Die Zeit rennt den Helden immer mehr davon, der die Schritte im östlichen Gang werden immer lauter und auch das Schiff setzt sich immer mehr in Bewegung, wobei die Piraten versuchen langsam fort zu schwimmen, damit die Helden weiterhin die Chance haben aufzuspringen.
Doch wenigstens kann niemand der Abenteurer zu dem jetzigen Zeitpunkt mehr angegriffen werden, wobei dies das geringste Problem der Helden ist, welche schwimmend oder zu Fuss versuchen das Schiff zu erreichen.
Ferathalatril, welche im eisigkalten Wasser gegen das Ertrinken kämpft, wird währenddessen ein Seil vom Schiff aus zugeworfen, welches nicht weit von ihm schwimmt und an welchem er hochklettern soll.
Bis auf Ferathalatril, der in das kalte Wasser gestürzt ist, sieht Hotaru keinen anderen ihrer Gefährten. Und als wäre die Lage nicht schon schwierig genug, legt das Schiff in diesem Augenblick ab.
Oh ihr elendes Verbrecherpack! Für Euch setzen wir unsere Leben aufs Spiel, vergießen unser Blut, und ihr habt nicht einmal den Mut, mit uns zu kämpfen!
Hilfloser Zorn, genährt vom Versagensgefühl, wogt im Geist der Argonesserin auf. Doch ihren Plan gibt sie nicht auf. Die Drachenpriesterin läuft noch ein Stück voran und geht schließlich am Rand der Anlegestelle in die Hocke. Sie berührt die steinerne Kante und konzentriert sich, ruft im Geiste und flüsternd nach den Erdgeistern.
Ein Kribbeln entsteht in der Hand der Adeptin, und der Stein darunter fühlt sich für sie weich, formbar an. Mit einer geistigen Anstrengung greift sie hinein - und lässt enen enge, leicht nach oben ragende Rampe in Richtung des Schiffes gleich aus dem Gestein wachsen.
Yorihisa bemerkt wie sich der Stein verformt und eine neue Brücke bildet. Sofort ist dem Samurai bewusst, dass dies das Werk von Hotaru ist, doch gleichzeitig wird ihm auch übel im Magen und sein Herz krampft sich zusammen, denn wenn das Schiff jetzt ablegt, würde vielleicht er auf das Schiff kommen und vielleicht noch einige Andere, aber Hotaru würde da bleiben. Das kann und wird der Samurai nicht verantworten. Eher stirbt er an ihrer Seite, in ihren Armen. Er trifft die einzige Möglichkeit, welche in Frage kommt, auch wenn das bedeutet sich der Gnade der Piraten auszuliefern.
Eine bessere Idee hat er leider nicht. Er stürmt also über die steinerne Brücke, wobei er kurz bevor er sich betritt leise flüstert.
"Mögen die Götter über uns wachen, ich werde dich nicht zurücklassen Hotaru.“
Dann eilt er die Brücke entlang und begibt sich auf das Schiff.
“Es muss klappen, sie müssen nur ein wenig länger warten, wenigstens ein wenig länger. Verdammte Piraten ohne einen Funken Ehre im Leib.“
Dort angekommen, schreit er trotz seiner Unsichtbarkeit.
"Bei allem was euch wichtig und heilig ist, wir haben für euch unser Blut vergossen und nun wollt ihr uns zurücklassen. Wartet wenigstens noch ein paar Sekunden, damit wir alle an Bord kommen können. Nur ein paar Sekunden. Außerdem denkt an die zusätzliche Kampfkraft, falls sie euch entern wollen. Ihr wisst genauso gut wie wir, dass ihr jedes Schwert brauchen könnt, wenn es soweit ist.“
Alanna sieht mit Schrecken, dass das Schiff der Piraten ablegt. "Ihr undankbares Pack. Wir hätten diesen Kerl nie daraus holen sollen." Sie zieht den bewußtlosen Valenar noch ein Stück weiter Richtung Hafenbecken. "Verdammt, so werde ich es nie bis zum Schiff schaffen." Fieberhaft überlegt die Halblingsfrau nach einer Lösung für ihr Problem. Natürlich könnte sie den Rabenhaften einfach zurücklassen und möglicherweise würde niemand der anderen ihr daraus einen Vorwurf machen. Fast schon ist sie bereit dieser Überlegung nachzugeben. Schließlich hat dieser Mann auch die ehrenwerte Hotaru in einer Weise angegangen, dass es um diesen Rüpel nicht wirklich schade wäre.
Einen Augenblick will sie schon aufstehen, als sie sieht, wie sich eine schmale Steinbrücke vom Kai zum ablegenden Schiff bildet. "Oh, vielleicht haben wir beide ja doch noch eine Chance, Rabe."
Hektisch beginnt die Halblingsfrau in den Kleidern des Elfen nach seinen Tränken zu suchen. Sie muss einen starken Heiltrank und den Unsichtbarkeitstrank finden, dann haben sie vielleicht noch eine Chance.
Auch dem Karrn stockt der Atem, als das Schiff sich langsam in Bewegung setzt und der Alarm die Notschließung der Tore ankündigt. Die neuerlichen Schritte im Gang hinter den Helden sind da nur noch Nebensache für Rhodin. Den Toten mit sich ziehend will Rhodin weiterrennen, als er merkt, dass das Gewicht, das er sich mit der Argonessin geteilt hat nun plötzlich deutlich schwerer geworden ist.
"Dreimal verfluchte Piratenscheiße. Hat es jetzt auch noch Hotaru erwischt?"
Doch gerade als er sich über diesen Gedanken im Klaren ist, entsteht direkt neben dem Karrn auf magische Art und Weise etwas seltsames. Der Stein, aus dem der Pier gehauen ist, beginnt sich zu verformen, als ob er weich wäre, wie Brotteig.
"Khyber und Spötterkinder! Ich dachte schlimmer kann es nicht kommen und jetzt tut sich hier gerade ein neues Loch zu den Tiefen der Höllen auf! Wir müssen hier raus!"
Aber als der Stein sich weiter verformt und eine zweite Brücke zum Schiff bildet, versteht Rhodin was, oder besser gesagt wer das Verformen des Steines hervorgerufen hat.
"Hotaru! Ich liebe euch dafür!"
Mit diesem Ausruf der Freude schleift Rhodin die sterblichen Überreste Cauniarmas über die neu entstandene Brücke Richtung Schiff.
"Wie dumm seid ihr eigentlich? Mein Vater sagte doch: Springt endlich auf das Schiff oder kommt sonst wie auch immer an Bord, mir egal wie, denn wenn wir uns nicht beeilen, versperren sie uns den Ausgang, ihr dämlichen Narren! Ihr habt die Durchsage doch selbst gerade gehört oder macht die Unsichtbarkeit Euch taub?", brüllt der Sohn des Piratenanführers leicht entzürnt den unsichtbaren Samurai an und schüttelt den Kopf, während er und zwei weitere Piraten das Seil für Ferathalatril geduckt festhalten, denn selbst wenn die Piraten die Helden nicht zurücklassen wollen, beim dem Tempo, welchen die Abenteurer an den Tag legen, unnötig opfern möchten die Piraten sich so nahe am Ziel auch wieder nicht, erst recht nicht für ein paar Verbündete, welche sowohl dem dem Kapitän als auch mit seinem Sohn schon angeeckt sind.
Auch der Kapitän beschimpft ungeduldig hinter dem Steuer kauernd die Helden lieber, anstatt noch mehr kostbare Zeit im Hafen verweilten zu verschwenden:
"Macht hin, lahmärschige Landratten, denn wenn die Schleuse zu ist, können wir uns hier ein Zimmer in der Folterkammer teilen!"
Wobei er leise spottend in die Richtung des Samurai's weiter antwortet:
"Uns entern? Nein, wenn versenken sie uns einfach und das könnt ihr mit Euren möchtegernbelehrenden Worten und den Beschimpfungen Eurer Gefährten gegen meinen Sohn noch weniger verhindern als ich!
Wenn ihr lieber alle hier unsichtbar rumgurkt, anstatt an Bord zu kommen, ist dies mir nun jedenfalls relativ egal, aye?"
Lady Alanna, dessen Gesicht immer mehr juckt, entdeckt währenddessen die Tränke des sterbenden finsteren Elfen aus Valenar.
Rhodin stellt währenddessen fest, dass er ohne Hotaru den toten Priester kaum ziehen kann.
Obwohl sich Ferathalatrihls Kleidung mit Wasser vollsaugt und droht ihn nach unten zu ziehen, spornt die nahe Rettung seinen Willen zu kämpfen an. Mit aller Kraft, die er aufbieten kann, versucht er sich ans Seil dran zu kämpfen. Mittlerweile breitet sich auch Panik in ihm aus, dies wird für alle Ewigkeit seine letzte Chance sein zu entkommen. Und er will hier drin nicht verrecken. Krampfhaft kämpft er darum das Seil im kaltem Wasser zu erreichen, um sich dann daran hoch zu ziehen.
Mit letzter Kraft erreicht Ferathalatril das vor ihm schwimmende Seil und umklammert es mit aller Kraft, um kurz darauf von den Piraten hochgezogen zu werden.