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Nachrichten - Samuel Weissdorn

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Kampf für Glorie und Vaterland / Casus Belli
« am: 07.08.2013, 00:14:48 »
Samuel hörte dem Verlauf der Gespräche genau zu, auch wenn ihm die Hitze schwer zu schaffen machte. So war er äußerst dankbar, als Alfred das wunderhafte chemische Gebräu verteilte, das ihm alsbald Erleichterung verschaffte. „Danke“, nickte er dem Schweden kurz zu, bevor er wieder seine Ohren spitzte.

In seinem Kopf fügte sich Information an Information. Er ordnete sie im Geiste an: In der Horizontalen die offenen Fragen, in der Vertikalen die Umgebungselemente, in ihrem Inneren eine Matrix aus vielfältigen Details, die bald ein vollständiges Bild ergaben. Manch einer hätte Mühe gehabt, all die einzelnen Punkte im Kopf zu behalten, die in der wortwörtlich hitzigen Diskussion genannt worden waren, doch für Samuel war es nur ein Blick, ein einzelnes Bild, das er mit einem einzigen Gedankengang erfassen konnte.

Und als endlich der Punkt kam, da sich Zufriedenheit eingestellt hatte, trat er einen Schritt nach vorne, kaum, dass Carl den Raum verlassen hatte.

„Gestatten Sie mir, dass ich noch einmal mein Wort erhebe“, sprach er in die Runde, wandte sich dann aber gleich dem preußischen Major zu. „Zunächst einmal danke ich Ihnen für das Angebot der Erhebung in den Stand eines preußischen Diplomaten, möchte die Ehrung jedoch ablehnen, da ich mich keiner sich daraus ergebenden Verpflichtungen unterwerfen möchte. Zum anderen fürchte ich, dass ich mich ein weiteres Mal äußerst unbeliebt machen muss, da ich einige Punkte ansprechen werde, die aller Voraussicht nach zu Ärgernis und Wut führen werden. Ich möchte Sie alle trotzdem bitten, mir bis zu Ende zuzuhören, denn was Ihnen im ersten Moment wie eine Frevelei erscheinen mag, wird sich womöglich am Ende noch auflösen.“

Mit dieser kryptischen Ankündigung trat er einen weiteren kleinen Schritt nach vorne, und räusperte sich. Auch seine Kleidung war durchgeschwitzt, er fühlte sich nicht unbedingt wohl, aber er war es vermutlich eher als die meisten in diesem Raum gewohnt, mit ungewohnten und unangenehmen Situationen umzugehen, als wären sie für ihn völlig natürlich.
„Zunächst einmal zur Rolle Preußens. Herr von Stiehle, ich bin sicher, dass Sie in Ihrer Rolle hier vor Ort auch den Berliner Verfassungskonflikt im Hinterkopf haben, Bismarcks Umstrukturierung des Heeres über den Willen des Parlaments hinweg. Für Preußen ist es beinahe schon eine politische Notwendigkeit, einen erfolgreichen Krieg zu führen, um so die Notwendigkeit der Neuorganisation zu rechtfertigen und das Parlament zum Schweigen zu bringen. Ohne Ihnen persönlich etwas unterstellen zu wollen, muss dieser politische Zugzwang bei allen Freundesbekundungen Preußens gewiss mit einkalkuliert werden.“

Samuel sah dem Major bei seinen Äußerungen direkt in die Augen, blieb dabei vollkommen sachlich und nüchtern, aber auch standhaft. „Nun zu Ihnen, Euer Durchlaucht“, drehte er sich recht abrupt zu dem Herzog um. „Ich stimme Ihnen in vielen Punkten zu, mehr, als Sie nach meinem Gesprächseinstieg vielleicht meinen mögen. In der Politik geht es um die Vertretung der Interessen Einzelner, wie gerade das Beispiel des Verfassungskonfliktes deutlich zeigt. Ideale sind die Basis eines jeden Staates und einer jeden Kultur, doch Menschen sind fehlbar, und so ist es auch ihre Politik. Ginge man immer nur den Weg des Rechts, wäre man verloren, alleine deshalb, weil Recht unterschiedlich ausgelegt und auch von anderen zum eigenen Nachteil gebrochen wird. Die Frage ist in der Tat, wo man die Grenze des moralisch Erträglichen zieht, das aber ist eine Frage, die letztlich nur jeder Einzelne für sich beantworten kann. Insofern habe ich an dieser Stelle kein Interesse daran, Sie moralisch zu attackieren.“

Er schenkte dem Herzog ein kurzes, beruhigendes Lächeln, jedoch nicht lang genug, um den Mann in Sicherheit zu wiegen. Denn was er eigentlich zu sagen hatte, würde dem Herzog ganz sicher nicht gefallen.

„Weshalb also habe ich Sie vorhin so provoziert? Aus zwei recht einfachen Gründen: Erstens hatte ich gehofft, Sie damit dazu zu bringen, uns dringend benötigte Informationen zu geben, damit wir die Lage genauer einschätzen können. Zweitens wollte ich herausfinden, wie Sie als möglicher politischer Repräsentant in einer für die Zukunft des Landes und des Volkes kritischen Situation reagieren würden. Verzeihen Sie mir, wenn ich dies so deutlich sage, aber: Sie haben für einen entscheidenden Moment die Kontrolle verloren.“[1]

Nun galt es, den Herzog über diese Kritik brüten zu lassen. Samuel hielt den Mann für ungeeignet, Schleswig und Holstein in einer solchen Situation politisch zu führen, nicht nur aufgrund seiner moralischen Ansichten, sondern allem voran, weil er sich politisch nicht würde durchsetzen können. Nicht auf lange Sicht jedenfalls.

Und so wandte er sich erneut Herrn von Stiehle zu. „Bei allem, was hier bereits an möglichen Ausgängen der Situation besprochen wurde, ist eine Sache vollkommen übersehen worden: Die Schlagkraft der nordischen Bevölkerung nämlich. Ich sage Ihnen, die Gemüter in Kiel und anderswo brodeln, sie brodeln sogar so sehr, dass sich dort inzwischen Gerüchte über Dänemarks Repression bilden, die gar nichts mehr mit den tatsächlichen Gegebenheiten zu tun haben.“ Und ja, Samuel hatte durchaus seinen Anteil daran. Aber das war ein Geheimnis, das er wohl mit ins Grab nehmen würde. „Und bedenken Sie, was die Veröffentlichung des Vertrags, ganz unabhängig von seiner Rechtmäßigkeit, mit den Bürgern von Schleswig und Holstein machen wird. Es wird einen Krieg geben, sofern heute keine andere Lösung gefunden wird. Aber ich sehe durchaus die Möglichkeit, dass dieser Krieg weder von Dänemark noch von Preußen ausgeht, sondern vom Volke selbst. Ein Bürgerkrieg gegen die Obrigkeit, den ein vom Willen nach Freiheit getriebenes Volk bis ans Äußerste bringen kann, und glauben Sie mir: Ich war in den letzten Tagen auf den Straßen von Kiel unterwegs, ich sehe sehr wohl die Möglichkeit, dass nicht Dänemark oder Preußen den drohenden Krieg gewinnt, sondern das Volk von Schleswig und von Holstein.“[2]

Erneut sah er dem Major direkt in die Augen. „Welchen Eindruck würde Preußen im Deutschen Bund hinterlassen, wenn man mit den frisch restrukturierten Armeen zu spät zum Krieg kommen würde, wenn gezeigt würde, das Preußens Armeen gar nicht benötigt würden?“

Erneut abrupt wandte er sich ab, und sah nun zu Alfred Nobel. „Herr Nobel, Sie sprachen von Sicherheit. Ich sehe in diesem Raum viele Männer mit vielen sehr unterschiedlichen Hoffnungen und Plänen, doch keiner dieser Pläne hat für mich ein vollkommen durchdachtes Fundament.  Keiner dieser Pläne birgt wirkliche Sicherheit in sich.“ Wieder wanderte sein Blick zum Herzog. „Sie sagen, Sie sind bereit, alles zu tun, um einen Krieg zu verhindern. Aber was kann denn nun den Krieg verhindern? Der Vertrag? De Mezas Siegel? All das kann ihn vielleicht aufschieben, kann uns Zeit verschaffen, aber es löst die Situation nicht wirklich. Nur, wenn Macht und Wille, diese einzusetzen, zusammenkommen, kann der Krieg verhindert werden. Diese Macht liegt gewissermaßen an zwei Orten: In Preußen und in Dänemark.“

Und wieder wandte er sich an den Major. „Einen Vertreter Preußens haben wir hier vor Ort. Die Frage ist, ob er den Willen hat, für den Frieden zu sprechen. Nehmen wir nur einmal an, rein hypothetisch, er hätte die Aufgabe gehabt, für einen Krieg zu sorgen, damit Preußens Armeen Erfolge feiern können. Was wäre nötig, um ihn zu einem Abweichen von diesem Befehl zu bringen? Eine höhere Priorität müsste her: Etwa ein anstehender Bürgerkrieg. Kann Preußen diesen nicht verhindern, steht es vor einem politischen Desaster.“

Zum ersten Mal machte Samuel eine längere Pause, ließ seine Worte wirken, damit alle Beteiligten auch wirklich darüber nachdenken konnten. Schließlich setzte er erneut an.

„Bleibt noch Dänemark. Aus meiner Sicht gibt es nur einen Weg, wie man Dänemark hier in Zugzwang bringen kann: Die Unabhängigkeit Schleswig-Holsteins muss von möglichst vielen anderen Nationen verteidigt werden. Dänemark mag sich gegen die norddeutschen Völker stellen, auch gegen Preußen, aber nicht gegen den gesamten deutschen Bund. Die wiederum wären sicherlich gewillt, für die genannte Unabhängigkeit einzustehen, da man ohnehin lieber sehen würde, wenn ein Deutscher deutsche Lande regiert. Aber man muss ihnen eine Grundlage liefern.“

Nun fiel sein Blick auf den Vertrag. „Dieses Schriftstück dort ist eine Möglichkeit. Eine sehr vage, wie in diesem Raum mehrfach betont wurde. Doch seien wir ehrlich: Selbst wenn die Rechtmäßigkeit angezweifelt würde, die differierenden politischen Interessen würden dafür sorgen, dass es Jahre dauern würde, bis alles geklärt wäre. Vermutlich, verzeihen Sie mir meine Direktheit, Herr von Stiehle, haben Sie sich deshalb so sehr darum bemüht, nicht über den Vertrag zu diskutieren.“

Schließlich fiel sein Blick wieder auf den Herzog, dem er direkt in die Augen sah. „Eine weitere Option besteht allerdings auch daran, noch einmal über die Rechtmäßigkeit der, nennen wir es einfach einmal so, Enteignung der herzoglichen Familie zu diskutieren. Ganz unabhängig davon, ob es für diesen Vertrag eine Unterschrift geben wird oder nicht, hat die Veröffentlichung des Vertrags den politischen und gesellschaftlichen Nährboden geschaffen, um eine solche Diskussion zumindest wieder zuzulassen. Was für ein Desaster das für Preußen wäre, brauche ich ganz sicher nicht zu erwähnen.“

Inzwischen lief Samuel durch den Raum, passierte dabei einen der Anwesenden nach dem anderen und ging den Weg anschließend wieder zurück. Schließlich blieb er vor dem Major stehen. „Würde Preußen gegenüber dem deutschen Bund die Echtheit des Vertrags bekunden, ganz unabhängig von irgendwelchen Unterschriften, so würde dies den Willen Friedrichs für die Zukunft von Schleswig und Holstein zeigen, und auch in Dänemark selbst eine Argumentation dafür schaffen. Mit dem politischen Druck des gesamten deutschen Bundes und der pro-schleswig-holsteinischen Kräfte in Dänemark könnte man die dänische Regierung dazu bewegen, einen neuen, gültigen Vertrag aufzusetzen. Keine Fälschung.“

Er sah dem Major fest in die Augen. „Vorausgesetzt, Macht und Wille kommen zusammen.“[3]
 1. Diplomatie: 24 - ich will den Herzog überzeugen, dass er als Staatsoberhaupt in Krisensituationen ungeeignet ist, und ihm so den Willen zur Macht nehmen
 2. Diplomatie: 35 - ich will den Major überzeugen, dass ein Bürgerkrieg eine realistische Möglichkeit ist; Samuel glaubt übrigens durchaus selbst daran, immerhin hat er selbst entsprechend Stimmung gemacht  :twisted:
 3. Diplomatie: 46 - der Major soll dem Plan zustimmen

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Kampf für Glorie und Vaterland / Hazard
« am: 07.08.2013, 00:09:39 »
Und noch einmal Diplomatie gegenüber von Stiehle:

1d201d20+26 = (20) +26 Gesamt: 46

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Kampf für Glorie und Vaterland / Hazard
« am: 06.08.2013, 23:44:34 »
Zweiter Wurf übrigens mit Hero Point, vergessen zu schreiben.

34
Kampf für Glorie und Vaterland / Hazard
« am: 06.08.2013, 23:43:02 »
Diplomatie gegen den Herzog:

1d201d20+18 = (6) +18 Gesamt: 24

Diplomatie gegen den Major:

1d201d20+26 = (9) +26 Gesamt: 35

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Kampf für Glorie und Vaterland / Preußischer Landtag
« am: 06.08.2013, 23:15:24 »
Ich schreibe gerade an einem Beitrag. Möglicherweise stelle ich damit auch nochmal die eine oder andere Weiche neu. Wir werden sehen :)

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Kampf für Glorie und Vaterland / Preußischer Landtag
« am: 08.07.2013, 00:42:29 »
Werde auch noch ein paar Motivsensen und evtl. Wissenswürfe brauchen vor meinem nächsten Post.

Muss ich noch drüber nachdenken...

37
Kampf für Glorie und Vaterland / Hazard
« am: 08.07.2013, 00:20:43 »
F**k. Labern kann er, aber bisschen Hitze bringt ihn aus der Fassung...

38
Kampf für Glorie und Vaterland / Hazard
« am: 08.07.2013, 00:19:34 »
Zähigkeit

1d201d20+3 = (7) +3 Gesamt: 10

39
Kampf für Glorie und Vaterland / Hazard
« am: 06.07.2013, 20:14:08 »
Sense Motive gegen von Stiehle: Welches politische Ziel verfolgt er, und steht er einem unabhängigen, demokratischen SH  negativ  gegenüber?

1d201d20+11 = (4) +11 Gesamt: 15

Unterstützend Knowledge (Politik), um die Position Preußens in dieser Situation besser einschätzen zu können

1d201d20+8 = (12) +8 Gesamt: 20

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Kampf für Glorie und Vaterland / Preußischer Landtag
« am: 06.07.2013, 19:58:01 »
Ich habe mal ein bisschen Samuels Gedankenwelt beschrieben, ich weiß zwar schon, in welche Richtung ich will, möchte aber jetzt niemanden abwürgen  und warte den nächsten  Post des Herzogs ab.

41
Kampf für Glorie und Vaterland / Casus Belli
« am: 06.07.2013, 19:49:46 »
So sehr er zu Beginn nach vorne geprescht war, so schweigsam  blieb Samuel nun. Er hatte den Stein ins Rollen gebracht, und auch,wenn der Herzog sich noch nicht ganz offenbart hatte, hatte er genug gesagt. Er war als Mann an der Spitze ungeeignet, sowohl moralisch, als auch, weil er sich in einer solch kritischen Situation  nicht unter Kontrolle hatte. Nun hieß es beobachten, lernen - nicht nur über Friedrich, sondern auch über den Anführer der Preußen. Ganz sicher war er sich dessen Absichten noch nicht.

Samuels Blick blieb unnachgiebig, scheinbar ungerührt, und er schien auf den richtigen Moment für eine Reaktion zu warten. In Wahrheit würde er aber erst wieder sprechen, wenn ihm noch weitere Informationen vorlagen. Gleichzeitig dachte er darüber nach, wer im Nebenzimmer saß und lauschte  - ein weiterer Intrigant, ein Leibwächter oder einer der Mörder?

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Kampf für Glorie und Vaterland / Hazard
« am: 05.07.2013, 23:46:57 »
Na toll. Da werde ich vor Ideen ja nur so strotzen...

43
Kampf für Glorie und Vaterland / Hazard
« am: 05.07.2013, 23:46:09 »
Wissen (Politik):
1d201d20+8 = (3) +8 Gesamt: 11

Gibt es nach Samuels Verständnis eine politische Lösung, so weit hergeholt sie auch sein mag, die ohne Krieg die Unabhängigkeit und Demokratie für SH bringen könnte?

44
Kampf für Glorie und Vaterland / Hazard
« am: 05.07.2013, 22:20:51 »
Motivsense:

1d201d20+11 = (4) +11 Gesamt: 15

Wie reagiert der Herzog auf die Anmerkungen des Preußen, ob er die Söldner engagiert hat? Insbesondere bei den "rechtlichen" Aspekten ;-)

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Kampf für Glorie und Vaterland / Preußischer Landtag
« am: 05.07.2013, 21:37:36 »
Cool  :D

Ich werde mal nicht direkt wieder posten, sondern den anderen eine Chance zu lassen, auch aktiv zu werden :-)

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