Fushou überlegt kurz. Bisher hatte er sich noch wenig Gedanken gemacht, wie er seinen Auftrag ausführen sollte. "Ich werde ihn überzeugen, mit mir zu kommen." 'Es wird sich ein Weg aufzeigen, dessen bin ich mir sicher.' Fushou war nicht sehr abergläubisch, wie die meisten Wespen. Sein Gedanke spiegelte daher weniger ein Vertrauen in das Schicksal wieder, als ein Vertrauen in seine Fähigkeiten.
Das Schicksal hatte es bisher nicht sehr gut mit dem jungen Tsuchuri gemeint, weshalb er sich entschlossen hatte es selbst in die Hand zu nehmen. Seiner Meinung nach machte es Sinn, sich Gedanken zu machen und alle Möglichkeiten abzuwägen. Aber nur dann, wenn man irgendeine Ahnung hatte, welche Möglichkeiten es gab. Sein Ziehvater hatte ihm diese Weisheit eingebläut, als er ihm immer wieder erzählte, dass er nicht seines Blutes war. Mit fünf Jahren hatte Fushou gelernt dies zu akzeptieren - nachdem er drei Jahre lang dem Spot und Hohn der anderen Jünglinge ertragen hatte. Erst hatte er stets behauptet, sein Ziehvater sei sein echter Vater und schließlich immer neue Mutmaßungen erfunden, warum sein Ziehvater verneinte sein Vater zu sein. Alles, weil er die Scham nicht ertragen konnte. Hätte er einfach die fälschlicherweise gespürte Unwissenheit ertragen, bis er das Alter erreicht hätte um die Wahrheit zu ertragen, hätte er sich viel Spot und Hohn erspart. Im Nachhinein dankte er seinem Ziehvater für die damals so schmerzlichen Worte, hatten sie ihn doch geformt.
Schlagartig wird Fushou bewusst, dass hier niemand von seiner Geschichte weiß und er nur ein ehrbarer Samurai der Tsuchuri ist. Entschlossen blickt Fushou auf und analysiert die Lage. Ebenfalls mit gedämpfter Stimme fährt er fort: "Die Nezumi sind euch gegenüber zu Rechenschaft verpflichtet, nehme ich an? Wir sollten hinunter gehen und sie fragen, was es mit den Krähen auf sich hat. Einer sollte allerdings bei dem Pferd bleiben, gut möglich das dieser Spur jemand gefolgt ist." Die Spur des Pferdes ging von den Krähen zum Rastplatz und vom Rastplatz bis hierher. Lediglich die Spur des Nezumi und der zu Fuß reisenden hatte der Mönch so gut es ging verwischt.