Bethana starrte Arathis für einen Moment überrascht an.
"Das hat nicht viel mit Sprachbegabung zu tun, aber ich diene Ameiko schon sehr lange und im Haus der Kaijitsus wird diese Sprache bis heute noch gepflegt. Bediensteten bleibt gar nichts anderes übrig, als sie zu erlernen, wenn sie ihre Arbeit dort über einen längeren Zeitraum behalten wollen.
Und nein, ich hab den Brief erst heute gefunden. Dass die Herrin gestern nicht hier war, war schon ungewöhnlich genug, aber als sie heute wieder nicht auftauchte, hab ich mir so sehr Sorgen gemacht, dass ich in ihr Zimmer gegangen bin. Si war nicht da, dafür hab ich diesen Brief gefunden. Ich hab keine Ahnung, was dieser Tunichgut wieder im Schilde führt, aber Ameiko hätte da nicht hingehen dürfen. Sie hat ein viel zu weiches Herz, wenn es um ihren Bruder geht. Ich hoffe nur, dass nichts schlimmeres geschehen ist."
Unten im Schankraum angekommen stellte Mestrard fest, dass Ancrym nicht mehr anwesend war. Nur die Elfenfrau saß noch an ihrem Tisch und starrte verträumt durch ein Fenster.
"Der Konstabler? Wurde gerade eben von einer Frau um Hilfe gebeten. Schien mächtig Angst zu haben. Ich wäre mitgegangen, aber Ancrym war wohl der Meinung, das alleine erledigen zu können. Da drüben sitzen ihre beiden Kinder, die hat sie hier gelassen, vielleicht erkennt Ihr sie ja, Ihr seid ja von hier."
Shalelu zuckte mit den Schultern.
"Egal. Sagt ihm doch bitte, ich hätte nicht mehr warten können. Ich muss noch ein paar Vorbereitungen für die Reise treffen und der Sheriff und ich wollen heute noch so viel Wegesstrecke wie möglich zurücklegen. Lehrt diesen Goblinabschaum ein paar Lektionen, bis wir wieder zurück sind, ja?"
Mestrard hatte inzwischen ein kurzer Blick ausgereicht, um den kleinen Jungen, der mit tränenerfüllter Hilfslosigkeit im Gesicht ein kleines Baby auf dem Arm hielt, als Aeren Barett wiederzuerkennen, den Sohn Alergast und Amele Baretts, deren Häuschen ein paar Ecken weiter lag.