Skraching zögerte keinen Moment. Er rannte los, legte all seine Kraft in die Geschwindigkeit, um den Mann zu überholen, der - so wie es aussah - ein Verbündeter Webers war. Dennoch war er sich noch nicht ganz sicher. Etwas passte nicht...
"Bleibt stehen, oder ihr lasst mir keine Wahl, als euch mit meiner Magie zu zerfetzen!" rief er. "Wenn ihr stehen bleibt, passiert euch nichts!"
Gerade war Joyce losgelaufen, als direkt hinter ihm ein Pfeil einschlug. Wer auf ihn geschossen hatte war sofort klar, denn der Knilch erdreistete sich ihn als Schurken zu bezeichnen und irgendetwas über Agenten der Krone zu brüllen. Ihm war nicht bewusst dass in Weißfels etwas gegen ihn vorlag, noch dass er etwas mit Agenten zu tun hatte. Es bestätigte nur dass der Mann sowohl verrückt als auch gefährlich war. Nie hätte Joyce erwartet auf offener Straße am hellichten Tage attackiert zu werden.
Kaum hatte der wahnwitzige Schütze geendet, begann sein Lehrling ebenfalls zu rufen... Er würde ihn mit seiner Magie zerfetzen! Mhm-hm, ganz bestimmt. Wenn er stehen blieb wollte er ihn "verschonen"... Seltsam, die Worte kamen ihm aufrichtig vor und er war versucht genau das zu tun, wäre da nicht noch der andere mit seiner Armbrust. Bevor er eins der Geschosse abbekam ging er besser in Deckung.
Hinter dem Karren angekommen atmete er auf. Für den Moment war er sicher, doch wie lange?
Galian spurtete hinter dem Fremden her. Im Laufen zog er einen seiner Kukris mit der Linken, als er gerade Skraching passierte. Er kam nah an den Mann heran der hinter einem Karren Schutz suchte und rief ihm "Ergebt Euch und ihr bleibt am Leben!" hinterher.
Selamin fluchte innerlich. Auf eine Verfolgungsjagd war er nicht vorbereitet, war er doch kaum bei zu Atem bekommen. Auch erlaubte ihm sein Rucksack bei weitem nicht so schnell zu sprinten wie der Rest. Trotzallem gab er wie die anderen Gas. Im Laufen zog er noch seinen Streitkolben, vielleicht würde er ihn brauchen.
Es war zum Verzweifeln. Erst schlugen ihn diese Kleinkriminellen bewusstlos und kaum wagte er sich an die frische Luft, umzingelte ihn eine zweite Bande. Aeron sei dank hatte er kein Geld mehr das sie ihm stehlen konnten. Umbringen konnten sie ihn genauso wenig, mitten auf der Straße bei so vielen Zeugen. Na gut. Dann muss es so sein. dachte er, obgleich es ihm nicht gefiel sich von anderen Gangstern herumschubsen zu lassen. Schließlich war er momentan ein rechtschaffener Händler, die waren nunmal Opfer. "...Ich ergebe mich. Hört auf zu schiessen!" brachte der hinter dem Karren Versteckte hervor.
Und wieder ein Fehlschlag, wenn man es so nennen wollte. Einfach erbärmlich, Jocelyn. Vor zwei Monaten hatte er von sich geglaubt ein erfahrener, erfolgreicher Mann zu sein. Wie man sich irren konnte.