Da es auf die Frage des Zwerges keine unmittelbare Antwort gibt, macht Bain sich selbst daran das Seil in entsprechende Schlaufen zu binden und sich und seine Gefährten damit abzusichern. Anschließend zurren die drei alle noch einmal ihre Ausrüstung fest und machen sich dann an den schwierigen und gefährlichen Aufstieg. Wie vorgeschlagen geht der hochgewachsene Elb voran und er hat auch nicht allzu große Schwierigkeiten beim Aufstieg. Die viel gelobte Gewandtheit seines Volkes kommt ihm hier ganz offensichtlich zu gute, denn Avarathion erklettert den Fels so als wäre es eine einfache Strickleiter.
Seine beiden Gefährten haben hingegen eineiges mehr an Schwierigkeiten, was nicht zuletzt auch daran liegt, dass sie beide nicht so lange Arme und Beine haben um die guten Griffe und Tritte direkt zu erreichen, sondern immer wieder hoffen müssen irgendwie mit den rutschigeren und unsichereren Teilen der Wand zurecht zu kommen. Am schlimmsten ergeht es Gwynn am Ende des kleinen Zuges, denn auch wenn sie mit ihren kleinen Händen und haarigen Füßen längst nicht so viel Gewicht bewegen muss, wie die anderen beiden, hat sie doch immer wieder Schwierigkeiten. Vielleicht sind Hobbits einfach nicht so für Berge gemacht, wie Zwerge und Elben, sondern eher für die sanften Wiesen und Hügel des Auenlades.
Einmal stürzt die Hobbitdame sogar komplett und zu allem Überfluss beginnt sich auch noch der Knoten des Seiles, in dem sie hängt zu lösen. Gerade rechtzeitig gelingt es Avarathion wieder hinab zu klettern und die Hobbitdame festzuhalten, sodass sie den Knoten wieder befestigen kann, während Báin als Anker für die beiden mit seiner schweren Rüstung auf einem kleinen Vorsprung stehen bleibt und so dafür sorgt, dass keiner von ihnen hinab und damit in den sicheren Tod stürzt.
Nachdem dies überwunden ist, gelangen die drei Gefährten aber endlich ohne allzu große Probleme an die Spitze des Berges. Auf den ersten Blick sind sie sich nicht sicher, ob sie hier wirklich richtig sind, doch dann erkennen sie, dass die Spitze des Berges keine einfache Spitze ist, sondern, dass es sich dabei um den Wachturm von Amon Rîw handelt, der sich an der von ihnen abgewandten Seite direkt an den Fels schmiegt und in die höhe ragt. Von hier sehen die drei nun auch den blockierten Hauptzugang, der wie Báin sofort erkennt bewusst zum Einsturz gebracht wurden, um zu verhindern, dass jeder den Turm einfach würde erreichen können. Dieses Ereignisse liegt jedoch auch schon Jahrhunderte zurück, als das große Reich von Arnor zum ersten Mal zu wanken begann.
Avarathion atmet einmal tief durch und lässt den Blick über die hohen Gipfel des Nebelgebirges schweifen, während er mit den gewandten Schritten eines Elfen oben auf den Schnemassen steht, die den Gipfel und den Turm bedecken. Dann blickt er erst zum Turm und dann zu seinen Gefährten:
"Wenn Halmen wirklich hier oben ist, dann hoffen wir, dass er in dem Turm Zuflucht gefunden hat, denn wenn dem nicht so sein wollte, dann sind die Chancen, dass er überlebt hat bei dieser Witterung sehr gering und unsere Chancen ihn zu finden noch geringer." Nun da die Anstrengungen nachlassen wird den Gefährten erst bewusst wie kalt es hier oben tatsächlich ist. Die Seite ihres Aufstiegs war vom Wind abgewandt gewesen, aber jetzt spüren sie seine beißende Kälte, während er um die hohen Gipfel braust. Immerhin bringt er keinen Schnee mit sich und es sieht auch nicht so aus, also ob es bald schneien würde, aber hier oben im NEbelgebirge ist vieles möglich.