"Soviel Mut hätte ich Morik gar nicht zugetraut." denkt Sthalevatha bei sich, die den Austausch und den Tod ihres Gefährten im Flammenmeer garnicht wahrgenommen hatte. "Woher auf einmal diese Opferbereitschaft? Ich werde deiner gedenken. Und ich muss unbedingt Nar nachher fragen, was er damit gemeint hat. Das wir den Untoten nicht entkommen lassen dürfen, ist ja wohl so klar wie helles Licht."
Angesichts der Todesgefahr denkt sie rasend schnell, und, ermutigt von der offensichtlichen Schmerzreaktion des Untoten, beschließt sie, damit weiter zu machen. Schnell zieht sie einen kleinen Zauberstecken aus ihrem Gürtel und richtet ihn blitzschnell auf das Monster, um die darin gespeicherten, eigentlich zur Heilung gedachten Energien gegen es einzusetzen - doch ist keine Wirkung zu erkennen. Entweder hat sie im Kampfgetümmel zu schlecht gezielt oder die verderbte Aura des vergessenen Ortes richtet sich gar gegen sie...
Morik ist von diesem seltsamen Austausch seines Gegenübers sehr überrascht. Narkithkad schien es wohl ziemlich eilig zu haben. Morik sah aus seiner Position dann nur noch ein helles, feuriges Aufleuchten nach wenigen Sekunden und nichts mehr weiter von Narkithkad. Der Psioniker schien es offenbar zu eilig zu haben und beging eine Dummheit.
"Auch wenn ich diesen Kerl nie so recht kannte und er eine Dummheit beging und deswegen starb, so ist mir sein offenbar feuriger Abgang doch recht sympathisch in diesem Moment gewesen. Vielleicht war er ja doch ein Mann mit Geschmack.
Aber dass mir das 'Blondchen' bloß keine Vorhaltungen macht; diese Tat zu tun, war seine Entscheidung nicht die Meinige. Es wäre wohl zwar ein unangenehmer Tod in meinem gelähmten Zustand gewesen, wenn mich dieses untote Vieh letztlich bearbeitet hätte, doch irgendwann müssen eben auch so mächtige Persönlichkeit wie ich sterben. Besser in irgendeinem Kampf sterben, als als alter verkrüppelter Mann irgendwann den Löffel wegen Altersschwäche abzugeben. Im hohen Alter wird mein inneres Feuer wahrscheinlich nicht mehr so schön brennen wie in meinem derzeitigen noch jungen Alter."
Sigilstar Kenshi Zhann durchsucht so schnell er kann die Grabkammer nach Dingen, welche sinnvoll wären mitgenommen zu werden.
Dabei bleibt der Valenar unsichtbar und grinst nur leicht als er das Leid seiner gefährten bemerkt, denn er ist froh, dass sich die Spielfiguren tapfer schlägt und nicht er gegen dieses Geschöpf Dolurrh's schmerzhaft kämpfen muß.
Leider bekommt er den schweren Sarg nicht auf, weshalb er sich nur den Trankgürtel schnappt, welchen er entdeckt hat, und zügig verschwindet.
In dieser Sekunde geht eine seltsame Veränderung bei Morik vor. Auch die Lähmung, die Morik zuvor hatte, scheint verschwunden. Morik windet sich in einem dunklen Eck. Man sieht nur noch eine schwarze Gestalt Moriks Stimme wird ganz anders. Vielleicht liegt es an dem langen gelähmt sein. Irgendwie hatte ihn urplötzlich der Tod von Narkithkad verändert, er wälzt sich auf dem Boden kämpft gegen etwas an.
Mit unkenntlicher krächzender Stimme und nicht erkennbar in der Dunkelheit sagt er zu dem Rest: "Fuddok und Stha flieht! Ich halte diese Bestie derweil auf, damit Ihr wegkönnt. Mein Gefühl sagt mir, dass hier irgendwo noch vielleicht dieser Valenar steckt. Wir werden die Bestie lang genug aufhalten, damit Ihr weggehen könnt. Wenn... wenn alles gut geht, dann komme ich auch hinterher, wer weiß..."
Morik scheint der Tod von Narkithkad verändert zu haben. Irgendetwas seltsames geschieht urplötzlich mit ihm. Er hat inneren Schmerzen diese Worte auszusprechen. Sie sind nicht mit seinem Wesen vereinbar. Scheinbar hat der Tod von Narkithkad Morik wenigstens kurzzeitig verändert.
Die Wut des Halborks beginnt sich ob der Wirklosigkeit seiner Hiebe mit Verzweiflung zu paaren. Der Drachenmalträger stösst einen grunzenden, zornigen Laut aus, als er hilflos das Ende Narkithkads beobachten muss. Unerbittlich drischt Fuddok mit seinem riesigen Schwert weiter auf den Widersacher ein, der von den Flammen, in die der Körper des Psionikers aufging, schwer mitgenommen erscheint.
Doch der Anführer hat die Lage falsch ein- oder seinen Gegner unterschätzt: Mit einer für die sonst so trägen Untoten geradezu beängstigender Geschwindigkeit und Körperbeherrschung rollt sich der wohl immernoch voll kampftaugliche Mohrg unter Fuddoks Hieb weg, so dass dieser knirschend den alten Stein der Krypta trifft, und ist in Sekundenbruchteilen wieder auf die Beine geschnellt!
Der Halbork gerät beim hastigen Herumreißen des Schwerts aus dem Gleichgewicht, und der abstoßende Untote umschließt mit unmenschlich starkem Griff direkt die Klinge des Zweihänders und zieht Fuddok mit bereits erregt zuckender Zunge an sich heran! Die andere Klaue des Mohrg packt den Halbork wie ein Schraubstock an der Kehle und hebt den um Atem ringenden Drachenmalträger wie eine Lumpenpuppe in die Höhe.
Gerade macht sich der Untote bereit, mit Triumph seinem dritten Opfer die todbringende Zunge in den Leib zu stoßen, da schießen aus dem dunkelen Eck hinter Sthalevatha zwei Feuerstrahlen über den Kopf der Paladin weg, wovon sich einer zischend in die purpurfarbenen Eingeweide des Wiedergängers frisst. Die flammensprühende Gestalt Moriks verschwindet daraufhin wieder im dunklen Eck und kämpft mit ihrem kurzzeitigen inneren Zwiespalt.
Doch Fuddok reicht dieser Moment, in dem der Mohrg markerschütternd aufkreischt und seinen Griff unwillkürlich lockert, um sich mit einem wuchtigen Stiefeltritt aus den Fängen des Untoten zu befreien und erneut in Kampfposition zu gehen. So einfach sollte der Schänder von Niarva sie nicht bekommen...!