Oh welch Segen! Navanolan traute es sich nicht laut auszusprechen. Aber er war sichtlich erleichtert, als die Leibgardisten ihm und Nam-Ray den verwirrten Goldklee fast schon aus den Armen rissen.
Morgen würde er nach ihm sehen. Es war wichtig zu erfahren, was ihm zugestoßen ward. Vielleicht erklärt dies das Auftauchen des Schattens, der kaum abzuwehren war. Oder hatte die Gestalt im Dunkeln noch etwas damit zu tun? War es ein Fehler sie laufen zu lassen? Immerhin hatte sie nicht offen angegriffen, und würde dies auch die kommenden Nächte über nicht tun. Aber war es ein Zufall, dass der Ritter verschwunden war? Oder hätte es auch jemand anderen erwischen können? Egal was vorging, Vorsicht war geboten! Für alle, vor jedem! Navanolan blieb misstrauisch.
Der arme Till hatte sich Mühe gegeben, Bründis zu bestatten. Navanolan griff ihm unter die Arme, so gut er konnte. Trotz der Schaufeln und Spitzhacken der Arbeiter hatten sie Mühe, ein genügend großes Grab in den nassen Boden zu graben. Immer wieder rutschte die Erde nach und schon bald klebten Stiefel und Hose nur so vor Dreck. Das Gewicht machte jeden Schritt schwerer.
Und dann legten sie den toten Körper in das karge Grab. Navanolan schloss seine Augen und kniete sich vor das nasse Loch. Er bat Solonor Thelandira darum, Bryndis Seele mit Wohlwollen seinerseits auf dem Weg ins Totenreich zu unterstützen. Er erinnerte an ihre Aufopferung für die Gruppe, eine Gruppe aus Fremden. Möge ihr Tot bedeutsam für eine große Sache sein und ihr Leben nicht verschwendet. Dann stand er auf und begann, den Leichnam mir Erde zu bedecken.
Möge dies der einzige Schrecken für diese Nacht bleiben.