Als Yuej die Hütte verlässt, sieht sie, wie sich Shael, Pryn und Uks zu dritt unterhalten. Dabei macht Shael einige Handbewegungen, die sicherlich wieder nur seinen intellektuellen Kram unterstreichen, denkt die Iridorianerin. Als sie sich dann kurz umsieht, winkt sie Shael zu sich und meint dann: "Wir haben soeben unseren Antritt zur Bastion diskutiert. Es sieht ganz so aus, als würden wir uns aufteilen müssen." Nach einem kurzen Seufzer, fährt der lila farbene Selkath fort. "Herr Ulix und meine Wenigkeit glauben, es sei zu gefährlich das Dorf hier ohne Aufsicht zurück zu lassen. Pryn meint jedoch, wir sollten versuchen zusammen zu bleiben und versuchen, gemeinsam einen Angriff auf die Bastion zu unternehmen. Ich hingegen, bin der Auffassung, dass wir ohnehin eine zu große Gruppe bildeten, sollten wir eine Infiltration der Einrichtung vornehmen. Ein weiteres Argument unseres... - Ach, ich komme gleich zum Fazit: Herr Ulix und ich werden hier bei den Felucianern bleiben und dafür sorgen, dass keine weiteren Scouttrooper zufällig das Dorf entdecken. Derweil bildet ihr Fräullein Yuej, Destan, Pryn und selbstverständlich Kenneth das zweite Team. Sollte irgendetwas schief laufen, so könnt ihr via comlink durchfunken. Bedenkt nur, dass es in der Nähe der Bastion vermutlich Funkfänger gibt und sie uns so auf die Schliche kommen könnten. Seid ohnehin vorsichtig.", fügt der Arzt noch ein letztes Mal hinzu und schaut dabei zu Pryn. "Und immer schön locker bleiben..."
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Zwischenzeitig setzt sich Destan dem Schamanen Blaublut gegenüber und nimmt wieder in die gewohnte Meditationshaltung ein. Nachdem er seine Augen schließt, vergehen einige Sekunden. Dann empfängt er erneut eine Nachricht des Schamanen, die ihm wieder etwas den Puls hochschnellen lässt.
"Öffne deinen Geist und lausche dem Ruf, Reisender."
Als Destan versucht der Aufforderung zu folgen und sich mental entspannt, merkt er, wie der Schmerz nachlässt und sich sein Gedankenhorizont um Milliarden von Wissenspartikeln erweitert. Es fühlt sich nahezu so an, als würde der Schamane sein gesamtes Gut an Erfahrung in der Telepathie mit dem jungen Padawan teilen. Die Stimme erwacht wieder zum Leben und spricht nun noch deutlicher, bei weitem nicht so laut wie vorhin:
"Du glaubst, dein Schicksal sei besiegelt, Reisender. Du denkst, du müsstest nach einem neuen Weg suchen, weil der alte nicht mehr sichtbar ist. - Aber du irrst.
Du wurdest von weisen Männern ausgebildet und besitzt die Fähigkeit den Ruf zu hören. Durch dich fließt die Lebensenergie dieses Planeten, nur bist du zu dumm und ignorant, um sie wahrzunehmen! Meine Heimat wird dich als ihr Kind ansehen, wenn du sie nur lässt. Lausche dem Ruf und lasse seine Worte durch deinen Kopf fließen, sprich die Worte aus und bewege deinen Körper.
Ich sehe, dass deine Schule nicht abgeschlossen ist. Mein letzter Novize starb bei einem Angriff der weißen Geister. Ich möchte dich etwas lehren, so, wie ich es ihn gelehrt habe."
In diesem Moment verschwimmt die ewige, schwarze Leere, die sich vor Destans geistigem Auge breit gemacht hatte und ein neues Bild erstreckt sich: Blaublut steht auf dem Hut eines enorm großen Pilzes, im Hintergrund sieht Destan die untergehende Sonne und den purpur farbenen Abendhimmel Felucias. Für Destan sieht es so aus, als würde Blaublut auf dem Pilzhut tanzen, oder zumindest irgendwelche komischen Bewegungen ausüben. Erst nach und nach nimmt Destan endlich wahr, dass der Schamane fließende Hand und Beinbewegungen vollzieht, die sich in einem bestimmten Bewegungsablauf immer wiederholen.
"Du kannst die Stimme des Rufes bündeln. Und damit, kannst du zerstören - oder schützen."
Die Stimme beeinflusst nicht das Bild, welches Destan sieht - und allmählich glaubt er, dass es sich bei der Vision um eine Erinnerung handeln muss. Der Schamane beendet seinen Bewegungsablauf, bleibt für eine kurze Sekunde starr stehen, streckt seine rechte Hand direkt in die Richtung, aus der Destan das Ganze beobachtet, brüllt etwas und plötzlich bildet sich direkt an seiner Handfläche ein dunkelblauer Strahl, der sich förmlich aufbläht und dann mit enormer Geschwindigkeit - wie ein übergroßer Blasterschuss - auf Destan zuschnellt!
BUMM! - Destan wird zurückgeworfen und landet einen halben Meter weiter hinten auf dem trockenen Boden der Hütte. Er ist wieder bei vollem Bewusstsein und hält sich kurz den Kopf. Als er sich aufrichtet, sieht er, dass der Schamane immer noch dort sitzt, wo er eben noch saß. Für Destan wirkte alles, was er eben noch sah, wie ein Traum, mehr noch, wie eine Illusion. Nur eins wirkte viel zu real - Der blaue Strahl. Als sich Destan an den Strahl erinnert, merkt er urplötzlich, wie selbstverständlich die Bewegungen und Dynamik des Schamanen in seinem Traum erscheint. Als er seine Hände betrachtet, merkt er ebenfalls, dass er Blaubluts gesamten Bewegungsablauf ohne Schwierigkeiten nachahmen könnte.
Als Destan dann das Wort ergreifen will, hört er Blaubluts Stimme erneut in seinem Kopf:
"Mein Wissen ist nun ein Teil deines Wissens. Nutze das Wissen und schütze dich und andere damit."