Gerne und zuvorkommend ließ Sir Luis, welcher noch schnell davor seine magische Tarnung erneuerte, Nicolas Wunsch nach Frühstück durch den Wirt nachkommen, wobei der Antipaladin nicht nur das Frühstück für Iomine, Nicolas und sich selbst, sondern auch das Abendessen vom Vorabend von Sir Jegor, Iomine und sich selbst noch schnell dabei beim Wirt aus eigenem Geldbeutel großzügig beglich.
Wenn er jedoch gerade sein Geldbeutel draußen hatte, orderte er auch gleich für Nicolas, Iomine und sich selbst für zwei weitere Nächte Zimmer (und damit insgesamt für drei weitere Nächte) und verrechnete dabei das Zimmer von Sir Jegor für die nächste Nacht gleich mit.
Ein kleines Trinkgeld für Bellam Barhold aus der Gruppenkasse, denn schließlich hatte er die nervigen Bürger der Stadt ihm vom Hals gehalten, vergaß Luis dabei nicht.
Als die Geldgeschäfte verrichtet waren und Nicolas das Frühstück gereicht bekommen hatte, begann Luis das Gespräch wieder zu beginnen, nachdem er kurz über die Worte des Alchemisten nachgedacht hatte und der Meinung war, dass man auch hier schon einmal ein paar Dinge durch zweideutige Sätze klären könnte:
"Unser priesterliche Kollege wurde für eine neue Mission von unserer Herrin Iomedae höchstpersönlich abkommandiert - macht Euch also keine Sorgen und lasst Euch ersteinmal das Frühstück bitte schmecken, mein guter Freund Silas Keneoc!", und musste dabei nicht nur aus Freundlichkeit, sondern auch wegen der ganzen Zweideutigkeit grinsen.
Denn der Humor in Sachen Namenswahl des Alchemisten gefiel ihm und war ganz nach seinem Geschmack, während der Chelaxianer hoffte, dass Nicolas den Satz mit Iomedae und Sir Jegor trotz eine kryptischer Beschreibung verstand, denn damit war eigentlich schon alles gesagt: Der Kleriker wurde vom Kardinal abgerufen.
Erst als Nicolas daraufhin mit dem Frühstück begann, setzte der Wiscrani mit leicht morbiden Humor leise hinterher:
"Versucht ansonsten nicht das Frühstück im Halse stecken zu lassen, denn es reicht, dass Desna schon meine andere Handlangerin lachend genommen hat, denn nach dem ganzen Kontakt mit den schönen bärtigen Männern hat Ihr der enge Kontakt mit einem Pferdegespann nicht gut getan...", und grinste kurz mit gebleckten Zähnen sein Gegenüber böse an.
"Mal schenken die Götter und mal nehmen sie wieder. Wir Sterblichen sollten alles als Geschenk sehen, wenn Ihr versteht, wie ich das meine?
Zumal wir einen neuen Novizen in unseren Reihen wohl haben - der Herrin sei Dank!", aber nur um dann wieder lauter zu sachlicher zu werden und zu sprechen - jedoch nicht ohne Nicolas aus dessen Reaktion auf den Tod der Hexenmeisterin und die Anspielung auf Ignad zu mustern.
"Den Rest können wir dann auf unseren Zimmern klären, weil auch ich werde es mir nicht nehmen lassen ein Geschenk für Euch zu haben, denn ich habe etwas für Euch, was ich Euch übergeben möchte.
Außerdem müsst Ihr mir mehr über die Menschen erzählen, welche wie ein Knoten miteinander verbunden sind.", und nahm dabei die gute Anspielung auf ihren Nessusknoten des frühstückenden Feuerteufels auf.
"Aber speist ersteinmal zu Ende und entschuldigt meine redselige Art: es gibt so viel zu berichten und so viele neue Geschichten zu erzählen, mein Freund und Glaubensbruder!", und lehnte sich dabei entspannt und lächelnd zurück.
Als wenig später Nicolas zu Ende gefrühstückt hatte, führte der ehemalige Höllenritteranwärter den Alchemisten hinauf in sein Zimmer, wobei er kurz ihm sein eigenes Zimmer zeigte, welches zuvor Sir Jegor gehört hatte.
Als die Tür von Innen verschlossen war, begann Luis offener zu erzählen, jedoch weiterhin auf seine Lautstärke achtend und nicht alles direkt bei Namen nennend:
"Nun denn, hier meine Fakten, bevor ich von Euch, mein guter Freund, einen ähnlich ausführlichen Bericht erwarte und mir erhoffe:
Der Kleriker hat uns verlassen und mal schauen, wann und wie wir ihn wiedersehen.
Die Freizügige ist dafür nun wahrscheinlich entweder dabei, dass Pharasma gerade ein Urteil über sie spricht oder bereits im Reich unseres Gottes, sofern sie da hin gehört.
Dafür haben wir einen neuen Freund, welcher in meiner Heimat zu den Niederen unserer Religion gehört, aber durch seine Fähigkeiten, sich in Luft aufzulösen, uns sehr nützlich sein kann.", und reichte dabei Nicolas auch schon etliche Gold- und Platinmünzen, welcher er in der Zwischenzeit hervor geholt hatte.
"Ansonsten habe ich unser Hab und Gut zu Geld gemacht und dies ist Euer Anteil!"[1], wobei er das Geld von Arkil und Ochnar sowie die restliche Kasse des Knotens bei sich behielt, damit Nicolas nicht zu schwer zu tragen hätte.
Aber nur um anschließend weiter zu flüsternd seinen Paktverbündeten über alles in Kenntnis zu setzen, was er bisher in Gesprächen rausgefunden hatte: Valtaerna mit seinen Hohepriestern und ihrem Feuervogel, Hauptmann Samual Barhold und dessen Bruder Bellam - der Wirt der Schänke (wobei Luis Nicolas auch in seine Pläne in Sachen Haftbefehl einweihte und das Abendesse erwähnte), die Frau des Wirts und ihren Argwohn bezüglich dessen Alkoholproblems, den gefundenen Geheimgang zur Feste, Hauptmann Ryan Varning (welcher mit seinme Trupp das Umland patrollierte und damit Ziel eines Anschlages gut werden konnte), Hauptmann Franz Mott und Hauptmann Zacharias Eddarly (mit seinen Bogenschützen), Vogt Thomas Havelyn, die hundertfünfzig Soldaten, die zwergischen Handwerker um Meister Barnabus Eisenbach (welche Abends hier, in der einzigen Schänke der Stadt, ihren Feierabend genossen), die Priester mit ihren singenden Statuen, den Magister mit seinen Eisexperimenten und was er über die Feste Balentyne selbst in Sachen Befestigung und bisherige Taktik in Sachen Belagerungen rausgefunden hatte, wobei er dabei vorallem die Brücke des Todes und die Reiter sowie Botenraben erwähnte.
Erst nachdem er Nicolas über all dies informiert hatte (denn wie damals in Gefängnis machte er gegenüber dem Feuerteufel aus seinen Informationen kein Geheimnis, denn sollte er sterben, sollte zumindest für Nicolas und Ochnar nicht alles verloren sein), wobei seine Stimme trotz des Flüsterns aufgrund der ganzen Worte kehlig und trocken wurde, holte der Adelige namens Sir Luis tief Luft, befeuchtete mit seiner Zunge leicht seine Lippen und überließ nickend Nicolas das Wort.