Etwas enttäuscht von den beiden anderen Ermittlern, beschließt Legorion auf eigene Faust aufzubrechen.
Sein Gehirn ist aufmerksam und bereit jedwedes wissenswerte Bischen aufzunehmen, was er auf seinem Fußweg sieht und hört. Seine Sinne sind geschärft, auch wenn dem Techpriester etwas schwindelig ist und der Kopf an der Stelle schmerzt, wo die alte Wunde langsam verheilt.
Auch heute vernimmt er wieder ein sonderbares Kitzeln, oder ein Prickeln auf der Haut, so dass sich die Härchen auf seinen Armen und in seinem Nacken aufrichten.
Konzentriert blickt er sich um und dann passiert es wieder; sein Blick verschwimmt erneut und ihm wird flau im Magen, während seine Kopfschmerzen für einen Moment noch heftiger werden und es sich anfühlt, als würde jemand mit einem Werkhammer auf seinen Schädel einschlagen. Er hört das Rauschen seines Blutes in den Ohren und für eine Sekunde glaubt er alles um sich herum ganz klar zu sehen... Die Farben intensiver, die Gesichter deutlicher, die Mimiken schärfer, die Stimmen lauter und die Gedanken fast greifbar...
Er glaubt eine Passantin vor sich empört "Passen Sie doch auf!" Zu rufen, weil ein anderer Fußgänger sie in seiner Eile und Unachtsamkeit anrempelt und der Frau ein kleines Fläschchen mit Duftwasser herunter fällt.
Wie in Zeitlupe sieht Legorion das kleine Glasgefäß herunter fallen.
Er glaubt den Luftzug zu hören und zu spüren, den das fallende Objeckt erzeugt.
Als das Parfümfläschchen auf den harten Boden der Straße trifft, hört er ein lautes Bersten von Glas, spührt die Erschütterung und kurz darauf fühlt er sich erschlagen von dem freigesetzten Duft... Und er selber wohnt irgendwie in all dem inne...
Legorion erwacht aus seinen verwirrenden Gedanken, (oder waren es gar seine Sinne?) und schüttelt seinen Kopf.
Er sieht wie etwa zwanzig Meter vor sich zwei Passanten gegen einander stoßen und eine weibliche Person sich beschwert. Er glaubt ein Tigelchen zu Boden fallen zu sehen. Ein Déjà-vu?!
Doch er schiebt es auf seine Kopfscvmerzen und seine Benommenheit.
So wie es ihm erschien, war das Leben hier eindeutig anders als in anderen Makropolen.
Es gab eine andere Ordnung und ein sehr exotisches Rechtssystem.
Und so besucht der Techpriester zunächst einmal ein Kleidergeschäft um sich dort eine unscheinbare Robe und nach Möglichkeit noch einen kleinen Rucksack zu kaufen.
Er möchte nicht pausenlos als Anhänger des Maschinenkultes erkannt werden.
Für seine neue Aufgabe erscheint ihm die Kluft eines Pilgerers oder gewöhnlichen Besuchers auch erst ein Mal viel geeigneter.
Doch anlegen würde er die neue Tracht nicht im Laden, sondern in Ruhe an einem ungestörten Ort.
So eingekleidet begibt er sich auf die Suche nach einem Juristen und Gelegrten im Fremdenvirtel.
Er suchte einen 'Rechtsverdreher', welcher unwissenden Ausländern wie ihm Tips geben könnte.
Womöglich gab es ja ein Büro, wo Anwälte und andere Gesetzeskenner tagten.
Dort würde er seine Mission beginnen, und sei es um für spätere, sich auftuende Probleme, Vorsorge zu treffen und Kontakte zu knüpfen.
Aber auch, um endlich ein wenig mehr über diese 'Zahnräder-Prinzip' heraus zu finden.