In der beinahe vollkommenen Dunkelheit sieht Hotaru die aufgebrachten Gesichter Alannas, Atalantes und Ferathalatrils nicht, ebenso wie die drei kaum ihre verschlossene Miene und traurige, aber auch etwas zornig funkelnde Augen sehen. Die Adeptin kann die Verzweiflung, die die Halblingsdame beherrscht, nachvollziehen - sie selbst würde in einen ähnlichen Zustand verfallen, wäre sie nicht geistige Disziplin gelehrt worden. Und wäre Yorihisa nicht bei ihr.
"Alanna-san... Alanna," verzichtet die Argonesserin doch auf die förmliche Anrede, welche unbeabsichtig, aber subtil Distanz schafft. "Könntet Ihr von Euch behaupten, das Land zu kennen, das man Breland nennt, wenn Ihr aus Karrnath stammt? Dies hier ist noch lange nicht unsere wahre Heimat. Es ist Wildes Land, fest im Griff blutrünstiger und unbarmherziger Göttlicher. Nicht Yorihisa-samas und meine Heimat im tiefen Inland, wo gerechte und weise Drachen ihre Domänen haben," erklärt sie geduldig, warum weder sie noch der Samurai sich an diesem Fleck heimisch fühlen, möge er auch zu Argonessen gehören.
Die Drachenpriesterin versucht, ihren zweifelnden Gefährten so viel Verständnis entgegenzubringen, wie sie kann, die Drachentöter machen es ihr allerdings nicht einfach. Nicht ohne Härte in der Stimme fährt die junge Frau fort, zunächst weiterhin nur an Alanna gewandt: "Eure Bedenken sind verständlich. Ihr, die Ihr alles verloren habt, die Ihr ehrenhafte Göttliche niemals gekannt habt, mögt niemandem vertrauen können, außer unserer Schar. Dennoch, Sur'kil-san ist der einzige an dieser tödlichen Küste, der auf unserer Seite steht. Dem wir vertrauen können und müssen. Er ist der einzige, der Antworten für uns hat." Einen Herzschlag lang schweigt die Elementaristin, dann fügt sie etwas barscher, an die Draleus Tairn gerichtet, hinzu: "Und wir haben nicht vor, einen Verrat zu begehen."
Wieder nicht gewillt, die Dreistigkeit zu begehn für Yorihisa zu sprechen, auch wenn sie seiner Zustimmung gewiss ist, spricht Hotaru, als sie die Halblingsdame versöhnlich an der Schulter berührt. "Selbstverständlich werde ich uns mit allem Wissen über Argonessen als Ganzes beistehen. Nun kommt aber, wir sollten hier nicht länger verweilen. Die Dunkelheit mag uns vor den Augen der Menschen abschirmen, nicht aber vor denen, die mehr sind."