Während Kiran spricht, hält Li Fan mit der einen Hand die Arbaleste an die Schulter gelehnt und umspielt mit den Fingern der anderen nachdenklich seinen Bart. Als der Bestienmeister endet, bleibt der Pirat eine Weile still; seine Blicke huschen über die drei vor ihm - heruntergekommen, elend, chancenlos. "Hrm... es ist viel, was du mir da erzählst - aber das würde jeder in eurer Lage tun. Ihr seid Ertrinkende, die verzweifelt um eine rettende Hand betteln und dafür die Sterne des Himmels versprechen..." Er schnupft und fährt sich mit der dreckigen Hand über die Nase. Kurz wendet er den Blick ab, überlegt, dann endlich spricht er weiter.
"Ich habe in letzter Zeit so meinen Ärger mit Gästen an Bord," beginnt er und schaut dabei zu Yan. "... vielleicht sogar mehr als ursprünglich angenommen. Doch ich denke lebend seid ihr mir nützlicher, selbst wenn das Meiste von deinen Versprechungen am Ende nur Fantasiegeschichten sein mögen. Du und dein Freund sollten der Wahrheit aber ins Gesicht sehen, Bestienzähmer: Eure Leben liegen in meiner Hand und was ihr besitzt, braucht ihr mir nicht anbieten, denn ich kann es mir einfach nehmen, wenn ich es wünsche! Und gebracht habt ihr mir bisher überhaupt nichts. Vielleicht wären die Dinge anders, wenn ihr zu mir gekommen wärt und den Khoraner dabeigehabt hättet, aber so seid ihr nur Beute, die wir gefunden haben. Sieh also ab von irgendwelchen 'Forderungen' und sei froh, wenn ich gewillt bin, euch lebend an Bord zu nehmen. Hier mein Vorschlag an dich und den anderen - übersetze ihn, wenn du dich mit ihm besprechen willst:
"Ich werde euch am Leben lassen und dir gestatten, die Wunden des anderen zu versorgen. Ihr werdet auf mein Schiff mitkommen und wir werden euch bis nach Iraab mitnehmen, denn dies ist ohnehin unser Ziel. Ihr werdet nicht in Ketten gelegt und in Ruhe gelassen, aber ihr werdet all eure Waffen abgeben und deine Bestie dort wird unter Deck eingesperrt, bis wir das Festland erreichen. Was ihr mir für diese Gunst geben werdet ist folgendes..." Er hebt die freie Hand und zählt mit den Fingern mit.
"Ihr werdet mir hier und jetzt all eure Wertsachen übergeben. Ihr werdet mein Schiff und meine Männer schadlos auf die offene See führen oder bei einem Scheitern qualvoll euer Leben lassen. Ihr werdet mir alles über diese Schätze und den Lotus erzählen, so dass ich mir überlegen kann, ob es sich lohnt, später hierher zurückzukehren. Und ihr werdet uns alles über die Inseln, Gewässer und Riffe hier offenbaren - jedes Geheimnis preisgeben und nach Möglichkeit alles dokumentieren und aufzeichnen - auf dass wir bei einer möglichen Rückkehr keine unbekannten Gefahren fürchten müssen. Dies ist mein Angebot; und wenn du versuchst, mit mir darüber zu feilschen, schneide ich dir die Zunge ab! Was die Frau angeht..." Wieder fällt sein Blick auf Yan - über ihre Wunden und allgemeinen Zustand. "Wenn sie die Wahrheit spricht und ihr uns sicher auf die offene See führt, dann soll sie ein zusätzliches Dankesgeschenk an euch sein. Doch bis wir Iraab erreichen, gehört ihr Leben mir! Falls herauskommt, dass sie mich belogen hat, soll meine ganze Mannschaft ihren Spaß mit ihr haben, ehe ich sie töte! Doch solange die Dinge gut laufen und sich jeder von euch benimmt, soll keine Hand an sie gelegt werden und sie soll frei an eurer Seite verweilen dürfen." Er grinst, schief und selbstzufrieden.
"Sag mir, Bhangari, ist dies nicht ein fairer, ja sogar großzügiger Handel?!"