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Autor Thema: Kapitel II: Der Norden ruft  (Gelesen 20268 mal)

Beschreibung: Eine Reise in die Wildnis

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Jurij Klee

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #90 am: 13.09.2012, 12:31:04 »
„Sie können noch nicht lange hier liegen.“ stellte Jurij nüchtern fest. Er zurrtet etwas am Pferd und während die Waldläufer begannen zu Prüfen was hier geschehen war. Sprach Jurij ruhig ein Gebet. „Das Leben ist ein Geschenk. Es bringt viel Glück, Liebe und so manches Wunder. Doch bringt es auch viel Schmerz, Leid und so manche Grausamkeit. So sehen wir hier, was nach dem Tod geschieht. Unsere Körper sind nichts Wert. Sie werden gefressen oder verwesen zu Erde. Denn das was in uns der Funken des Lebens war, ist dann bei Hel. Sie wird am Ende auf uns warten und uns alle empfangen wir nur sie es kann. So wie sie die letzten Funken des Lebens auch von diesen Toten empfangen hat. Mögen sie in den Dunklen Hallen von Hel ihren Frieden finden oder, so Hel in ihrem Leben nur schlechtes sieht, von Hel gereinigt werden.“ seine Stimme verklang und er schloss für einen Blick die Augen. Für ihn war es egal ob es Menschen, Elfen oder Orks waren. Denn Hel würde schon wissen mit ihnen umzugehen. Das er gerade jetzt ein Gebet sprach, zeigte wenigstens für Mival, dass er ihm vertraute auf seinen Rücken aufzupassen. 

Das Gebet selbst, ließ Jurij den Anblick und den Gestank der Körper besser ertragen.  So wartete er nun auf das was Thokk und Aiwëtaurnís herausfanden.
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Taris

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #91 am: 13.09.2012, 12:40:14 »
Beim Untersuchen des Platzes stellen die Waldläufer schnell fest, dass es bei den meisten der humanoiden Leichen um Orks handelte. Sie wiesen die unterschiedlichsten Verletzungen auf. Manche waren durch Pfeile gestorben, andere durch Schnittwunden und wieder andere waren stark verbrannt. Gegenstände von Wert hatten sie nicht bei sich, nur ein paar zerbrochene Pfeile und Schilde waren zurückgelassen worden. Es war offensichtlich, dass hier ein schneller und harter Kampf stattgefunden hatte. Da die Pferdekadaver mehrere Pfeil in der Seite stecken hatten, deutete einiges darauf hin, dass eine Gruppe von Reitern in einen Hinterhalt geraten war. Menschliche Körper waren jedoch nicht zur finden. Gleichwohl war eine Leiche kleiner und stämmiger als die anderen. Begraben unter zwei Orks fanden sie die Leiche eines Zwergs. Das Gesicht hatten die Krähen zerhackt und statt zwei Augen blickten nur zwei dunkel Höhlen im Schädel die Abenteurer an. Das Zeichen auf dem zerborstenen Schild des Mannes verriet Lorim dennoch die Identität des Toten. Es war Dorn Eisenschild, der Mann, den er suchte.

Lorim Eisenhammer

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #92 am: 13.09.2012, 12:58:53 »
Die toten Orks erfreuten Lorim. Warum konnte er gar nicht genau sagen, aber in seinem Blut war wenig Mitgefühl für das Volk, mit dem sich die Eisenhämmer und andere zwergische Clans seit Generationen im Krieg befand. Als der Zwerg schließlich Dorn Eisenschild erblickte, erlebte er eine widerstreitende Welle von Emotionen.
Mit beiden Händen packte er die Leiche Dorns und stellte sie auf die nachgebenden Füße. "Remdwar a Dorn Eisenschild. Dorn morn a. Was für ein Spiel hast Du hier getrieben, dass Du mitten unter den Feinden liegst, sprach Lorim in der Sprache seines Volkes zu dem Leichnam und ließ ihn wieder zu Boden sinken. Eigentlich sollte Lorim wütend sein, über die Hinterhältigkeiten die Dorn ihm gegenüber an den Tag gelegt hatte. Aber im Angesichts des zerhackten Gesichtes und der leeren Augenhöhlen, war seine Wut gegenüber dem Verräter verflogen: "Moradin arglar ews kagel barakbeltor", sprach er ein Gebet an Moradin. Auch wenn Dorn ihn mit seinen Taten betrogen hatte, so würde auch er eingehen in die ewige Schmiede. Und aus neuem Stein würden wieder Zwerge entstehen.
Jetzt habe ich also den Verräter gefunden. Ich könnte umkehren, aber was hätte ich erreicht. Wo sind die Schätze von denen Dorn sprach, wo sind die Adeligen, die er aus der Stadt mitbrachte? Wo sind die Orks, deren ehemalige Festung wir suchen? Es gibt zu viele Fragen. Lorim spürte, dass seine Aufgabe noch nicht beendet war. Wer auch immer für Dorns Tod verantwortlich war; der Feind dieses Zwerges war durch den Tod von Dorn Eisenschild auch zum Feind von Lorim Eisenhammer geworden. Ein Zwerg war niemals allein auf dieser Welt weder im Leben noch im Tod.
"Wer hat den Reitern hier aufgelauert?", wandte sich Lorim fragend an seine Mitstreiter. "Menschliche Leichen erkenne ich hier keine. Wenn Dorn mit den Adeligen unterwegs war, wo sind diese dann. Entführt? Auf der Flucht?" Der Zwerg wollte erkennbar nicht viel Zeit hier verbringen, sondern weiter reiten. Der Kampf war mindestens schon einige Stunden wenn nicht Tage her, wenn schon der Geruch der Verwesung über dem Kampfplatz lag.
« Letzte Änderung: 13.09.2012, 13:16:35 von Lorim Eisenhammer »

Thokk Ruokhren

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #93 am: 13.09.2012, 19:05:38 »
Der Halbork heftete den Blick auf den Zwerg, bis dieser von der Leiche abließ. Anschließend ließ Thokk seinen Blick nüchtern über die Leichen schweifen. Vom Gestankt her zu urteilen lagen sie sicherlich schon eine Weile hier. "Ich nehme an, dass die Orks unseren Adelskindern und dem Zwerg aufgelauert haben.", meinte der Halbork zu Lorim. Er betrachtet das Pferd und zog die Augenbrauen zusammen, sodass sich Falten auf seiner fliehenden Strin bildeten. Er machte einige Schritte darauf zu und ging in die Hocke. "Nur ein Pferd.", er hatte eine wenig erbauliche Vermutung. Er schaute ob die Steigbügel des Pferdes für jemanden mit kurzen Beinen, eine Zwerg zum Beispiel, eingestellt waren, denn Thokk vermutete, dass der Zwerg zurückgelassen wurde und der Rest das Heil in der Flucht gesucht hatte. Auch versuchte er ausgehend von dem Pferd Spuren, die er in der Nähe vermutete, zu finden[1].
Nach kurzer Zeit richtete er sich wieder auf. "Wir sollten schauen, dass wir hier wegkommen. Vielleicht hat der Gestank den Troll von letzter Nacht angelockt. Mit Sicherheit aber wird er mit der Zeit noch größere Aßfresser als Krähen anlocken." er machte eine kurze Pause, denn er war sich nicht sicher, wie sehr Lorim mit dem toten Zwerg nun tatsächlich freundschaftlich verbunden war, er entschied sich aber für nicht so viel:"Immerhin scheinen wir auf dem richtigen Weg zu sein.
Damit machte er sich wieder auf zu seinem Pferd. Er führte es an den Zügeln über das kleine Schlachtfeld, damit es nicht auf Leichenteilen ausrutschte und machte sich bereit wieder in den Sattel zu steigen und weiter zu reiten.
 1. Überlebenskunst 17

Jurij Klee

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #94 am: 14.09.2012, 07:46:46 »
Das Selbe wie Thokk machte auch Jurij. Auch er führte seine Tiere am Schlachtfeld und der Pferdeleiche vorbei. „Wir sollten wirklich weiter.“ meinte der Söldner knapp und saß, nachdem das Pferd passiert war, auch schon wieder im Sattel. Für ihn schienen die Adelskinder jetzt nicht mehr so unfähig, oder sie hatten Glück gehabt. An die Ideen von Thokk oder von Lorim  dachte Jurij nicht. Schlussendlich war es egal. Zwei Dinge standen nun fest. Einmal, dass sie auf dem richtigen Weg waren und dass die Orks spätestens jetzt wussten, dass jemand durch ihr Gebiet geritten war. „Wir sollten uns nun noch mehr beeilen.“ meinte Jurij zu den anderen gewandt. „Spätestens seitdem die Orks hier liegen wissen ihr Stamm das Menschen durch den Wald reiten. Das kann nicht gut für die Adelsbälger gewesen sein.“
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Aiwëtaurnís

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #95 am: 14.09.2012, 10:00:04 »
"Einen Moment, Freunde. Eure Herzen fliegen schnell, doch vielleicht zu schnell." Sie wendete sich an Thock und deutete auf einen Baum. "Wenn ich mcih nicht irre sind das dort orkische Keilrunen, welche ich allerdings nicht lesen kann. Und auch wenn hier des Nachts Wölfe sich an den Leichen gütlich tun schlage ich vor das wir hier, von den Überresten der Gebäude geschützt ein lager aufschlagen um den Sturm abzuwettern, der dort am Horizont aufzieht. Es wird wohl mehr werden als ein wenig Regen."
Fragend schaute sie in die Runde. Sie war in der Lage einen Sturm auch im Wald abzuwettern, doch sie hatte ihre Zweifel bei den anderen, außer vielleicht bei Thokk. Sie zögerte kurz. "Allerdings kann die Zeit drängen. Ich kann euch auch durch den Sturm führen. Aber angenehm wird es nicht werden."
« Letzte Änderung: 14.09.2012, 10:03:04 von Aiwëtaurnís »

Jurij Klee

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #96 am: 14.09.2012, 11:33:31 »
Erstaunt öffnete Jurij den Mund und blickte zum Himmel. „Woher weiß die Elfe das nur?“ fragte er sich. Für ihn sah der Himmel nach Herbst aus. Mit der Zunge beleckte er sich die Lippen. Dieser Gestank war widerlich aber die Stürme hier im Norden können mehr als nur ekelhaft sein. „Ich nehme an, daq du uns zu soetwas rätst, wird der Sturm wohl hart?“ fragte er vom Pferd zu Aiwëtaurnís hinüber.  Antworten brauchte sie nicht wirklich, denn für ihn war es mehr eine Feststellung als eine wirkliche Frage. „Bei Hel, der Gestank ist kaum auszuhalten aber die Herbststürme hier oben sind auch nicht ohne.“ wieder beleckte sich der Krieger die Lippen und ließ sein Pferd kehrt machen. Er wollte nicht dauernd über die über die Schulter kucken müssen. „Die Adelsbälger haben immer noch einen Vorsprung von gut sieben Tagen. Gleich was passiert ist, sie haben bis hier überlebt und werden danach sicher vorsichtiger sein. Außerdem, wenn sie weiter angegriffen wurden, müssten sie umgekehrt sein, wenn sie nicht Idioten sind oder daran gehindert wurden.“ er holte nur flach Luft. „Wenn sie gefangen genommen wurden, war dies immer noch vor sieben Tagen. Wie ihr seht, haben wie so oder so ein sieben Tage Problem.“ Er zuckte mit den Schultern. Wirklich ausmahlen was in sieben Tagen passieren könnte, wollte er sich nicht. „Wir sind den ersten Abend durchgeritten und haben recht wenige Pausen bis jetzt gemacht. Ich nehme an, die Adligen dürften etwas langsamer gewesen sein. Von daher sollten wir den Sturm abwarten, wenn uns schon Aiwätauris dazu rät.“ Mit diesen Worten stieg er vom Pferd ab und band es am nächsten Baum fest. „Schau dir bitte die Runen an. „ meinte Jurij dabei zu Thokk  und ging zu Aiwëtaurnís hinüber.

„Wir werden nicht genug trockenes Holz finden um die Leichen zu verbrennen, mal davon abgesehen, dass wir mit einem Scheiterhaufen jeden Ork im Wald auf uns aufmerksam machen.  Nehm ich das richtig an? Wenn ja gibt es etwas um den Gestank aus dem Haus vertreiben, in welchen wir den Sturm abwarten?“ Dabei blickte er über die Überreste der Häuser. Er wollte erkennen welches wohl noch bewohnbar wäre. Wenigstens für eine Nacht.
« Letzte Änderung: 14.09.2012, 17:41:37 von Jurij »
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Ser Leonhard von Noblat

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #97 am: 14.09.2012, 19:52:08 »
Leonhard war überrascht als sie das Schlachtfeld betraten. Als Lorim die Leiche von Dorn entdeckte trat er zu ihm heran und legte ihm wortlos die in einem Kettenhandschuh steckende Hand auf die Schulter.

Er versuchte sich einen groben Überblick über die Leichen zu verschaffen: "Wieviele Orks liegen hier?" fragte er niemanden direkt.
"Immerhin scheint sich die Gruppe zu behaupten zu wissen, wenn sie es waren."

Im behagte es nicht hier zu rasten, aber er wollte auch nicht in einen Sturm reiten, so blieb ihm nichts anderen übrig als sich zu fügen.
"Vielleicht sollten wir uns zwei nahe gelegene Häuserruinen suchen und dort schlafen, je mit der Hälfte der Pferde, ich denke wir können es uns nicht leisten noch eines zu verlieren."

Unwillkürlich ließ er seinen Blick über den Waldrand streifen ohne etwas zu entdecken.
"Furchtlosigkeit ist die Tugend der Narren. Sie entsteht nicht aus Mut, sondern aus mangelnder Vorstellungskraft. Der Weise fürchtet sich und lässt sich trotzdem nicht von seinem Weg abbringen. Er wird nur vorsichtig."

Aiwëtaurnís

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #98 am: 14.09.2012, 22:29:47 »
"Ich denke nicht das wir uns von unseren Pferden trennen müssen, dennoch gibt es noch einiges zu tun. Dort vorne sind die Überreste eines größeren Hauses, vermutlich so eine Art Versammlungshalle. Zumindest zwei Mauern und ein Teil eines gemauerten Daches stehen noch. Wenn wir unsere Zeltbahnen zusammen knüpfen und die Stepdecken der Pferde dazu, sollten wir in der Lage sein einen Baldachin zu spannen der sowohl uns als auch den Pferden Schutz vor Regen und Wind gibt." Kurz überlegte sie wer wohl für diese Aufgabe geeignet wäre. "Serleonhard und Jurij, ihr solltet damit beginnen, während sich Thokk, dann nach dem lesen um die Orkleichen kümmert. Bringe sie dort in die kleine Hütte, den Pferdekadaver auch, so sind die Wölfe vielleicht nicht hinter uns her, so sie sich bei dem Sturm herraus trauen. Lorim? Ich nehme an ihr wollt einen der euren nicht den Wölfen überlassen. Nehmt angemessen Abschied, und helft dann Thokk oder Jurij. Mival, ich brauche deine Hilfe bei den Pferden. Wir müssen sie so schnell wie möglich absatteln und abreiben. Wenn sie trocken und satt sind, werden sie den Sturm besser überdauern. Ausserdem werden sie uns Wärme senden, den wir werden wahrscheinlich kein Feuer unterhalten können. Noch jemand Fragen?" Wie selbstverständlich stand die kleine Elfe vor den anderen und gab Anweisungen.
« Letzte Änderung: 14.09.2012, 22:30:16 von Aiwëtaurnís »

Jurij Klee

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #99 am: 15.09.2012, 09:18:18 »
Jurij hatte keine Einwände. Er warf dem Sir nur einen dunklen Blick zu, als er von der Elfe erwähnt wurde. Der Rest hörte sich sehr gut durchdacht an. Wobei er erst einmal alle Zelte zusammenknüpfen würde, bevor Pferdedecken dazu kamen. Sie sollten ja nicht unbedingt nass werden.
So machte sie Jurij nun daran, die Zelte zum ausgesuchten Haus zu bringen. 
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Lorim Eisenhammer

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #100 am: 15.09.2012, 10:31:02 »
Lorim hatte der Elfe zu gehört. Ihm war es relativ egal, ob sie der Sturm auf Weg traf oder hier. Aber für die Menschen und Pferde, war ein provisorischer Unterstand an diesem Ort sicherer. Ich bin kein Priester der die Lieder der Totenklage kennt. Ein Scheiterhaufen, um Dorns Körper zu verbrennen, würde unsere Position verraten und ist angesichts eines kommenden Sturms auch nicht praktisch. Dorn hatte seinen Körper längst hinter sich gelassen und war in Moradins Ewige Schmiede eingegangen, da war sich Lorim sicher. Sollte er Angehörige der Eisenschilde würde er sie über den Tod informieren, ansonsten war wenig zu tun.
So entschloss sich Lorim widerwillig, beim Stapeln der Orkleichen zu helfen. Ob es viel bringen würde, wusste er nicht. Dorn legte er etwas abseits der Orks ab. Sollte Zeit bleiben würde er Steine sammeln, um damit seinen Körper zu bedecken. Aber erst mal half er den Anderen die Pferde zusammen zu treiben, abzusatteln und abzureiben. Es gab viel zu tun. Als die Arbeit getan war sortierte er seine Waffen. Er lud seine Armbrust und legte sie bereit. Erst dann nutzte er die Gelegenheit etwas zu essen und wartete auf das Unwetter, das Aiwëtaurnís angekündigt hatte.

Ser Leonhard von Noblat

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« Antwort #101 am: 16.09.2012, 14:20:43 »
Auch Leonhard fügte sich schmunzelnd den Befehlen der Elfe und begab sich mit Jurij in Richtung des benannten Hauses. Davor begann er seine Rüstung abzulegen, es wäre undenkbar die Zeltplanen aufzubauen während er sich nicht vernünftig bewegen konnte. Während er seine sich seiner Rüstung entledigte musste der Söldner alleine arbeiten. Schweigend ging er der Tätigkeit nach, da er keinen wirklichen Angriffspunkt für ein Gespräch mit Jurij fand.

Kurz bevor Jurij und Leonhard die letzten Zeltplanen zu einem behilfmäßigem Dach zusammengefügt hatten änderte sich das Wetter schlagartig. Ein kalter Wind kam auf und fast schlagartig wurde es dunkel, als dicke Wolken den Himmel zu bevölkern begannen.  Aiwëtaurnís  und Mival hatten gerade die letzten Pferde trockengerieben als der Wind begann pfeifend durch die Bäume zu blasen. Der Elfe schien der kalte Wind nicht viel auszumachen, Mival hingegen bekam eine Gänsehaut als der Wind durch seine Kleidung drang. Auch Lorim wurde es unangenehm, er der eher die Hitze seiner Schmiede gewohnt war als den kalten Wind, der der Vorbote eines Sturmes sein sollte. Thokk hatte ebenfalls mit diesem Wetterumschwung gerechnet, sich aber etwas in der Zeit verschätzt; zwar hatten er und Lorim zusammen den Pferdekadaver weggeschafft, aber die "Aufräumarbeiten" waren noch nicht abgeschlossen.

Wie von Aiwëtaurnís vorhergesagt waren der Wind und die Wolken nicht die einzige Unannehmlichkeit, die die Gruppe über sich hereinbrechen sehen sollte. Der Wind gewann immer weiter an Kraft und gerade als sich alle in ihrer notdürftig errichten Unterkunft versammelten schienen auch die dunklen, schweren Regenwolken ihr Schicksal erfüllen zu wollen, manch einem kam es vor als hätten die Götter entschieden die Welt in einen einzigen Ozean verwandeln zu wollen. Gerade die Verbindungen zwischen den einzelnen Zeltplanen schienen kaum in der Lage die riesigen Mengen an Wasser zurückzuhalten und begannen schon nach kurzer Zeit zu tropfen.
Gerade denen, die das Leben im Wald nicht gewöhnt waren war mulmig zu mute, bei der fast unnatürlichen Dunkelheit, dem kalten, pfeifenden Wind und den Wassermengen, die vom Himmel fielen.
Selbst Thokk und Lorim, die normalerweise in der Dunkelheit relativ gut sehen konnten, waren kaum in der Lage ein paar Fuß durch den heftigen Regen zu gucken.
"Furchtlosigkeit ist die Tugend der Narren. Sie entsteht nicht aus Mut, sondern aus mangelnder Vorstellungskraft. Der Weise fürchtet sich und lässt sich trotzdem nicht von seinem Weg abbringen. Er wird nur vorsichtig."

Thokk Ruokhren

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #102 am: 16.09.2012, 20:04:45 »
Thokk schaute zur Elfe und zuckte mit den Schultern. Die Runen waren ihm nicht aufgefallen und so machte er sich daran sie zu lesen. Nachdem er die Runen an dem einen Baum gelesen hatte schaute er sich noch kurz nach weiteren um, bevor er sich daran machte die stinkenden Kadaver werzuschaffen. Es waren doch einige und so waren sie noch beschäftigt als der Wind aufkam. Das machte das Arbeiten allerdings auch erträglicher, da der Geruch verweht wurde.
Da der Himmel aber immer dunkler wurde beeilte er sich die restlichen Leichen wegzuschaffen, so dass er sich als der Regen einsetzte unter ihren Unterschlupf zurückziehen konnte. Er bleckte seine Zähne. Wenn das Wetter so schlecht war, sollte man eigentlich lieber immer nur kurze Strecken laufen und immer einen ausreichend festen Unterschlupf bauen und lieber abwarten. Aber diese Zeit hatten sie nicht.
So begab er sich zu seinen Sachen und holte sich etwas Essen und Trinken heraus. Immerhin hatten sie so keine Probleme weiter an Trinkwasser zu kommen, dachte er sich, während er in den Regen schaute.
"Glaubt ihr, dass es den Aufwand wert ist, den wir hier betreiben. Und die Gefahren denen wir uns ausetzten?", fragte er einfach mal so in die Runde.

Aiwëtaurnís

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« Antwort #103 am: 17.09.2012, 10:08:51 »
"Es ist das Richtige was wir es tun. Der Soldbrief gibt uns nur die Sicherheit in der rauhen Welt der Stadt." Aiwëtaurnís stand in dem Unterstand bei den Pferden, welche sich dicht an dicht gestellt hatten, als würden sie den Sturm spüren und sich intuitiv dagegen schützen wollen. Die Pferde wqaren gefüttert worden und angebunden, un ddie Elfe hielt sich bereit sie zu beruhigen während sie an einem getrockneten Apfel herum kaute.
"Du kennst die Natur Thokk. Hätte ich diesen Ort hier auf meinen Streifzügen gefunden, wäre auch ich von hier aus weiter gegangen. Ohne Wissen um die Prinzen oder die Belohnung. Es ist angenehm, einmal bezahlt zu werden um das Richtige zu tun. Und wenn du glaubst, dass es hier draussen zu gefährlich ist, solltest du dir vielleicht langsam dein Altenbrot nehmen." neckt sie ihn mit einem glockenhellen Lachen welches im Wind verklang.

Jurij Klee

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« Antwort #104 am: 17.09.2012, 12:26:30 »
Das Wetter gefiel Jurij gar nicht. Als Söldner hatte er schon einiges erlebt aber denn noch bereitet es auch ihn keine Freude bei Stürmen in der Wildnis zu sein. Zum Glück hatte sich die Wahl der Elfe als perfekt herausgestellt. Denn der Wind stürmte gegen die Wände des Hauses und nicht gegen die offene Seite.
Jurij hatte sich neben seinen Sachen an der Hauswand niedergelassen. Das halb eingestürzte Dache bot noch etwas mehr Schutz als nur die Planen. Doch traute er dem Ganzen nicht.
Recht gelangweilt rieb er sich sein Gesicht. Die feuerlose Dunkelheit verhinderte, dass er etwas Vernünftiges machen konnte. Er überlegt ob er seine Rüstung trockenreiben sollte. Seufzend zog er sich die Rüstung auf den Schoß und begann damit jeder der Schuppen trocken zu reiben. „Gut, schlecht? Als Söldner ist es schwer die Worte auseinander zu halten. Viele Adlige…“ das Wort Adlige sprach Jurij mit tiefer Verachtung aus „blenden einen mit Gold und Silber und am Ende sind nicht ihre Hände rot von Blut sondern unsere. Pah, aber ja es ist gut diese Bälger zu retten und ja es ist gefährlich. Aber darauf haben wir uns eingelassen.“ Jurij konzentrierte sich auf das trockenreiben der Rüstung. Er war an die Stelle gelangt, wo der Troll zwischen den Schuppen an seinen Leib gekommen war. Zähneknirschend fuhr er mit dem Finger über die beschäftigten Schuppen. Einige waren nach innen verbogen. Dann sprach er weiter „Ich habe nicht vor für diese Jungspunde zu sterben. Unnötiges Risiko brauchen wir nicht eingehen. Wenn wir merken, dass wir es nicht schaffen, müssen wir uns vom Fürsten Unterstützung holen, aber ich hoffe wir brauchen nicht soweit gehen.“

Der Regen draußen ebbte für einen Moment ab. Dann Änderte sich das Wetter. Die Tiere wurden deutlich unruhiger und dann, dann änderte sich das trommelnde Geräusch des Regens. Es hörte sich härter an, gefährlicher. Wer nach draußen sah, konnte sehen wie der Boden sich langsam mit weißen Kügelchen füllte. Es hatte begonnen zu Hageln. Einige der Körner waren so groß wie Fasaneneier andere viel kleiner. Mit dem Hagel kam auch der Donner und Blitze zuckten über den Himmel.
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