Die Wesenheit vor Emilia und Varna ist überhaupt nicht erfreut über deren Reaktion.
“Ihr werdet leiden!“Brüllen die lebenden Leichen in einem Chor, während sich einen Moment die Worte von Karnak Zul mit Visionen überlagern, die zeigen wie Scarna von den lebenden Leichen überwältigt und unter ihnen begraben wird. Doch dies ist das letzte was sie sehen, als alle Mitglieder den Pakt annehmen.
Lamiras Zögern gibt den Leichen eine Chance und die katzenartige Mutantin ist zu sehr mit dem Angebot und dem Gespräch abgelenkt. Zwei der lebenden Leichen packen sie und zehren sie hinaus, sofort ist sie von einer wahren Horde umstellt, welche sie zu Boden reißt. Kommt ihre Annahme des Paktes bereits zu spät? Sie sieht die aufgerissenen Münder der Zombies naher kommen, als plötzlich alles von einem hellen Licht erfüllt ist und sie jegliches Gefühl verliert. Ein letzter Gedanke schießt ihr durch den Kopf.
“War es das?“Tal'Ygramus kann nichts weiter tun, als im Griff der Tentakeln sich zu winden und zuzusehen, wie Lamira nach draußen gerissen wird. Die dämonische Visage betrachtet ihn dabei nur mit einem verzückten Ausdruck, während dem Hexer ungewiss ist, ob der Rest überhaupt annimmt oder jemand rechtzeitig zu Lamira durchdringen kann. Er sieht seinen Alptraum wahr werden, als die Zombies in die Kammer strömen und unaufhaltsam näher kommen. Plötzlich windet sich jedoch eine der Tentakeln, um seinen Hals, drücken einen Moment die Luft ab und er verliert das Bewusstsein.
Xk Rho Pi-8s Vision endet so abrupt wie sie begonnen haben. Seine Sicht ist verschwommen, sein gesamter Körper zittert unter der Erfahrung und die Skarabäen sitzen wie erstarrt auf seinem Körper. Er spürt etwas Warmes seinen Hals herunterrinnen. Scheinbar hat er gezuckt, denn er sieht das Blut auf der Klinge. Ihm wird bewusst, dass nur noch eine der beiden scharfen Werkzeuge bei ihm sind. Der andere Mörderservitor steht auf einmal direkt vor ihm und zieht den Arm zurück, während er mitten auf sein Herz zielt. Hat Karnak Zul doch gelogen? Er hat keine Zeit mehr darüber nachzudenken, die Klinge rast heran und mit einem Mal spürt er große Schmerzen, als die Waffe eindringt. Ein Röcheln entfleucht seiner Kehle, als plötzlich ein elektrisierendes Gefühl durch seinen Körper geht. Fühlt sich so der Tod an? Überlegt der Heretek einen Moment, ehe plötzlich alles von einem hellen Licht überlagert wird.
Die Ketzer spüren wie sie in großer Dunkelheit schweben. Jegliches Gefühl für Schwere oder ihren Körper scheint verloren gegangen zu sein und sie sind wie wild flackernde Kerzen im Wind. Unendliche Finsternis erstreckt sich in alle Richtungen, während sie die tiefe Stimme von Karnak Zul vernehmen.
“Seid auf ewig als meine Diener gezeichnet. Mein Samen wird in euren Seelen aufgehen und sich tief in eure Herzen schlagen. Euer Schicksal wird mit meinen verbunden. Erhört meinen Willen und werdet errettet. Spürt die Macht der Verräter und seht die Galaxie, wie sie wirklich ist. Verrottet und voller Wissen, welches längst vergessen wurde. Tretet in eine neue strahlende Zukunft und durchschneidet die Fäden.“Die Ketzer sehen wie ihr flackern unstetiger und ihr Licht langsam immer weiter gedimmt wird, während sich schwarze Schlieren durch sie ziehen. Sie spüren den Zug des Abgrundes und wie Karnak Zul seine Klauen direkt in ihre Seelen schlägt, doch dieser Griff ist leidvoll und irgendwie doch sanft.
[1] Als das Gefühl jedoch schwindet, erstarken ihre Lichter zu schwarzen Flammen und spüren das Echo ihrer Seelen durch den Warp selbst rasen. Spüren wie ihre Namen mehrfach widerhallen, etwas bedeuten, transformiert und verändert werden durch den Pakt mit dem Dämonen, welcher nun ihr Gönner und Herr ist.
[2] Aber sie spüren noch mehr. Sie sind nicht allein in der Finsternis, ganz im Gegenteil, sie sehen tausende von lichten Fäden, welche sie mit der Galaxie verbinden. Die Ketzer haben den Eindruck den Warp, das Universum, alles in einem anderen Licht zu sehen und sie spüren das Flüstern Karnak Zuls.
“Wissen wird eifersüchtig gehütet von den Verräter, den finsteren Mächten, dem Imperium, von allen. Sie fürchten Macht zu verlieren, doch Wissen ist wie eine Flamme. Füttere, nähre sie und stecke die Galaxie in Brand. Seid diese Flamme und ertrinkt tief vom Quell des Wissens.“Unzählige Bilder, Worte und Wissen strömt einen Moment durch die Ketzer, erdrückt sie unter einer unmöglichen Fülle von Informationen und nimmt ihnen jegliche Chance etwas zu verstehen. Doch der menschliche Verstand ist eine fragile Sache und irgendetwas bleibt immer hängen.
[3] Ihre Seelen werden förmlich erschlagen und die Finsternis übernimmt alles, nimmt ihnen das Bewusstsein. Nur Xk Rho Pi-8 hört noch schwach ein paar Worte.
“Sehe die Welt in ihrem wahren Anblick. Erhebe dich als mein Diener und erstehe neu mit meinem Segen. Sei das führende Licht in der Dunkelheit.“Danach schwindet auch das Bewusstsein das Magos.
Varna und Emilia erwachen. Ihre Körper schmerzen, während einen Moment alles nur verschwommen ist. Sie finden sich auf dem Boden wieder und die Wände sind geschwärzt. Nur langsam kehrt die Kraft in ihre Körper zurück und sie erheben sich schwerfällig. Die lebendigen Leichen, die vor...sie haben jegliches Zeitgefühl verloren und wissen nicht vor wie langer Zeit noch besessen waren, liegen völlig ausgebrannt vor Ihnen. Ihre Körper in unmöglichen Posen verzehrt und ihrer Schädel völlig geschwärzt. Das Schiff summt leise vor sich hin und es fehlt jede Spur von mehr Feinden.
Lamira und Tal'Ygramus erwachen mit einem schrecklichen Geruch nach verbrannten Fleisch in der Nase. Das Innere der Kammer von Tal'Ygramus ist noch chaotischer als zuvor, denn der gesamte Inhalt ist völlig wild verstreut, während die Wände sauber gebrannt wurden. Beide sind von Dutzenden Leichen umgeben, die völlig verbrannt sind. Ihre Körper schmerzen und ihr Verstand fühlt sich an, als ob er in Watte eingepackt wurde, aber sie sind am Leben.
Xk Rho Pi-8 erwacht auf dem Rücken liegend. Sein gesamter Körper zittert und kribbelt. Sein Blick geht einen Moment durch den Raum und als er nach der Wunde tastet, scheint jede Spur davon zu fehlen. Dafür sind beide Mörderservitoren verschwunden und an ihrer Stelle ist nur noch ein geschwärzter Fleck sowie ein Haufen Asche übrig. Doch irgendetwas stimmt mit dem Heretek nicht. Er spürt etwas Klebriges seine Stirn herunterfließen und einen furchtbaren Schmerz. Als er vorsichtig danach tastet, spürt er etwas Kaltes, steiniges an der Stelle und sieht das frische Blut auf seiner Hand. Dank des optischen Mechadendriden kann er einen Blick auf sich selbst werfen und sieht ein drittes Auge mitten auf seiner Stirn sitzen. Es sieht aus wie aus schwarzem Opal und erinnert ihn auf makabre Weise an das dritte Auge eines Navigators. Er spürt, dass es lebendig ist, aber es fällt ihm schwer sich im Moment verbunden damit zu fühlen und dennoch scheint es jetzt ein Teil von ihm zu sein. Der Heretek spürt die Schwingungen des Warps in seiner Stirn, Aufregung rast durch seinen Körper und vielleicht kann er damit tatsächlich wie ein Navigator den Warp bereisen. Wer weiß vielleicht kann er mit Übung oder Hilfe sogar noch mehr damit anfangen?
[4]