Mit Näherkommen nimmt Naomi wahr, dass der Kampf schon eine Weile vorüber ist und sich nichts mehr rührt. Sie steckt den Pfeil weg, hängt sich den Bogen wieder über und greift das Naginata. Leichtfüßig springt sie von Yuunas Rücken und sinkt kaum ein. "Pass auf!", weist sie ihr Pferd an und beginnt vorsichtig, die Toten zu sichten.
[1] "Ein Samurai, drei Ashiguras auf der einen Seite tot und drei Banditen auf der anderen. Das wird ein ziemlich heftig geführter Kampf gewesen sein. Normalerweise greifen Banditen nur an, wenn sie sich ihrer Sache sehr sicher sind. Oder der Tod der Wachen war notwendig, um anderes zu verdecken. Seltsam, warum ist dieser Samurai nur von Nahkampfwaffen verletzt? Ihn hätten die Banditenschützen zuerst unter Feuer nehmen müssen. Oder gab es Verrat?!", überlegt sie. Dann bemerkt sie, dass die Bayushi eine Überlebende gefunden hat.
Sofort ist sie aufmerksam und begibt sich neben dieselbe. Fast schwebt sie über die Schneeschicht und stört sie kaum. Sie schiebt das Holz mit der vom Naginata belegten Hand weg, während die andere auf dem Katana liegen bleibt. Als sie des reglosen Samurais gewahr wird, verschwindet ihre Vorsicht und weicht der Sorge. Sie untersucht ihn auf Lebenszeichen
[2] und wendet sich dann Richtung Hügel:
"Takumi-san, beeilt euch, es gibt eine Überlebende und die bedarf eurer hohen Künst!" Ihre Stimme ist laut, rauh und relativ niedrig für eine Frau. Ihre geringere Körpergröße macht sie durch Muskelmasse wett und auf ihrer farbenfrohen Rüstung prangt der Mon einer imperialen Familie: Die Blüte der Seppun.
Die Sorge der Dienerin kann sie nachvollziehen. Etwas ist geschehen und sie hat es nicht nur nicht verhindern können, sondern wirkt auch unverletzt. Sie sieht ein, dass das Strafmaß zu bemessen ihr als Außerclan-Person nicht zusteht, doch will sie die schnelle Gerechtigkeit der Bayushis besänftigen: "Kiyo-san! Habt Nachsicht mit ihr, was hätte sie tun können? Und durch ihr Überleben ist es möglich, das Geschehene in Erfahrung zu bringen. Ihr könnt sie fragen, wer und was trotz zweier Samurai gestohlen wurde, wieviele es waren, wann es geschah und wohin sie sich gewendet haben!"
Tadao ist ziemlich der letzte, der eintrifft. Ohne Pferd und als älterer Herr kommt er nicht so gut nach. Auch er untersucht die Spuren
[3] und schüttelt den Kopf als Antwort auf Kikuchiyos Frage. Ihm kommt keiner bekannt vor, aber wieso auch, er gehörte nicht den Bayushis. Als ihm dann klar wurde, dass er mit seinem Schweigen beleidigt haben konnte, fügt er deutlich verspätet hinzu: "Nein, Herr."