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Autor Thema: Der Graf wartet  (Gelesen 129959 mal)

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Rabe

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Der Graf wartet
« Antwort #810 am: 06.01.2008, 23:55:14 »
Auf den ersten Blick hatte Baltazar den Talisman nicht entdecken können; er hatte aber auch nicht viel Zeit, da er gleich wieder in ein Gespräch verwickelt wurde. Nun beugt er sich abermals über den verbrannten Körper und versucht sein Glück. Da man ein Amulett meist um den Hals zu tragen pflegt, scheint es ihm nur vernünftig dort auch mit seiner Untersuchung zu beginnen und siehe da, die Vettel trägt tatsächlich einen Halsschmuck. Ob das jedoch das gesuchte Symbol der Rabenhaftigkeit ist, kann Baltazar nicht erkennen und so durchwühlt er als nächstes die Taschen der Toten. Dort findet er vier Tränke und einen kleinen Zauberstab. Als er gerade die Suche beenden will, sticht ihn etwas in die Hand und er reißt sie reflexartig zurück. Vorsichtig hebt er den Ärmel der Hexe empor und erkennt den Schatten einer geheimen Tasche darunter, die er so gleich öffnet und eine darin findet. Staunend betrachtet er das Schmuckstück, dessen Pracht ihm, im wahrsten Sinne des Wortes, die Sprache verschlagen hat.

Unterdessen schreitet Ivory das Lager ab und untersucht zunächst die Toten. Die  schwarzen Tentakel hatten ganz Arbeit geleistet; in den verzerrten Gesichtern der toten Zigeuner erkennt man die schiere Panik, unter der sie in ihren letzten Momenten litten. Fast hat die Schurkin Mitleid mit ihnen, waren sie doch im Grunde friedlich gewesen, dann fährt sie aber mit ihrer Arbeit fort und fördert insgesamt 40 Tränke zu Tage. Auch die Ausrüstung der Schurken scheint von guter Qualität zu sein, wohl aber nicht magisch. Die anschließende Untersuchung der Wagen und Zelte, ergibt hingegen keine weiteren Reichtümer und so bleibt Ivory schließlich hinter dem Priester stehen, der über den Resten des Kämpfers kniet.

So sehr sich Luthor auch bemüht, er kann seinen toten Gefährten nicht wieder ins Reich der Lebenden bringen. Zwar versucht er es dennoch, muss dann aber diese Tatsache hinnehmen. Niedergeschlagen verbleibt er neben der Leiche und benötigt einige Momente, ehe er sich wieder gesammelt hat.

Ivory Lín

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Der Graf wartet
« Antwort #811 am: 07.01.2008, 01:20:34 »
"Arme Geschöpfe. Hoffentlich bleibt ihnen der Fluch des Unlebens erspart," empfindet Ivory wenig Begeisterung über das Schicksal der Zigeuner. Mit verstörter Faszination starrt sie die schreckerfüllten, starren Gesichter der Gefallenen, um sich schließlich endgültig von ihnen loszureißen. Die Gewandungen und Waffen der Toten lässt sie bei ihnen liegen, lediglich die gefundenen Tränke trägt sie nach und nach zu einer Stelle, wo sich schließlich ein Haufen aus Fläschchen und Phiolen bildet. Ein 'Symbol der Rabenhaftigkeit' entdeckt sie anscheinend nicht.

Dann tritt sie zu Luthor und senkt den Kopf, die Augen geschlossen, doch hinter den Augenlidern erwarten die Halbelfe die grausigen Bilder des zerrissenen Kriegers. "Mögen die lichten Götter sich Arvenius' Seele annehmen. Sein Verstand mag vernebelt gewesen sein, aber sein Trachten war nicht böswillig... so scheint mir," raunt sie eine Art Gebet in der Sprache der Elfen.
Bald schaut sich die Lichtbringerin um, nach Baltazar und Darelion, die sich nicht den Überresten des Schwertkämpfers gewidmet haben. Den Magus sieht sie neben der Leiche von Mutter Eva knien und irgendein Amulett in seiner Hand anstarren.
"Baltazar? Habt Ihr etwas interessantes gefunden?," ruft sie, sich fragend, was den trunksüchtigen Zauberers so fasziniert: der Wert des Schmuckstückes oder dessen mögliche magische Macht.
Wer zuletzt lacht...hat am längsten gebraucht, um den Witz zu verstehen.

Baltazar

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Der Graf wartet
« Antwort #812 am: 07.01.2008, 08:55:02 »
Von der Möglichkeit, dass es sich tatsächlich um ein mächtiges Artefakt handelt benebelt, starrt der Magus das goldene Amulett wie in Trance an. Dann zwinkert er und erhebt sich wieder, senkt dabei jedoch den silbernen Wanderstecken mit dem Drachenkopf. Langsam fährt er mit leicht leuchten Kopfende des Steckens die Leiche Mutter Evas ab und hält dabei seine gierigen Augen geschlossen.
Könnte ich noch ein Schlückchen von diesem köstlichen Wein haben?

Luthor Huss

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Der Graf wartet
« Antwort #813 am: 07.01.2008, 14:16:51 »
Tiefe Trauer überkommt Luthor als er sieht, dass seine Heilmagie keine Wirkung zeigt. Kurze Zeit verweilt er noch bei dem Leichnam in stillem Gebet. Dann erhebt er sich und geht zu den anderen. "Freunde, ich habe schlechte Nachrichten. Arvenius' Seele ist ins Totenreich gefahren. Ich konnte nichts mehr für ihn tun. Er starb im Kampf und das ist der einzige Trost, denn für einen Krieger wie ihn ist das ein anständiger Tod. Ich finde wir sollten ihn hier, auf seinem letzten Schlachtfeld, begraben."
... in Pelors Namen, so möge es sein.

Baltazar

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Der Graf wartet
« Antwort #814 am: 07.01.2008, 16:01:00 »
Geistesabwesend und desinteressiert flüstert der Magus während seinen Untersuchungen: "Wie ihr meint, ... aber, ja. Das halte ich auch für eine... gute Idee."
Könnte ich noch ein Schlückchen von diesem köstlichen Wein haben?

Ivory Lín

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Der Graf wartet
« Antwort #815 am: 07.01.2008, 19:01:05 »
"Lasst uns die Toten dem Feuer übergeben. Alle Toten," betont Ivory, "in diesem Land sind selbst sie nicht sicher." Nur weil die Zombieplage in der Stadt Barovia beseitigt worden ist, nimmt die Lichtbringerin nicht an, dass der Fluch des Untodes den verwunschenen Landstrich ganz verlassen hat.
Wer zuletzt lacht...hat am längsten gebraucht, um den Witz zu verstehen.

Darelion

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Der Graf wartet
« Antwort #816 am: 07.01.2008, 19:48:31 »
"Lathander möge seiner Seele gnädig sein" bekräftigt der Mönch nachdem er die Untersuchung der Hexe beendet hat.

Sie scheint zu wissen, was sie tut, überlegt er mit einem bewundernden Blick auf die Halbelfin. Nur was meint sie mit dem unsicheren Land? fragt sich Darelion und beginnt wortlos, der Lichtbringerin zu helfen, die Leichen aufzuschichten.
Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.

Baltazar

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Der Graf wartet
« Antwort #817 am: 07.01.2008, 23:38:33 »
"Beeilt euch bitte! Es ist einfach keine schöne Sache Wir müssen schnellstens in die Taverne zurück Ich brauche mehr Ruhe für die Untersuchung des Amuletts." Mit zusammengekniffenen Augen beobachtet Baltazar das noble Treiben seiner Begleiter. Man könnte die Miene des Magus vielleicht sogar als Zorn ob dieser Verzögerung auslegen.
Könnte ich noch ein Schlückchen von diesem köstlichen Wein haben?

Rabe

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Der Graf wartet
« Antwort #818 am: 07.01.2008, 23:49:45 »
Von einem Feuer der Freude kann beim besten Willen nicht die Rede sein, als Ihr die Leichen nach und nach auf den riesigen Scheiterhaufen werft. Auch wenn jeder versuchte den Moment zu verneinen und die damit verbundene Unausweichlichkeit des Todes, gelangt Ihr zuletzt bei dem Leichnam Eures Gefährten an. Schweigend übergebt Ihr ihn dem Feuer und betrachtet wie seine weltliche Hülle langsam vergeht.

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Darelion

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Der Graf wartet
« Antwort #819 am: 08.01.2008, 08:28:08 »
Während die Gefährten auf das Feuer starren, spricht Darelion das aus, was ihn die ganze Zeit während sie die Leichen gesammelt hatten, beschäftigt hat.
"Ivory, was meintet Ihr damit, dass die Toten in diesem Land nicht sicher sind?"

Der Mönch weiß immer noch nicht so Recht, wo er sich befindet, hat jedoch beschlossen, sich diesen Abenteurern zunächst anzuschließen und erst dann einen Weg nach Toril zu suchen, wenn er sich etwas besser zurechtfindet und wieder für sich alleine arbeiten kann.  Der Elf ist sich sehr bewusst, dass er die Gepflogenheiten des Landes nicht kennt und alleine im Moment nicht so zügig vorankommen würde wie in einer Gruppe. Selbst wenn dies den einen oder anderen Umweg bedeutet.
 Ich bin ein Elf. Was sind schon ein paar Jahre gegen die Hoffnung, wieder die Heimat zu schauen.
Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.

Luthor Huss

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Der Graf wartet
« Antwort #820 am: 08.01.2008, 10:31:49 »
Nachdem der Scheiterhaufen errichtet ist, steht Luthor vor dem loderenden Feuer und hält stille Andacht. Immer wieder überlegt er wie es soweit kommen konnte. So viele gaben heute sinnlos ihr Leben. Er hätte es verhindern müssen, aber nun ist es zu spät. Um sich von dieser Schuld reinzuwaschen schwört der Priester nicht eher zu ruhen bis diese Land von dem Übel, das von der Burg ausgeht, befreit ist, bei Pelor!

Weiterhin ins Feuer starrend beantwortet Luthor die Frage des Elfen: "Seltsame, dunkle Mächte treiben ihr Spiel in diesen Ländern. Barovia, ein Städtchen in der Nähe, wurde von einer Untotenhorde heimgesucht. Überall treiben Untote ihr Unwesen und ich weiß wo die Wurzel dieses Übels steckt: Burg Rabenhorst! Dort werde ich hingehen und diesem Treiben ein für alle mal ein Ende setzen, das schwöre ich bei Pelor!" Die Gesichtszüge des Priesters haben sich verfinstert.
... in Pelors Namen, so möge es sein.

Darelion

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Der Graf wartet
« Antwort #821 am: 08.01.2008, 13:59:40 »
'Anscheinend ist sein Anliegen ehrenhaft, wenn ich nur mehr wüsste. So kann ich mir kein klares  Urteil bilden. Er ist verständlicherweise zu erzürnt, um vernünftig mit ihm zu reden.  Denk an Deinen Meister: Was du sagen willst - sage es morgen' überlegt Darelion, während er in die Flammen starrt, die  die Toten verzehren.

"Vielleicht könnt Ihr mir in einer ruhigen Viertelstunde etwas mehr darüber erzählen, Streiter des Pelor. Jetzt ist wohl nicht der rechte Augenblick dafür. Ihr trauert.". Der schlanke Elf hofft, dass der Priester sein verstecktes Angebot, ihm eventuell zu helfen aus seinen Worten heraushört.
Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.

Baltazar

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Der Graf wartet
« Antwort #822 am: 08.01.2008, 19:38:00 »
"Ivory, hast du alles abgesucht? Huss und Lathand... äh Darelion habt ihr euren letzten Segen gesprochen? Wenn ihr so weit seid, geht es zurück in die Taverne. Würde ich meinen, oder?"
Könnte ich noch ein Schlückchen von diesem köstlichen Wein haben?

Darelion

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Der Graf wartet
« Antwort #823 am: 08.01.2008, 21:10:01 »
Was für eine Truppe, der Magier scheint nicht ganz koscher zu sein. Andererseits ist er es, der angeboten hat,  mir bei der Suche nach einer Möglichkeit zur Rückkehr zu helfen. Geduld, Darelion, Geduld mahnt sich der disziplinierte Elf und ignoriert die Worte des Zausels, während er weiter auf das allmählich herunterbrennende Feuer blickt.

Luthor und Ivory erscheinen ihm vertrauenswürdiger und er kann ihre Handlungen besser nachvollziehen.

Wieder einmal versinkt der Mönch in Erinnerungen an seine Heimat.
Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.

Luthor Huss

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Der Graf wartet
« Antwort #824 am: 08.01.2008, 22:13:26 »
Luthor hatte sich schon vieles von dem alten Magier gefallen lassen, aber gerade war er nicht in der Stimmung über die Pietätlosigkeit des Alten hinwegzusehen. Bltzschnell geht der Priester auf den Magier zu und schubst ihn so fest, dass dieser hinfällt.

"Haltet euren Mund, alter Zausel. Hier sind gerade viele Menschen wegen eines dummen Missverständnisses gestorben. Unnötig! Euer Gefährte Arvenius - tot - und alles was ihr macht ist irgendein funkelndes Amulett zu untersuchen und zuzusehen, dass auch alle Leichen geplündert werden. Selbst in dieser dunklen Stunde könnt ihr nur an euren Wein denken und es zieht euch wieder in die Taverne. Seid froh, dass ich mich noch beherrschen kann, sonst würdet ihr eine nicht ganz so, wie ihr es nenen würdet, strahlende Seite von mir kennenlernen."

Ohne den Magier noch eines Blickes zu würdigen geht Luthor davon.
... in Pelors Namen, so möge es sein.

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