Etwas ziellos umherwandernd sucht Fähnrich R'iarr in den Korridoren des Schiffs nach seinem neu zugeordneten Quartier.
Schlussendlich liefert ein Computerpanel den richtigen Weg und der Caitianer betritt durch die Schiebetüren seinen Raum.
Kurzerhand wirft er seine Tasche aufs Bett und dimmt die Beleuchtung, um besser nachdenken zu können.
Nachdem er von einem Ende des Raums zum Anderen gewandert ist, wendet er sich an den Computer:
"Computer. Starte Aufnahme Persönliches Logbuch, Fähnrich R'iarr, Nachtrag:
Die Eingewöhnung auf der Station stellte sich im Nachhinein doch schwieriger dar, als ich anfangs dachte.
Zum Glück blieb es nicht lange bei dem gewohnten Alltagstrott - zum Leidwesen der Station und der Besatzung.
Ein Jem'Hadar-Angriff hat die Station nicht nur zum richtigen Zeitpunkt getroffen, sondern darüber hinaus auch für genug
Ablenkung gesorgt, dass sich ein Trupp Jem'Hadar unbemerkt an Bord beamen konnte.
Während ich noch damit beschäftigt war die Verletzten an Bord der USS Binary zu bringen, die für Wartungsarbeiten zurückgeordert wurde, gelang es den Eindringlingen wichtige Positionen bei kritischen Systemen zu besetzen und die Station lahmzulegen.
Als ihr Eindringen entdeckt wurde, wurden zwar umgehend Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet, doch als ich dann in all
die flehenden Gesichter blickte, diese verzweifelten Augen, wie sterbende Sterne im Licht funkelnd, wurde ich das erste Mal wirklich mit dem Tod konfrontiert. Ich kann nicht sagen, dass es ein angenehmes Gefühl war - wenngleich ich auch glaube die richtige Entscheidung getroffen zu haben, als ich sämtliche Kinder evakuierte. Ich glaube die Menschen wussten, dass sie ihrem sicheren Ende entgegenblickten.
Wäre nicht die Besatzung der Binary zur Stelle gewesen die den überladenen Kern abwarfen und mit einer Schildblase die Druckwelle der Explosion gemildert haben - wer weiß, was von der Station noch übrig geblieben wäre. Absatz.
Nach den Ereignissen der letzten Tage wurde ich zusammen mit Offizieren der beim Angriff zerstörten Aldebaran auf die Binary, einem Schiff der Novaklasse mit erweiterten Shuttlehangars und zusätzlichen Truppen, versetzt und werde in den kommenden Tagen in den aktiven Dienst übergehen, nachdem die Binary neue Befehle erhalten und neu ausgerüstet wurde.
Anscheinend brauchen sie noch einen Piloten - ich hoffe, dass ich das nächste Mal, sollte ich dem Tod wieder in die Augen blicken müssen, es nur mein eigener sein wird. Ich weiß nicht, ob ich den Gedanken ertragen könnte, jemanden zurückgelassen zu haben. Absatz.
Ich denke ich werde meine freie Zeit nutzen und die Shuttlerampe inspizieren, sowie die Ausrüstung der Shuttles überprüfen. Vielleicht habe ich ja Glück und die Shuttles haben einige Modifikationen, die über die Standardkonfiguration hinausgehn.
Computer, beende Aufnahme und speichere Logbuch unter Fähnrich R'iarr mit dem Vermerk persönlich."
Kaum damit fertig, setzt sich der Caitianer auf sein Bett, schiebt die Tasche zur Seite und legt sich hin. Die Ereignisse scheinen ihn noch immer mitzunehmen und geistig läuft alles wie ein Film vor seinen Augen ab - wie schon in der Nacht zuvor.
Nach einer Weile entschließt er sich, sich abzulenken und der Shuttlerampe jetzt schon einen Besuch abzustatten, wo er sich die Gegebenheiten ansieht und sich beim diensthabenden Offizier der Shuttlerampe vorstellt.
"Fähnrich Aidan R'iarr. Ich wurde kürzlich der Binary zugeteilt und würde mich gerne etwas in der Shuttlerampe umsehn - wenn sie nichts dagegen haben."
Nachdem der Fähnrich die Erlaubnis erhalten hat, widmet er sich auch schon den Shuttles, deren Reihen er einmal komplett abgeht, bevor er sich dann einem nahen Panel widmet, dem er versucht nähere Informationen über die genauen Spezifikationen zu entlocken.
Nachdem so eine gefühlte halbe Stunde vergangen ist, kehrt er der Rampe seufzend wieder den Rücken - genervt und angespannt - und wandert erneut ziellos und sichtlich gedankenverloren die Korridore entlang.
Wie ferngesteuert zieht es ihn wieder in sein Quartier, wo er versucht das Geschehene mit näheren Informationen zum Hergang und entsprechenden Stellungnahmen übergeordneter Offiziere wie auch öffentlicher Kanäle zu verarbeiten.
Da er jedoch nichts Weiteres erfährt, wendet er sich wieder dem Computer zu:
"Computer. Liste alle Einträge zu den Führungsoffizieren USS Binary, beginnend mit dem Captain, in biografischer Reihenfolge und lies mir die Daten vor."
Mit einem bestätigenden Piepen listet der Computer auch schon nach kurzer Suche die gewünschten - nicht eingeschränkten - Einträge auf und ließt die Biografie des Captains mit der gewohnten, relativ monotonen Stimme vor.
Doch viel davon bekommt er nicht mehr wirklich mit. Zu zehrend waren die vergangenen Ereignisse und zu wirr seine wanderndedn Gedanken.
Nach weniger als zehn Minuten schließt er seine Augen und schläft ein, während die Stimme weiter vorließt, bis die Liste abgearbeitet ist...