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Autor Thema: Stadt ohne Gnade  (Gelesen 25047 mal)

Beschreibung: [Downtown Blues, Teil 1 ~ Die rechte Hand des Gesetzes und andere Geschichten...]

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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #180 am: 22.01.2015, 16:19:43 »
Master Bosco Matthew Jenkins


In dem Moment, als er sich mit beiden Händen bemühte, die schmerzenden Augen zu reiben, überschlugen sich die Erkenntnisse bezüglich seines Zustandes und der Umgebung, in welcher er sich befand. Mit der linken Hand ertastete er etwas Klebriges in seinen Augenhöhlen und auf seinen Wangen; seine gesamten Gesichtszüge hatten sich versteift, als hätte eine Flüssigkeit darauf bereits begonnen, einzutrocknen. Es dauerte jedoch nicht lange, da realisierte er anhand des tauben Gefühls in seiner Rechten, was wirklich zuvor mit jenem Arm passiert war.


I fell in to a burning ring of fire
I went down, down, down
And the flames went higher...



Kurz flammte das groteske, teilweise angesengte Gesicht des Entführers vor seinem inneren Auge auf. Es war ihm, als würde er plötzlich wieder die vibrierenden Klingen der Kreissäge sehen, wie sie sich seiner rechten Seite genähert hatten. Der Schock überkam ihn völlig unverhofft, als jene Erkenntnis ihn wie einen Hammerschlag traf. Bosco wusste jetzt, wieso sein Arm so unbändig schmerzte...

Denn der Kerl mit der Maske hatte ihm die rechte Hand abgeschnitten.


"Du wärst an dem Schock gestorben, hätte ich dein Bewusstsein nicht in dem Strudel der Zeit gefunden und dir einen Teil von mir gegeben. Vielleicht halten sie dich für tot, mein treuer, tapferer Bosco... Dann kannst du diese Gegebenheit in einen Vorteil verwandeln."


Von Wahn begleitet tastete lediglich seine Linke nach dem Ding, was auf seinem Unterleib lag und ihn daran hinderte, aufzustehen. Seine zitternden Finger glitten über eine Art Stoff, bis sie auf etwas trafen, was ihn an Fell erinnerte... Nein. Bosco musste nicht erst die angrenzende, knorpelartige, kalte Haut ergreifen, um festzustellen, dass es sich hierbei um menschliche Haare handelte. Ähnliches konnte er bezüglich dem weichen Untergrund erkennen. Es war dem alten Kobold nun völlig bewusst, dass er auf mindestens einer Person kauerte und gleichsam eine weitere, regungslose Gestalt quer über ihm lag.
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

~ Grant Morrison; BATMAN: Arkham Asylum - A Serious House On a Serious Earth

Barry Gamble

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #181 am: 23.01.2015, 19:58:29 »
„Mmh, ich kann nicht beurteilen, ob meine Ortskenntnis besser ist“, erwiderte Barry Bernadette nicht ohne einen Hauch Frustration in der Stimme.
„Kromdale ist nicht mein Revier. Aber es ist allgemein bekannt, dass so ziemlich jedes Haus hier einen Keller hat. Die Banden nutzen die unterirdischen Räume und Gänge gern. Ein bestimmtes Gebäude kann ich Ihnen deshalb leider nicht nennen.“
Es war zum Mäusemelken!
„Verflixt!“, schimpfte er. „Wenn wir keine näheren Anhaltspunkte haben, können wir versuchen, den Festgenommenen zu befragen. Würde mich nicht wundern, wenn der Insiderinfos hätte, die vielleicht helfen könnten.“
Gerüchte und Gassenwissen verbreitete sich in gewissen Kreisen meist recht schnell.
Würde, könnte, vielleicht… Barry war das alles viel zu schwammig. Das nagende Gefühl der Sorge machte ihn nervös. Er spürte, dass er stark schwitzte, und inzwischen hatte dies nichts mehr mit körperlicher Anstrengung zu tun. Unruhig suchte er weiter die Umgebung ab, aber da er nicht wusste, wonach genau er Ausschau halten könnte, fühlte er sich recht verloren.
« Letzte Änderung: 23.01.2015, 19:59:07 von Barry Gamble »

Bernadette

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #182 am: 24.01.2015, 08:42:50 »
"Das macht die Untersuchung schwieriger.", stellte Bernadette fest, als sie hörte, dass auch Barry hier fremd war. Ihre eigenen Kalkulationen ergaben zwar eine erfolgsversprechende Suchroutine, doch scheiterte die Umsetzung zunächst. Sie sprach den Bold an, ohne ihn anzusehen, da sie aufmerksam die Umgebung scannte: "Es ist fraglich, ob der Gefangene in einer absehbaren Zeitspanne einen vernehmungsfähigen Zustand erreicht. Geht man von der Hypothese aus, dass das gesuchte Gewölbe eine Verbindung zu den Minen und der Schwerindustrie hat, böte es dem Ruß und der Hitze Bahn, naheliegende Gebäude zu beschädigen. stärkerer Ruß und Verfall würden dann in die entsprechende Richtung weisen. Können Sie etwas entsprechendes ausmachen?" Sie begann, ihre noch recht spärlichen Einschätzungen mit ihm zu teilen.

Robin Brighthide

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #183 am: 24.01.2015, 18:47:02 »
Die Armbrust im Anschlag, lief Robin bis zur Tür, lehnte sich vorsichtig daran, und warf anschließend einen genaueren Blick hinein. Sie suchte die Umgebung ab, ob hier irgendjemand versteckt war[1]. Als sie niemanden sah, ging sie weiter in den Raum hinein, und sah sich nach möglichen Ausgängen um.[2]

Sobald sie einen Durchgang gefunden hatte, würde sie wiederholen, was sie schon im Treppenhaus getan hatte: Sie drehte die Birne gerade so weit aus der Fassung, dass diese ausging, ohne dass jemand bei einer Untersuchung würde feststellen können, dass jemand daran manipuliert hatte.[3] Dann näherte sie sich dem nächsten Ausgang.

Bei all dem versuchte sie, relativ leise zu sein, allerdings war ihr Geschwindigkeit auch hier wieder wichtiger - immerhin bestand die Gefahr, dass hier bald alles in die Luft flog, wenn sie nicht rechtzeitig eingriff...[4]
 1. Wahrnehmung 6
 2. Wahrnehmung 9
 3. Mechanismus ausschalten: 20
 4. Heimlichkeit: 12

Stadt ohne Gnade
« Antwort #184 am: 26.01.2015, 16:20:05 »
Der Eckel, lässt den alten Bolt seine Hand ruckartig zurückziehen. Nun gilt seine Anstrengung sich langsam und unbemerkt von den Leichen los zu machen. Doch mit nur einer Hand und noch verklebt Augen[1] war dies etwas eine üble Herausforderung. „Verfluchter Hurenbock... ich werde dich finden und über dich richten“  presste er wütend über seine vor Schmerz zusammen gedrückten  Lippen.

Blut… Knochenbrüche…offene Wunden … abgetrennte Gliedmassen… und verstümmelter Tote. Das alles hatte er in den letzten Jahrzenten ja fast Jahrhunderten immer wieder gesehen und erlebt. Doch das ihm selbst die Hand nun fehlt bringt auch den alten Bosco aus der Ruhe und vor allem die Ungewissheit nichts zu sehen.
 
Erneut zieht seine Hand nach oben zu den Augen, um die verklebten Augen zu öffnen.[2]
 1. Rettungswurf fehlgeschlagen
 2. Beim nächsten Post wird Bosco den Wurf schaffen
« Letzte Änderung: 26.01.2015, 16:23:03 von Master Bosco Matthew Jenkins »
Als Gentleman erlaube mir, zu dienen meine Eisenkönigin dir.
Deine Macht reichst du uns durch deine Hand, diese verbindet uns wie ein heiliges Band.
Wir waten durch ein Meer von Blut, gib uns dafür Kraft und Mut.
E nomine reginae ferreae

Tibryn - die Klinge

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #185 am: 26.01.2015, 21:12:17 »
Nachdem die dankbare Frau ihn fast zerdrückt hatte, legte er seine Aussrüstung wieder an, die er vorher, als er in das brennde Haus rannte, abgelegt hatte.

'Eine wahrhaft heroische Tat mein Leben für eine Katze zu riskieren' dachte sich Tybrin. 'Aber zumindest hab ich der Frau dadurch ein Freude gemacht...ich lebe auch noch....wenigstens etwas'

Tybrin schnappte sich den Audiograph und erstattete Meldung über seine Abwesendheit und ließ sich die brandheißen Neuigkeiten erzählen.

"Die Klinge meldet sich wieder zurück von der Schadensbegrenzung. Wo ist meine Partnerin? Hat sie sich gemeldet?"

Die Leitstelle teilte Tybrin die neusten Infos über die aktuelle Lage mit und das seine Partnerin einem Constable zur Hilfe gekommen war und diese nun nach dem Ursprung des Geistersturms und dem Verloren Partner des Constables suchten.

"Hat sie Hilfe angefordert?" Ich habe da noch eine weitere Spur der ich gerne nachgehen würde."

Die Leitstelle verneinte. So machte sich Tybrin schon gedanklich daran die andere Spur zu verfolgen. Das Lagerhaus.

"Gut. Da meine Partnerin ja bereits Unterstützung hat und keine weitere Hilfe angefordert hat, mache ich mich nun auf den Weg das Lagerhaus zu finden das eins der ersten Opfer Egil beschrieben hat. Werde der Sache auf den Grund gehen und den Weg der Pulvers zurückverfolgen. Ich halte euch auf dem Laufenden. Klinge Ende."

Tybrin schwang sich auf seinen Lawbringer und machte sich mit quietschenden Reifen und Vollgas auf dem Weg zum Lagerhaus, das Egil ihm beschrieben hatte.
Status

"Sweben wie Smetterling, Stechen wie Biene!!"

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #186 am: 27.01.2015, 15:04:47 »
Robin Brighthide




Vor der verhüllten Downtown Gentleman Robin Brighthide öffnete sich die Sicht auf einen leeren, äußerst steril gehaltenen Gang. Für das Gebäude typisch war auch jenes Interieur komplett in weiß gehalten. Der Boden gekachelt; die Wände und Türen in dem selben, Porzellan-weißen Farbton gestrichen. Auch in diesem Teil des Hauses sorgten die selben Elektrolythlampen, wie auch schon zuvor im Treppenhaus, für exakt das selbe, stetig surrende und leicht flackernde, gelbliche Licht, welches von der klar-weißen Umgebung beinahe schien, reflektiert zu werden. Doch auch hier musste die maskierte Rächerin sich nicht lange umsehen, um die aus der übrigen Umgebung nahezu beißend herausstechenden, tiefblauen Flecken zu entdecken. Eine Spur zog sich über den gesamten Gang hinweg, von der Türe, durch die sie gekommen war, bis zum Ende des Flures, zu jenemgeschlossenen Durchgang an der linken Seite.[1]

Routiniert hatte Robin keinerlei Probleme dabei, die beiden Lampen aus ihren Fassungen zu drehen, sodass der Gang alsbald, mangels fehlender Fenster, in völlige Dunkelheit getaucht wurde. Doch in dem Augenblick, als sie die letzte Glasbirne losgelassen hatte, ertönte plötzlich ein eindeutig zuzuordnendes Geräusch aus der nördlichen, rechten Ecke - in welcher zwei kleinere Türen, je eine nach Norden und eine nach Osten führte. Die Erkenntnis musste bei Robin zweifelsfrei für Verwunderung sorgen - handelte es sich doch bei dem Klang, der die nun herrschende Finsternis durchdrang, doch um die Art von Geräusch, welche man sonst wohl nur in den oberen Ebenen des Viertels - wenn überhaupt - vernehmen konnte:

Das laute Gurgeln einer Wasser-betriebenen Toilettenspülung.
 1. Mehrere Türen grenzen an diesen Gang. Du erkennst diese entweder an den Symbolen, wenn sie nach innen schwingen, oder an den kleinen Pfeilen (rechts oben z.B.) wenn sie nach außen öffnen.
« Letzte Änderung: 27.01.2015, 15:21:59 von Wellby »
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Robin Brighthide

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #187 am: 27.01.2015, 15:51:02 »
Mit ihrer katzenhaften Fortbewegung[1] schlich sich Robin schnell durch das dunkle Zimmer, in Richtung des Geräusches, das sie gehört hatte. Vorsichtig öffnete sie die gegenüberliegende Tür im Westen einen Spalt weit - sie setzte dabei auf ihr Glück, dass nicht gerade hinter dieser Tür die Verstärkung warten würde. Der Beschreibung des erschrockenen Bolds nach jedenfalls sollte dort niemand sein.

Der leichte Lichtschimmer aus dem angrenzenden Raum würde ausreichen, damit sie ihren Gegner zumindest vage sehen konnte, während sie selbst - nur ein, zwei Schritte entfernt - in der Dunkelheit auf ihn warten würde. Die Armbrust, natürlich, im Anschlag.[2]
 1. Heimlichkeit: 21
 2. Robin positioniert sich bei J7, Ready Action: Sneak Attack, sobald jemand rauskommt
« Letzte Änderung: 27.01.2015, 16:59:10 von Robin Brighthide »

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #188 am: 27.01.2015, 16:02:08 »
Tibryn, die Klinge


Es war für den Kobold Tibryn zweifelsfrei äußerst umständlich, überhaupt in dieser Nacht noch eine ordentliche Verbindung zu seinem Revier aufrecht zu erhalten. Ständig surrte ein neuer Notruf durch das Funkgraphennetz, wodurch seine Konversation mit dem Supervizor von Kromdale wieder unterbrochen wurde. Gleichsam musste er seine gesamte Konzentration darauf verwenden, das rauschende Wirrwarr in dem umliegenden Chaos überhaupt noch zu verstehen. Unschlüssig darüber, ob er seiner neuen Partnerin Bernadette nun zu Hilfe eilen sollte - oder lieber doch die Spur verfolgen, welche der kürzlich verstorbene Drogenchummer 'Egil' ihm vor seinem Tode geflüstert hatte, entschied er sich tatsächlich zu jenem Hinterhof aufzumachen, den der arme Kerl ihm beschrieb. Immerhin konnte er die Worte "~ Bernadette in Begleitung von Constable Gamble ~ Kromdale MinusVierDrei ~" verstehen, wodurch er die Not, der Uhrwerksfrau zu helfen, leichter in den Hintergrund stellen konnte.

Der Asphalt glühte unter den Kautschuk der Reifen seines Lawbringers, als er sich auf dessen Sitz schwang und die Maschinen zur vollen Leistung trieb.



Während der kleine Zylinder durch die zerstörte Ebene raste, konnte er sich ein weit klareres Bild von den Anschlägen und der daraus resultierenden Verwüstung machen. Die Explosionen schienen wie ein Heer aus Raben über die Nacht in MinusDrei gefallen zu sein. Häuser brannten. Ganze Straßenzüge waren zusammengebrochen und in die Ebene darunter gestürzt... Blaues Feuer ließ die Luft nach und nach schwinden. Menschen wie Kobolde hasteten an ihm vorbei. Tücher und Decken bespannten ihre Gesichter...

Tibryn wusste durch den Supervizor zwar, dass Crustwall bereits eingeschalten wurde und es nur noch eine Frage von Minuten war, bis die ersten Löschzeppeline und Wolkennauten voller Kleriker von Argylle die Ebenenschluchten passierten, um der Bevölkerung zu Hilfe eilen zu können... Dennoch war er überzeugt davon, dass sich das schiere Ausmaß dieses Anschlages für immer in die Geschichte der Stadt einbrennen würde.

Wer auch immer dafür verantwortlich war... Er hatte sein Zeichen gesetzt. Und der unbändige Arm des Gesetzes würde nicht eher ruhen, bis die Terroristen dafür bezahlen würden.



Je näher er dem Durchgang kam, welchen Egil beschrieben hatte, umso ruhiger wurde das Umfeld, in dem er sich befand. Schließlich, als er seinen Lawbringer verlassen musste, um durch besagte Unterführung zu klettern, hörte er den Lärm der Katastrophe nur noch leise, am Rande seiner Wahrnehmung hallen. Es dauerte nicht lange, bis Tibryn den stinkenden Kanal hinter sich gelassen hatte und sich über den Maschendrahtzaun schwang, der ihm das Blickfeld auf den berüchtigten Hinterhof versperrte. Hier zwischen den hohen, verlassenen Manufaktur-Türmen und verlorenen Träumen ehemaliger Unternehmensgeister, hatte ein Informant der Klinge vor wenigen Stunden den Drogendealer Egil verzweifelt fliehen sehen, nachdem der Schuss einer Handfeuerwaffe den Ort in seinen Grundfesten erschüttert hatte.

Und jetzt, da der verhüllte Downtown Gentleman die drei aufeinander gestapelten, menschlichen Leichen sah, sowie all das verstreute Blut, wusste er auch - dass der arme Mann einen guten Grund gehabt hatte - von diesem finsteren Hinterhof so schnell wie möglich abzuhauen.[1]
 1. Der 'Unterste' der drei gestapelten Kerle ist eindeutig, vom Kleidungsstil her, ein Kromdaler Junge, zwischen 20 - 30. Die anderen beiden sind in weiße Kittel gehüllt, auf denen unzählige, tiefblaue Farbspritzer und Kleckse verteilt sind.
« Letzte Änderung: 27.01.2015, 21:23:19 von Wellby »
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #189 am: 27.01.2015, 16:18:58 »
Master Bosco Matthew Jenkins


Zögerlich verharrte der alte, schwer verwundete Kobold, bis sich sein Blick tatsächlich langsam begann, zu klären. Im milchigen Rahmen seiner Wahrnehmung bewahrheitete sich zu seinem Leid, jene Vermutung, die er mit der verbliebenen Hand ertastet hatte. Er erkannte im spärlichen Licht einer, augenscheinlich weit entfernten, Fackel die Wände einer großen, zweifelsfrei unterirdischen Grube. Grobe, unbearbeitete Wände erstreckten sich kreisförmig etwa zwei Meter weit nach oben zu einem Rand, über den er von seiner liegenden Position aus nicht weiter blicken konnte. Die Senke war von einer Mauer bis zur nächsten komplett mit Leichen gefüllt, deren Mitte sich wie der untere Hügel einer Sanduhr nach oben hin stapelte. Dort lag Master Bosco Matthew Jenkins unter einem großen, leichenstarren Kerl und begutachtete mit schmerzenden Augen seinen verkrüppelten, rechten Arm.

Der eiternde Stumpf war komplett offen und bedeckt von getrocknetem Blut und Unrat. Fliegen versuchten immer wieder, sich auf der tiefen Schnittwunde niederzulassen und erinnerten in ihrem Tun Master Bosco daran, wie sehr es hier unten eigentlich stank. Der Geruch von Verwesung, Tod und Verfall fraß sich dank seiner verzögerten Wahrnehmung erst jetzt vehement in seine Nasenflügel und trieb ihm sauren Magensaft auf die Zunge. Die Grube erinnerte an einen großen Komposthaufen.

Die Eiserne Königin hatte Recht behalten. Seine Peiniger dachten, er wäre tot. Also haben sie ihn auch so entsorgt, wie sie ihre Leichen entsorgen...

... Sie haben Master Bosco Matthew Jenkins einfach auf den Müll geworfen.[1]
 1. Du trägst deine Kleidung(Rüstung+Mantel), allerdings weder deine Waffen, noch deine übrige Ausrüstung. Ach und dein Zylinder ist auch weg.
« Letzte Änderung: 27.01.2015, 16:22:45 von Wellby »
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Tibryn - die Klinge

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #190 am: 27.01.2015, 20:26:20 »
"Hier hat sich wohl jemand richtig ausgetobt und die Leichen schön aufeinandergestapelt", dachte sich Tybrin. Er legte seine Hand an seine Waffe, jederzeit bereit seinen Deputy 0.7 und seine kleinen Wurfmesser gegen jeden Unhold zu schleudern. Mit äusserster Aufmerksamkeit[1] und so vorsichtig und leise, wie er es schon jahrelang praktizierte[2], bewegte sich Tybrin auf die Leichen zu und musterte diese mit seinem geübten Gentlemenauge[3], um herauszufinden, woran diese drei gestorben sind.

"Der unterste sieht aus wie ein normaler Strassenjunge aus Kromdale. Das müsste Egils Freund sein der erschossen wurde. Die anderen beiden...diese Laborkittel....und die blauen Flecken.....wette das ist diese neue Droge. Hier muss das Labor sein!!!

Als er die beiden Kittel anschaute, fiel ihm im auf das die Leichen seltsam dalagen...nicht natürlich im Kampf gefallen.....es scheint Jemand oder Etwas hatte sie genauso hingelegt. Ihm fiel auf das die Finger der drei Leichen alle in die selbe Richtung zeigten...in Richtung der Wand am ende des Hinterhofs.

Tybrin dachte nach. "Ich sollte ich Verstärkung rufen." Langsam bewegte er sich zu seinem Lawbringer, nahm den Audigraph zur Hand und informierte die Leitstelle. "Leitstelle, hier die Klinge. Habe die Spur bis zu einem Hinterhof verfolgt. Habe davor Leichen entdeckt. Ermordet. Verdacht besteht das hier in der Gegend das Labor zur Herstellung des blauen Pulvers befindet. Werde mich hier weiter umsehen. Klinge Ende."

Die Klinge bewegte sich vorsichtig auf die Wand zu. Auf alles vorbereitet. Er fing an die Wand gründlich abzusuchen[4]...
 1. Wahrnehmung: 9
 2. Heimlichkeit: 32
 3. Wahrnehmung: 12
 4. Wahrnehmung: 31
« Letzte Änderung: 27.01.2015, 21:21:44 von Tibryn - die Klinge »
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"Sweben wie Smetterling, Stechen wie Biene!!"

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #191 am: 29.01.2015, 18:53:52 »
Bernadette & Barry Gamble


Die Nacht in der untersten Ebene des berüchtigten Kromdales schien kein Ende zu nehmen. Kalte Luft zischte durch die tiefen Häuserschluchten, während eine ferne Ebenenlampe unregelmäßig flimmernd, ihre Aufgabe schließlich beendete. Die Finsternis, gepaart mit der Stille und dem leisen Japsen des bewusstlosen Bandendandys, dröhnte regelrecht am Rande ihres Bewusstseins, als sich die beiden Downtown Gentleman Bernadette und Barry Gamble an der wagen Erkenntnis jener Uhrwerksfrau festklammerten. Obwohl der Kobold sichtliche Zweifel daran hatte, das Geheimversteck der Entführer seines Opas anhand dessen Verschmutzung ausfindig zu machen, versuchte er sich dennoch darauf zu konzentrieren, seine neue Partnerin bei der Suche zu unterstützen.

Ihre Blicke wanderten über kahle, modrige Fassaden, rostige Giebel und brüchiges Mauerwerk. Im Hinterhof sorgten mittlerweile nur noch ihre beiden BANNER-Einsatzlampen für leidliche Lichtkegel, welche nervös und zitternd das Umfeld überflogen und die Wände und Pflastersteine langsam abtasteten. Der Schmutz war allgegenwärtig. Wie sollten sie es jemals schaffen, den Ruß Myddfoggs zwischen pechschwarzen Staub und Ekel erregenden Schimmelflecken zu erkennen? Alles um sie herum war so alt, zerstört und seit Jahrzehnten bereits verloren... Die Idee der eigenartigen Uhrwerksfrau schien mehr der berühmten Suche nach 'dem Einen Zahnrad in Tüftlertown' zu gleichen, als der ernsthaften Schlussfolgerung eines Straßenconstables!

Wieso kam es also, dass Barrys Sinne bei dieser einen Fassade, direkt gegenüber jener geparkten Lawbringer, immer wieder hängen blieben? Was war an dem baufälligen Mauerwerk so großartig anders? Wieso ließ ihn die unsichtbare Leine nicht mehr los, welche seine Wahrnehmung ständig zurück zu diesen stinkenden Mülltonnen zerrte?

Der Kobold kam nicht umhin, seine Partnerin darauf aufmerksam zu machen. Und dank der, an die Umgebung angepassten, Linsen der einzigartigen Augen und ihrer charakteristischen, maschinellen Nüchternheit - konnte Bernadette tatsächlich ein verdächtiges Muster an der jenseitigen Wand erkennen. Dank der Aufmerksamkeit ihres kleinen Kollegen, war es ihr möglich, klar und deutlich den Unterschied heraus zu kristallisieren, welcher dieses Gebäude so von der umliegenden Nachbarschaft abzeichnete! Es drehte sich nie um die Dichte oder abnormale Häufigkeit des Schmutzes. Es war dessen Ausrichtung.

Hatte der Wind und die dadurch entstehende Korrosion den Staub und Dreck dieser Gegend doch für immer gezeichnet und dazu bewegt, in abfallenden, sich am Verlauf der Gassen orientierenden, Rissen und Senken zu sammeln... Schien es bei diesem Haus, als wäre die Schicht aus Schmutz wahrhaftig von Unten nach Oben gewandert.

Wenn der mysteriöse Fremde also Recht behielt und sich in dieser Nachbarschaft tatsächlich das Versteck der Entführer befinden sollte ~ und dieses gleichzeitig unterhalb des Viertels, in den berüchtigten Abgründen der Minen Myddfoggs lag...

Dann gab es in jenem Gebäude definitiv eine Verbindung zu dem Stollen darunter.
« Letzte Änderung: 29.01.2015, 20:07:52 von Wellby »
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #192 am: 29.01.2015, 20:38:37 »
Robin Brighthide & Tibryn, die Klinge


Die Lage in dem kahlen Gebäude spitzte sich deutlich zu.

Einem lautlosen Schatten gleich huschte Robin durch die, von ihre geschaffene, Finsternis. Kaum war der Türknauf betätigt, hörte sie bereits deutlich ein nahes Husten aus der selben Richtung, in welcher sie eben noch die Toilettenspülung vernommen hatte. Ihr Plan war ausgeklügelt und perfekt durchdacht. Die Neigung des Türspaltes sollte für genügend Licht sorgen, um einen detaillierten Blick auf jene Person zu werfen; vorausgesetzt diese würde den Gang auch von dort aus betreten. So zog sie auch schon an der weiß-gestrichenen Türe und beschwor tatsächlich einen schmalen Lichtkegel...

... Als von dem Raum, den die maskierte Rächerin für unbewohnt gehalten hatte, plötzlich eine bedrohlich vertraute Stimme erklang.

"...Kommst du endlich, Mooney? Dangit - Mach schon! Das nächste mal pisst du in die Hose, wenn ich dir den Befehl dazu gebe!" Es handelte sich um Samual Seraph, der mit gedrückter, keuchender Stimme sprach. "Ich brauch einen verschissenen Arzt und diese Scheiße hier sprengt sich nicht von alleine in die Luft."



Rauschend unterbrach der Supervizor für einen kurzen Augenblick den permanenten Informationsaustausch im Audiographennetz und antwortete:

"~ Comissioner alarmiert. ~ Verstärkung angefordert. ~ Aufgrund Überbelastung ist mit deutlicher Verzögerung zu rechnen. ~ Seien sie äußerst vorsichtig, Constable. ~ Erlaubnis zur Eindämmung der Bedrohung erteilt. ~"

Zurück bei den drei grotesk aufeinandergestapelten Leichen, deren Durchsuchung ansonsten keinerlei weitere Hinweise ergeben hatte, begutachtete die Klinge erneut jene eigenartigen Positionen, in welchen er nach reichlicher Überlegung eine eindeutige Nachricht erkennen konnte. Er musste dazu nur die Tatsache für möglich erachten, dass jemand mit Unterstützung gerechnet hatte und gleichzeitig den eigenartigen Winkeln der Arme folgen, welche allesamt auf eine einzige Stelle an der kahlen Wand der längst geschlossenen Manufaktur deuteten.

Jemand war hier gewesen und hatte ein Zeichen hinterlassen.

Und siehe da - Als der Kobold dem eindeutigen Signal folgte und jenen markierten Punkt genauer unter die Lupe nahm... Erkannte er deutlich die Umrisse einer willentlich verborgenen Eingangstüre. Die Musterung des grifflosen Tores war so meisterlich auf die unregelmäßigen Risse und Mörtel-Ablagerungen angepasst worden, dass ein Unbeteiligter, selbst aus nächster Nähe, niemals hätte ahnen können, dass sich dort tatsächlich ein Durchgang befand! Allein diese offensichtliche Verborgenheit war in den Augen eines Zylinders der Stadt bereits Grund genug, den Besitzer des besagten Etablissements zu verhören. Immerhin handelte es sich bei dieser Art von absichtlicher Verleumdung um Irreführung der Staatsgewalt; und somit um nichts anderes als ein strafbares Delikt.
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #193 am: 29.01.2015, 20:58:07 »
Siegfried Stauffer




Stauffer v Wybrandt, Runde #1

Als der gepanzerte Downtown Gentleman Siegfried Stauffer mit erhobenen Fäusten auf seinen offensichtlich besessenen Kollegen losging, grinste ihm dieser lediglich weiter entgegen; mit vor Freude und Blutdurst glitzernden Augen. "Ich war gütig und gab dir als Dank für deine Dienste die Freiheit. Doch du hast gewählt und dich für den Weg des Helden entschieden... Und Helden sterben in Mechanika jung."

Ein diabolisches Lachen entfuhr dem besessenem Victor I. McWybrandt, als dieser vor einem möglichen Faustschlag Siegfrieds einen Schritt nach hinten wich. Er warf vor Freude lachend, die Hände nach oben - als plötzlich die Klinge seines Faustmessers in seiner Rechten Hand aufblitzte. "Hahahahaha!" gellte er und rammte die Waffe nach vorne. "Spüre die Kraft des Körpers, den du mir verschafft hast!!" Zielgenau traf das Metall die linke Schulter des Zylinders und grub sich tief in Siegfrieds Fleisch. Mit einer ruckartigen Bewegung riss der Dämon daran und zog das Messer in einem hohen Bogen wieder heraus. eine Spur hellrotes Blut folgte ihr und spritzte durch den verwüsteten Salon.

Schmerzerfüllt keuchte der Gentleman auf- aber jetzt war nicht die Zeit, um sich mit Schmerzen und Niederlagen zu befassen. Jetzt war die Zeit dafür, das Böse zu vernichten und die Welt zu retten. Schon in der richtigen Distanz dafür, ließ der Gepanzerte schon die erste Kombination los- schnelle Grade mit der Rechten, die an der übernatürlich scheinenden Beweglichkeit des Gegners scheiterte. Nachfolgehieb mit der Linken, mit dem er wohl nicht gerechnet hatte- der allerdings weniger Wumms hatte als erhofft...

Mit einer unheimlichen, abgehakten Bewegung wehrte der besessene Viktor die Rechte Siegrieds ab und wollte gerade zu einem Gegenangriff mit dem Faustmesser ausholen - da traf ihn auch schon unvermittelt der beschlagene Handschuh des gepanzerten Downtowngentlemans mitten auf der Brust. Der Hieb hätte ausgereicht, um einem erwachsenen Mann die Luft aus den Lungen zu pressen und möglicherweise ein, zwei Rippen zu brechen. Doch der Dämon in den Zügen Viktors zuckte lediglich ein wenig zurück, um wieder auf Abstand zu kommen. All seine Bewegungen wirkten maskenhaft und glichen mehr einer Marionette als den natürlichen Kampfmanövern eines Downtown Gentleman, was der Szenerie einen weiteren, enormen Hauch von Grausamkeit hinzufügte.

Stauffer v Wybrandt, Runde #2

"Hahahahaha! Du glaubst wahrlich, meine Rückkehr nach Mechanika mit deinen bloßen Fäusten aufhalten zu können?! Was glaubst du denn passiert, wenn du deinen ehemaligen Kollegen genauso kaltblütig umbringst, wie du den armen Unheilsseher zuvor getötet hast? Nur zu, Siegfried von Stauffer... Nur zu - zeig mir, wer von euch beiden sich als würdigeres Gefäß für meinen Geist erweist!" gellte der Dämon mit der Zunge seines ehemaligen Kollegen. "Er ist nah und ihr seit nackt, SCHUTZLOS IM REGEN EURES UNTERGANGES!"

"HA! DARHG!" kreischte der Besessene lauthals und schlug mit der Klingen-bewährten Faust, skorpionartig zu. Dieses Mal war Siegfried zwar auf die Attacke vorbereitet, dennoch konnte er dem Messer nicht zur Gänze entgehen. Die Waffe schnitt in die ungeschützte Stelle seiner Halskrause und riss erneut eine blutige Spur in die Haut des Downtown Gentleman. Viktor grinste breit und bleckte ihm seine Zähne entgegen. "Hast du ein Mädchen? Ja? Vielleicht werde ich deine Gestalt am Leben erhalten... Nur um mich ihr zu nähern. Du wirst weiter existieren; in den dunkelsten Kammern deines eigenen Gedächtnis, dazu verbannt, durch deine eigenen Augen zu blicken, während ich ihr mit deinen Händen den HALS BRECHE!"

Den Schmerz der Verletzung kann Siegfried wegstecken- die Erinnerung an seine Queen of Argyll nicht. Für einen Moment ist er von den Worten des Besessenen abgelenkt- und die Kombination geht fehl. Schwer atmend, sucht er nach seiner Konzentration. Versucht er, sich wieder auf den Kampf zu besinnen...

"Komm schon, von Stauffer! Ist da denn wirklich alles was du kannst?! Oder habe ich mit meiner Anspielung auch einfach nur einen wunden Punkt getroffen?! Ist dem so? Hm?! Sag mir... Ist sie denn hübsch? Ist sie vielleicht das schönste Geschöpf auf Avalon?" Das teuflische Grinsen des besessenen Mannes schien niemals zu enden. Die Stimme des Dämons klang beinahe väterlich und ruhig, als er hinzufügte: "Macht sie und nur sie diese jämmerliche Existenz denn erst lebenswert? Hmm?"

Stauffer v Wybrandt, Runde #3

Das Blatt wandte sich stetig zu Gunsten des von einem unbekannten Dämon besessenen Victor I. McWybrandts. Angeschlagen taumelte der rechtschaffene Downtown Gentleman Siegfried Stauffer weiter zurück, während die Zunge seines Kollegen von der ausserirdischen Existenz geleitet, Worte wie Nadeln gegen sein Bewusstsein schleuderte. Doch plötzlich hielt das Ding inne und blieb stehen, als der Glas-zerschmetternde Schrei einer Frau mittleren Alters direkt hinter ihm, durch jenen verwüsteten Salon drang.

"AAIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!" schallte die wehklagende Stimme Lady Leberzipfs aus der Richtung, in der die ehemalige Wohnungstüre des Malers lag. Über Victors Schulter hinweg konnte Siegfried den voluminösen Umriss der Frau erkennen, welche sich scheinbar verzweifelt an die Türschwelle klammerte. "OH MA DARLIN'! WHAT HAPPENED HERE?!! WHAT ARE YA DOIN?!"

Der Dämon zwang seinen Wirt dazu, verächtlich die Augen zu rollen. "Ihr hättet diese fette Schlampe längst umbringen sollen." Jauchzte er. Siegessicher - obgleich des angeschlagenen, zurückweichenden Siegfrieds, griff er mit einer, beinahe teilnahmslosen, Bewegung nach dem Revolver an seinem Gürtelhalfter. Schwungvoll drehte er sich auf der Stelle und richtete jene Waffe direkt auf die schreiende Frau!

Siegfried sieht seine Chance- und schafft es den Schrei der Banshee ihn nicht ablenken zu lassen. Konzentriert holt er aus- und lässt die Faust nach Vorne schnellen, direkt in das ihm fatal abgewandte Gesicht. Mit einem befriedigenden Knacken verkündet dieses einen Treffer...
Angestachelt durch den Erfolg, nutzt Siegfried den Schwung für einen weiteren Schlag, lässt die Linke vorschnellen- doch dieses Mal ist er noch zu sehr aus dem Tritt, vermag dem Hieb nicht wirklich Schwung mitzugeben...

"DARGH!" jauchzte der besessene Downtown Gentleman Victor I. McWybrandt und riss den Revolver zur Seite. Laut brüllend entlud sich eine Kugel aus dem Lauf der Waffe und biss ein Loch in die nahe Tapete. Der Dämon im Körper des Mannes zwang seinen Wirt dazu, sich wieder auf Siegfried zu konzentrieren... Doch er war eindeutig nicht schnell genug. Die linke Faust des gepanzerten Zylinders grub sich tief in die hässlich lachende Fratze der Marionette und warf, von unbändiger Wucht begleitet, dessen Kopf zurück. Splitternde Zähne flogen in einem hohen Bogen durch das verwüstete Wohnzimmer und beschworen eine dunkelrote Blutfontäne, welche quer über die Szenerie spritzte. Der Schlag hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Japsend, mit einem undefinierbaren Gurgeln auf den Lippen, sackte Victor nach hinten und brach schließlich über dem zerstörten Couchtisch zusammen.

Siegfried hatte es wahrhaftig geschafft, den Dämon zu überwältigen. Doch sein ehemaliger Kollege war nicht tot. Am hastigen Heben und Senken seines Brustkorbes konnte von Stauffer deutlich erkennen, dass der Mann noch atmete und lediglich sein Bewusstsein verloren hatte.

Ebenso wie Lady Leberzipf, deren wulstiger Körper gleichfalls bewusstlos,  kopfüber in der Türschwelle lag und somit beinahe den gesamten Wohnungseingang versperrte.
« Letzte Änderung: 29.01.2015, 21:03:33 von Wellby »
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

~ Grant Morrison; BATMAN: Arkham Asylum - A Serious House On a Serious Earth

Robin Brighthide

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #194 am: 29.01.2015, 21:49:23 »
Robin lächelte. Hab dich! Doch bis sie sich um Seraph kümmern konnte, musste erst die andere Bedrohung fort. Und so blieb sie bei ihrem Plan. Seraph durfte gerne mitbekommen, was geschah...

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