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Autor Thema: Prolog: Die Karawane zieht weiter  (Gelesen 21015 mal)

Beschreibung: Wie alles beginnt...

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Tex

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #90 am: 21.12.2009, 16:27:09 »
Auch wenn Fort Thorn nur ein kleines Nest inmitten der Wildnis ist, die Taverne im Fort sieht doch genauso aus wie alle anderen in Korvosa, Magnimar oder Rätselhafen: Ein großer Gemeinschaftsraum mit ein paar Tischen und einer Theke, eine abgetrennte Küche und im Hintergrund eine Treppe zu den Zimmern im zweiten Stock. Der Gemeinschaftsraum wird durch einen großen Kamin beheizt, in dem bereits ein behagliches Feuer brennt, über dem sich ein Spieß dreht. An einem Tisch in der Nähe des Kamins sitzen ein paar Soldaten, die offensichtlich gerade keinen Dienst haben, in ein Würfelspiel vertieft.

Der einzige Unterschied zu einer gewöhnlichen Taverne irgendwo in der Zivilisation ist das riesige Skelett in der Mitte des Gemeinschaftsraumes. Mit Drähten und Holz wurde auf sorgfältigste Weise das Skelett einer gewaltigen Schreckenssau wiederhergestellt, so lebensecht, dass man fast glauben könnte, es würde einen anspringen, wenn es nicht fest auf seinem Sockel montiert wäre. Von einem der langen Hauer hängt ein kleiner Lederbeutel, doch bevor die Abenteurer ihn näher inspiziert bekommen, werden sie auch schon von einem rundlichen Habling ziemlich stürmisch begrüßt.

"Hallo! Hallo! Hallo! Willkommen in der knochigen Wildsau! Ich bin Orrend, der Besitzer. Und ihr seht aus, als ob ihr ein Zimmer bräuchtet ja? Haben wir, haben wir, alles kein Problem. Wollt ihr eure Sachen schonmal ablegen? Ihr müsst erschöpft sein, ist eine lange Reise hier ans Ende der Welt. Vielleicht ein Bier zur Erfrischung? Ich habe gerade ein neues Fass meines Rosenblütenbiers aufgemacht, jeder Krug zum halben Preis, weil ich das Rezept noch verfeinern muss! Oder eine Mahlzeit? Oder etwas ganz anderes? Sprecht nur!" Der Halbling wendet sich zur Seite. "Pily, komm her und helf den Herren und der Dame! Hopp-Hopp!"

Auf Orrends Ruf hin kommt aus dem Hintergrund eine junge Halblings-Dame angehuscht und blickt die Abenteurer erwartungsvoll aus großen, braunen Augen an.
« Letzte Änderung: 21.12.2009, 16:29:01 von Tex »
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Elora

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« Antwort #91 am: 21.12.2009, 18:31:15 »
"Hallo. Ein Zimmer wäre fürs Erste hervorragend. Oder auch vier, wenn so viele frei sind." Sie schaut in die Runde, ob jemand Einwände vorbringt, und wendet sich dann wieder dem eifrigen Wirt zu, der anscheinend weniger Kundschaft bekommt, als er gerne hätte. "Seid so gut und sagt mir, was ihr auf der Speisekarte zu stehen habt. Außerdem hätte ich gerne einen Becher Wein." Bier gehört nicht zu Eloras Lieblingsgetränken und wenn es auch noch in der Experimentierphase ist, ist sie lieber vorsichtig.

Scheinbar interessiert betrachtet sie die große, namesgebende Wildsau, die in der Mitte des Raumes nach allen Regeln der Kunst aufgebaut wurde, und lässt dann ihren Blick durch den Raum schweifen. "Ist ja nicht sehr voll hier", bemerkt sie schließlich wie nebenbei. "Wo sind denn die ganzen Soldaten der Garnision? Sicherlich werden die dort drüben nicht alle sein und draußen hab ich auch kaum welche gesehen."

Camlo

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« Antwort #92 am: 21.12.2009, 19:50:26 »
Bevor der Wirt auf Eloras Frage antworten kann, lässt der Glücksritter seinen schäbigen und fast leer aussehenden Rucksack  neben einen Stuhl auf den Boden gleiten, auf den er sich lässig fallen lässt, wobei sein Fuß wie zufällig auf seinem Gepäckstück zu stehen kommt. Man kann ja nie wissen. Breit lächelnd wendet er sich an den Wirt. "Wenn das mit den Zimmer geklärt ist, Meister der Braukunst, dann würde ich gerne von Euren berühmten Trunk kosten. Ach ja, etwas zu Essen wäre auch schön. Und sagt, was für einen Schatz trägt Eure knöcherne Wildsau denn im Maul?"
Ebenso breit lächelnd wendet er sich an seine Begleiter. "Schließlich haben wir das verdient. Und Danke, Elora. ... Für die Bestellung der Zimmer." Fügt er nach einer kurzen Pause noch hinzu.
« Letzte Änderung: 22.12.2009, 17:46:26 von Camlo »

Hythorus

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« Antwort #93 am: 21.12.2009, 20:48:35 »
Hythorus mustert zunächst den Wirt eindringlich bevor er etwas sagt. "Guten Tag Orrend. Ich hätte ebenfalls gerne ein Zimmer und etwas zu essen", begrüßt er ihn schließlich. "Und etwas Unalkoholisches zu trinken." Er lässt seinen Blick über den Raum und die anderen Gäste schweifen. "Ich möchte einen klaren Kopf bewahren", sagt er danach entschuldigend zu seinen Reisegefährten.
« Letzte Änderung: 21.12.2009, 20:51:42 von Hythorus »

Tex

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #94 am: 23.12.2009, 09:21:12 »
"Ja, natürlich, vier Zimmer haben wir immer frei", beginnt Orrend wieder und die Worte fließen einem reißenden Strom gleich aus seinem Mund. "Soviele Reisende kommen nicht ins Tal. Noch nicht. Irgendwann, wenn die Handelsroute offen ist, wird Fort Thorn aus allen Nähten platzen. Pily, geh schon einmal hinaus und bereite unseren Gästen ihre Zimmer vor, ja?"

Die kleine Hin trippelt daraufhin die Treppe hinauf und lässt die Abenteurer mit Orrend allein zurück.

"Eine sehr gute Wahl der Herr!", spricht er Camlo direkt an. "Das Rosenblütenbier wird irgendwann eine berühmte Spezialität werden, ich sage es euch! Wenn ich einmal das perfekte Rezept gefunden habe. Was allerdings den Wein angeht, so muss ich euch leider sagen, dass er etwas teurer ist als in anderen Tavernen. Wir werden nicht gerade oft mit solchen Gütern beliefert, die Soldaten bevorzugen Bier, und ich habe daher nur wenige Flaschen eines guten Tropfens aus Rabenheide vorrätig." Dann wandert Orrends rastloser Blick zu Hythorus. "Etwas Unalkoholisches? Eine Schale Kräutertee vielleicht? Hier im Schatten der Rosenbüsche wachsen ein paar eigenartige Kräuter, die dem Tee eine sehr interessante Note verleihen. Oder nehmt ihr mit einfachem Wasser vorlieb? Euer Wunsch ist mein Befehl."

Eine kurze Pause.

"Achso, ja, Essen! Natürlich, wie konnte ich das vergessen, ihr müsst hungrig sein! Auf der Karte heute steht gebratener Hirsch, frisch geschlachtet und mit Kräutern des Tals verfeinert. Dazu ein wenig gemischtes Gemüse. Wenn ihr aber etwas Leichteres wünscht, so kann ich euch auch eine Brühe aufsetzen. Und wenn ihr anschließend mit meinen Dienstes zufrieden seid, so würde sich die Sau hier" - er klopft dem Gerippe sanft auf die mächtigen Hauer - "über ein kleines Trinkgeld freuen. Jedes Kupferstück geht an die trauernden Verwandten der Sau", fügt der Halbling noch mit einem schelmischen Grinsen an.
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Hythorus

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #95 am: 23.12.2009, 14:11:46 »
Hythorus muss unweigerlich schmunzeln. "Dieser Halbling redet ohne Punkt und Komma, aber er hat Humor, das muss ich ihm lassen", denkt er als Orrend die Verwandten der Schreckensau anspricht. "Schön, dass nicht alle Halblinge solche merkwürdigen Selbstdarsteller wie dieser Druide sind." Hythorus schiebt den Gedanken beiseite und widmet sich wieder seinem Gegenüber. "Zweifellos war das ein schwerer Schlag für die Familie des Schweins", antwortet er Orrend lächelnd. "Mein aufrichtiges Beileid. Ich hätte gerne etwas von Eurem Hirschbraten und einen großen Krug Wasser. Euren Tee probiere ich vielleicht ein anderes Mal."
« Letzte Änderung: 23.12.2009, 16:13:25 von Hythorus »

Elora

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #96 am: 23.12.2009, 15:03:07 »
Da sie sich nicht sicher ist, dass Orrend, so gastfreundlich er auch sein mag, tatsächlich weiß, mit was für eigenartigen Kräutern er genau seinen Tee aufbrüht, antwortet sie: "Nun gut, dann nehm auch ich ein Bier, wenn es nicht zu stark ist. Und einen Hirschbraten, bitte!" Bei dem Gedanken an einen frischen, zarten Braten merkt sie erst, wie leer ihr Magen ist, und lässt sich in hungriger Erwartung auf das bevorstehende Mahl auf den Stuhl neben Camlo fallen.
« Letzte Änderung: 23.12.2009, 16:15:26 von Elora »

Tex

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #97 am: 23.12.2009, 16:35:05 »
Auch Vento bestellt sich ein Rosenblütenbier und eine Mahlzeit und lässt sich dann neben Elora und Camlo nieder. Ventras, sein treuer Elementarbegleiter ist vorsorglich vor der Taverne geblieben, um innen mit seinen Winden nicht allzuviel Chaos anzurichten.

"Also gut, dann drei Bier und ein Krug Wasser. Und viermal der Braten, ja? Kommt sofort, kommt sofort, etwas Geduld bitte."

Orrend wuselt pfeilschnell hinter die Theke und beginnt dort herumzurumoren. Die Abenteurer können das Klimpern von Tonkrügen hören, und kurz danach balanciert der kleine Halbling ein für seine Statur riesiges Tablett über dem Kopf, auf dem vier Humpen und ein großer Krug stehen. Mühsam setzt Orrend das Tablett auf dem Tisch ab und verteilt die Humpen. Klares Wasser für Hythorus, Bier für die anderen - die sofort die interessante rosane Färbung des Gebräus bemerken. Ob es so schmeckt, wie es aussieht...?
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Camlo

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #98 am: 23.12.2009, 20:48:24 »
Der Glücksriter verfolgt die Szene lächelnd und freut sich, auf einen so offenherzigen und begeisterten Wirt gestoßen zu sein. "Er scheint seinen Beruf zu lieben. Mal... etwas erstaunt zieht der Varisianer die Augenbrauen hoch als er die Färbung des Gebräus bemerkt und fährt dann grinsend fort "...sehen, wie diese Farbe dem Bier bekommt. Prost! Auf uns und das Blutschwurtal!"

Elora

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #99 am: 24.12.2009, 00:16:13 »
Von der guten Laune des Wirts angesteckt nimmt sich Elora ihren Humpen und hebt ihn in Richtung ihrer Gefährten "Zum Wohl!" Neugierig probiert sie einen kleinen Schluck, nachdem sie ob der ungewöhnlichen Farbe des Getränkes kurz innegehalten hat, und lehnt sich entspannt in ihrem Stuhl zurück. Das waren die Momente, für das sich das Reisen lohnte. Endlich am Ziel angekommen in einem gemütlichen Wirtshaus die Strapazen ausklingen lassen.
Sicherlich würde der Löwenanteil ihnen noch bevorstehen, aber sich darüber den Kopf zu zerbrechen, war ein andernmal auch noch Zeit.

Tex

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #100 am: 27.12.2009, 12:51:30 »
Die vier Abenteurer müssen nicht lange warten, da balanciert Orrend auch schon ein weiteres Tablett durch den Gastraumd der knochigen Wildsau. Diesmal jedoch beladen mit vier großen Zinntellern, auf denen sich jeweils eine dicke Scheibe Hirschbraten sowie ein kleines Häufchen verschiedener Gemüse - von denen die vier gerade einmal die Hälfte zuordnen können. Das alles garniert mit verschiedenen Kräutern, die einen Duft verströmen, dass den Abenteurern das Wasser im Munde zusammenläuft.

Nachdem der Halbling dann die Teller verteilt hat, wünscht er noch mit einer kleinen Verbeugung einen Guten Appetit und verschwindet wieder in der Küche.

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Nach langen Tagen, Wochen der Wanderung erreicht auch endlich Rahvin Traumwanderer sein Ziel: Fort Thorn. Es war eine anstrengende Reise, gefährlich nicht zuletzt für einen einzelnen Reisenden: Rahvin musste sich durch schier unpassierbare Wildnis kämpfen, über eisige Höhen und durch die Reviere wilder Tiere, immer geleitet von seinen Träumen und den Zeichen seiner Göttin Desna, des Lieds der Sphären. Ob er deshalb nicht auf der einigermaßen sicheren und gut ausgebauten Handelsroute wanderte und dort auf die Karawane traf? Vielleicht war es einfach nicht bestimmt, vielleicht war Desnas Plan ein ganz anderer. Sicher ist nur, dass Rahvin die Reise unbeschadet überstand und nun, ebenso wie die Handelskarawane aus Korvosa wenige Stunden zuvor, vor dem verschlossenen Tor in die kleine Ansiedlung steht und ebenso von dem einhändigen Soldaten angesprochen wird.

"Wer seid ihr und was wollt ihr in Fort Thorn?", ruft der Soldat dem Priester zu, mit unverhohlenem Misstrauen, das Rahvin nicht zu deuten weiß. Woher sollte er auch wissen, dass kurz zuvor erst eine Karawane eingetroffen ist und Fort Thorn soviele Besucher von außerhalb an einem Tag schlicht nicht gewohnt ist?
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Rahvin Traumwanderer

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #101 am: 27.12.2009, 14:28:16 »
Rahvin wirkt ein wenig verträumt, als er die letzte Wegstunde zum Fort Thorn zurücklegt. Die Strapazen der letzten Reisetage war enorm und so ist er glücklich, wieder einen festen Weg unter den Sohlen und eine Aussicht auf ein gemachtes Bett zu haben. Das kleine und verträumte Tal scheint der ideale Ort zu sein für finstre Gesellen, sich zurück zu ziehen und ihren dunklen Machenschaften nachzugehen, befindet Rahvin und ist sehr darauf bedacht, sein Marschtempo hoch zu halten und nicht etwa vor dem Eintreffen am Fort bereits in die Fänge eines Kultisten oder anderen, wilden Monsters zu fallen.
Doch trübt auch diese Aussicht seine gute Laune nicht. Schließlich darf er reisen und der Horizont verspricht, wie immer, eine neue Heimat, die es zu erkunden gilt. Also summt er leise vor sich hin und erfreut sich der Natur und der Gewissheit, einen neuen Flecken Avistans kennen zu lernen.

Am Fort angekommen, schrickt er vor dem barschen Umgangston der Wache und sammelt sich ersteinmal einen kurzen Moment. Seine durchdringenden Augen schauen den Wachmann an und Rahvin beginnt zu begreifen, dass es kein alltäglicher Anblick sein dürfte, einen einzelnen Reisenden zu empfangen.
"Verzeiht meine Unfreundlichkeit, werter Wachmann. Mein Name ist Rahvin Traumwanderer, ich bin ein reisender Priester Desnas und suche Unterkunft in Eurem kleinen Städtchen. Ebenso folge ich einem Rekrutierungsschreiben von Hauptmann Tolgrith, der Aufrief sich in Fort Thorn einzufinden. Ich hoffe, ich komme nicht zu spät?"
Ein wenig Sorge schwingt in den Worten des Priesters mit, der sein heiliges Symbol offen auf der Brust trägt. Sein Gesichtsausdruck ist freundlich und wohlgesonnen. Es scheint, als könne er keiner Fliege etwas zu Leide tun. Doch seine Ausrüstung, welche er offen zur Schau trägt, widerspricht diesem recht offensichtlich.

Tex

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« Antwort #102 am: 27.12.2009, 15:08:05 »
Der Soldat blickt Rahvin musternd an, bevor er antwortet. Die Bogenschützen auf den Mauern haben währenddessen wieder ihre Bögen gespannt und zielen auf den Priester, was dieser im Augenwinkel bemerkt.

"Dieses Flugblatt scheint ja alle möglichen Leute anzulocken. Ihr seid nicht der erste, der heute deswegen angekommen ist. Und auch nicht der erste, dem ich sage, dass Hauptmann Tolgrith ausgeritten ist und nicht vor heute abend zurückerwartet wird. Die Zeit bis dahin könnt ihr in der Taverne verbringen, viel mehr bleibt euch auch nicht übrig."

Mit den letzten Worten hebt der einhändige Soldat den Stumpf und signalisiert den Bogenschützen, dass von Rahvin keine Gefahr für das Fort ausgeht. Kurz darauf öffnet sich das Tor.
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Rahvin Traumwanderer

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« Antwort #103 am: 27.12.2009, 16:08:10 »
Auch wenn Rahvin es hasst, wenn Bogenschützen auf ihn zielen, so bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich dieses nicht anmerken zu lassen. Also behält er seinen freundlichen Gesichtsausdruck und wundert sich, dass es tatsächlich in den letzten Tagen doch mehrere Leute hierher verschlagen hat.

"Ich danke Euch für die Gastfreundschaft und werde dann bis heute Abend im Gasthaus warten. So Tolgrith mich dann noch empfangen mag. Ansonsten hoffe ich, dass es noch ein festes Dach über meinem Kopf für mich gibt und ich ein warmes Essen bekommen kann."

Die Aussicht auf ein warmes Essen, lässt Rahvins Magen laut grummeln und er schmunzelt den Einarmigen im Vorbeigehen ob dieser lauten Hungerbekundung seines Körpers an. Als er durch das offene Tor tritt, sieht er sich ersteinmal um und verschafft sich einen Überblick über die handvoll Hütten. Nachdem er sich noch schnell des Weges vergewissert, geht Rahvin zielsicher auf eines der Gebäude zu und öffnet die Tür zum Gastraum.
« Letzte Änderung: 27.12.2009, 16:39:00 von Rahvin Traumwanderer »

Tex

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Prolog: Die Karawane zieht weiter
« Antwort #104 am: 27.12.2009, 17:23:51 »
Sobald Rahvin das Tor durchschritten hat, werden die beiden großen Torflügel von zwei weiteren Soldaten, die dem Priester freundlich zunicken, geschlossen und die Bogenschützen auf den Türmen wenden sich wieder ihren Kundschafter-Pflichten zu.

Zielstrebig betritt Rahvin dann den Gemeinschaftsraum der knochigen Wildsau, der einzigen Taverne von Fort Thorn. Der Raum wird dominiert von einem riesigen, lebensecht rekonstruierten Skelett einer Schreckenssau - die wohl auch der Taverne ihren Namen gegeben hat. Die Wildsau ist nicht gerade gut besucht. Neben dem Kamin, in dem ein behagliches Feuer brennt, sitzen ein paar mit Würfeln spielende Soldaten, und an einem anderen Tisch etwas entfernt sitzen vier weitere Personen - darunter ein Halbling - und nehmen gerade eine reichhaltige Mahlzeit zu sich. Als Rahvin etwas genauer hinsieht, erkennt er einen ungewöhnlich großen Monarchfalter, der wie aus dem Nichts angeflattert bekommt und sich auf der Schulter einer rothaarigen Frau, die mit dem Rücken zu Rahvin sitzt, niederlässt. Doch der Desna-Kleriker kommt nicht dazu, sich das Ganze näher anzusehen, denn schon wird er von einem rundlichen Halbling angesprochen.

"Hallo der Herr! Welch freudige Überraschung! Noch ein Gast! Ich bin Orrend, der Besitzer dieser Taverne. Womit kann ich euch dienen? Ihr seid offensichtlich von weit her gekommen, wünscht ihr ein Zimmer? Oder eine Mahlzeit? Hirschbraten steht heute auf der Karte, eine echte Empfehlung! Oder ein Humpen feinstes Rosenblütenbier? Zum halben Preis heute, weil das Rezept noch nicht ganz perfektioniert ist, aber das wird schon noch! Also, sprecht eure Wünsche aus!"

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Während sich die vier Abenteurer ihrem Hirschbraten widmen, öffnet sich die Türe der knochigen Wildsau ein weiteres Mal und ein in helle, freundliche Farben gekleideter Mann ein, der - seiner Ausrüstung nach zu schließen - eine lange Reise hinter sich hat. Auf seiner Brust prangt offen ein heiliges Symbol aus Silber, das ihn als Priester Desnas ausweist. Wenn die Abenteurer nicht schon vom Essen genug abgelenkt sind, so reicht doch die Ankunft des Priester aus, dass sie den großen Monarchfalter auf Eloras Schulter gar nicht bemerken....
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