Ivory hat in dieser Nacht nur wenig erholsamen Schlaf finden können. Entstellte Leichen und gräßliche Untote hat die Lichtbringerin in ihrem jungen Leben zwar schon einige gesehen, aber Arvenius' Ende, von einem wahren Blutbad im Zigeunerlager begleitet, ist ihr doch etwas zu viel gewesen. Immer wieder ist sie mitten in der Nacht aufgewacht, schwer atmend und mit ausgetrockneter Kehle, und immer wieder hat es viele Minuten gedauert, bis sie wieder einschlummern konnte.
Dementsprechend zerknittert wirkt die Halbelfe am Morgen, als sie in den Schankraum hinunter steigt. Trotz ihres gepflegten Erscheinungsbildes fallen ihre geröteten Augen und der müde Blick schnell auf, und das eher matt gewünschte "Guten Morgen" rundet den Eindruck ab. Beim Wirt bestellt sie nicht mehr, als ein Knäuschen Brot und ein Glas Wasser, und selbst bei Baltazars plötzlichem Lachanfall zuckt sie nicht einmal mit einer Wimper.
"Das Mädchen ist von ihrer Mutter geflohen, die nicht ganz bei Verstand ist," erklärt die Silberhaarige etwas unvermittelt, nachdem sie das kleine Stück Brot bald aufgegessen hat, "aber wenn die Frau die Wahrheit spricht, hat der Graf ihre Tochter in seiner Gewalt."
Während Darelion die Gelegenheit hat, einen Blick auf den Brief zu werfen, holt Ivory das Amulett, das sie bei der Leiche von Viktor Litmunova gefunden hat, an dem Tag, als die Abenteurer Barovia betreten haben, und schaut sich das Schmuckstück genauer an.