"Neeein!" Als der Glücksritter den Dunklen fallen sieht, spurtet er los, um den Bösewicht von dem Mann abzuhalten. "Du gehörst mir! LASS IHN!"
Der Geist quittiert Camlos Treffer nur mit einem Lächeln, das dem Varisianer das Blut in den Adern gefrieren lässt. Die nächsten Momente spielen sich wie in Zeitlupe ab. Quälend langsam schwebt der Geist hinab neben den bewusstlosen Hythorus. Camlo, der ahnt, dass der Geist nun zum finalen Schlag ansetzt, versucht noch, sein magisches Kurzschwert durch den untoten Chelaxianer zu treiben, doch bleibt es wirkungslos, und auch Rahvin und Elora müssen hilflos mit ansehen, wie der Geist in die Brust des dunklen Magiers greift und ihm die Essenz desLebens herausreißt. Triumphierend reckt der Untote Hythorus' Herz in die Höhe - das zum morbiden Erstaunen der Abenteurer ebenso durchscheinend und immateriell wirkt wie der Geist selber - bevor er es mit seinem Schwert zerteilt.
"Hythorus", flüstert Elora erschrocken. Auf einmal ist es für den Magier mit grausamer Endgültigkeit vorbei. Sie gelähmt den Bogen. Der harte Schlag der Wirklichkeit macht sie unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Ein eisiger Knoten aus Angst ballt sich in ihrem Magen, als der Geist das Herz des Magiers herausreißt und entzweit. Es ist, als ob sie seine Faust in ihren eigenen Eingeweiden spüren kann, wie sie gierig nach Wärme und Leben sucht, um sie mit kalter Gier zu würgen und zu ersticken.
Plötzlich schaltet sich ihr Überlebenstrieb ein und panisch reißt sie die Waffe hoch. Der Geist muss vernichtet werden, wenn sie nicht dasselbe Schicksal ereilen soll!
Und tatsächlich kommt Elora ihrem Ziel immer näher: Beide Pfeile schlagen voll ein, der Geist wirkt mittlerweile deutlich geschwächt.
Hythorus....
Unfähig zu sprechen, beginnt das Sternenmesser in der Hand Rahvins zu glühen, fast zu brennen. Ohne ein Wort zu verlieren steuert das Messer meteorgleich auf den Geist zu und noch während des Fluges beginnt Rahvin zu laufen.
Das Mit dem Mut der Verzweiflung geworfene Sternenmesser wirbelt wie in Zeitlupe durch die Luft, feurige Kreise ziehend auf dem Weg zu seinem Ziel. Zuerst scheint es, als hätte das Messer den untoten Chelaxianer wirkungslos passiert, doch dann springt das magische Feuer des Sternenmessers auf den körperlosen Untoten über, Sekunden später steht der Geist völlig in Flammen. Wenig später ist der Geist völlig von den Flammen verzehrt. Eine gespenstische Stille legt sich über den Kampfplatz, nur das Plätschern des Sees ist zu vernehmen. Als die Abenteurer herabsehen, stellen sie erstaunt fest, wie im Mondschein auch der silberne Glanz des Wassers verschwindet. Die Seuche ist vorüber...