Ungerührt davon, dass der Hohepriester die angebotene Hand nicht ergreift, und im Grunde auch erleichtert, die Hand des verhassten Flammenabeters nicht anfassen zu müssen, marschiert Lilja an Jareds Seite mit zu den Eulenbrutstätten. Coninas leises "Danke" erwidert sie nur mit einer hochgezogenen Augenbraue und leicht gerümpfter Nase, als hätte sie etwas völlig kuriöses oder undenbares erfahren.
In den Kuss, als ihr Liebster sie dazu kurz anhält, legt das Mädchen all ihre zärtlichen Gefühle für den jungen Mann, und als ihrer beider Lippen sich voneinander trennen, schaut sie entschuldigend drein. "Tut mir leid, Süßer. Ich liebe dich auch," flüstert die Karrn, bevor sie sich wieder in Bewegung setzt.
Als Iliian die Gruppenaufteilung für den Ritt festlegt, weiten sich die Augen der Nekromantin vor Schreck. "Was?! Nein, das ist furchtbar!," stammelt sie entsetzt und wirft erst einen finsteren Blick zum Elfen, dann einen hilfesuchenden zu Jared. Ihren Geliebten umarmt sie sogleich, als er sich von ihr für nächsten Stunden verabschieden will, und haucht ihm mit Tränen in den Augen zu: "Das tut er uns mit Absicht an! Wie grausam! Süßer, ich will nicht von dir weg!," wird ihre Stimme immer öfter von Schluchzern unterbrochen.Als ihr Liebster sie küsst, will sie nicht loslassen und bleibt mit leicht geöffneten Mund da stehen, als er von ihren Lippen ablässt. "Pass' auch auf dich auf, Süßer," flüstert die Totenbeschwörerin, "ich hab' Angst um dich."
Die Rieseneule, die Lyndwyn indessen auf den Ritt vorbereitet, bekommt nun ein trauriges, völlig aufgelöst wirkendes Mädchen zu Gesicht. Nur kurz schaut Lilja in die Augen des großen Vogels, streicht dem Wesen einmal übers Gefieder und murmelt ein kaum hörbares "Hallo". Dann steigt sie hinter Aarnai auf den Rücken der Eule, in der Gesellschaft der Wandlerin etwas Trost findend.
Die Worte der Druidin nimmt die Generalstochter ein halbes Dutzend Lidschläge verspätet wahr und brummelt lustlos zurück: "Ich hab' gehört, was du gesagt hast. Und ich brauch' den nicht als Freund. Jetzt lass mich, siehst du nicht, dass ich leide?" Die letzten Worte mögen sich pathetisch angehört haben, doch die Karrn lässt ihre Augen nicht von Jared los, der dazu verdammt ist, mit Conina auf einer Eule zu fliegen, und vergisst dabei auch gänzlich, sich über das Fliegen selbst Gedanken und Sorgen zu machen.