Quae ist erschüttert. So viel tot hat sie schon gesehen seit sie Sharn betreten hat. Zuerst fiel Bomburs Bruder Barian Blutaxt in die tiefe Schlucht, Xaver der Verräter, Ravon hinterhältig mit einem Pfeil niedergestreckt und zuletzt der widerborstige Zwerg Bombur selbst, welcher durch seinen Starrsinn in den Tod getrieben wurde.
Und jetzt dieser der Seren unbekannte Magier, der sich anscheinend mit Mächten einließ, denen er nicht gewachsen war.
Dem armen Tropf nutzten auch die Leichen vor seinem Turm recht wenig.
Der Blick der Priesterin bewegte sich am potentiellen Widersacher der Gruppe auf und ab. Sie versuchte ihn einzuschätzen, vom Scheitel bis zur Sohle. Ein Elf, schwarz gekleidet, hatte den armen Ravon nach Dolurrh geschickt. Und sie versuchte einzuschätzen, ob sie diesem Elf im Kampf gewachsen waren.
Wäre der Zwerg noch am leben, gäbe es darüber keine Diskussion. Aber sollte dieser Elf und seine Sippe eine Gefahr für die Gruppe und unseren Auftrag darstellen ? Er sprach davon, dass man den Tod nicht besiegen könne. Aber ich kann an ihm selbst keine Zeichen des Todes erkennen, außer vielleicht in seinen Taten. Aber wer weiß, was der Magier getan oder nicht getan hatte.
Quae versuchte ein Erkennungsmerkmal bei dem Elfen auszumachen, etwas über das man jemanden fragen könnte. Jemandem dem man vertrauen kann. Dann wurde der jungen Seren klar, dass sie sich nicht auf einen Kampf einlassen konnten.
Wir wissen nicht, über welche Fähigkeiten er verfügt. Vielleicht hatte der Magier ein Verbrechen begangen und dieser Elf war lediglich ein Meuchelmörder. Wenn wir ihn trotzdem angreifen und er entkommt haben wir womöglich seine ganzen Gesinnungsbrüder auf unserer Spur. Und wir haben schon genug Probleme.
Dann entschloss sich die Priesterin das Wort zu ergreifen.
" Verzeiht, wenn ich mich in dieses überaus informative Gespräch einmische. "
Quae deutet darauf hin eine Verbeugung in Richtung des Elfen und ihrer Freundin M7 an.
" Ihr habt die Situation richtig erfasst, wir trachteten nicht diesem Mann nach dem Leben, uns verlangt es nach dem was er im Kopf bzw. in seinen Büchern verewigt hatte. Und wir kennen nicht eure Motive dem Leben dieses Mannes ein Ende zu bereiten. Sollte er eure Gemeinschaft bedroht haben, hattet ihr wohl einen guten Grund sein Dasein auf dieser Ebene zu beenden. Deshalb sehe ich für meine Person keine Veranlassung euch mit meinen Zaubern oder meiner Waffe das Eure jetzt beenden zu wollen. Doch bevor wir getrennter Wege gehen, muss ich eine Frage an euch richten, durch die meine Freunde und ich sicher gehen können, dass sich unsere Interessen nicht überschneiden. Ich habe bemerkt, dass ihr etwas, hinter eurem Rücken, vor uns verbergt. Wer sagt uns, dass es nicht genau diese Informationen sind, die zu erlangen, auch zu unserem Überleben notwendig sind. Deshalb muss ich euch bitten uns zumindest die Art eures versteckten Gutes zu offenbaren. "
Während dieser vielen Worte, behält die junge Priesterin ihren neutralen Gesichtsausdruck bei. An der Art und Weise, wie sie mit ihrer Hand das Heft ihres schweren Streitkolbens fest umklammert hält, kann man aber deutlich sehen, dass sie entschlossen ist für die gemeinsame Sache der Gruppe auch einen Kampf in kauf zu nehmen. Dann macht sie wieder eine angedeutete Verbeugung vor dem Elfen und schaut diesem danach offen ins Gesicht in der Erwartung dessen Antwort.