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Autor Thema: Kapitel II - Die Schattenschmiede  (Gelesen 50134 mal)

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Mimir

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #45 am: 18.11.2013, 13:13:50 »
Mimir lächelt in sich hinein.

"Ihr seid ungewöhnlich weise für einen Mann der das Kriegshandwerk ausübt. Ich begrüße das.
Ja, es dürfte hilfreich sein uns zumindest ein Bild von der Lage in Tilverton zu machen bevor wir zu unserem ursprünglichen Ziel weiterziehen.
Etwas Eigenartiges liegt im Wind. Ich habe das Gefühl wir werden in Tilverton auf einen Hinweis stoßen der mit der Schattenkluft in Verbindung gebracht werden kann."


Der Druide nickt angesichts der Bedenken des Elfen, erwidert jedoch vermittelnd:

"Wir werden bedacht vorgehen und uns aus der Entfernung erst einmal ein Bild der Lage machen, keine Sorge. Wir haben zwei Tage auf eure Studien gewartet, ihr werdet einen halben Tag mit einem kurzen Abstecher nach Tilverton überleben. Darüber hinaus könnte für eure Studien einen interessanten Bericht herausspringen wenn sich mein Gefühl bewahrheitet und in Tilverton mehr als Plünderer und Banditen lauern. Seid ihr nicht doch ein wenig neugierig?"

Xanxus Sel'Feyren

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #46 am: 18.11.2013, 13:26:56 »
"Gesprochen wir ein Diplomat. Dennoch durchschaue ich euren plumpen Versuch meine Motivation zu beeinflussen. Ich folge euch, doch aus meinen eigenen Beweggründen. Glaubt nicht das ihr Sinn und Inhalt meiner Studien verstehen könntet, Mensch," gibt Xanxus patzig zurück.

Er ist zwar ein primitiver Narr, doch hat er bereits bewiesen einen Riecher für diese Dinge zu haben. Im Zweifelsfall für den Angeklagten heißt es. Dann ziehen wir eben in ein weiteres Kaff angefüllt mit stinkendem Pöbel der in seinem eigenen Unrat herumkreucht. Besser nicht weiter daran denken.
...
In den letzten Tagen habe ich ein außerordentlich hohes Maß an Kompromissbereitschaft bewiesen. Ich hoffe diese Leute hier verstehen das nicht falsch und glauben ernsthaft mich interessieren ihre Beweggründe oder gar Meinungen. Eventuell sollte ich meine Kommunikation dementsprechend etwas mehr präzisieren. Das vermerke ich mir mal.
...
Ob der Mensch wirklich eine Art 'Riecher' für Abweichungen hat? So eine Art übersinnliche Wahrnehmung? Ich habe ihn keinerlei seiner Dorfzauber wirken sehen. Ob es eine natürliche Begabung ist? Das könnte für eine interessante Substudie herhalten. Das vermerke ich mir ebenfalls.
...
Bei näherer Betrachtung klingt das doch nach einer eher unreifen Ausgangsthese. Das streiche ich wohl besser wieder.
Beschämend, mein akademischer Sinn verkommt völlig in dieser Einöde.

Demiurg

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #47 am: 18.11.2013, 16:12:05 »
Die Gefährten machen sich am nächsten Morgen weiter Richtung Tilverton auf, doch schon nach einem halben Tagesmarsch überkommt sie ein beklemmendes Gefühl. Obwohl es erst Mittag ist, wird es immer dunkler, als würde es bereits dämmern. Auch die Temperaturen sinken und obgleich es nicht stimmen kann, scheinen auch die Farben an Intensität zu verlieren.

Missmutig und wachsam setzt die Gruppe ihre Reise fort, nur um sich auf eine Anhöhe zu kämpfen und inne zuhalten. Sie sind nun in Sichtweite Tilvertons, doch was sie sehen, stimmt sie nachdenklich.



Der Himmel ist von dunklen Wolken durchzogen, die nur um die Stadt aufreißen, dort allerdings jede Farbe entbehren und die Ruinen der Stadt, in schwarz weißes Licht tauchen. Auch das umliegende Land scheint verzerrt. Ihr blinzelt mehrmals mit euren Augen, aber das satte grün der Bäume reißt einfach ab und geht in ein milchiges weiß oder grau über.

Ein kalter Wind weht von den Ruinen Tilvertons herüber.

Xanxus Sel'Feyren

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #48 am: 18.11.2013, 16:18:09 »
Xanxus wirft einen argwöhnischen Blick auf Mimir.

"DAS habt ihr im Wind gespürt? Das glaub ihr doch selbst nicht!"

Thorwald Felsenblut

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #49 am: 18.11.2013, 21:38:22 »
Der Anblick des unnatürlichen Geschehens bestärkt Thorwald Felsenblut in seiner Überzeugung, das es richtig gewesen war, diesen Ort wenigstens anzuschauen. Mimir mag es für Weisheit halten, aber der Krieger ist sich nur zu bewusst, dass rein taktische Überlegungen zu dieser Wahl geführt haben.

Eigentlich soll jetzt die Sonne hoch am Himmel stehen, doch stattdessen erblicken die Gefährten eine düstere Szenerie: Die Farben und wohl auch das Leben haben Tilverton verlassen. Kann an so einem Ort noch etwas existieren, was wert ist zu befreien? Der Zwerg weiß es nicht. Aber er hat eine dunkle Ahnung, dass die Vergangenheit seines Clans und diese Stadt miteinander verwoben sind. Bevor er mit den anderen hinabgestiegen ist in die Keller und gesehen hatte, wie  seine Brüder einander erschlugen, hätte er dies lediglich für eine Geisterstadt gehalten. Vielleicht könnte hier ein Nekromant Experimente durchgeführt haben oder ein Kult Untote erschaffen haben. Solche Schauergeschichten hatte er einst am Lagerfeuer gehört, doch sieht der Krieger die Lage anders. Dieser Ort und der einstige König seines Clans haben eine Verbindung. Nur welche Macht wurde hier gerufen?

"Welche Macht kann diesem Ort das Leben entzogen haben?", wendet sich Thorwald an die Klerikerin.

Xanxus Sel'Feyren

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #50 am: 19.11.2013, 12:37:59 »
Xanxus wartet nicht auf Alea sondern gibt sofort eine Antwort:

"Eine Effekt ähnlicher Dimensionierung ist nur von Mithalen der Quel'Tessir bekannt. Von einem derartigen Mythal hätte man aber bereits gehört unabhängig davon, dass diese Anomalie im Gewebe eine temporale Präsenz aufweist die mit der Erschaffung der Mythale nicht kongruent ist.
Dennoch ist dies fürwahr mächtige Magie. Entweder handelt es sich um eine Illusion - und zwar eine äußerst Fortgeschrittene - oder aber um einen evokativen Effekt.
Sinn und Zweck dieser Anomalie erschließt sich mir nicht. Ich müsste näher heran gehen um mehr zu erfahren."


Thorwald Felsenblut

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #51 am: 24.11.2013, 20:57:31 »
Erneut sprach der vorlaute Elf, während die Klerikerin schwieg. Mehr und mehr geht dem Krieger die Art des Magiers, sich in den Vordergrund zu spielen, auf den Geist. Dabei sind es auch die Worte wie temporale Präsenz, die den Intellekt des Zwergen an ihre Grenzen bringen. Etwas, was Thorwald Felsenblut so nicht zu geben wird. Immerhin einige Worte erkennt er:

"Eine Illusion. Dann will jemand etwas verbergen." Thorwald klammert sich an dem Begriff, den er verstanden hat und ignoriert evokativen Effekt. Um sich nicht mit weiteren Gedankenspielen plagen zu müssen, drängt der Krieger zur Tat: "Dann lasst uns mal näher sehen, was hier gespielt wird."
« Letzte Änderung: 28.11.2013, 09:03:00 von Thorwald Felsenblut »

Demiurg

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #52 am: 27.11.2013, 23:56:58 »
Waren die Gefährten noch auf dem Hügel zuversichtlich, weicht dieser Mut nun mit jedem Schritt dem Unbehagen. Ihr seid nun eine ganze Weile gelaufen und die Umgebung wird immer seltsamer. Das Grün des Waldes ist nun vollständig verblasst und es ist kalt. Das Gras unter euren Füßen ist von Raureif bedeckt und knistert, sobald ihr darauf tretet. Nebel steigt auf. Nicht höher, als bis zu den Knien, aber gerade genug, um nicht mehr zu sehen, wohin man tritt.

Das unheimlichste aber ist die Stille. Jedes Geräusch verliert an Intensität, selbst eure eigenen Stimmen klingen wie von fern her. Es ist nicht so, als ob man euch schlechter verstehen würde, aber es klingt mehr nach einem Echo, einem Schatten dessen, was ihr kanntet.

Als sich der Wald öffnet und eine Straße erkennen lässt, die nach Tilverton führt, haltet ihr inne; unsicher, ob ihr euren Weg fortsetzen wollt.


Mimir

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #53 am: 28.11.2013, 10:51:55 »
Der Druide hat mit großem Unbehagen bemerkt welch unheimliche Wandlung dieser Ort durchlaufen hat und nicht nur Tyrfing ängstliches Winseln zeigt ihm das hier das Gleichgewicht ganz gehörig aus den Fugen geraten war.

Als sich die Straße vor ihnen in der Wildniss abzeichnet, erhebt Mimir das Wort:

"Schwer zu glauben das dies Alles eine Illusion sein soll. Demnach ist es wohl echt, doch ich kann mir keinen Reim darauf machen was hier vorgefallen ist. Eine düstere Präsenz hat sich über Tilverton gelegt, das steht fest.

Hier ist der Punkt erreicht an dem es kein zurück mehr gibt. Wenn wir nun vorran schreiten warden wir bald die Quelle des Übels ausfindig machen und Klarheit haben. Doch die Gefahr vor uns sollte nicht unterschätzt warden. Ich glaube kaum, dass wir einer Kraft die dies hier bewerkstelligt hat irgendetwas entgegensetzen können.

Dennoch: Ein derartig abnormes Schauspiel hat mit Sicherheit weitreichende Konsequenzen. Wenn wir nicht zumindest in Erfahrung bringen was in Tilverton vor sich geht, könnte der ganze Landstrich in Gefahr sein.
Folglich bin ich dafür das wir uns ein Bild der Lage machen sollten, wenn auch in aller Vorsicht."

Demiurg

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #54 am: 28.11.2013, 14:50:24 »
Wachsam dringen die Gefährten tiefer in den lebensfeindlichen Landstrich ein und nach einiger Zeit schälen sich Konturen aus dem schwarz-weißen Umrissen. Die Stadt scheint in Ruinen zu liegen. Eingestürzte Häuser, zerschmetterte Säulen, aufgerissene Straßen und Stille.

Nachdem ihr an den Ausläufern der Stadt angekommen seid, haltet ihr inne, als ihr die Überreste eines Tors und daran zwei aufgeknüpft Leichen erkennt.




« Letzte Änderung: 28.11.2013, 14:53:38 von Demiurg »

Xanxus Sel'Feyren

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Re: Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #55 am: 01.12.2013, 15:06:26 »
"Man könnte glauben jede menschliche Siedlung in Cormyr ist eine verlassene Ruine die mit erhängten Verstorbenen dekoriert ist. Nun immerhin hat unser Widersacher einen durchgängigen Stil, das kann man ja fast schon schätzen.

Allerdings geht auch ein wenig der Schockeffekt verloren, findet ihr nicht? Ja, meine Augen sind dieser Szenerie doch recht müde.

Bereiten wir uns also - wieder einmal - auf das Schlimmste vor. Je eher wir diese Episode hinter uns bringen, desto besser."


Der Elf wirkt einen Zauber[1] und sieht sich dann nach seinen Gefährten um.

"Wollt ihr vielleicht den Hund vorschicken? Das Tier ist offenbar loyal und definitiv ersetzbar. Vielleicht kann es uns eine wertvolle Ablenkung verschaffen indem es sich selbst opfert um uns zur Flucht zur verhelfen falls uns ein unaussprechlicher Schrecken begegnet? Ich würde das durchaus zu schätzen wissen."
 1. Mage Armor
« Letzte Änderung: 02.12.2013, 11:44:11 von Demiurg »

Thorwald Felsenblut

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Re: Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #56 am: 01.12.2013, 18:34:32 »
Thorwald schmunzelt bei der Bemerkung des Elfen. Aber weniger, weil ihm zum Lachen zu mute wäre, sondern weil das Antreffen zweier Leichen ihm etwas über etwaige Feinde verrät. "Jemand hat sich die Mühe gemacht diese beiden aufzuhängen. Sie wurden nicht einfach der Verwesung übergeben, vergraben oder in irgendeinem Ritual verwandt."

Thorwald formuliert seinen Gedankengang halb für sich halb für den Rest der Gruppe. Der Krieger kann sich kaum vorstellen, dass Untote oder Schatten so etwas tun würden. Aber was hatte den Tod über diesen Ort gebracht? Sie mussten tiefer vordringen und mit Feinden rechnen, in welcher Gestalt auch immer.

"Uns hier zu trennen wäre töricht", widerspricht der Krieger dem Magier und ergänzt: "An diesem Ort schien schon einigen verschwunden, wir sollten ihnen nicht darin folgen." Mit diesen Wort zog er seine Waffe. Es war Zeit mehr herauszufinden über diesen Ort.

Demiurg

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Re: Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #57 am: 02.12.2013, 11:55:52 »
Mit erhobenen Waffen gehen die Gefährten zum Torbogen. Die Leichen müssen bereits seit ein paar Wochen am Verwesen sein, doch man kann noch erkennen, dass es sich um einen Mann und eine Frau handelt. Ihrer Kleidung nach, muss es sich bei beiden um Adlige gehandelt haben. Die Frau trägt feinste Seide und immer noch Schmuck, während der Mann die purpurne Robe der königlichen Magistraten trägt.

Außer dem leichten Wiegen der beiden Leichen, rührt sich nichts.

Mimir

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #58 am: 02.12.2013, 16:16:46 »
Mimir blickt betrübt zu den Gehängten hinauf.

Noch mehr Tod und Zerstörung. Es ist wirklich schlimm bestellt um diese Lande. Die stolze Zivilisation der Menschen hat sich in wenigen Monden selbst zerfleischt und liegt nun als verwesender Kadaver am Boden.

"Ich stimme Thorwald zu. Wir sollten zusammen bleiben, sonst baumelt bald ein bekanntes Gesicht vor unseren Augen.
Tyrfing kann vorrangehen wenn euch das beruhigt, Elf. Doch werde ich meinen Gefährten nicht unbedacht opfern. Das Tier leistet gute Dienste und ist von mehr Nutzen als ihr ahnt.
Lasst uns weitergehen, aber seid wachsam!"

Thorwald Felsenblut

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Kapitel II - Die Schattenschmiede
« Antwort #59 am: 02.12.2013, 16:35:22 »
Thorwald erblickt die beiden Leichen. Anscheinend sind es die Vertreter des Königreiches, die hier aufgehängt wurden. Doch dies war bereits einige Woche her, wie selbst der Krieger am Zustand der Verwesung bemerkte. Immerhin lag kein Gestank in der Luft. Dieser hatte wohl ebenso wie die Herrschaft des Königshauses diesen düsteren Ort verlassen.

"Die Vertreter Cormyrs haben ihren Einsatz mit dem Leben bezahlt. Lasst uns weitersehen, wer die Herrschaft an diesem Ort an sich gerissen hat oder ob nur noch der Tod hier regiert."

Der Zwerg wundert sich, dass sie auf nichts weiteres bislang gestoßen sind. Aber vielleicht ist mit der Farbe aus diesem Platz auch jegliches anderes Leben gewichen.

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