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Autor Thema: Der Graf wartet  (Gelesen 125858 mal)

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Darelion

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Der Graf wartet
« Antwort #900 am: 28.01.2008, 10:37:37 »
Immer noch in Gedanken versunken folgt Darelion der Lichtbringerin. Sie scheint ihm im Moment am verwundbarsten zu sein, der Magier wird sich in seinen Keller zurückziehen udn Luthor hat eben eindrucksvoll gezeigt, dass er zumindest mit den Vampiren ganz gut fertig zu werden scheint.

Dabei hält er sich immer kurz hinter der Halbelfe und beobachtet die Umgebung aufmerksam. Das Reden überlässt er der wortgewandteren Frau.
Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.

Rabe

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Der Graf wartet
« Antwort #901 am: 28.01.2008, 13:19:16 »
Es dauert nicht lange und Ivory verschwindet, gefolgt vom Mönch, im Dunst des Nebels. Während sie nach Bürgen sucht, die ihr weiterhelfen könnten, kommt ihr wieder die Untotenplage in den Sinn, die ihren Ursprung in der Kirche am Ende der Straße hatte. Kurz grübelt sie, ob es wohl nur Zufall war, dass der Vampir aus eben dieser Richtung kam, dann reißen sie die Geräusche von sich öffnenden Fensterläden wieder zurück ins Hier und Jetzt. Nach kurzem Bitten kommen die Einwohner des Hauses zu ihr auf die Straße, so dass sie diese über das frühere Ich des Vampirs befragen kann. An diesem, wie an den nachfolgenden Häusern kann sich jedoch niemand daran erinnern den Mann oder auch nur einen ihm ähnelnden jemals zuvor gesehen zu haben, was bald den Schluss zur Folge hat, dass er wohl entweder schon lange untot sein muss, oder aber niemals hier gewohnt hat.

Ivory Lín

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Der Graf wartet
« Antwort #902 am: 28.01.2008, 18:14:18 »
Da die Nachfragen anscheinend nichts fruchten, dreht sich die Halbelfe schließlich zu Darelion um und zuckt mit den Schultern. "Sieht leider so aus, als würden wir so nicht weiter kommen," resümiert sie sachlich, aber nicht ohne eine Spur Enttäuschung in der Stimme. "Ich frage mich nur eins - der Vampir ist doch aus der Richtung der alten Kirche gekommen - ob das nur Zufall war?" Mit ausgestreckter Hand deutet sie dorthin, wo hinter dem Nebel das einstmals entweihte Gotteshaus stehen muss. "Soll das heißen, die Wurzel des Übels steckt noch immer dort?"

Natürlich sind die Fragen rein rhetorisch, woher sollte der Elf von einer fremden Welt schließlich des Rätsels Lösung wissen? Und solange sie weder alleine noch die Gruppe in voller Stärke beisammen ist, möchte die Lichtbringerin keinen Abstecher zu einem möglicherweise gefährlichen Ort machen, auch wenn sie dem Mönch durchaus Subtilität und Gewandheit zutraut.
"Lasst uns zurückkehren und abwarten, was die anderen dazu sagen. Was meint Ihr, Darelion?," beschließt sie die Rückkehr mehr, als sie danach fragt. "Danke, dass Ihr mich begleitet habt," fügt sie schließlich mit einem Lächeln hinzu.
Wer zuletzt lacht...hat am längsten gebraucht, um den Witz zu verstehen.

Darelion

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Der Graf wartet
« Antwort #903 am: 28.01.2008, 19:37:51 »
Der Mönch hört Ivory ruhig und aufmerksam zu, den Dank quittiert er mit einem angedeuteten Lächeln und einem Nicken.

Nach einer kurzen Pause blickt er die Lichtbringerin an:  "Vielleicht sollten wir noch einmal nachsehen. In der Kirche. Mein Meister pflegte zu sagen, Die Menschen stolpern nicht über Berge, sondern über Maulwurfshügel. Vielleicht wäre die Kirche ein solcher Maulwurfshügel, wenn wir sie ignorieren und sogleich in die Berge gehen."

Nach einer weiteren winzigen Pause, in der er angestrengt nachzudenken scheint, fügt er hinzu: "Besser nicht ohne den Priester".

Darelion spürt, dass er sich in der Nähe der Lichtbringerin zusehends wohler fühlt. Ob es daran liegt, dass sie elfisches Blut in sich hat, kann er nicht sagen. Vielleicht rührt es eher daher, dass sie ihm in ihrer Art und ihren Handlungen vertraut scheint.
Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.

Baltazar

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Der Graf wartet
« Antwort #904 am: 28.01.2008, 22:10:17 »
Während seine Gefährten versuchen im Dorf die Herkunft des Vampirs zu ermitteln, bleibt Baltazar noch einen Augenblick neben Huss stehen. Er schmunzelt und beobachtet den Priester eine Weile. Dann schnappt sich der Magus die Ausrüstung des untoten Kriegers und macht sich auf den Weg zurück zur Taverne.

Ohne dem Wirt oder den anderen Gästen seine Aufmerksamkeit zu schenken, geht er direkt in seine provisorische arkane Werkstatt. Vorsichtig legt er die Besitztümer des Vampirs auf den Tisch auf dem vor ein paar Tagen noch die Leiche der Paladin gelegen hatte. Der Magus schiebt die Ärmel seiner blauen Robe nach oben, lässt seine dicken Finger eine verkrampfte esoterische Haltung einnehmen und murmelt eine arkane Formel. Bald werden die magischen Strömungen in Baltazars kleinem Labor sichtbar.
Könnte ich noch ein Schlückchen von diesem köstlichen Wein haben?

Ivory Lín

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Der Graf wartet
« Antwort #905 am: 28.01.2008, 23:24:44 »
Die Halbelfe denkt kurz über Darelions Worte nach. "Da könnte etwas dran sein. An dem, was Euer Meister gesagt hat. Aber eigentlich waren wir vorgestern schon in dieser Kirche. Ja, sie war wirklich entweiht gewesen, aber wir haben das Böse darin wohl ausgemerzt... zumindest sah es ganz danach aus. Wir haben den wahnsinnigen Priester getötet und seine untoten Schrecken zerstört. Die wandelnden Leichen auf den Straßen sind auf einmal alle tot umgefallen. Und der Fluch hat ihre Leiber verlassen. Man sah ihnen deutlich an, wie sie sich verändert hatten!," erzählt Ivory von dem Besuch im Gotteshaus und das Ergebnis davon. "Außerdem haben wir dort alles auf den Kopf gestellt, Schiff, Keller und Dachboden - und es war niemand mehr da."

Der Lichtbringerin wäre es peinlich, zuzugeben, dass sie noch etwas übersehen haben könnten, aber sie weiß es ohnehin nicht genau. Daher befürwortet sie auch die Idee, sich erst mit Luthor zu beraten, und setzt sich in Bewegung.
Unterwegs spricht sie den Elfen an, mit leicht neugierigem Blick, dennoch nicht drängend: "Sagt, Darelion, wie sieht Eure Heimat denn aus? Wie sind denn dort die Leute? Also, Elfen, und Menschen?"
Wer zuletzt lacht...hat am längsten gebraucht, um den Witz zu verstehen.

Darelion

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Der Graf wartet
« Antwort #906 am: 29.01.2008, 08:10:22 »
Nachdem der Elf gespannt gelauscht hatte, scheint es ihm umso sinnvoller, der Kirche einen erneuten Besuch abzustatten, "Wer weiß, vielleicht habt Ihr etwas übersehen, vielleicht ist der Ort auch erneut entweiht worden. In meiner Heimat kämpfte  ich vor allem gegen Drow, dunkle Elfen, die böse Göttinnen und Götter, allen voran Lolth, die Spinnenkönigin, verehren. Sie wollen uns Elfen aus unserer alten Heimat vertreiben. Auch sie 'entweihen' Orte oft mehrfach. Eure Welt kommt mir jedoch düsterer vor, die Menschen haben mehr Angst und das Übel scheint weniger greifbar zu sein."
Der Mönch führt seien Gedanken so weit aus, da er hofft, damit auch die Frage der Lichtbringerin in Ansätzen zu beantworten. Von der Schönheit des Cormanthor spricht er absichtlich nicht, in diesem Moment der drohenden Gefahr würde ihm das die Sinne für die Gefahren vernebeln. So fürchtet er zumindest oder redet es sich ein.

In Wahrheit verdrängt er die Gedanken an seine Heimat und den Verlust, der ihm schwer zu schaffen macht - es ist schließlich nicht das erste Mal.
Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.

Ivory Lín

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Der Graf wartet
« Antwort #907 am: 29.01.2008, 16:27:49 »
Die Halbelfe nickt verstehend, und verständnisvoll. Lächelnd winkt sie ab: "Nein, Darelion, unsere Welt ist eigentlich längst nicht so... düster wie dieser Landstrich hier. Es ist gerade dieser Ort, der so sonderbar und voller verborgener Schrecken ist.
Und dunkle Elfen, es gibt sie auch in unserer Welt. Habe ich zumindest gehört. Gesehen habe ich noch keinen,"
gibt sie zu. "Wahrscheinlich habe ich damit auch Glück gehabt."
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Darelion

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Der Graf wartet
« Antwort #908 am: 29.01.2008, 18:43:12 »
Bei der Erwähnung der dunklen Elfen verzeiht sich der Mund des Mönchs zu einem grimmigen Strich und er ballt unwillkürlich die Fäuste. "Also sind die Verfluchten auch hier. "

Darelion folgt weiter der Halbelfe und überlegt, welche Prüfung ihm mit dem Stranden in dieser Welt auferlegt worden sein mag. Die Existenz der Drow auf dieser Ebene könnte ein Gr5udn sein. Ein Grund, hier zu bleiben und hier auf die Verbannten Jagd zu machen. Der Elf spürt, wie die sich langsam einstellende Depression von ihm abfällt. Zumindest konnte er seinem Leben hier einen Sinn geben, selbst wenn er nicht zurückfinden würde.
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Rabe

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Der Graf wartet
« Antwort #909 am: 29.01.2008, 23:40:48 »
Es dauert nicht lange und Baltazar erkennt die arkanen Ströme, welche von den Handschuhen ausgehen. Es handelt sich eindeutig um einen Zauber der Verwandlungsschule, der allerdings nur eine schwache Aura besitzt.
Nach diesen Erkenntnissen begibt sich der Magier nun wieder zurück auf den Marktplatz der Stadt, wo er auf die anderen stößt, die ebenfalls eben zurückgekehrt sind.

Luthor Huss

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Der Graf wartet
« Antwort #910 am: 30.01.2008, 12:06:34 »
Luthor hatte geduldig auf die anderen gewartet. Als sich seine Gefährten wieder auf dem Marktplatz versammeln fragt er: "Habt ihr irgendetwas herausgefunden?"
... in Pelors Namen, so möge es sein.

Baltazar

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Der Graf wartet
« Antwort #911 am: 31.01.2008, 12:08:55 »
"Ja." Baltazar tritt an den Mönch heran. "Von den Handschuhen geht leichte Wandlungsmagie aus. Ich könnte mir vorstellen, dass sie deine Hände schneller machen. Müsste man ausprobieren. Hier" Der Magus gibt Darelion die untersuchten Handschuhe wieder zurück.
Könnte ich noch ein Schlückchen von diesem köstlichen Wein haben?

Darelion

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Der Graf wartet
« Antwort #912 am: 01.02.2008, 21:06:38 »
"Danke, eher kräftiger." gibt der Mönch zur Antwort, nachdem er die Handschuhe ausprobiert hat, und gibt diese mit einer leichten Verbeugung zurück.

"Hat einer von Euch Verwendung dafür? Ich kann sie nicht über meinen alten Lederlappen tragen." Die letzten Worte spricht Darelion mit sichtlichem Bedauern aus.

Anschließend wendet er sich an Luthor. " Wir haben leider nichts herausgefunden, sollten jedoch noch einmal in die Kirche gehen. Ivory hat mir von Euren Erlebnissen dort berichtet. Der Vampir kam jedoch aus eben dieser Richtung" Der schlanke Elf überlässt es der Lichtbringerin, weitere Erklärungen abzugeben und wartet stumm neben dem Priester, in dessen Nähe er sich einigermaßen wohl fühlt.
Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.

Luthor Huss

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Der Graf wartet
« Antwort #913 am: 02.02.2008, 11:44:54 »
Nich schon wieder. Das darf nicht sein. Luthor erschaudert bei dem Gedanken, dass die Kirche schon wieder entweiht worden sein könnte. Dem muss endlich ein Ende gemacht werden.

"Wenn niemand anders Anspruch erhebt werde ich diese Handschuhe nehmen", sagt der Priester grimmig entschlossen. "Und wenn dieser Blutsauger wirklich aus Richtung der Kirche kam, sollten wir schleunigst dorthin. Folgt mir, bei Pelor!"

Kurz wartet Luthor ob jemand etwas sagt, dann nimmt er die Handschuhe, zieht sie sich an und geht in Richtung Kirche.
... in Pelors Namen, so möge es sein.

Rabe

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Der Graf wartet
« Antwort #914 am: 02.02.2008, 20:48:27 »
In Windeseile führt der Priester Euch durch die Strassen Barovias und hält erst kurz vor der Kirche. Gespenstisch säuselt der Wind im Glockenturm und gibt Grund zur Annahme, dass wieder einmal der Untot Einzug gehalten haben könnte. Luthor geht einen Schritt vor und öffnet entschlossen die Pforte, die mit einem lauten Knarzen aufschwingt. Furchtlos tritt er in das Halbdunkel. Staub wirbelt durch die Luft und lässt so die wenigen Lichtstrahlen wie die Andeutung göttlicher Präsenz, in einem von seinen Kirchenbüchern aussehen. Als sich seine Augen einiger Maßen an die Dunkelheit gewöhnt haben, sichert er jeden Raum und verlässt dann erleichtert wieder die Kirche, als er keine Störenfriede ausmachen konnte.
Gerade seid ihr im Begriff wieder zurück zur Taverne zu gehen, da weht ein zarter Hauch von faulem Fleisch an eure Nasen. Vor ein paar Tagen wäre dies nichts ungewöhnliches gewesen, doch nun sollten alle Toten eigentlich wieder begraben unter der Erde liegen. Ihr geht um die Kirche herum und steht nun auf dem  Friedhof.
Grob in Vierecke gehauene Steinplatten übersäen das gräulich gefrorene Gras. Der allgegenwärtige Nebel umhüllt den Friedhof, scheint jedoch davor zurückzuschrecken in dessen Herz einzudringen. Ihr folgt weiter dem Geruch und bleibt schließlich vor einem Grab stehen, auf dem geschrieben steht: Mihail Latcu - Vater, Bruder, Ehemann.

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