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Autor Thema: DEUS EX MACHINA  (Gelesen 12130 mal)

Beschreibung: [Uhrwerk 39, Teil 1 ~ Es war einmal, in Mechanika...]

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Wellby

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DEUS EX MACHINA
« Antwort #75 am: 05.06.2014, 18:58:38 »
Flinkhand & Haze


Sogleich der aktivierte A.T.E. mit der Vielzahl seiner kleinen, emsig zuckenden Beinchen den Boden berührt, klackert und flötet der kleine Roboter fidel einige kurze, monophone Töne, bevor er sich wie ihm geheißen auf den Weg macht.
Eifrig surrt das kleine Objektiv an seiner Vorderseite und dreht sich mehrmals um die eigene Achse, schwenkt dank des flexiblen Stativs, immer wieder aus und beäugt somit auf seine gänzlich eigene Art und Weise das Interieur des kargen, grob gehauenen Kellerflurs. Nach wenigen Metern verschwindet es aus dem Blickfeld Flinkhands, welchem es durch den Türspalt nun unmöglich ist, seiner Kreation weiter mit den Augen zu folgen. Wieder hört der Kobold im Stockwerk über ihn verdächtige Schritte. Jemand bewegt sich hin und her... Dies ist sich der Tüftler nun felsenfest sicher.

Einige weitere Momente verstreichen. Langsam beginnt der zum Stuhl missbrauchte Wischmop sich mit schleichender Unbequemlichkeit zu rächen. Plötzlich vernimmt Flink' wieder das vertraute Tippeln. Am Rande seines Blickfeldes, durch den schmalen Grad der offenen Tür, taucht das beauftragte Automaton auf. Rasch schiebt es den schmalen, trichterförmigen Körper durch die kleine Öffnung und krabbelt zurück zu seinem Meister. Aufgebracht klackert es mit den vorderen paar Beinchen und trötet einige hastige, äußerst kurz angebundene Töne.

"Bieeb bööt Bieeeb biebbibibibibib Böööt!"
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

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Wellby

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DEUS EX MACHINA
« Antwort #76 am: 05.06.2014, 19:24:49 »
Isamu Tanaka


Alberto und Tanakas Blicke treffen sich erneut. Die Kälte ihrer Ausdrücke vereist jeglichen Anschein ausgelassener Freude der beiden, wodurch das Publikum dieses makaberen Duells langsam zu schweigen beginnt. Alle Augen ruhen nun auf den beiden Barden, während kaum einer der sonstigen Anwesenden wahrlich zu ahnen vermag, was sich wirklich hier, zwischen den beiden abspielt. Worum es hier in Wahrheit geht...

Für Alberto Monteverda ist dies jedoch glasklar. Sein Besitz verweigert ihm einen einfachen Befehl. Nicht, als wäre das schon genug... Nein. Gleichzeitig versucht dieser, ihn, einen wahren Sohn der Stadt Mechanika, den aufstrebendsten Star des Showbusiness - vor Zuschauern offen zu verhöhnen! Unbändiger Zorn wallt durch seine Adern und lässt ihn schwören, er wird es diesem Sklaven heimzahlen! Und er würde vor allem nicht solch einer Farce erliegen.

Plötzlich beginnt Alberto zu grinsen und stößt ein lautes, schallendes Lachen hervor, welches er zustimmend mit eifrigem Klatschen unterstreicht. Brüderlich tätschelt er die Schulter seines Berufskollegen und erwidert: "Bravo lieber Tanaka. Bravo!" Er wendet sich lachend den übrigen Theaterleuten zu. "Wahrlich ein Meister seines Faches! Kaum steht er mit beiden Beinen auf der Bühne, schon lässt er dem Temperament freien Lauf! Ein Hoch auf Tanaka!"

Zögerlich stimmt die, teilweise äußerst verwirrte, Menge in den Applaus des Aristokratensohnes ein. Fragende Blicke wechseln sich untereinander und doch kehrt durch die auflockernden Worte Albertos jene gute Stimmung schleppend zurück.

"Na denn, meine lieben, treuen Freunde. Genießt euren Abend und lasst euch und das gesamte Theaterdeum feiern! Auf bald, ihr Meister aller Künste!" Er gestikuliert mit der Rechten zum Abschied und verbeugt sich tief und ehrfürchtig. Nachdem Alberto sich wieder aufrichtet, zwinkert er abschließend seinem Kontrahenten Tanaka zu. "Viel Glück mein Bruder. Ich zweifle nicht daran, dass wir uns in diesem Business bald wieder begegnen werden! Pass auf dich auf und Lebe einstweilen Wohl!"

Unter Jubel strafft der Barde sich, schreitet erhaben die wenigen Bühnenstiegen hinab und wendet sich dem Ausgang zu. Dort auf dem Absatz winkt er ein letztes Mal den Theaterleuten zu, bevor er durch die Eingangstür verschwindet.

Die schiere Freude obgleich des Erfolges reißt die Atmosphäre zurück in seine Gewalt und all die Statisten, Darsteller und Handwerker beginnen langsam, sich ihren vorhergehenden Tätigkeiten zuzuwenden. Mehrmals streift einer dabei den jungen Isamu Tanaka in ihrer Mitte und klopft ihm aufmunternd auf die Schulter. "Du hast es geschafft, großer Tanaka! Was für ein Auftritt." lobt der Eine. "Lasst uns später trinken gehen!" posaunt der Andere. Die hübsche Nebendarstellerin mit den ausladenden, blonden Locken grinst dem Hauptakteur des Abends lüstern zu, bevor sie sich ebenfalls anmutig zu den Umkleidekabinen aufmacht.
« Letzte Änderung: 05.06.2014, 20:42:26 von Wellby »
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Wellby

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DEUS EX MACHINA
« Antwort #77 am: 05.06.2014, 19:40:18 »
Abraham Harker


Der Revolverschütze brüllt und wedelt mit den Armen in der Luft - ganz zur Überraschung der beiden anderen Acquisitoren - und nähert sich dabei so nahe der Kante, dass ein weiterer, flüchtiger Schritt den sicheren Absturz bedeuten würde. Pjotr verzieht die Mimik zu einem angewidert, fragenden Ausdruck und will gerade zu einem zweifellos verächtlichen Kommentar ansetzen, als plötzlich ein Lautes "SKREEEEEEEEEEE!" den Hünen innehalten lässt.

Die von Abraham aufgescheuchte MAN-BAT fletscht die riesigen Reißzähne und stößt sich von der Felswand ab, bevor sie die großen, pechschwarz-ledrigen Flügel ausbreitet und mit einem weiteren, bestürzten "SKREEEEEEEEEEE!" in die Dunkelheit der Ödlandebene davongleitet. Abraham hat es tatsächlich, wieder erwarten geschafft, die Kreatur mit den befremdlichen, ruckartigen Gesten zu verscheuchen!

Amundsen lächelt dem Freiheitsläufer zu. "Verdammt gut gemacht, Harker. So eine fürchterliche MAN-BAT war das Letzte, was wir jetzt hätten gebrauchen können. Trotzdem hat die Aktion einen Preis..." Er lädt das beeindruckende Kanistergewehr durch und stemmt sein Gewicht in die Schulterstütze der Waffe.

"Das Gebrüll haben sicherlich nicht nur wir gehört. Lasst uns hier verschwinden... Irgendwelche Ideen?"
« Letzte Änderung: 05.06.2014, 20:43:45 von Wellby »
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DEUS EX MACHINA
« Antwort #78 am: 05.06.2014, 20:25:30 »
Irene 'Die Faust' Tanner


Unter lautem Klatschen und Jubel schreitet die Klerikerin mit der eisernen Faust an den Kriegern und Schildwächtern vorbei. Wahrlich niemand in diesem Raum würde es je wieder wagen, ihre Kraft und ihren Mut zu unterschätzen. Keiner würde jemals wieder ihre Faust im Kampfe, an seiner Seite vermissen wollen...

Als Irene den Schauplatz des Duells durch die einzige Tür verlässt und den dahinter liegenden Flur entlang schreitet, beginnt plötzlich, von einem Moment auf den anderen... eine Sirene zu heulen!
Kurz hält sie inne, als ihr bewusst wird, dass jemand den Alarm der Kaserne ausgelöst hat. Hinter ihr verstummt jegliche Unterhaltung der Schaulustigen. Jeder der Männer reagiert, durch hunderte Stunden der Übung antrainiert, sofort mechanisch auf das Signal und die gesamte Menge strömt den Gang entlang, vorbei an 'Der Faust'. Jemand brüllt Befehle. Ein anderer hastet an Irene vorbei und winkt ihr zu, sie solle ihnen doch folgen. Die Ernsthaftigkeit in den einzelnen Gesichtern lässt ohne Zweifel ahnen, dass es sich hierbei keinesfalls um eine Übung handelt... Denn:

Apostaria wurde zur Pflicht gerufen.

Die Faust steht zwar nicht im Dienste der hiesigen Schildwache... Doch niemand würde sie davon abhalten, den Kämpfern zur Seite zu stehen, im Gegenteil. Immer wieder streift sie ein hoffnungsvoller Blick...
Doch die Zeremonie ist aus spiritueller Sicht äußerst wichtig und für eine gezeichnete Priesterin wie sie absolute Pflicht.

Kann die Veranstaltung also wirklich nicht warten? Und würden die Männer auch ohne ihre berühmt- berüchtigte, eiserne Rechte auskommen? Ganz egal wie sie sich entscheiden wird, eines ist ihr völlig bewusst. Sie muss es jetzt tun, denn die Zeit drängt.
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Flinkhand

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DEUS EX MACHINA
« Antwort #79 am: 05.06.2014, 23:26:19 »
Flinkhand hatte es sich gemütlich gemacht und lauschte in den Gang hinein, ab und zu riskierte er einen Blick. Dann lam auf einmal sein kleiner Freund zurück und piepte ihn aufgeregt an. "Ist ja gut, ich habe ja verstanden. Da ist also jemand."
'Da kommt also jemand die Treppe hinab. Die Frage ist: Ist es Freund oder Feind?' Grübelnd kratzte sich der Bold am Kind. 'Die wichtiger Frage aber ist: Was würde Haze jetzt tun?'
Neue Leute bedeuten neue Gefahren, aber vielleicht wollten sie ja auch dem alten Schmitz an den Kragen. Der Tüftler platze fast vor Neugier. 'Was würde Haze jetzt tun?' Er kramte kurz in seinem Rucksack auf der Suche nach einem Spiegel. Erfolglos. 'Merke: Einen Spiegel kaufen!' Den hätte er an einen Stock befestigen ('Was würde Haze jetzt tun?') können, ihn durch den Spalt schieben ('Was würde Haze jetzt tun?') und darin nachschauen können ('Was würde Haze jetzt tun?'), wer da kommt. Aber so!
'Was würde Haze jetzt tun?'
Er schaute sich in der Besenkammer um, ob er nicht etwas Brauchbares entdecken konnte. Aufgeregt kratzte er sich wieder am Kinn, dann vergrößerte er den Türspalt ein wenig, lauschte zuerst und späte dann vorsichtig hindurch.
'Was würde Haze jetzt tun?'
« Letzte Änderung: 05.06.2014, 23:29:11 von Flinkhand »

Isamu Tanaka

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DEUS EX MACHINA
« Antwort #80 am: 07.06.2014, 15:30:44 »
In sich gekehrt hatte Tanaka sich an den Rand der Bühne zurückgezogen. Er lächelte noch Freundlich, bedankte sich bei den Lobenden und gab auch das Lob zurück, doch hingen seine Gedanken immer noch Alberto nach.
Es war nicht so gelaufen wie er gedacht hatte. Dumm aber absehbar. Schließlich war Alberto auch ein Könner und nicht ohne Grund einer der besten Barden der Stadt. Egal wieviel Geld er hatte. Tanaka verfolgte das Treiben, was wieder damit beschäftigt war, den Abend abzuschließen. Er hatte es wenigstens geschafft, ihnen den Konflikt anzudeuten. Alberto würde es schwer haben wenn … Er griff sich in die Haare, zog an ihnen und schloss die Augen. Seine eigenen Gedanken gefielen Tanaka nicht. Innerlich hatte er es akzeptiert, dass Alberto sein neuer Herr war und das machte ihn sauer auf sich selbst. Verdammt noch eins. Er wollte nicht in ein Loch gesteckt werden und zehn Jahre dort schuften. Ganz davon abgesehen, dass Alberto ihn wohl nicht mehr einfach dort versauern ließe.

Tanaka ließ sich neben dem Vorhang nieder und schaute auf die leeren Sitze. Er hatte es geschafft frei zu sein, musste sich dafür nur noch ein einziges Mal verkaufen und nun das. Verdammter Mist. Ihm musste etwas einfallen. Er war an den Vertrag, den er gemacht hatte gebunden. Ihn einfach zu brechen, nein das war keine Option. Nicht nur Alberto wären dann hinter ihm her, aber was sollte er machen? Zur stadtwache gehen und Albertos Vertrag anfechten? Er musste über diesen Gedanken selber lachen. Wer würde schon einem wie ihn gehör schenken. Nein, seine Erfahrung war, dass erst etwas Skandalöses passieren musste, bevor die Stadtwache oder irgendwer anders auch nur einen Finger krumm machte. Das Gegenteil, sich einfach im Untergrund zu verstecken, nein das war nicht möglich. Er hatte zu wenig Kontakte und auch kein Geld dafür.

Erst einmal musste er verschwinden. Raus aus dem Theater. Er wischte sich über sein Gesicht und stand auf. Er wusste noch nicht genau wohin er gehen sollte, aber hier bleiben konnte er auch nicht. Also wendete er sich um und ging zurück hinter die Bühne. Dabei hielt er die Augen nach herumliegenden Kleidungsstücken auf. Denn er wollte, dass Albertos Augen ihn vorerst aus den Augen verlieren würden. Dafür brauchte er eine Verkleidung und eine Gelegenheit. Vielleicht fand er genug, um sich als Komparse oder als Bühnenhandwerker zu verkleiden und dann mit den anderen zu verschwinden.[1]
 1. Wahrnehmung
für Verkleidung: 11
für Gelegenheit: 26
Status
Das Spiel zu erkennen, heißt nicht das Spiel zu können.

Abraham Harker

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DEUS EX MACHINA
« Antwort #81 am: 07.06.2014, 21:38:13 »
Schnell, aber konzentriert blickt sich der Revolverheld nach einem möglichen Fluchtweg um: Einem Pfad, der bisher seinem scharfen Blick entkommen ist, einer versteckten Klamm, einer Höhle, die in die Freiheit führen kann- nach einer Möglichkeit, das Desaster dass als Mission begonnen hat doch noch zu einem guten Ende zu führen. Er hat nicht die Zeit sich wirklich genau umzublicken- und hofft, in der Hektik der Zeit keine wichtigen Details zu übersehen...
When they kick at your front door
How you gonna come?
With your hands on your head
Or on the trigger of your gun?

Wellby

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DEUS EX MACHINA
« Antwort #82 am: 08.06.2014, 15:21:11 »
Isamu Tanaka


Seine Suche führt den Barden zurück in die Umkleidekabine, in welcher vor nur wenigen Momenten das schicksalhafte Wortduell der beiden Erzfeinde begonnen hat. Neben dem Schminktisch zur Linken befinden sich in dem kleinen Raum einige weitere Möbel. An der gegenüberliegenden Wand sind zwei Strohpuppen aufgestellt, auf denen jeweils das Kostüm des Feldmarschalls - sowie ein Ebenbild diesem befinden, welches mit viel Kunstblut geschickt einige schwere Verletzungen imitieren soll. Rechts daneben findet der Barde allerlei sonstige, männliche Verkleidungen für das Stück 'Die Eiserne'... Jedoch entsprechen diese kaum der heutigen Mode und sich darin zu verbergen würde allein schon deswegen scheitern, weil er in dieser, gar mittelalterlichen Klamotte wohl mehr auffallen würde als ein Thor in der Bravetown' Street.
Einzig in einer der anderen Kabinen könnte er eventuell fündig werden, vor allem in den Räumen der Nebendarstellern und Hintergrundstatisten, welche mit ihren Kostümen für die letzte Szene, in welcher Tanaka das Lied 'Dirty Ol' Town' gesungen hat, moderne Bürger Neu Bezoas darstellen sollten. Sein eigenes Gewand für dieses eine, letzte Lied würde mit den ausladenden Ärmeln, dem Kortett und dem lila-blauen Jackett um diese Uhrzeit ebenfalls zu viel Aufmerksamkeit auf ihn ziehen...

Bleibt die Frage... Wie er aus dem Theater gelangen soll, ohne von einem Handlanger Monteverdas entdeckt zu werden. Nervös rasen die Gedanken des Barden hin und her... Als er erneut den Untergrund der Bühne eben aufgesucht hat, war der Kutscher mit dem grauen Anzug nicht mehr an der Hintertür, doch für Tanaka war es völlig klar, dass sich dieser nicht weit außerhalb des Ausgangs positioniert hat. Der offizielle Eingang des Theaters würde zweifelsfrei ebenso überwacht werden und es käme wohl einem Wunder gleich, würde er diesen Weg trotz allem ungesehen einschlagen können...
Diese beiden Möglichkeiten scheinen die Einzigen zu sein, welche aus dem ausladenden Gebäude führen...

Plötzlich durchfährt Isamu Tanaka ein Geistesblitz. Die Kantine im zweiten Stock!

Von den Tribünen und den Sitzreihen im westlichen Teil des Schauraums führt eine doppelte Glastür zu einer breiten, rot-gepolsterten Treppe, welche nicht nur zu den Logenplätzen führt, sondern auch einige Stufen weiter zu dem Café mit der großen Dachterasse, zwischen den Zinnen des malerischen Theaterdeums. Die dortige Küche muss einfach eine Art Dienstboten oder Lieferantenzugang besitzen. Obwohl der Barde diese Örtlichkeit kaum jemals betreten hat, sind die Häppchen, Odeuvre und Leckereien doch rein den Besuchern vorenthalten, hat er in den unzähligen Probestunden unter diesem Dach noch nie jemanden durch den Schauraum eine Lieferung oder der Gleichen tragen sehen.

Dort könnte es einen Weg in die Freiheit geben... Wenn nicht auch Alberto so schlau war, daran zu denken.
« Letzte Änderung: 08.06.2014, 15:50:31 von Wellby »
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Wellby

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DEUS EX MACHINA
« Antwort #83 am: 08.06.2014, 15:51:40 »
Abraham Harker


Schnell wandern die beiden ungleichen Augen des Pistolenschützen in ihrem Versteck, in den hohen Felsen des Brethonn Kamms auf und ab. Angestrengt versucht auch Pjotr Andrejwitsch auf die Frage ihres Anführers Amundsen eine Antwort zu finden. Doch der Hüne schüttelt nach wenigen Sekunden bitter den Kopf und verkneift sich jeglichen Kommentar, bevor er sich etwas weiter zu dem Höhleneingang duckt, durch welchen die drei Acquisitoren hier herauf gelangt sind. Für ihn scheint der Weg klar zu sein...

Abraham erkennt vielleicht mehr Möglichkeiten als sein Kollege, jedoch erschließt er keinerlei neue Erkenntnis diesbezüglich. Er ist sich sicher. Von ihrem aktuellen Standpunkt aus führt zu Fuß und ohne weitere Anstrengung, zum einen der Pfad durch die Enge des Tunnels zurück in die Brethonn Ebene... An dessen Ende zweifellos so manche Bestie bereits ihre Klinge wetzt und nur darauf wartet, dass ihre Beute heraus gekrochen kommt. Zum anderen könnten sie die zerklüfteten Felsen zur Rechten davon hinaufklettern und von dort aus, sollte ihnen das Glück hold sein, von diesem Fleck entkommen können. Gleichermaßen riskant. Dort könnten nicht nur weitere Bewohner der toten Welt lauern... Der Aufstieg selbst könnte für den ein oder anderen bereits das Ende der Fahnenstange bedeuten, müssten sie dafür - so erkennt der Schütze bei genauerer Betrachtung - einen Großteil des Weges zur Seite über dem Abgrund hängen. Wo auch schon die Dritte und letzte Möglichkeit liegt. Der Abgrund. Zweifellos der direkteste Weg... Felsen, hervorstechende Steine und Spalten würden ihnen dienlich sein... Doch wenn die Riesen bereits auf der anderen Seite lauern, laufen sie ihnen so ebenfalls direkt in die Arme.

Die Entscheidung ist schwer und die Zeit drängt...
« Letzte Änderung: 08.06.2014, 16:32:40 von Wellby »
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DEUS EX MACHINA
« Antwort #84 am: 09.06.2014, 17:55:29 »
Haze kniff böse die Augen zusammen und blickte Mr. Schmitz direkt in die Augen. Für einen Moment ließ er die Situation auf den Geschäftsmann wirken. "Mr. Schmihhtz... Wir haben Dir gesagt, dass Gedankensauger drei Meter groß sind... Sie sind hiehhhr, um ihr Kleines zu holen und ihren Toten zu rächen... Kein Entrinnen... Otis haben sie schon..." raunte er. Mit einer Geste seiner rechten Hand erschuff Haze eine vage humanoide Lichtgestalt, die sich hin- und herbäumte[1]. "Nun kommen sie, um Dich zu hohhhlen...".
 1. Dancing Lights
« Letzte Änderung: 09.06.2014, 17:55:46 von Inspektor Haze »
Der kluge Kämpfer zwingt seinem Gegner seinen Willen auf, doch er läßt nicht zu, daß der Gegner ihm den seinen aufzwingt. - Sun Tse

Flinkhand

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« Antwort #85 am: 09.06.2014, 18:16:02 »
Flinkhand findet einen Eimer und Reinigungsalkohol. Diesen füllt er in den Eimer um. Dann wirft er sich seinen Kittel über, schnappt sich den Wischmob und späht vorsichtig nach draußen.

Isamu Tanaka

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DEUS EX MACHINA
« Antwort #86 am: 09.06.2014, 22:22:46 »
Ja die Kantine war eine Idee. Tanaka kratzte sich am Kin und strich über die Gewänder. Sie waren einfach zu auffällig. Er fragte sich, ob er dieses mal nicht zu hoch gepokert hatte. Schnell verbannte er diesen Gedanken in sich. Ja er brauchte jetzte eine menge Glück aber bis jetzt hatte er es immer gehabt. Also ein Schritt nach dem anderen. Erst einmal aus dem Fokus von Alberto kommen, dann blieb noch genug Zeit um das Wohin zu klären.

Entschlossen zurrte er seinen Rucksack fester und verließ seine Umkleidekabine. Er machte sich auf den Weg zur Kantine. Doch nicht ohne einen Blick in ein paar der anderen Kabinen zu werfen.[1] Vielleicht gab es dort wirklich etwas Besseres.
 1. Wahrnemung 25
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DEUS EX MACHINA
« Antwort #87 am: 11.06.2014, 04:44:02 »
Irene schreckte aus ihren Gedanken um den Kampf auf und blickte sich um. Irgendetwas war passiert und man hatte den Alarm ausgelöst. Während um sie herum das Chaos ausbrach, dachte sie fieberhaft darüber nach, was sie tun sollte. Sollte sie der Schildwache zur Seite stehen und ihnen helfen oder sollte sie die Zeremonie wahrnehmen und einfach alles ignorieren? Eigentlich konnte sie sich nicht erlauben noch mehr Zeit zu vergeuden aber wenn der Alarm ausgelöst wurde, musste etwas schlimmes passiert sein und man konnte jede Hilfe gebrauchen.
Schon nach kurzer Überlegung kam sie zu dem Schluss, das die Zeremonie warten musste. Es gab zuviele Argumente hier zu bleiben. Ganz davon abgesehen das es nur menschlich war zu helfen, wo Hilfe benötigt wurde, stand vielleicht außerdem ein Kampf an. Einem Kampf war sie noch nie aus dem Weg gegangen. Sie hatte sich noch nicht wirklich abregen können, da ihr Boxsack ja schon nach zwei Schlägen ausgeknockt worden war. Vielleicht hatte sie Glück und ihr nächster Gegner würde länger als ein paar Sekunden stehen.

Außerdem war sie ein Wort der Hoffnung. Ihre Aufgabe bestand darin, die Schildwächter zu unterstützen und Wunden zu versorgen. Wie konnte sie also das ignorieren, wofür sie ausgebildet worden war? Wie konnte sie ihre Lebensaufgabe ignorieren? Jetzt zu gehen und der Zeremonie beizuwohnen, während die Schildwächter vielleicht um ihr Leben kämpften, war die falsche Entscheidung. Irene war sich sicher, das die Königin ihre Entscheidung verstehen würde und genauso gehandelt hätte, wäre sie an ihrer Stelle gewesen.
Sie hatte sich also entschieden und würde den Schildwächtern zur Seite stehen. So viele hatten ihren Kampf und ihre Kampfkraft gesehen, das vielleicht schon ihre Anwesenheit Mut machen würde. Jeden Blick der sie streifte, erwiderte sie jetzt mit einem ernsten und zuversichtlichen Nicken. Sie folgte der groben Masse und versuchte auf dem Weg herauszufinden, weshalb Alarm geschlagen wurde.

Wellby

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« Antwort #88 am: 11.06.2014, 19:53:03 »
Flinkhand & Haze


Mit panisch geweiteten Augen versucht der Unternehmer verzweifelt weiter zurück zu weichen, was natürlich aufgrund der Wand in seinem Rücken kaum mehr Zweck hat, als ihn noch leidlicher in seinem Wahn wirken zu lassen. Dies unterstreicht er, indem er lautlos den Mund weit aufreißt und mit den Armen in der Luft - vor ihm hin und her wedelt, als wolle er mithilfe des dadurch entstehenden, kaum merkbaren Windstoßes den Schrecken, welcher sich vor ihm zu erscheinen gibt, einfach wegpusten. Als die wage Lichtgestalt in der Mitte des Zimmers materialisiert, findet Henry Schmitz schließlich zurück zu seiner Stimme und schreit wie verrückt: "NEEEIN! NEEEEIN DAS DÜRFT IHR NICHT!!!! DAAAS DÜÜÜÜRFT IHR NICHT!"



Flinkhand, mittlerweile in einen viel zu großen Kittel gekleidet und mit einem Wischmob bewaffnet, spät erneut durch den kleinen Spalt, hinaus in den Gang. Dieser liegt, durch die von Haze gelöschte Öllampe in undurchsichtiger Finsternis, welche lediglich durch die offene Tür leidlich erhellt wird, durch die sein Bruder kürzlich geschlüpft war. Ein Schrei aus dieser eben genannten Richtung lässt nicht nur den Kobold aufschrecken. Das Poltern der Schritte auf den Dielen im Stockwerk über Flink' nimmt vom einen Moment auf den anderen rapide zu. Plötzlich hört der Schraubendreher eindeutig das knarzende Öffnen einer Türe. Nicht nur das. Von diesem Geräusch begleitet ändern sich auch die Lichtverhältnisse im Kellerflur und werden nun aus der Richtung der grob gehauenen Treppe in gelblich, modriges Licht getaucht...



Schmitz versucht sein Gesicht vor der güldenen, Licht-behafteten Gestalt zu verbergen, indem er die Arme krampfhaft um seinen Kopf schlingt. Er beginnt deutlich zu schluchzen. "Das... Das dürft ihr nicht!! Bitte! Der verfluchte Bold hat mir versichert, dass der Hirnsauger bedenkenlos zu verwenden ist! Wie sollte ich wissen...? Wie sollte ich wissen, dass seine Art nach ihm sucht! Ich dachte er wäre ein 'Gegenstand'! Eine Gerätschaft! Oh bitte, oh bitte ich mach alles was ihr wollt! Aber lasst mich am Leben! Lasst mein Gehirn in meinem Kopf!! Bitte...Oh Bitte!"
Haze vermag durch seine Scharade zu erkennen, wie sich die grau-gestreifte Stoffhose des Automatismenkutschenherstellers kreisförmig-nass verfärbt.
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« Antwort #89 am: 11.06.2014, 20:23:16 »
Isamu Tanaka


Nachdem der Barde seine Umkleidekabine verlassen hat, streift er den Gang unterhalb der Bühnen entlang, in Richtung der Treppen, welche zum Schauraum zurück führen. Mittlerweile hat sich das Treiben der Arbeiter und Statisten innerhalb dieser Räume gelegt, viele von ihnen haben sich bereits umgezogen und sind hinaus gegangen, um sich zu verabreden oder einfach auf der Bühne oder im Hinterhof ausgelassen weiter zu feiern. Ein paar Wenige, sichtlich erschöpfte Gestalten verrichten ihre letzten Aufgaben für diesen Abend. Jeder blickt kurz auf, als Tanaka an ihnen vorbei geht, nickt ihm zu oder grinst freundlich. Sie alle sind glücklich aufgrund des Erfolges und sie wissen nur zu gut, wem sie diesen zu verdanken haben.

Einer Eingebung folgend bleibt er vor der Kabine der Nebendarsteller stehen. Er hat die Suche nach einer geeigneten Verkleidung noch nicht aufgegeben und ist sich sicher: Wenn er sich in einem Kostüm vor den Handlangern und Augen Monteverdas verbergen möchte, dann würde er in diesem anliegenden Zimmer fündig werden. Den Türknauf gedreht - schlüpft er durch den Eingang in die große, spärlich beleuchtete Kabine. Mehrere Schminktische mit schmucklosen Spiegeln an der linken Wand verstärken den Eindruck der Weitläufigkeit künstlich. In Wahrheit wird ein Großteil des Platzes in diesem Raum für Kleiderständer mit allerhand unterschiedlichster Kostüme verwendet. Die nordöstliche Wand wird durch einen großen, undurchsichtigen Paravant[1] abgetrennt. Isamu schließt die Tür leise hinter sich und wendet seine Aufmerksamkeit sofort voll und ganz der Durchsuchung der Gewänder nach einer passenden Verkleidung zu. Tatsächlich findet er einen ausgefransten Hosenanzug mit passendem, bleich-karierten und fleckigem Hemd, an welchem ein Ärmel gänzlich abgerissen ist. Kurz erinnert er sich an den jungen Schauspieler, welcher dies zu 'Dirty ol' Town' getragen hat, als eine sinnlich gurrende Stimme Tanaka plötzlich aus seinen Gedanken reißt.

"Na, mein süßer Tanaka... Ich muss wirklich sagen, ihr habt uns heute dort oben wahrlich, ordentlich die Schau gestohlen." Der Barde fährt sofort herum und erkennt, dass sich hinter der Umkleidewand jene hübsche Nebendarstellerin schält, welche ihn noch vor einigen Minuten, hoch oben - neben Alberto auf der Bühne so offensichtlich angesprochen hat. Sie trägt ihr hellblondes Haar nun offen und lässt es in ausladenden Locken ihre Schultern hinab laufen...
Ansonsten ist sie splitterfasernackt. - Außer einem silbernen Fußkettchen, stellt der Barde resignierend fest, als er ihre Füße mustert.

Sie grinst und spricht mit lieblicher Stimme:
"Dennoch gibt es euch nicht das Recht, eine Dame beim Entkleiden zu überraschen, mein Herr... Ich hadere noch mit mir selbst, ob ich nun bestürzt quietschen oder eher bewusst um Hilfe schreien soll. Was meint ihr, oh Meister des Herzens-raubenden Schauspiels?"
 1. Eine Papierwand, hinter der man sich umkleiden kann.
« Letzte Änderung: 11.06.2014, 21:49:04 von Wellby »
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