Rasende Kopfschmerzen waren das erste, was Milan wahrnahm, als er wieder zu Bewusstsein kam - gefolgt von der Tatsache, dass seine Zunge so dick angeschwollen war, dass es sogar seine Atmung behinderte. Dann erst bemerkte er den fauligen, modrig-feuchten Geruch in der Luft, und das dämmrige Licht. Seine Augen waren leicht verklebt - vielleicht eine Nebenwirkung der Drogen -, so dass er ein wenig brauchte, um etwas zu erkennen. Wenn ihn nicht alles täuschte, befand er sich in einer Art "Zelle" in einem unterirdischen Gemäuer.
Die "Zelle" war offensichtlich nicht professionell gebaut worden: Ein kleiner Raum von einem mal zwei Metern, gerade hoch genug, dass Milan stehen könnte - wenn er nicht gefesselt gewesen wäre. Boden und Wände waren nichts anderes als Erdboden, provisorisch mit einigen Stützbalken und Holzplatten befestigt. Und seine Zelle war durch in den Erdboden getriebenen Holzpflöcken gesichert.
Nach einem Moment bemerkte er, dass er nicht alleine war - ein kleines Mädchen kauerte in einer Ecke. Sie trug ein hübsches, aber leicht verdrecktes Kleid, und starrte mit leeren Augen auf den Boden.