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« am: 28.08.2017, 10:39:20 »
Chúsei ist einen Moment über die abschließenden Worte verwundert. Hat sie einen wunden Punkt getroffen? Ist er deshalb eigentlich hier? Weil er selbst keinen Platz mehr hat? Der Samurai strahlt jedoch Desinteresse und wirkt in sich gekehrt und so lässt Chúsei es vorerst auf sich beruhen. Sie richtet kein weiteres Wort mehr an Tsuyoshi und überlässt den Mann lieber seinen eigenen Gedanken. Sie beendet mit der Hilfe ihrer Tochter die Arbeiten und verabschiedet sich dennoch von dem Samurai, wenn auch mit gemischten Gefühlen. Die Bedrohung lastet noch immer auf ihr und Tsuyoshi scheint im Moment nicht der Samurai zu sein, der etwas daran ändern kann.
"Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag, Herr Tsuyoshi. Wenn Ihr jemals den Sonnenaufgang sehen wollt, es gibt einen alten Kirschbaum außerhalb des Dorfes. Von dort hat man eine wunderschöne Aussicht."
Danach lässt sie den Samurai allein zurück und kehrt mit ihrer Tochter Hanako zurück nach Hause. Sie hat keine Ahnung warum sie überhaupt von diesem Ort erzählt hat, aber irgendwie will sie es. Möglicherweise wird er ihre Worte sowieso ignorieren, wie auch zuvor ihre Taten, aber vielleicht nicht. Fast wünscht sie sich er würde es nicht ignorieren und dieser Ort eine neue Bedeutung bekommen, eine weniger schmerzhafte. Sie ist auf weiteren dem Rückweg in Gedanken versunken, während Furcht, Neugier und vielleicht auch etwas Scham mit ihr kämpfen. Nur ihre Tochter kann sie aus dem Gewirr der Gedanken für einen Moment herausholen.
"Der Mann ist gar nicht so gruselig, Mama. Kann ich auch irgendwann das Meer sehen?"
Chúsei lächelt Hanako an, während sie die schweren Eimer trägt.
"Vielleicht eines Tages, Hanako."
Doch sie selbst glaubt nicht daran. Das Dorf ist in großer Gefahr und es gibt keinen Funken von Hoffnung. Sie hat Angst und zeigt es nur ihrer Tochter zuliebe nicht.