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Autor Thema: [1. Akt] Letztes Aufgebot  (Gelesen 74483 mal)

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[Prolog] Letztes Aufgebot
« Antwort #315 am: 15.05.2015, 18:57:16 »
Salyndra blickte von ihrem Buch auf ohne zu lächeln oder zu grüßen. Es war ihrem Gesicht nicht abzulesen, ob sie Galumaw erkannte oder nicht. Es war schon eine ganze Weile her gewesen, dass er bei ihr gewesen war, um notwendige Unterstützung für das Waisenhaus zu bekommen. Damals war Salyndra zuerst ablehnend gewesen, um ihn dann schließlich doch zurückzurufen, ihm Hilfe versprach und ihm das Versprechen abnötigte, es nicht an die große Glocke zu hängen. Am nächsten Tag erreichte ein Packet von Decken, Büchern und Kleidern das Waisenhaus, zudem ein Beutel mit Silberstücken.

Salyndra nahm den ehrerbietigen Gruß von Galumaw ruhig entgegen und nahm sich die Zeit, ein Lesezeichen zwischen die Buchseiten zu schieben und das Buch sorgsam in einer Tasche zu verstauen. Dann blickte sie wieder zu Galumaw und sagte: "Na klar. Worum geht's?"

Pater Watger hatte indessen sein Gebet beendet - oder unterbrochen - und stand von seinem Kissen vor der Ikone auf. Sein glattrasierter Schädel glänzte und unter den Augen lagen schwarze Ringe. Er sah einfach so unheimlich viel mitgenommener aus als Salyndra. Fraglos hatte er die Nacht durchwacht.

Ein Ausdruck von Fassungslosigkeit und Vorwurf lag ihm im Gesicht, doch er sagte nichts zu der elfischen Gelehrten.
« Letzte Änderung: 15.05.2015, 20:53:58 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
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Katharsion Pyr

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« Antwort #316 am: 15.05.2015, 21:14:24 »
Katharsion folgte Galumaw und wartete die höfliche Anrede ab, auch wenn er selbst wohl nicht so viel Geduld aufgebracht hätte. Zeit war ja doch ein entscheidender Faktor in dieser Sache. Während sie hier ihre Zeit verbrachten, konnten andern Orts wichtige Dinge vollbracht werden. Also hofft er darauf, dass sein alter Bekannter jetzt schnell auf den Punkt kommen würde.
"If I'm going to burn it might as well be bright."

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« Antwort #317 am: 16.05.2015, 17:44:04 »
Salyndra sah den Feuergenasi von oben bis unten prüfend an, doch sie sagte nichts. Katharsion wurde wieder einmal gewahr, dass er für die meisten kein alltäglicher Anblick war. Doch auf Salyndras Gesicht lag keine Furcht und keine Abscheu, sondern ein schlichtes, distanziertes Interesse.
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Galumaw

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« Antwort #318 am: 17.05.2015, 15:39:33 »
"Die heißen Quellen. Wir waren vor den Mauern um uns um ein paar Katapulte zu kümmern. Dabei haben wir herausgefunden, das scheinbar Diener Aurils hinter dem Angriffskrieg stecken und es ihr Ziel ist, die heißen Quellen auszukühlen und somit Niewinter dem eisigen Griff ihrer Herrin zu unterwerfen. Ich brauche euch nicht zu sagen, welche Folgen es für die Stadt und ihre Bewohner hat, wenn der Winter hier ungebremst Einzug erhält." "Insbesondere für jene in den zugigen Häusern, ohne Gold für Feuerholz." fährt er in Gedanken fort.
"Wir glauben, dass der Angriff nur von einem Vorstoß zu den Quellen ablenken soll. Die Führung der Stadt muss reagieren, doch glauben wir, das Hilfe unmittelbarer geschehen muss. Daher bitten wir euch um Hilfe, um das Wissen um die Lage und Zugänge zu den Quellen, und jegliche Unterstützung die ihr uns gewähren könnt, bei der Verteidigung selbiger."
Wie soll ich mich an Gesetze halten, wenn ich doch gelernt habe das Richtige zu tun?

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« Antwort #319 am: 21.05.2015, 14:30:39 »
Salyndra hob doch etwas erstaunt die Augenbrauen und schien einen Moment darüber nachzudenken, was Galumaw gerade gesagt hatte. Sie wollte eben etwas erwidern, da wurde sie von Watger unterbrochen.

"Bei allem Repsekt, ich kann nicht verstehen, wie Ihr hier so ruhig sitzen könnt, um ein Buch zu lesen. Treibt Euch nicht die Sorge um die Stadt umher? Das Schicksal der Menschen? Solltet Ihr nicht zu Euren Göttern um Beistand flehen?"

"Das habe ich schon getan.", erwiderte Salyndra ruhig und erwiderte Watgers Blick.

Nach ein paar Momenten wendete sich Watger ab und sagte halblaut "Entschuldigt bitte!", ohne dass ganz klar war, ob er damit zu Salyndra oder zu Galumaw gesprochen hatte.

"Watger!", sagte Salyndra etwas versöhnlich. "Es ist sehr wichtig, dass ich mich nicht aus der Ruhe bringen lasse, für das was ansteht. Und dann sind ist da noch das Anliegen dieser Gruppe. Ich kümmere mich darum und bitte Dich, auch mich in Deinen Gebeten zu bedenken. Wirst Du das für mich tun?" Watger nickte langsam und verließ den Saal.

Salyndra stand auf und sagte: "Folgt mir bitte" Sie führte die Galumaw und den Rest der Gruppe eine gewundene Steintreppe hinab in den Gewölbekeller des Tempels. Hier war ein guter Teil des Bücher- und Pergamentbestands aufbewahrt. Sie sahen lange Reihen von Bücherschränken, in welchen große Folianten, kleine Almanache, Stapel von Papieren und Rollen lagen. Buchstaben und Trennstützen ordneten den Bestand, ohne dass das System sofort einsichtig wurde. Nicht alle Bücher schienen in der Handelssprache abgefasst, vielleicht nicht einmal die Mehrheit.

"In diesem Bestand solltet Ihr eine Antwort auf alle Fragen finden können.", sagte Salyndra. "Doch vielleicht erzählt Ihr mir, was ihr genau wissen wollt und wie Ihr zu Euren Vermutungen kommt und was Ihr dann tun werdet. Die Diener Aurils und die heißen Quellen..."
« Letzte Änderung: 21.05.2015, 14:41:57 von List »
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Galumaw

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« Antwort #320 am: 21.05.2015, 22:07:42 »
Galumaw ließ sich von der Debatte nicht beeinflussen. Alle Nerven waren angespannt. Doch die Aussicht hier die nächsten Stunden Bücher zu wälzen ließ ihn nicht gerade warm werden.

"Wir trafen auf eine Frau nachdem wir einen der Riesen des Feindes aufgehalten hatten." Galumaw konzentriert sich "'Der Schnee treibt das Tier / Die Wölfe wollen fressen / Alles muss sterben' waren ihre Worte. Dann verbannte sie einen Teil von uns in eine Traumwelt. Den Aussagen meiner Gefährten zu Folge schien sie daraufhin klarer, und bestätigte, dass sie unter der Kontrolle Aurils stand. Ihre letzten Worte bevor sie sich fort teleportierte waren, dass Auril nicht hinter Niewinter sondern den heissen Quellen her ist."
Seufzend lehnt er sich gegen eine Wand, und legt die Hand vor die Augen, bevor er weiter redet.
"Ich habe eine Theorie. Ich glaube nicht, dass ein Gott selbst in den Bergen lauert und die Monster dirigiert. Vielmehr wird sie für einen strengen Winter gesorgt haben, und die Bewohner der Berge, vielleicht durch einige Schamanen, dazu gebracht haben einen Angriff auf Niewinter zu starten. Ich weiß zuwenig über die heissen Quellen, um zu wissen was der Plan ist, doch könnte ich mir vorstellen, das ein Trupp der Diener Aurils die Schlacht nutzen um dorthin vorzudringen und versuchen sie versiegen zu lassen, oder abzukühlen. Wenn das gelingt wird der Sieg über die Orks nur ein kleiner sein. Wir müssen sie aufhalten."
« Letzte Änderung: 21.05.2015, 22:09:10 von Galumaw »
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Katharsion Pyr

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« Antwort #321 am: 25.05.2015, 15:14:50 »
Katharsion riss jetzt als diese Frau sie in eine Bibliothek führte - eine Bibliothek! - endgültig der so oder so schon stark strapazierte Geduldsfaden. Seine Haltung straffte sich und seine glühenden Augen blickten zu der Priesterin: "Wirklich? Dort oben kämpfen Menschen um ihr Leben und ihr meint wir sollen hier Bücher lesen? Wisst ihr, wo die Quellen sind oder wisst ihr es nicht? Wenn ihr es nicht wisst, ist all dies Zeitverschwendung."
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[Prolog] Letztes Aufgebot
« Antwort #322 am: 26.05.2015, 19:15:09 »
Salyndra erwiderte ohne Scheu den strengen Blick des Feuergenasi. "Genau deshalb, weil oben Menschen um ihr Leben kämpfen führe ich Euch hierher. Denn wärt Ihr Deserteure, so wäre es Euch gerade recht, Euch hier unten vor den Kämpfen verstecken zu können.", erwiderte sie mit bissigem Ton. Sie blickte zwischen Galumaw und Katharsion hin und her und schüttelte schließlich unentschieden den Kopf.

"Ich glaube Euch, dass es Euch Ernst ist. Aber Eure Geschichte klingt einfach nur fantastisch - um nicht zu sagen, wirr. Ich weiß, dass es die Quellen gibt und ich weiß sogar, dass es einen Zugang hier in der Stadt gibt und dass ist alles. Ihr werdet nicht drum herum kommen, die Bücher zu lesen. Und das ist genau das Maß an Hilfe, dass ich Euch geben kann."

In diesem Moment wurde Salyndra unterbrochen. Sie hörten ein dumpfes Grollen, dass selbst hier im Tempelkeller noch ziemlich laut war. Sekundenbruchteile später zitterte die Erde, doch nur noch ganz sanft. Dann erscholl von weiter Ferne her ein großes Geschrei.

Kein Zweifel, so eben war die Stadtmauer eingestürzt.

"Es ist so weit...", sagte Salyndra leise und sie sagte es so leise, dass kaum auszumachen war, ob sie resigniert, fatalistisch oder trotzig geklungen hatte. Auf jeden Fall schien sie kleiner und gebeugter zu sein und die stolze Größe der Elfenfrau war verschwunden.

Doch nur einen Moment und dann fuhr sie fort. "Ich erkläre Euch jetzt, wie das System funktioniert. Dort drüben ist das Verzeichnis aller Bände und Schriften und weiterhin ist es dort und dort aufgeschlüsselt nach Sprachen, nach Themen und nach Autoren, so weit bekannt. Damit solltet ihr die Suche grob eingrenzen können, doch ein Nachschlagen Buch für Buch bleibt Euch nicht erspart. Wenn..."

Wieder wurde Salyndra unterbrochen. Ein markzersetzender Schrei erscholl, wie von einer Banshee. Salyndra riss instinktiv die Hände in die Höhe, um sich die Ohren zuzuhalten. Der Laut schmerzte in den Ohren, ließ das Blut in die Beine sacken und die Knochen vibrieren. Und es war ganz nahe gewesen.

Salyndra kniff die Augen zusammen, wie vor Schmerz. "Was war das?", keuchte sie.
« Letzte Änderung: 26.05.2015, 19:16:45 von List »
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Katharsion Pyr

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[1. Akt] Letztes Aufgebot
« Antwort #323 am: 26.05.2015, 19:47:05 »
Deserteure? Die Frau verschwendete ihre Zeit mit solchen Spielereien? Katharsion war es endgültig leid, sich um diese Närrin zu kümmern und wandte sich stattdessen dem Schrei zu: "Finden wir es raus und schluss mit diesem Gerede!" Ein Funke sprang zwischen seinen Fingerspitzen umher und sofort bewegte der Genasi sich in die Richtung in der er die Quelle des Schreis vermutete.
« Letzte Änderung: 26.05.2015, 19:47:24 von Katharsion Pyr »
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Bär

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[1. Akt] Letztes Aufgebot
« Antwort #324 am: 27.05.2015, 18:57:34 »
So sehr sich Bär auch anstrengte er konnte den Schrei keinem Tier zuordnen, welches er kannte.[1]

"Bär fragt Feuermensch, will Feuermensch Menschen retten oder Stadt. Menschen sagen wenn Auril die Quelle finden werden alle sterben. Bär wird nicht sterben. Bär kennt die Kälte, die Kälte ist nicht Bärs Feind. Menschen müssen entscheiden was sie wollen. Bär wird helfen und Katze."
 1. Wissen 13
Die Sanftmut wohnt in den Tälern -
die Härte auf den Gipfeln.

Katharsion Pyr

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[1. Akt] Letztes Aufgebot
« Antwort #325 am: 27.05.2015, 19:26:12 »
Katharsion brauchte einen Moment, um zu verstehen, was genau der Zwerg sagen wollte: "Nun, ich bin nicht dafür gemacht, hier Bücher zu wälzen, also ist die Entscheidung leicht, dort oben sterben jetzt Menschen. Die, die nichts anderes vermögen, sollen hier verweilen und die Antworten in den Büchern finden. Wir widmen uns zunächst diesem Schrei. Und ich fürchte die Kälte ebensowenig wie ihr. Die Glut des Feuerlords fließt in meinen Adern, sie wird mich warm halten."
« Letzte Änderung: 27.05.2015, 19:26:52 von Katharsion Pyr »
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Galumaw

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[1. Akt] Letztes Aufgebot
« Antwort #326 am: 27.05.2015, 22:24:44 »
Gal fühlt sich hin und her gerissen. Schließlich kommt er zu einer Entscheidung. " Wenn die Orks die Stadt überrennen, retten uns auch die Quellen nicht mehr. Also los." Er wirft einen entschuldigenden Blick in Salyndras Richtungm bevor er kehrt macht und in Richtung des Schreis läuft.
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Manus

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« Antwort #327 am: 28.05.2015, 22:17:47 »
Manus hatte zu lange geschwiegen in den heiligen Hallen des Wissens doch der Schrei riss ihn aus seinen Gedanken. Seine Mitstreiter hatten Recht, wenn die Stadtmauer gefallen war galt es hier zu helfen und es die akute Gefahr zu lindern, bevor sie sich um die Quellen kümmern müssten.

“Habt Dank. Eure Hilfe werden wir später in Anspruch nehmen müssen“, sprach der Kleriker während er bereits begann. den anderen hinterher zu laufen.

List

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[1. Akt] Letztes Aufgebot
« Antwort #328 am: 29.05.2015, 17:51:22 »
Die Gefährten eilten die gewundenen Treppen herauf, die aus dem Keller in die heiligen Hallen des Wissens führten. Schon auf den Stufen bemerkten sie, dass es deutlich kühler wurde und ein schneidender Wind wehte ihnen entgegen. Als sie oben ankamen, wurden sie auch der Quelle gewahr und es musste diesselbe sein, auf die auch der Schrei zurückgeführt werden musste.



In der Mitte der Heiligen Hallen stand die Frau mit den feuerroten Haaren. Oder vielmehr, sie schwebte etwa 30 Zentimeter über dem Boden und es umgab sie ein Wirbel klirrender Kälte. Ihr Gesicht war nicht zu erkennen, denn sie wandte ihnen den Rücken zu. Offensichtlich hatte sie sie noch gar nicht bemerkt.

Ihr ganze Aufmerksamkeit galt dem Hohepriester Watger. Er kniete in einigen Metern Entfernung auf dem Boden, das Gesicht schemrzverzerrt. Blut tropfte ihm aus den Ohren.

"WO IST DER ZUGANG ZU DEN QUELLEN? SAG ES MIR!", sagte die Frau mit dröhnender Stimme.

Watger schwieg, schien unfähig zur Antwort.
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- Hokusai

Katharsion Pyr

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[1. Akt] Letztes Aufgebot
« Antwort #329 am: 29.05.2015, 18:19:46 »
Katharsion versuchte sich möglichst schnell einen Überblick über die Lage zu verschaffen und erkannte die Frau wieder, der sie bereits einmal begegnet waren. Lagsam schritt er in die Halle, sodass sie in Reichweite seiner Magie sein würde und bereitete sich darauf vor, wenn nötig seine Magie zu wirken, um sie davon abzuhalten die ihre zu gebrauchen.[1]
 1. Ready Action: Scorching Ray, falls sie versucht Magie zu wirken.
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