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Autor Thema: Verdammnisfahrt  (Gelesen 32233 mal)

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geraldim

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Verdammnisfahrt
« Antwort #165 am: 12.07.2008, 01:34:35 »
Abgelenkt durch das ungewohnte Gefühl und überrollt von der Komplexität des magischen Netzes, schreckt der junge Cyre in seinem Vorhaben zurück, zögert einen Moment zu lange. Das fremdartige Gefühl der Elemente schwindet langsam wieder aus seinem Verstand und er muss enttäuscht feststellen, dass er gescheitert ist. Vorwurfsvoll schüttelt er den Kopf und lässt das Steuerrad los, doch dann blickt er wieder entschlossen auf. Er denkt nur eine Sekunde an Joanne, um seinen Mut wiederzufinden.
“Ganz ruhig Talen. Einfach noch einmal versuchen. Ich darf mich nur nicht stressen lassen von der Bürde. Wir werden es alle lebend wieder hier heraus schaffen, ich werde sie wiedersehen.“
Talen atmet einmal tief durch und greift ein weiteres Mal nach dem Steuerrad. Spürt wieder den Druck in seinen Adern, das magische Gewebe und die Elementare in weiter Ferne. Wieder versucht er das komplexe Konstrukt zu täuschen, die Magie zu umgehen und ihm vorzugaukeln er wäre jemand Anderes. Angestrengt treten Schweißperlen auf seine Stirn. Er legt alle Willenkraft in den Akt hinein und plötzlich schafft er wohl den richtigen Tick, die richtige Wellenlänge zu finden. Er fließt auf dem Netz und versucht die Elementar zu erreichen. Versucht sie alle zum Stillstand, zur Ruhe zu bewegen, sie zu beherrschen. Damit dieser Spuk aufhört und sie etwas Luft gewinnen. Dann würde er weiter sehen.

Nach kurzen Momenten kann Talen die Präsenz der Elementare spüren und bemerkt ihre Aufmerksamkeit. Der riesige Elementargeist wirkt ganz nahe und auch jener, welcher über dem Grottenschrat schwebt, scheint sich dem jungen Cyraner zuzuwenden.
Selbst der dritte Geist, welcher sich deutlich verfremdet im Netz bewegt, erhöht den Ruf Talen´s. Doch es ist nur ein brüchiger Kontakt. Ein psychischer Schrei, welcher nur aus Rauschen und Zerren besteht, rast von dem verfremdeten Elementar ausgehend durch das magische Netz. Wahnsinn und Korrumpierung sind in der Botschaft enthalten.
Obwohl Talen die Botschaft nicht zu deuten vermag, lässt die Magie des Rads ihn spüren, dass es sich um einen Schrei nach Freiheit handelt.
Die übrigen beiden Elementare schweben nun deutlich ruhiger über dem Schiff, während der dritte sich zu einer grauschwarzen, unheilbringenden Wolkenansammlung formt.

Joanne Montreveaux

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Verdammnisfahrt
« Antwort #166 am: 12.07.2008, 01:56:32 »
Die kleine Heiltinktur hat bei der Morgrave-Studentin nur die gröbsten Brüche verheilen lassen, und sie verbleibt immer noch geschwächt durch innere Blutungen. Metallischer Geschmack breitet sich nach wie vor auf ihrer Zunge aus, ihr Atem geht etwas unstet, mit einer Hand lehnt sie nach wie vor an der Wand. Das Herz der Theologin schlägt rasch, ihre Augen erwarten Gefahr, doch...

...urplötzlich kehrt gespenstische, unheimliche Ruhe ein. Die tobenden Elementare halten inne; Joannes vom Wind erfasste Haare schmiegen sich ihr um Kopf und Wangen. "Talen... Du hast es geschafft!," formen die vom Blut rscharlachrot gefärbten Lippen der Edelfrau hoffnungsvolle Worte und ein Lächeln. Ihr Blick hebt sich, allerdings kann sie aus ihrer Perspektive den jungen Mann kaum sehen - sich ihm in diesem Augenblick zu nähern, wagt sie aber nicht, da sie seine Konzentration nicht stören will.

Mit aufleuchtenden Augen sieht die Gelehrte Sarelo an. "Unsere Gebete wurden erhört!," wächst die Zuversicht in ihrer Stimme mit jeder Silbe. Mit einer Hand umfasst sie das Symbol der Heerschar, das sie um den Hals trägt. "Die gnädigen Götter haben uns eine Chance gewährt!"
As is the world, so are the Gods. As are the Gods, so is the world.

Prof. Sarelo Darlan

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Verdammnisfahrt
« Antwort #167 am: 12.07.2008, 12:24:38 »
Die Liebe..., denkt Sarelo, als er Joannes entschiedene Worte vernimmt. Zu welchen Törrichtkeiten sie einen bringt, welche irrationalen Beweggründe sie hervorruft. Leider konnte sie mich bisher noch nie lange fesseln.
Sarelo war in seinem bisherigen Leben viel zu beschäftigt gewesen, um sich längerfristig zu binden. Und solch ein Ausmaß, wie bei Joanne und Talen, nahmen seine Liebschaften generell nie an. Er fragt sich, ob es ihm jemals so ergehen würde. Ich muss wahrscheinlich zuerst meinen Seelenfrieden finden. Für einen Moment blickt er trotz des ganzen Lärms und des Sturms hinaus auf die See, und wie in Zeitlupe rasen Erinnerungen an ihm vorbei.
Dann wird er jedoch durch die plötzliche Stille wieder in die Gegenwart gerissen. Er blickt erstaunt und schockiert zu Talen auf das Steuer hinauf. Dass er es so schnell schaffen würde, hätte er nicht gedacht. Unglaublich. Sollten wir es schaffen das Ganze zu überleben, muss ich unbedingt einen Bericht darüber schreiben. Aber zunächst...Müssen wir noch weiter Glück haben..., denkt der Professor und blickt besorgt in den unheilsverheißenden dunklen Himmel...
„Meine Meinung zur Erkenntniszauberei? Ich sage euch, meine geehrten Studenten, nichts bringt die Wahrheit eher ans Licht als die Erkenntniszauberei, und nichts vermag sie ferner zu verbannen!“

Talen

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Verdammnisfahrt
« Antwort #168 am: 12.07.2008, 18:46:23 »
Ungläubig, verschwitzt und tief einatmend nimmt Talen langsam wieder seine Umgebung wahr. Die Hände sind immer noch um das Steuerrad verkrampft und seine Verbindung mit den Elementen bleibt bestehen, wobei sie für einen kurzen Moment in den Hintergrund tritt. Er blinzelt mehrmals ehe er die Veränderungen an den Elementaren auch für sich registriert.
“Ich habe es geschafft. Zumindest vorerst. Unglaublich. Ich hätte es nie für möglich gehalten. Aber das dritte Elementar, es will Freiheit, es hat etwas vor. Was wenn es danach wieder durchdreht? Elemente haben nicht gerade einen Bekanntheitsgrad für ein friedliches Miteinander. Ich sollte den Professor fragen oder Joanne. Joanne, geht es ihr gut?“
Er sieht von seiner Position aus die Beiden nicht, ruft aber gegen den Sturm an.
“Joanne, Professor Sarelo? Seid ihr in Beide in Ordnung? Wenn ja sagt etwas oder kommt hier hoch, ich könnte Hilfe gebrauchen.“
Dann versenkt er sich wieder in das Geflecht und die Kommunikation mit den Elementaren. Er versucht die Drachensplitter zu erreichen, um zu sehen, ob ein Einsperren wieder möglich ist. Dann testet er ein wenig aus, ob er immer nur alle drei Elementare erreichen kann oder auch nur eines, denn er fürchtet, wenn er einem die Freiheit schenken, auch die Anderen danach gieren würden.
An welchen Gott ich glaube? Glaub mir, bei meiner Tätigkeit braucht man jeden Gott den man bekommen kann.
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Joanne Montreveaux

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Verdammnisfahrt
« Antwort #169 am: 12.07.2008, 23:14:13 »
Joanne blickt sofort in seine Richtung, als sie Talens Stimme vernimmt. Einen Augenblick lang fürchtet sie, die Kontrolle über die Elementarwesen könnte dem Mann entglitten sein, doch schon in der nächsten Sekunde tadelt sie sich für das mangelnde Vertrauen. "Wie kannst du nur so denken, wie kannst du so furchtsam sein?! Vertraust du etwa nicht den Göttern, nicht Talen?"
In WIndeseile erklimmt die Edelfrau trotz der Schmerzen die Treppe und steht nach zwei-drei Lidschlägen schon vor ihrem Geliebten. "Talen, du hast es geschafft!," gratuliert sie dem jungen Cyrer aus vollem Herzen, ohne ihn jedoch zu berühren - immer noch fürchtet sie die Launen der Elementare. "Du hast sie unterworfen, sie müssen also jetzt deine Befehle annehmen, richtog?," überlegt die Studentin laut, "Kannst du erkennen, welches der Elementarwesen gegen die Bindemacht rebelliert?"
Gedanken und Ideen rasen durch den Kopf der Theologin, dabei vergisst sie ihre Wunden, den schwer gehenden Atem, die immer wieder aufflammenden Schmerzen. "Ich fürchte, es wäre äußerst riskant, die gefügigen Elementare gegen das ungehorsame zu lenken," grübelt sie, "andererseits, würde es überhaupt zur Ruhe kommen können?"
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geraldim

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Verdammnisfahrt
« Antwort #170 am: 13.07.2008, 01:50:20 »
Als Talen das feine Netz des Rads durchforstet, muss er feststellen, dass es hier keinen magischen Mechanismus gibt, der die Geister aus ihren Splittern entlassen könnte. Offensichtlich sind die fremdartigen Wesen an die robusten Drachenkristalle gefesselt.
Der junge Cyraner merkt wie eine blinde Wut von dem korrumpierten Elementar ausgeht und dieser daran arbeitet, den geistigen Kontakt zu Talen zu zersplittern.
In der Außenwelt ist sichtbar, wie sich der immer schwärzer werdende Luftgeist von dem ruhendem, riesigem Luftelementar abwendet.
Leere Augen und ein leeren Mund schälen sich aus seiner Oberfläche langsam heraus, alle Gesichtsmerkmale auf den jungen Cyraner weisend.

Talen

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Verdammnisfahrt
« Antwort #171 am: 13.07.2008, 19:09:05 »
Talen ist froh Joanne zu seinen, doch kein Lächeln kommt über seine Lippen. Zu angespannt ist die Situation noch, zu unsicher der Ausgang und viel zu anstrengend der Kontakt. Auch besorgt ihn der Anblick seiner verletzten Liebste. Er nickt allerdings.
"Sieht so aus. Aber ich fürchte nicht mehr lange. Das korrumpierte Elementar wehrt sich heftig gegen den Kontakt und ich kann es nicht einfach frei lassen. Es ist das, welches eine dunkle Wolke bildet und beim Khyber...verdammt es sieht aus, als wenn es direkt zu mir schaut. Bei den Neun, wenn es den Kontakt abbricht könnte es..."
Talen beendet den Satz nicht und scheint etwas Panik zu bekommen. Er schaut zu allen Anwesend und spricht ernst klingend.
„Okay ich habe keine Ahnung von Elementaren, Elementarbindung oder diesem Apparate. Aber wenn nicht gleich etwas passiert, haben wir ein Problem. Ich werde versuchen die Beiden nicht rebellierenden gegen das rebellierende Elementar in den Kampf zu schicken. Außerdem versuche ich den Kontakt zu allen drei Elementaren aufrechtzuerhalten. Wenn jemand eine bessere Idee hat, dann sage er jetzt etwas. Ansonsten sollten wir beten.“
Wenn Niemand eine bessere Idee hat, würde er sich wieder in das magische Netz versinken und versuchen des korrumpierte Elementar mit den anderen beiden Elementaren zu vernichten.
An welchen Gott ich glaube? Glaub mir, bei meiner Tätigkeit braucht man jeden Gott den man bekommen kann.
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geraldim

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Verdammnisfahrt
« Antwort #172 am: 15.07.2008, 00:40:14 »
Der Kontakt zu dem rasendem Elementar zerbricht und für einen Moment wirkt es, als würde die vor dunkler Energie anschwelende Ansammlung aus Wolken wie ein Strahl aus grauschwarzem Stoff in Richtung Talen hineinrasen.
Doch während der korrumpierte Luftgeist das Ziel seiner Wut anfliegt, rasen zwei weitere Schemen aus hellem, weißen Stoff in ihn hinein. Der Kampf in Richtung des Unwetterhimmels gleicht einem harmonischem Geflecht aus tanzenden Wolkenschlieren, welche sich beständig verformen. Es ist schnell deutlich, dass der korrumpierte Elementar keine Möglichkeit hat, seine Angreifer zu besiegen.
Nach und nach erlischt die Kraft des Wesens und trotz seiner Niederlage kann Talen entfernt spüren, wie die Wut des Geistes nachlässt. Hell blitzt es im Tanz der Luftgeister auf und ein letzter Ruf des Fehlgeleiteten lässt die Linien und Stränge des Netzes erbeben. Es gleicht einem Abschiedsruf und der junge Cyraner kann sich nicht sicher sein, ob eine Art 'Dank" darin enthalten ist.
Der einst erzürnte Luftgeist ist verschwunden. Himmelwärts thronen nur noch zwei Luftgeister aus reiner, weißer Wolkenmasse. Sie scheinen nichts weiter zu unternehmen, als sich ruhend mit dem Pfad der Lyrian treiben zu lassen.

Prof. Sarelo Darlan

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Verdammnisfahrt
« Antwort #173 am: 15.07.2008, 18:42:10 »
"Unglaublich...", sagt Sarelo sichtlich fasziniert von dem Schauspiel, das die Helden gerade umgibt. Er schaut geradezu schockiert hinauf in die sich drehenden Luftschichten. "Der Junge hat es geschafft...er hat es tatsächlich geschafft!"
Die beiden besänftigten Elementare scheinen den größeren, aggressiven zu besiegen, wodurch die ganze Lyrian vorerst in Sicherheit ist. Doch dann überkommen Sarelo Ängste. Was ist, wenn er los lässt? Werden sie dann wieder alles versuchen zu zerlegen?
Er dreht sich um zu Talen und geht schnellen Schrittes hinauf zum Steuerrad. "Wartet! Lasst es nicht los...Ich...ich weiß nicht was passieren wird...wenn sie nicht mehr unter Eurer Kontrolle sind!", ruft er außer Atem. Bei Talen angekommen, spricht er mit nornaler Lautstärke weiter. "Haltet Ihr es noch aus? Falls es nicht zu anstrengend ist, wartet, bis wir mit Deniel gesprochen haben..."
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Joanne Montreveaux

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Verdammnisfahrt
« Antwort #174 am: 15.07.2008, 19:44:41 »
Sorgenfalten zerfurchten Joannes Stirn, als sie Talens mentale Anstrengung mitverfolgt. Das zornige Elementar bricht den Bann, sammelt Kraft, rast auf den jungen Mann los; die Aundairerin reagiert, indem sie blank zieht und vor das Rad aus Wind und Wasser tritt. Die Nutzlosigkeit ihrer Waffe gegen eine Kreatur aus Luft und Nebel ist ihr bewußt, doch sie will sich einfach zwischen Elementar und Talen stellen, den konzentrierten Cyraner schützen.
Der selbstlose Einsatz erweist sich als unnötig, denn mitten im Flug wird der rebellische Luftgeist von den beiden bezwungenen angefallen. Ein titanischer und harmonischer Kampf zugleich entbrennt. Die Studentin senkt den Degen und beobachtet das Ringen der Schlierenwesen, bis das dem Wahnsinn verfallende zergeht und verschwindet. Die Ruhe, die sich nun übers Deck legt, scheint von längerer Dauer zu werden.
"Bei allen Fünfzehn Göttern, Talen, du hast uns gerettet!," ruft die Theologin strahlend und erleichtert aus. Die nunmehr unnötige Waffe lässt sie in die Scheide gleiten und tritt auf ihren Liebsten zu, um ihn in Dank und Liebe zu umarmen; eine Sorge bringt sie jedoch zum Zögern - eine Sorge, die Professor Darlan ebenfalls äußert.
So beschränkt sich die liebende Edelfrau vorerst bloß darauf, eine Hand auf Talens Unterarm zu legen. Sie schenkt dem Helden des Tages ein Lächeln, in dem tiefster Dank und tiefste Zuneigung geschrieben stehen, ehe sie den Kopf zum Elfen wendet und nickt. "Das sollte einer von uns schnellstens übernehmen! und beten, dass der gute Sir d'Lyrandar nicht vor Wut und Scham in den Untiefen des Meeres versinkt!"
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Talen

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Verdammnisfahrt
« Antwort #175 am: 15.07.2008, 23:36:31 »
Talen schaut einen Moment furchtvoll als plötzlich die Verbindung mit dem tobenden Elementar zerbricht. Doch auch wenn er fast vor Schreck loslassen wollte, schließt er konzentriert die Augen und vertieft sich in das Geflecht. Er hofft die anderen beiden Luftgeister würden rechtzeitig reagieren, sein Leben beschützen.
Er konzentriert sich auf nichts Anderes und nimmt den Kampf nur durch das Geflecht wahr, nicht durch seine Augen oder anderen Sinnen. Der Schweiß tritt im trotzdem immer mehr auf die Stirn, während seine Hände sich verkrampfen.
Erst als der Abschiedsruf erklingt, die Wut verrauscht und vielleicht sogar ein Dank mitschwingt, öffnet er wieder die Augen. Er sieht die beiden schwebenden, weißen Elementare und kann ob der Erschöpfung nicht Anderes als zu lächeln, ein Lächeln, welches kurze Zeit später zum einem Lachen wird.
“Unglaublich ich habe es geschafft. Ich habe es geschafft. Wir leben alle noch. Alle. Joanne lebt noch. Verdammt bei allen Göttern, ich habe schon nicht mehr damit gerechnet.“
Als er Sarelos Worte vernimmt, antwortet Talen nur gut gelaunt, wenn auch erschöpft.
„Ich werde jetzt nicht loslassen keine Angst. Außerdem haben wir einen Ritt durch den Khyber überlebt, da kann ich die paar Minuten auch noch ertragen. Außerdem ist die Aussicht einfach wunderbar hier oben.“
Dabei erwidert er das Lächeln von Joanne. Sein Blick spricht von tiefer Erleichterung und Verliebtheit, während er einfach dankbar für ihre Nähe ist. Dankbar, dass sie noch lebt. Schwach, aber anscheinend glücklich flüstert er.
„Ja ich habe es geschafft. Irgendwie. Dank dir.“
Dann konzentriert er sich wieder auf das Rad und achtet darauf die Elementar ruhig zu halten bis der Kapitän endlich kommt. Dabei versucht er allerdings auch sie etwas zur Arbeit zu bewegen, damit das Schiff sich endlich wieder in Bewegung setzt. Zum eigentlichen Ziel ihrer Reise. Allerdings achtet er darauf den Bogen nicht zu überspannen.
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geraldim

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Verdammnisfahrt
« Antwort #176 am: 16.07.2008, 00:33:10 »
Die Elemente kommen ohne zu zögern ihrer Arbeit nach und schweben bedächtig hinter die beiden Masten, wo sie jeweils eines der Segel mit der Kraft des Windes leicht aufblähen. Der Kurs der Lyrian gewinnt nur gemächlich an Fahrt und die Luftgeister haben in ihrer natürlichen Form kaum noch die Macht, dass Schiff schnell vorantreiben zu lassen. Jedoch verhindert es, dass der Pfad der einstigen Sturmgalleone zu sehr den unruhigen Wellen ausgeliefert ist.
Die Unruhe des Sturms scheint jedoch langsam nachzulassen und dann bricht das Licht von zunächst einem, dann von zweien, von dreien und von immer mehr Monden zwischen den dunklen Wolken hervor. Schließlich ist auch das helle Glimmen des Syberisschweifs zu sehen.

"Wurde ja auch Zeit." Es ist der lädierte Grottenschrat, welcher beide Fäuste in die Seiten gestemmt, die schroffen Worte an die Helden richtet. Sein Tonfall und seine Miene verraten jedoch Erleichterung und Dankbarkeit. Er nähert sich den Helden um sie nacheinander mit einem kraftvoll, pressenden Händedruck zu überrumpeln.

"Ich hole den Kapitän."
Obwohl der goblinoide Schankwirt rasch unter Deck verschwindet, dauert es noch einige Minuten, bis die Tür zum Oberdeck erneut aufschwingt und eine sich ausbreitende Traube ungläubig raunender Passagiere den Weg über die Holzplanken ertastet. Unter den erstaunten Passagieren sind ebenso Besatzungsmitglieder wie auch der verwunderte Kapitän, dessen Kinnlade weit herunter geklappt ist.

"Waren sie es?"
"Habt ihr das getan?"
"Bei den Neun, ihr habt es vollbracht."
"Danke."

Die Traube der Schiffsgäste sammelt sich nach und nach auf dem Oberdeck um die drei Helden, als unerwartet der Kapitän mit einem gewinnendem Lächeln zwischen den Passagieren hervortritt.
"Verehrte Fahrgäste. Darf ich vorstellen - die Retter der Lyrian."
Wenn Deniel d'Lyrandar noch einen Zwist mit den Helden hegt, so lässt er sich davon nichts anmerken. Er verneigt sich tief vor den Dreien und klatscht applaudierend, diesmal jedoch deutlich zurückhaltender, in die Hände.
Seine Vorstellung zeigt Wirkung bei den Menschen um ihn herum und sie fallen in den Applaus ein.
Nicht alle Passagiere können sich so recht erfreuen. Für viele ist in dieser Nacht die Lyrian zu einem schwimmenden Grab geworden.

"Wenn ihr gestattet", fordert Kapitän d'Lyrandar Talen auf, ihm die Kontrolle über das Rad aus Wind und Wasser zu geben.

Joanne Montreveaux

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Verdammnisfahrt
« Antwort #177 am: 16.07.2008, 01:24:33 »
Die Aundairerin zuckt unter dem festen Händedruck des Grottenschrats nicht zusammen, sondern erwidert ihn selbst mit einer gewissen Kraft, allerdings mehr symbolischer. Eine Hand immer noch auf Talens Unterarm, erwartet sie mit klopfendem Herzen die Ankunft des Kapitäns.
Dieser lässt zum Glück nicht lange auf sich warten, und führt sogar den Rest der Besatzung und die Schar der Passagiere hinter sich. Ein Gefühl des Triumphs bemächtigt sich der jungen Frau, ein Stolz, den sie einerseits auskostet und andererseits gegen ihn ankämpft. "Dies ist Talens Verdienst. Sein Einsatz war der entscheidende. Wenn ich auf etwas stolz sein darf, dann bloß daraif, die Liebe dieses außergewöhnlichen Mannes zu genießen."
Manierlich verbeugt sich Joanne ebenfalls, und tritt dann vor, um mit gen Syberis erhobenen offenen Handflächen eine Ansprache zu halten:
"Die Dame des Glückes lächelt auf jene herab, die nicht verzagen, die die Hoffnung selbst in der dunkelsten Stunde nicht fahren lassen. Fürchtet nicht, vertraut auf euren Glauben, und diese Saat wird Früchte tragen. Die Neun sind uns wohlgesonnen, und die Sechs sind besänftigt. Unser aller Glaube hat uns errettet."
Indessen wird Talen von seiner Position am Steuer abgelöst, und die Theologin dreht sich zum jungen Mann um, schreitet auf in zu und legt die Arme um seine Schultern.
"Talen, Liebster. Diesmal schulde ich dir mein Leben. Es soll von nun an dir gehören, nichts und niemand soll mich jemals von dir fernhalten. Talen, ich liebe dich."
Die Studentin nähert die Lippen an die des Cyrers, bis sie in einem zärtlichen Kuss verschmelzen, umweht von Joannes schwarzen, aus dem Zopf gelösten und im Wind flatternden Haarstähnen.
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Talen

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Verdammnisfahrt
« Antwort #178 am: 16.07.2008, 02:15:53 »
Talen beobachtet angespannt das Spiel der Luftelementare, welches irgendwie eine hypnotische Wirkung auf den jungen Mann hat. Doch dann wird er aus seiner Tagträumerei gerissen, als der Grottenschrat sie überrascht. Zwar wollte er das Rad nicht loslassen, aber für den Händedruck löst sich wenigstens kurz eine seiner Hände vom Rad. Mit einem erschöpften Lächeln und dem letzten bisschen Kraft erwidert er den Druck. Allerdings ist er auch froh, als er endlich zu ende ist.
Wieder schweift sein Blick ab und bleibt diesmal allerdings bei Joanne hängen.
“Wir haben es wirklich geschafft. Wir sind am Leben und endlich zusammen. Ach sie ist einfach großartig. Ihr Mut, ihr Glauben und ihr Aussehen. Hach sie ist einfach so besonders...“
Dann kommt allerdings der Kapitän und die Traube an Passagieren. Bei dem Lob und der Ehrerbietung kann Talen nicht anderes als wie ein kleines Kind zu strahlen. Seine Brust schwellt für einen kurzen Moment an nur um dann wieder etwas zusammen zu sacken. Er lauscht aufmerksam den Worten von Joanne und muss dabei lächeln.
“Glaube? Vielleicht. Götter? Möglich. Aber ich glaube es war eher die Liebe zu Joanne, welche mir geholfen hat. Welche mich durchhalten lassen hat. Wer weiß, was ohne sie geschehen wäre. Wer weiß...“
Als der Kapitän das Steuer übernehmen will, lässt Talen bereitwillig los und gibt dem Halb-Elf noch eins mit auf dem Weg.
„Nichts lieber als das. Wenn so ein Schiff zu steuern immer so anstrengend ist, dann muss ich den Traum ein Kapitän zu werden wohl doch an den Nagel hängen. Aber ihr könnt das auch viel besser als ich.“
Er zwinkert kurz, um dann von Joanne überrascht zu werden. Talen legt seine Arme ebenfalls um ihre Schultern und erwidert ihren Blick verliebt, während sein Herz wieder beginnt schneller zu schlagen, sein Gesicht röter zu werden. Seine Augen blitzen verlegen und auch etwas lüstern auf.
„Ich liebe dich auch Joanne.“
Dann beugt er sich langsam nach Vorne und vereint seine Lippen mit Joannes Lippen in einem zärtlichen Kuss, wobei er die Augen schließt und einfach nur dem Moment nachhängt.
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Prof. Sarelo Darlan

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Verdammnisfahrt
« Antwort #179 am: 16.07.2008, 08:43:41 »
Der Professor ist dem Grottenschrat dankbar, dass er den Kapitän holen geht. Sarelo wäre froh, nicht noch unnötig mit ihm konfrontiert zu werden, denn trotz des glimpflichen Ausgangs dieser Katastrophe für diejenigen, die noch an der Lyrian sind, hat er das Fehlverhalten und die Unverschämtheitendes Kapitän nicht verdrängt. Als der Kapitän den drei Helden dankt, blickt der Elf ungläubig auf Deniel.
Entweder er ist ein guter Schauspieler oder ein Häuchler oder beides. Auf jeden Fall ist er eine Gefährdung für jeden seiner Passagiere. Schau dir an, wer deine Lyrian gerettet hat, ein junger Bursche und seine Freundin mit etwas Hilfe eines Professors, während du dich unter Deck dem Sarkasmus hingegeben und deine eigene Flucht geplant hast. Unschuldige sind gestorben, von der See verschlungen worden, und er hat die Nerven, dumme Späße zu machen. So sollte sich ein Kapitän nicht verhalten, unter keinen Umständen, auch nicht in sochen Ausnahmesituationen...Ein Armutszeugnis für das Hause Lyrandar...wieder einmal.
An den entscheidenten Stellen lässt sich Sarelo aber nicht anmerken. Er hebt die Hand, um kurz den Passagieren zuzuwinken, lächelt, wenn auch etwas verbittert und mitgenommen, und klatscht, als Talen und Joanne sich küssen. Insgeheim hegt er jedoch weit unversöhnlichere Gedanken, als es nach außen hin den Anschein hat.
Bei Gelegenehit tritt Sarelo vorsichtig an die Reling, um etwas zur Ruhe zu kommen. Er achtet dabei genau auf die Wasseroberfläche, die dank dem Schein der Monde nun besser zu sehen ist, denn er würde ungern von weiteren Monstren überrascht werden.
Er blickt hinaus auf den schwarzen Ozean, jenen Ozean, der vor so langer Zeit seine Eltern verschlungen hatte, und nimmt sein Amulett in seine Hand. Er hat Mühe, nach der ganzen Spannung, die nun von ihm fällt, Tränen zurückzuhalten. Damals könnte es sich auch um einfaches Versagen durch den Kapitän des Schiffes gehandelt haben...Eine solche Sache sollte nicht ohne Nachspiel bleiben. Eine solche Ignoranz. Es ist an der Zeit...
Sarelo geht wieder hinüber zu den anderen Fahrgästen, und insbesondere zu Talen, den er zu seinem Erfolg beglückwünscht. Dem Kapitän versucht er, so gut es geht, aus dem Weg zu gehen. Sollte er ihn ansprechen, würde er das Gespräch den Umständen entsprechend verlaufen lassen.
Die Heimreise trete ich mit der Blitzbahn an...
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