Lémar sprach mit den drei Frauen kein weiteres Wort, bis sie wieder am Anwesen der Tirkessons angelangt waren. Er klopfte am Tor, und kurze Zeit später wurde es von Karol geöffnet. Er begrüßte die kleine Gruppe freundlich und schloss dann hinter ihnen das Tor wieder zu.
Milan durchsuchte das ganze Haupthaus nach Karol, doch er konnte ihn nirgendwo finden. Schließlich traf er eine der Mägde, die ihn darauf hinwies, dass Karol sich draußen mit dem Stallmeister unterhielt - vermutlich, um die Neuigkeiten über Milan und Eretria zu besprechen.
Als Milan das Haus verließ, konnte er Karol sofort entdecken - er stand am Tor, wo er offenbar gerade die Gruppe um Lémar wieder herein gelassen hatte. Aus irgendeinem Grund sah dieser nicht besonders gut gelaunt aus.
Yanira brauchte eine ganze Weile, um sich wieder zu beruhigen. Schließlich sah sie Eretria aus verweinten Augen an. Sie war noch immer blass und verstört. "Ich weiß nicht... einige Wochen sicherlich", antwortete sie schließlich auf die Frage der Priesterin.
Dann schüttelte sie den Kopf. "Er wird keinen Boten empfangen. Er kann mindestens genauso dickköpfig sein wie Milan. Er..."
Auf einmal lachte sie - eine unpassend scheinende Reaktion, während ihr noch immer die Tränen über das Gesicht liefen. "Man könnte sagen, er ist von zuhause weggelaufen. Von irgendwem muss Milan seine Impulsivität ja haben. Und glaubst du etwa, irgendjemand hätte Milan nur durch Worte zur Rückkehr bewegen können?"
Sie griff die Hände ihrer zukünftigen Schwiegertochter und hielt sie mit beiden Händen fest. "Oh Eretria, du glaubst nicht, wie ähnlich sich die beiden sind, auch wenn keiner von ihnen das je zugeben würde. Beide haben ein Herz aus Gold, aber ich verspreche dir, Milan wird dich noch viele Male in den Wahnsinn treiben."
Wieder lachte sie. Auf irgendeine Weise schien es sie zu beruhigen, über die Ähnlichkeiten ihrer "beiden Männer" zu sprechen, ganz so, als wäre das Thema eine Art Anker für sie. "Aber es lohnt sich", fügte sie noch an, diesmal leiser.