasst unsere Namen aus der Sache raus.“