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Autor Thema: 2. Zug - Bauernopfer  (Gelesen 27746 mal)

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Hesper

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #330 am: 22.01.2016, 00:49:59 »

Beim Anblick Calators erschreckt Hesper, und wie ein Schlag trifft ihn das schlechte Gewissen und die Sorge, bevor überhaupt Erleichterung eintreten kann: Nestor und der Zwerg waren schon mehr als zwei Tage nicht aufgetaucht, und auch wenn er natürlich nichts über ihren Auftrag gewußt hatte, hatte der Kleriker keinen Gedanken an die Möglichkeit verschwendet, daß den beiden irgendetwas zugestoßen sein könnte. Mit weit offenen Augen blickt er Calator an, der Name Nestors zeichnet sich lautlos auf seine Lippen.

Idunivor

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #331 am: 22.01.2016, 10:23:21 »
Da Threan gerade den Dolch beiseite gelegt hat, bekommt Hesper noch die zweite Hälfte von Calators Antwort auf seine stumme Frage nach Nestor mit: "...Sohn eines bartlosen Dunkelzwergs. Hat das ganze Haus angesteckt, in dem wir waren, und uns dabei gleich mit verbrannt. Mit Mühe hab ich's raus geschafft. Er nicht. Recht geschieht's ihm!" Für einige Augenblicke grummelt der ehemalige Aufseher von Grennokah noch vor sich hin, dann ist sein Zorn zumindest für den Augenblick verraucht und er spricht wieder halbwegs gefasst: "Aber gut is, dass ihr endlich hier seid. Dachte schon, ich würd hier unten verroten. Dafür hab ich mich diesem Maskierten Kerl nicht angeschlossen. Nun macht schon, öffnet die Zelle und lasst mich raus. Mein Auge tut schon weh beim Anblick dieses schrecklichen Gemäuers."
« Letzte Änderung: 22.01.2016, 10:23:40 von Idunivor »
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Threan

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #332 am: 22.01.2016, 11:23:34 »
Den Priester mit einer Geste fragend, ob er den gesprochenen Stille-Zauber nicht einfach beenden kann, lauscht der Schwertmagier den Worten des Zwerges. Auch wenn er Calator noch nie wirklich vertraut hatte, so ist es nur ein kurzer bestätigungssuchender Blick den er Hesper schenkt, ehe er - wenn kein Widerspruch erfolgt - die Türe öffnet und einen genaueres Auge auf ihren ehemaligen Wärter wirft. Sein Schwert immer noch benetzt vom Blut des Wächters macht der Sturmmantel keinen freundlichen Eindruck...

"Weshalb sollte Nestor ein Haus entzünden? Und was war euer Auftrag?" fragt er im Eingang zur Zelle stehend und den Zwerg musternd.

Idunivor

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #333 am: 22.01.2016, 17:31:20 »
"Was weiß denn ich, warum Nestor das Ding angesteckt hat? Vermutlich weil er völlig wahnsinnig geworden ist. Wir sollten irgendetwas in dem Haus finden. Ihr wisst ja, wie das ist. Details, die ihr nicht kennt, könnt ihr auch niemandem verraten." Für einen Augenblick veränderte Calator seine Stimmlage und es war klar, dass er wie Nebulo zu klingen versuchte, dabei allerdings weitgehend scheitert und eher lächerlich klingt. "Nun, wir haben nichts gefunden, außer ner Menge brennbarer Einrichtung und eine Truppe Frauen in Schwarz, die mich dann hierher geschlürt haben, als ich aus den verkohlten Resten des Anwesens gekrochen bin."
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Hesper

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #334 am: 23.01.2016, 11:36:31 »

Hesper nickt Threan kurz auf dessen stumme Bitte und läßt den Zauber mit einem konzentrierten Gedanken enden. Ungeduldig und mit wachsender Trauer hört er Calator zu. "Bist Du sicher, daß Nestor tot ist? Hast Du ihn brennen, seinen Leichnam gesehen?" herrscht er den Zwerg an, mit einem rauheren Ton als beabsichtigt.
« Letzte Änderung: 23.01.2016, 18:04:14 von Hesper »

Idunivor

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #335 am: 23.01.2016, 19:32:17 »
"Grmpf, ich hatte weit besseres zu tun als mich nach diesem Irren umzusehen. War schwierig genug überhaupt lebend davon zu kommen. Aber wenn er noch lebendig gewesen wäre, hätten die Frauen, die mich gefangen genommen haben, ihn wohl gefunden. Die haben ziemlich lange in der Asche gestochert, haben wohl irgendwast gesucht, aber nichts gefunden. Und der alte Mann hat nicht mal versucht aus dem Haus raus zu kommen. Also nein, der lebt gewiss nicht mehr." antwortet Calator Hesper in einem ebenso unfreundlichen Ton, der für den Zwerg aber im Gegensatz zu dem Selûne-Kleriker  normal ist.
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Dawn

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #336 am: 23.01.2016, 22:09:59 »
"Wahrscheinlich wollte er sicherstellen, dass was auch immer sie gesucht haben, ihnen nicht in die Hände fällt?" mutmaßt Dawn, die gerade von der anderen Zellentür zurück zu den anderen gekommen ist.

"Das wäre jedenfalls meine Vermutung dazu, wenn ich das so höre."

Die Druidin wirft natürlich auch einen Blick auf den Gefangenen mit den Brandwunden und wenn sie den Eindruck hat, dass ihre Heilmagie ihm Linderung verschaffen kann, dann bietet sie dem fremden Zwerg, der die anderen der Gruppe allerdings zu kennen scheint, diese auch an.

Idunivor

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #337 am: 24.01.2016, 11:52:15 »
Calator zuckt immer noch ungehalten mit den Schultern: "Wer weiß schon. Das hätte mir aber wenigstens verraten können, statt alles einfach so niederzubrennen. Ich glaube ja eher, dass er doch wahnsinnig geworden ist in Gefangenschaft oder es vorher schon war. Hat nur ne Weile gedauert, bis es draußen angekommen ist."
Dawn stellte fest, dass Calator keine ernsthaften Wunden hatte. Zumindest keine, bei denen sie unmittelbar mit ihrer Magie helfen konnte. Er scheint schon behandelt worden zu sein, aber wer immer das getan hat, hat wohl Wert darauf gelegt, nur die Wunden zu schließen, Calator die Narben aber als Souvenir zu belassen.
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Threan

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #338 am: 25.01.2016, 12:06:33 »
Auch wenn er Calator nicht vertraut - was er noch nie getan hatte - gibt Threan den Weg frei. Was sollten sie machen? Ihn hier eingesperrt lassen? Die lakonischen Worte des Zwerges über ihren Auftraggeber geben dabei wohl den endgültigen Ausschlag.

Das Gebrabbel aus der anderen Zelle wahrnehmend, dreht sich der Schwertmagier um und linst durch die Gitterstäbe auf den alten Mann. Eine Augenbraue hoch ziehend, öffnet der Sembit die Türe langsam und lässt sein Schwert - so unbedrohlich wie möglich - an seiner Seite herabhängen.

"Hey da!" spricht der Sturmmantel den Insassen an. "Wir sind eingeschworene Feinde der Schattenwirker und du hast das Glück, dass deine Befreiung auf unserem Weg liegt. Komm mit uns!" So wie es aussieht hatte der Alte etwas mit ihrem Auftrag zu tun, aber bevor Threan hier mit der Türe ins Haus fällt möchte er ihn zuerst ein wenig befreunden, oder zumindest aus der Zelle heraus bekommen.

Einen hilfesuchenden Blick zu Darmon und Hesper werfend - die nicht so blutbesudelt sind wie er selbst - erhofft sich der ehemalige Söldner etwas Unterstützung bei diesem Unterfangen.

Idunivor

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #339 am: 25.01.2016, 15:36:55 »
Mit einigen hastigen Schritten läuft der alte auf Threan zu, mustert ihn und brabbelt dabei weiter. Für einen Augenblick, denkt er, dieser wolle ihn angreifen, aber das ist offenbar nicht der Fall: "Ihr, ihr, ihr. Seid hier, seid hier. Das heßt es wird gehen, muss gehen, wird gehen. Darf nichts verraten, muss es beschützen, darf es nicht verraten. Darf es nicht verlieren, weil wir dann verlieren. Langer Plan, große Verantwortung, jetzt nicht wanken. Jetzt nicht wanken. Ihr, ihr, ihr, ihr." Immer wieder tippt der alte gegen Threans Brust mit dem ausgestreckten Zeigefinger: "Ihr müsst helfen, müsst es schützen, müsst das Wissen zerstören, mich zerstören, mich beenden. Muss vergessen, für immer vergessen, wo sie mich nicht finden, wo sie mich nicht erreichen. Muss es beshcützen, muss ihre Stimmen zum Schweigen bringen. Ihr, ihr, ihr, ihr müsst sie zum Schweigen bringen, müsst mich zum Schweigen bringen. Dann ist es sicher, dann gewinnen wir, sonst verlieren wir, verlieren wir alles. Kann mich nicht mehr lange wehren. Höre die Stimmen, höre sie immer, höre sie hier drinnen. Hier, hier, hier, hier." Jetzt tippt er sich mehrfach mit dem Finger an die eigene Schläfe. "Bringt mich zum Schweigen, bringt die Stimmen zum Schwiegen, bringt das Wissen in Sicherheit, bringt mich um. Jetzt, hier, sogleich. Kein Zögern, kein Zaudern, jetzt, hier sogleich. Muss es beschützen, darf nicht nachgeben. Kann mich nicht mehr wehren. Kann mich nicht selbst retten, kann es nicht selbst retten. Ihr müsst es retten, ihr müsst mich retten. Jetzt, hier, sogleich." Jetzt aus der Nähe kann Threan die tiefen Furchen im Gesicht sehr viel besser sehen, und die Blessuren vergangener Misshandlung. Die Ohren des Mannes sind einst etwas spitz gewesen, wie die eines Elfen, er muss also elfischen Blut haben, aber irgendjemand hat die Spitzen abgeschnitten und jetzt sind dort nur verkrustete blutige Reste.
« Letzte Änderung: 25.01.2016, 15:40:02 von Idunivor »
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Darmon

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #340 am: 26.01.2016, 20:29:50 »
Nachdem es im Gang von oben ruhig bleibt, unten dagegen einige Gefangene Begreit worden waren, geht Darmon wieder langsam die Treppe herunter und ruft dabei die Kraft seiner Göttin an, die ihm Einblick in das Wesen des Gegenübers erlaubt[1]. Er hört die letzten Worte des verwirrt erscheinenden Manns, kann sie aber nicht einordnen. Und der Zwerg, auf den sie gestoßen sind, scheint den anderen bekannt zu sein.

Dann überlegt er einen Moment. "Möglicherweise steht der Mann unter dem Einfluss eines Zaubers, der seinen Verstand weich kocht, damit er etwas verrät." Mit einem Blick zu Hesper spricht er weiter "Könnt ihr das erkennen und ihn vielleicht davon befreien? Und falls ihr das könnt, bemerkt die andere Seite es sofort?" Falls es so war, würden sie hier schnell verschwinden müssen. Er kannte die Schnelligkeit und Unbarmherzigkeit des Feindes nur zu gut, jeder, der seine Pläne durchkreuzte, wurde musste mit einer sofortigen und harten Reaktion rechnen - nur so konnten sie Angst und Schrecken verbreiten, um das Volk zu lähmen.
 1. Detect evil

Dawn

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #341 am: 26.01.2016, 23:32:56 »
Dawn ist sehr zögerlich, während sie den wirren Worten des armen Kerls zuhört.

'Dann tut worum man euch bittet.' Das hatte Nebulo ihnen mit auf den Weg gegeben.

Will er wirklich, dass wir ihn umbringen? wundert sich die Druidin, die zu so einer Tat aber ohnehin nicht bereit wäre. Das Leben ist wie die Natur etwas, was ihr heilig ist und was es zu schützen gilt. Es musste einen anderen Weg geben...

Hesper

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #342 am: 27.01.2016, 14:29:20 »

Hesper hört Darmons Worte gar nicht, denn zwei Atemzüge vorher gab Threan den Blick auf den zweiten Gefangenen frei, dessen Stimme, wie ihm einen Augenblick später bewußt wird, irgendwie bekannt geklungen hatte, auch wenn er sie niemals erkannt hätte, wenn er den Mann nicht gesehen und einen Moment später - ungläubig und widerwillig - erkannt hätte.

So fassungslos, wie ihn seine Gefährten noch niemals gesehen haben, Threan ohne jegliche Rücksicht beiseite drängend, schließt der Priester den alten Mann in die Arme, während ihm schon heiße Tränen die Wangen herunterlaufen.  "Evendur, lieber Evendur... schluchzt er, weitere Worte verschluckend. Unzählige Gedanken und Fragen rasen ihm gleichzeitig durch den Kopf, während sein Herz von vielen, teils widerstrebenden Gefühlen hin- und hergerissen wird. Jegliche Freude, die er darüber empfindet, den teuren Freund lebend zu sehen, wird gleich wieder erstickt von dem Entsetzen über den Zustand, in dem dieser sich befindet.

"Nein... ... Glyphen und... Warum..." ist aus seinem Wimmern herauszuhören, das sich zuletzt, und nicht frei von Vorwürfen, an Deneir richtet, dessen treuer Diener Evendur ist.

Idunivor

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #343 am: 27.01.2016, 21:38:01 »
Für einen Augenblick schreckt Evendur zurück von der Umarmung seines Freundes, da er ihn offensichtlich nicht sofort erkennt. Doch dann findet sein gejagter Blick für einen Moment Hespers: “Hesper, du bist hier. Das ist gut, dann ist Hoffnung. Muss es beschützen, muss es bewahren, darf ihnen nichts verraten. Muss die Stimmen zum Schweigen bringen. Darf ihnen nichts verraten, kann mich nicht mehr wehren. Du musst dich für mich wehren, musst es beschützen, musst uns retten, musst mich retten, musst es retten, musst Sembia retten. Alles hängt davon ab, sie dürfen es nicht finden, ich darf den Stimmen nichts verraten, sie dürfen es nicht finden. Du Hesper, du kannst es weiter verstecken, kannst das Wischen auslöschen, kannst mich auslöschen, dann finden sie mich nicht, dann finden sie es nicht. Dann verlieren sie. So haben sie es gewollt, so hat er es gewollt, so hat sie es gewollt. Muss dieses Opfer bringen. Darf nicht versagen, habe schon einmal versagt, bin noch hier, höre die Stimmen. Sie müssen schweigen, müssen schweigen. Ich muss schweigen, muss schweigen, darf nicht reden, darf es nicht verraten. Du Hesper, du, du musst mich zum Schweigen bringen. Dann schweigen die Stimmen, kann ich sie nicht mehr hören, können sie mich nicht mehr hören, kann ich ihnen nichts verraten. So kann es enden, so muss es enden, so soll es enden. Ich will es, er will es, sie will es, sie will es auch. Sie alle wollen es. Es will es nicht, aber es geht nicht anders. Es muss verborgen sein, darf nicht gefunden werden, erst wenn es Zeit ist, wenn es Zeit ist. Es ist Zeit zu gehen, alles muss enden, ich muss enden, damit es nicht endet. Es muss enden, jetzt, jetzt muss es enden. Beende es Hesper, beende es jetzt, es muss sein.“ Hesper spürt, wie die Hände seines Freundes seine eigenen Hände suchen, wie er sich aus der Umarmung löst, sich freikämpft und dann Hespers Hände zu der Waffe führt, die er bei sich trägt. Was auch immer Evendur in diesen Zustand verwandelt hat, es kann kein Zweifel bestehen, dass er in diesem Moment sehr genaue Vorstellungen hat, was als nächstes passieren soll.
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Hesper

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2. Zug - Bauernopfer
« Antwort #344 am: 28.01.2016, 10:52:31 »

Pure Verzweiflung ist auf Hespers Antlitz zu sehen, als Evendur, der den Verstand zumindest zeitweilig verloren haben mußte, seine Absicht immer deutlicher macht. Mit einem Lächeln, das durch den Nicht endenden Tränenstrom Lügen gestraft wird, streichelt er seinem Freund über die Wange, anstatt den Streitkolben zu ergreifen. "Du bist geschwächt, sehr geschwächt, sie haben Dir üble Dinge angetan... Wir müssen hier weg, wir kümmern uns um Dich, Deneir, Selûne und ich, dann werden diese Stimmen verstummen. Komm mit, dann kannst Du uns alles erklären."

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