Thema: Begierde und die Toten

[Sim]

Sim geht nun in der Verkleidung weiter nach unten, weil er meint, dass es langsam, aber sicher Zeit hierfür wird. Er geht in die Gaststube und schaut sich dort für einen Moment um, um gleich danach in seine neue Rolle zu schlüpfen.

[Uthred Ragnarson]

An Gram: "Ne, danke. So schlimm isses nicht."
An die Gruppe:
"Der kommt schon noch.
SO, aber wenn wir uns hier durch die Stadt schleichen sollen, dann wärs glaub ich ganz gut zu wissen, wer von euch was kann."

[Hathoran]

Hathoran, der den Tee inzwischen begierig heruntergeschluckt hat und mühselig wieder seine Selbstkontrolle zurückerlangt hat, antwortet als erster.

"Kämpfen und Überleben, das kann ich. Spurenlesen und verfolgen habe ich von meinem Vater gelernt. Fallen finden und entschärfen, ersteres besser als letzteres. Und wies scheint, " verschmitzt grinst Hathoran Uthred an, "wirke ich auf den ersten Blick ziemlich schreckerregend, wenns also darum geht, jemanden zum Reden zu bringen, kann ich gerne mal die Zähne fletschen, mein Vater hat mir mal erzählt, das würde bei manchen Menschen Wunder wirken."

[Sim]

Sim geht in seiner neuen "Verwandlung" auf die Gruppe zu. Sie wäre sowieso am nächsten gewesen. Mal schauen, ob dieses kleine Experiment klappt.

Sim spricht in seiner neuen Gestalt mitten in die Runde und versucht einen völlig verwirrten Eindruck zu machen: "Nun, werte Herrn, wertes Mädchen und wertes..." *Sim versucht Erstaunen herüberzubringen in seiner neuen Aufmachung.* "... ähm wertes "Echsenwesen", entschuldigt vielmals die Störung, aber könnt Ihr mir sagen wo ich hier genau bin? Ich ging durch ein Portal und war urplötzlich hier. Irgendwie sieht das hier nicht aus wie Rhe'tak wo ich eigentlich zu einer wichtigen Mission hinwollte. Ach wollte doch so sehr meinem Vater hilfreich unter die Arme greifen..."

"Irgendwie sieht das hier ganz und gar nicht wie mein Zielort aus. Kann ich mich erstmal einen Augenblick zu Euch setzen? Irgendwie bin ich ziemlich durch den Wind."

Hierbei setzt die weibliche Gestalt einen traurigen Blick auf.

[Aoskar]

Gram sieht kurz etwas überrascht aus, als ein neuer Gast aus dem Nichts auftaucht, doch dann bringt er der Dame einen Stuhl und hilft ihr, sich zu setzen.
"Möchtet Ihr gern etwas zu Trinken oder zu Essen?"

[Hathoran]

Hathoran wendet sich der jungen Frau zu, die plötzlich vor ihrem Tisch steht. "wert" hat ihn auch noch niemand genannt. Unbewusst schnellt seine Zunge aus seinem Maul, um die Witterung des Neuankömmling aufzunehmen, wie sein Volk das von altersher tut.

Plötzlich erstarrt er und reißt seine Augen weit auf. Das ist doch.... für einen kurzen Moment ist er wie erstarrt, doch hat er schon früh gelernt, seiner Zunge eher zu trauen als seinen viel zu leicht zu täuschenden Augen.

Doch was tun? Im Moment weiss er nicht so recht, wie er auf die Situation reagieren soll und so beschliesst er, die Scharade noch ein wenig mitzuspielen.

"Setzt Euch nur, junge Frau, scheint als würdet Ihr unser Schicksal teilen, auch uns hat es eher zufällig hierher verschlagen. Hier nehmt euch ein Stück Brot, Ihr seht aus, als könntet ihr eine kleine Stärkung vertragen."

Er steckt sich selbst ein Stück Brot ins Maul und kaut herzhaft darauf herum, während er ihr den Brotkorb einladend hinhält.

"Aber, sagt mal, " mampft er mit vollem Mund und lauerndem Blick, "simd wir uns nicht gestern schon mal begegnet?"

[Sim]

Erstaunt wirkend erwidert die weibliche Gestalt zu Hathoran: "Nun, der Tag gestern als mein geliebter Zwillingsbruder auch spurlos verschwand war zwar anstrengend und sorgenreich, aber wenn ich euch am Königshofe meines Vaters gesehen hätte, wäre mir ein Wesen mit Eurem Aussehen aber dennoch aufgefallen."

"Ach ja, was war mein Zwillingsbruder für ein beliebter Mann am Hofe und so kluge Sprüche gab er auch desöfteren von sich..."

Sim erzählt eine Zeit lang ein paar den erfundene Geschichten über diesen ominösen Zwillingsbruder. Ihn diesen Geschichten beschreibt die weibliche Gestalt das Aussehen ihres Zwillingsbruders, so wie die von der zuvor angenommen männlichen Gestalt von Sim. Allerdings nennt er nicht den konkreten Namen, das wäre viel zu auffällig. Möglicherweise könnte Hathoran eine Art Geruchsinn haben, die ihm das Aussehen verrät. Aber das ist von Sim wild spekuliert. Genau wissen, kann er so etwas nicht. Er weiß auch überhaupt nicht, ob eine nahe Zwillingsverwandschaft seine Tarnung noch decken könnte oder ob ihm das irgendetwas bringen könnte. Aber er pokert noch etwas, denn er sieht das ganze als seine letzte Chance an, die ganze Sache noch zu seinen Gunsten hinzubiegen. "Spielchen" solcher Art verliert er nur eher ungern.

[Hathoran]

"Sim ist also euer Bruder, ja? Nun, das können wir ja gleich klären."

Kurzentschlossen erhebt sich Hathoran von seinem Sitz. Er ist sich nicht mehr sicher, was er denken soll. Die Geschichte der jungen Frau klingt für seine Ohren einigermassen glaubwürdig, allerdings wundert es den Khaasta zutiefst, dass Sim seine Schwester nicht mit einem Wort erwähnt hat, schliesslich handelt es sich sogar um eine Eischwester aus dem selben Gelege. Instinktiv hat er das Gefühl, dass sie lügt, aber ihr Geruch ist nicht exakt der von Sim, es könnte also wahr sein, was sie sagt.

"Bin gleich wieder da."
Schnellen Schrittes geht er die Treppe hinauf und schaut in den einzelnen Zimmern nach Sim. Doch kann er ihn nirgends finden. Das ungute Gefühl in seinem Magen verdichtet sich zur Besorgnis, immerhin war Sim der erste, der ihm so etwas wie Freundlichkeit erwiesen hatte.
Der Khaasta eilt die Treppe wieder nach unten und baut sich bedrohlich vor der jungen Frau auf, die behauptet, Sims Zwillingsschwester zu sein.

"WO ist Sim?" zischt er ihr durch geschlossene Zähne ins Gesicht.

[Sim]

Erstmal etwas erschrocken über das Zähneknirschen antwortet die weibliche Gestalt schockiert und überrascht: "Ach, Ihr wisst wo er ist? Ist er hier? Wenn er hier war, dann habe ich noch Hoffnung, dass er gefunden werden kann. Falls er durch irgendetwas von seinem Zimmer verschwunden ist, dann könnte ich aufgrund meiner hellseherischen Euch vielleicht helfen ihn wieder zu finden. Irgendetwas an dieser Sache kommt mir höchst merkwürdig vor und kann hier nicht stimmen."

Noch einmal zu Hathoran gewand: "Könnt Ihr mich zu der Stelle führen, wo er lag. Dann könnten wir sie gemeinsam untersuchen. Vielleicht bemerke ich "Schwingungen", die Ihr nicht wahrnehmen könnt. Auf meiner Welten sind manche Leute, die in solchen Künsten ausgebildet sind nichts ungewöhnliches. Gemeinsam können wir das ganze vielleicht besser untersuchen. Ich glaube in dieser Angelegenheit nicht an einen Zufall. Führt mich bitte zu der Stelle, an der Ihr wart."

[Norca]

"Sim ist weg? Das kann nicht sein! Er war gerade ebend noch neben mir."

Die Müdigkeit ist plötzlich ganz aus Norcas Gesicht gewichen. Den Worten der Frau kaum aufmerksam zuhörent hat sich nun etwas unerwartetes ergeben. Sollten die Abenteuer früher anfangen als es geplannt war?

[Hathoran]

"Ich hab ihn  jedenfalls nirgends gefunden, auch nicht in dem Zimmer, in dem Ihr zusammen geschlafen habt. Etwas anderes hab ich aber durchaus bemerkt."

Drohend schaut er die junge Frau an.

"Euer Duft liegt schwer in dem Zimmer, in dem Sim geschlafen hat. Vielleicht seid Ihr also tatsächlich seine Schwester, aber ich glaube Euch kein Wort, dass Ihr nichts von seinem Hiersein gewusst habt. Ich frag nochmal: Wo ist Sim? Und was hattet Ihr in seinem Zimmer zu suchen? "

[Uthred Ragnarson]

Uthred scheint sich anzuspannen, als er das Gespräch verfolgt, aber er bleibt ersteinmal ruhig, auch wenn seine Hand langsam zum Griff seines neben ihm stehenden Schwertes wandert.

[Sim]

Der weiblichen Gestalt steht nun langsam die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben und viel ist das nicht von der Wahrheit entfernt, aber das ist bei Sim aus anderen Gründen so und nicht aus denen, der gleich versucht zu nennen:

"Ich weiß nicht, was Ihr gegen mich habt. Es ist doch alles für mich neu hier. Ich habe keine Ahnung wo ich bin. Und sofort werde ich dahingehend verdächtigt für das verschwinden meines eigenen Fleisch und Blutes verantwortlich gewesen zu sein, welches ich vorher suchte? Aber warum sollte ich das? Ich hätte eher Grund ihn zu finden. Ich bat Euch doch schon längst meine Hilfe bei der Suche an. Aber im Moment bin ich einfach nur verzweifelt. Ich weiß ja nicht mal genau, wer Ihr *genau* seid und wahrscheinlich wird mein Reich, während ich hier rede, schon längst im Krieg untergegangen sein. Ja, ich bin tatsächlich in einer der oberen Etagen herausgekommen und nicht hier unten und es würde mich auch wundern, wenn ich nicht gewisse Ähnlichkeit zu meinem Bruder von Charakterzügen her hätte oder von irgendeinem seltsamen Duft her gesehen oder sonst irgendwie von irgendwelchen Angewohnheiten. Zudem bin ich der Meinung, dass wenn ich in das Verschwinden irgendwie verstrickt wäre, dass ich dann nicht selber sagen würde, dass die ganze Situation höchst merkwürdig wäre. Ich würde wahrscheinlich dann, wenn es denn so wäre, ganz andere Worte von mir geben, meint Ihr nicht auch? Lasst uns doch gemeinsam zusammenarbeiten, um dieses Rätsel zu lösen. Führt mich doch erstmal zum Ort des Geschehens." Sie blickt Hathoran hierbei an.

[Uthred Ragnarson]

"Erst erzählst du uns, du wärest auf irgeneinem Auftrag gewesen und plötzlich hier her gekommen.
Und jetzt bist du auf einmal auf der Suche nach deinem höchst geschätztem Bruder?
Sagt mal, wie heißt Sim eigentlich mit Nachnamen?"

[Hathoran]

Hathoran zögert kurz. Diese viele Rederei ist in seinem Stamm eher ungewöhnlich. Dort hätten schon längst die Waffen den Ausgang dieser Diskussion entschieden. In dieser fremden Umgebung aber lässt der junge Khaasta lieber Vorsicht walten, auch wenn ihm die junge Frau mehr als suspekt erscheint.

Schlussendlich nickt er.
"Ich führe Euch. Aber macht keine Dummheiten. Norca, Uthred, Drei, würdet Ihr mitkommen?"

Er fasst die junge Frau scheinbar sanft am Arm, seine Blicke jedoch lassen nach wie vor Böses ahnen, falls sie ihn zu hintergehen versuchen sollte. Wieder geht es die Treppe hinauf, in das Zimmer, in dem Norca und Sim ihre Nachtruhe verbracht haben.