Allerdings hat Hávardur mit dem fast krankhaften Ordnungssinn seines Waffenbruders nicht gerechnet.
Und so ist es nun der sonst spitzzüngige Thrune, welcher in Richtung von Stugir und Hávardur die Fassung verliert:
"Verflucht nochmal! Mir langt es!
Können wir vielleicht endlich aufhören uns gegenseitig zu bedrohen und zu provozieren? Ist das nicht möglich?
Stugir?
Hávardur?
Ist Euch dies nicht möglich?", faucht Skarin aus vollen Halse, wobei seine Stimme mit der Lautstärke zu kämpfen hat und sich teilweise schrill anhört, während sich das Gesicht des wütend kopfschüttelnden Chelaxianer leicht rot verfärbt.
Zwar sah er die Sache ähnlich wie Hávardur, denn er würde zur Not den Kundschafter über die Klinge springen lassen, sollte dies nötig sein, doch es ist eine andere Sache dies dem Kundschafter förmlich direkt unter die Nase zu reiben.
Und dieses Fingerspitzengefühl und so viel Verschlagenheit hatte Skarin eigentlich von Hávardur erwartet.
Doch Sekunden und dreimal tief durchatmen später, hat Skarin zumindest etwas seiner Fassung und Ruhe wieder:
"Wir sollten Dursan dankbar für seine Hilfe und seine Ratschläge sein, denn so wie es aussieht hat er auf der Insel so überleben können!
Alleine seine Informationen zu unserem Feind, zum vergifteten Fluss und der Fakt, dass er uns zeigt, wo wir unsere Feinde finden können ist wahrlich Gold wert!
Und - bei Mammon - das er uns scheinbar auf unserem Auftrag begleiten möchte ist unbezahlbar."
"Vorallem weil er dafür kein Geld ja bekommt..."
"Wir sollten ihm also nicht nach dem Leben trachten oder ihn bedrohen...und auch seine Anweisungen befolgen...anstatt nun eine Debatte darüber zu führen, welches Volk reinlicher ist oder nicht! Schluss also mit Zwist, Provokationen und Beleidigungen!
Haben wir uns verstanden? Stugir? Hávardur?"
Kurz schaut Skarin Hilfe suchend zu Lamur, da er von Morita und Yekare keine Hilfe zu erwarten hat, und schaut anschließend streng zu Stugir und zu Hávardur hinüber, wobei er hofft, dass Hávardur aus seinen Worten und seinen funkelnden Augen die Botschaften rauslesen kann, während er kurz dankend mit einem Nicken in Richtung Kundschafter den von Dusan Dremlock den angebotenen Schlamm entgegennimmt und sich damit als erster Abenteurer symbolisch einschmiert.
"Und nun lasst uns diesen verdammten Auftrag endlich beenden! Gemeinsam!"
Skarin hoffte, dass Hávardur ihn verstehen würde, auch wenn es deutlich wurde, dass der Fall des Priesters ihn sehr veränderte und sich der Schurke und der Assassine deutlich von ihren Ansichten auseinanderlebten.
Ihre Weltansichten sind und waren doch einfach zu verschieden wie es aussieht.
Skarin ist deutlich nervlich angeschlagen - vielleicht auch jetzt schon, weil er anfangen wollte nüchtern künftig zu leben, wobei der letzte Schluck ja noch nicht sehr lange her war.
Und so hofft Skarin, dass die restliche Gruppe endlich die Ratschläge des sehr hellhörigen Kundschafter - welcher alle Worte und selbst den Scherz von Skarin trotz seines wirren Zustandes zum Erstaunen des Thrune mitbekommen hatte - befolgt, denn Skarin hat wahrlich keine Lust sich nun auch noch mit einem Stamm von Echsenmenschen auseinander zu setzen aufgrund von falschen Eitelkeiten.
Dreck, Schlamm und Staub gehört in seinen Augen zum Leben als Abenteurer und Glücksritter halt dazu.
Wer dies anders sieht sollte besser am Kaminfeuer sich wärmen und am Rockzipfel eines Weibes kleben.
Außerdem hofft Skarin, dass endlich alle gemeinsamen an einem Strang ziehen und endlich auf ihn hören würden.
Nicht als Anführer, sondernscheinbar als einziger klar denkender und rechtschaffender Mann in dieser Gruppe.
Und so fällt der nächste Satz in Richtung Dusan Dremlock auch weniger befehlend, sondern eher bittend aus:
"Und nun bringt uns endlich sicher und schnell an diesen Echsenmenschen vorbei und über den Fluss!
Und sollte es wirklich eine Brücke über den Fluss geben, wie Stugir nachgefragt hat, dann bitte ich Euch uns nun da schnell hinzuführen!
Los!"