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Autor Thema: Kapitel III - Söhne des Gruumsh  (Gelesen 34814 mal)

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Kâdir Zinopolous

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #180 am: 01.12.2011, 10:14:04 »
"Ich würde ja Einspruch erheben," knurrt Kâdir für den Zwergen unhörbar Vaêl zu, "aber Ihr seid wie der Rattenfänger mit der Flöte, Helsang. Den Mann will ich sehen, den Ihr nicht auf Eure Fährte verführt!"

Missmutig schlägt Kâdir seinem Pferd Trab und eilt nach vorne zu Liam, um mit dem übereifrigen Zwergen Schritt zu halten.

Jon Faust

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #181 am: 01.12.2011, 15:38:30 »
Bolmur bleibt noch einen kurzen Moment stehen. Für ihn ist es ein bisschen verwirrend die neue Situation vollkommen zu verstehen. Kalokin war ohne jedes Wort verschwunden und in nur einem Tag ist die Gruppe wieder um zwei Mitglieder gewachsen. Der Magier in Rot macht auf den Barbar keinen guten Eindruck, da er in die Intrigen der Magie scheinbar mehr als verstrickt ist, er ist für Bolmur nicht identifizierbar oder einschätzbar. Das Selbe gilt auch noch für den Zwerg, der allerdings einen wesentlich herzlicheren, offeneren und auch nützlicheren Eindruck vermittelt. Achselzuckend lässt er anschließend von seinen Gedanken ab und folgt seiner Gruppe.    
« Letzte Änderung: 01.12.2011, 15:39:08 von Bolmur »

Ultan

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #182 am: 10.12.2011, 16:08:09 »
Die Gefährten brechen auf und machen sich auf den Weg in die Thar.
Nach einer kurzen Planung der Marschroute entscheidet man sich dafür erst einmal der Handelsstraße nach Glister zu folgen und dabei Ausschau nach orkischen Plünderern zu halten.

Die Thar stellt sich als trostloser Landstrich heraus und die Landschaft wechselt zwischen zerfurchten Hügel, Moorwäldern und nassen, stellenweise gefrorenen Sümpfen. Die Handelsstraße nach Glister ist in denkbar schlechtem Zustand und allzu oft müssen die Abenteurer absteigen um vereiste Stellen auf dem rauen Pflaster zu überqueren.
Der schneidende Eiswind der Mondsee pfeift durch die Äste blattloser Bäume die sich wie schwarze Klauen in den Himmel recken. Weit und breit ist kein Menschenseele zu sehen, lediglich einige Krähen kreisen hoch über der kleinen Karawane am Himmel.

All die Zeit hält Kâdir wachsam den Blick auf den Horizont gerichtet, doch als gegen Abend die Dämmerung einsetzt, geht der erste Tag der Reise vollkommen ereignislos zu Ende. Pferde und Reiter sind erschöpft und es gilt nun einen geeigneten Platz für die Nacht zu finden.
Einige hundert Meter abseits der Straße beginnt im Osten ein kleiner Moorwald, während sich im Westen ein Hügel erhebt.

Liam Aritchenko

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #183 am: 10.12.2011, 17:03:58 »
"Ah!," brummt Liam wohlwollend, klatscht in die Hände und reibt sie aneinander. "Die Nacht bricht ein, die Dunkelheit kommt über uns. Zeit unser Lager aufzuschlagen, nicht wahr Herr Zinopolous? Ganz interessant, im Übrigen, dass es selten die Dunkelheit selbst ist, vor der sich der Mensch fürchtet, sondern die Ungewissheit davor, was sich in der Dunkelheit befindet."

Schelmisch blinzelt Liam Kâdir an, formt aus Zeigefinger und Daumen zwei Ringe und hält sich die so gestaltete gläserlose Brille vor die Augen.

"Wie unpraktisch, dass es den Menschen in all den Jahrtausenden nicht gelungen ist, durch die Dunkelheit zu sehen. Das würde Eurem Volk vermutlich einiges dieser Angst nehmen, nicht?"

Laut lacht Liam über seinen eigenen Gedanken auf, und wechselt kurz einen vielsagenden Blick mit Vaêl. Schnell fängt sich der Zwerg wieder, und ehe Kâdir antworten kann, zeigt er auf den Hügel im Westen.

"Diese Erhobenheit soll für uns das perfekte Lager darstellen. Meine Herren, ich bitte sehr!"

Liam ist im Begriff, auf die Erhöhung zuzureiten.

Kâdir Zinopolous

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #184 am: 10.12.2011, 17:06:28 »
Mit einem verwunderten und leicht verärgerten Blick rümpft Kâdir die Nase bei den Worten des Zwerges. Als dieser ihm den Rücken zudreht, ist es an dem Südländer, mit Vaêl einen Blick zu wechseln, und mit rauer Stimme ruft er Liam hinterher.

"Lager auf einem Hügel, Aritchenko? Mitten auf dem Feld, in bester Blickweite für streunende Orks, deren Augen auch durch die Dunkelheit dringen? Ich hoffe für Euch, dass das nicht Euer Ernst ist."

Liam Aritchenko

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #185 am: 10.12.2011, 17:12:16 »
Verblüfft bleibt Liam stehen, und streicht sich über seinen sauber gepflegten Bart. Doch schnell fängt er sich wieder, und spricht mit ungebrochener Stimme.

"Aha, sehr gut aufgepasst, Herr Zinopolous!", sagt der Zwerg, und dreht sich grinsend zu den Gefährten um. "Es ist alles nur zu Eurem Besten, mein Guter, denn wie heißt es so schön: Gib einem Mann einen Fisch, und er ist satt für einen Tag. Bringe ihm das Fischen bei, und... äh... er wirft die Flinte ins Korn. Oder so ähnlich," murmelt Liam etwas stutzig zu Ende, bevor er sein Pferd in Richtung des Waldes wendet.

"Auf geht es also, zum Hain!"

Kâdir Zinopolous

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #186 am: 10.12.2011, 17:18:41 »
Wäre es nicht die Sicherheit der Gefährten, mit welcher der Zwerg hier spielte, dann wäre Kâdir angesichts der Inkompetenz Liams fast schon amüsiert. Triezend legt Kâdir beide Hände auf den Zwiesel seines Sattels und lehnt sich ein wenig nach vorne.

"Also doch lieber im Wald, wo sich jeder anschleichende Angreifer im Schutz der Bäume gemütlich zu unseren Kehlen bewegen kann? Wo wilde Tiere und noch wildere Monster leben? Seid Ihr Euch sicher, Aritchenko?"

Liam Aritchenko

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #187 am: 10.12.2011, 17:22:59 »
Mit leicht rotem Kopf und grimmiger Miene bleibt Liam verloren stehen und funkelt Kâdir böse an.

"Nein, Herr Zinopolous, das wäre selbstverständlich töricht!", versucht Liam seine Fassade aufrecht zu erhalten. "Dies war nur ein weiterer Test, welchen Sie aber auch mit Bravour gemeistert haben.

Peinlich berührt wechselt Liams Blick zwischen Hain und Hügel.

"Die eigentliche Frage ist jedoch noch nicht geklärt, und da Sie schließlich der Herr der Fährtenleser und Überlebenskünst-"

Kâdir Zinopolous

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #188 am: 10.12.2011, 17:24:47 »
Doch bevor Liam zu Ende sprechen kann, unterbricht Kâdir ihn mit einem kurzen gehässigen Lachen.

"Spart es Euch, Aritchenko. Haltet lieber statt Eurem Mund Eure Augen offen."

Kopfschütteln steuert Kâdir auf den Hain zu, um sein Lager am Rande der Bäume zu errichten.

Ultan

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #189 am: 11.12.2011, 12:24:54 »
Kâdir führt die Gruppe nach Osten in die Ausläufer des Moorwaldes. Bereits bei den ersten Bäumen macht er halt und gibt den Befehl ein Nachtlager zu errichten.
Nach einigen Mühen gelingt es ein kleines Feuer zu entfachen, dass die umstehenden Birken gespenstische Schatten werfen lässt.
Eng um das Feuer gedrängt wärmen die Reisenden ihre durchgefrorenen Glieder.

Die Nacht ist kurz und der Schlaf auf dem harten, gefrorenen Boden wenig erholsam. Als die ersten Strahlen der Morgensonne durch die Äste der Bäume streifen, sitzt die Gruppe bereits wieder im Sattel.
Um die Mittagszeit stößt die Gruppe auf eine Weggabelung. Während die Handelsstraße in geschwungenen Linien weiter gen Norden führt, zweigt ein unbefestigter Pfad nach Westen ab. Der zweite Weg ist kaum mehr als ein Trampelpfad und führt mitten durch das Moor, doch ist es die einzige derartige Abzweigung von der Straße, die die Gruppe seit ihrem Aufbruch in Melvaunt gesehen hat.

Kâdir Zinopolous

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #190 am: 11.12.2011, 13:40:21 »
Mit erhobener Hand bringt Kâdir die Reisegruppe zum Halt. Zwar hegt der Späher wenig Hoffnung, an dieser Weggabelung auf Hinweise zu stoßen, aus welcher Richtung die Orks gekommen sein mögen, doch es ist allein schon sein Instinkt, der ihn den Trampelpfad vermuten lässt.

Mit einer raschen Bewegung sattelt der Südländer ab und tritt an die Gabelung. Sein Blick durchsucht den Boden, ab und an geht er über die Hocke und fährt mit den Fingern über einige Unebenheiten.[1]
 1. Track: 16

Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #191 am: 11.12.2011, 14:12:52 »
Vaêl überlegt kurz, ob er weiß, wohin dieser Trampelpfad führt[1], muss aber passen. Froh über diese kurze Unterbrechung in ihrer eintönigen Reise, steigt er ebenfalls ab und stellt sich neben Kâdir.

"Die Handelsstraße müsste nach Glister führen. Habt ihr eine Ahnung, wohin dieser Pfad führt?"
 1. Legendenkunde: 4

Kâdir Zinopolous

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #192 am: 11.12.2011, 20:00:24 »
"Ins Moor," murmelt Kâdir nur knapp, während er weiterhin konzentriert den Boden absucht. Seine behandschuhten Finger fahren über das dünne Eis am Boden, dieses muss erst in den letzten Tagen gefroren sein. Als der Späher die Oberfläche der Eisschicht von Frost und Graupel befreit, schimmern am Boden Kerben von Wagenrädern sowie Fusspuren wider.

"Einige Humanoide sind vor wenigen Tagen erst diesem Pfad gefolgt. Sie hatten ein Gefährt dabeim einen Wagen vielleicht, vielleicht einen Karren. Keine Spuren von Pferden. Das könnten Torfstecher oder Orks mit ihrer Beute sein. Die Spuren führen jedenfalls nicht wieder zurück."

Kâdir steht aus der Hocke auf und schaut dem kleinen Pfad entlang. Er versucht abzuschätzen, ob es den Pferden gelingen wird, durch die Enge durchzukommen.

"Ich sage, wir folgen den Spuren. Sie mögen zwar unsere ersten Anhaltspunkte sein, aber auf irgendetwas werden wir sicher stoßen."

Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #193 am: 11.12.2011, 21:23:54 »
Vaêl nickt.

"Ich vertraue eurem Wort. Sagt uns Bescheid, wenn wir auf etwas bestimmtes achten sollen."

Kâdir Zinopolous

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #194 am: 11.12.2011, 21:35:10 »
Geübt wirft Kâdir einen Rundumblick, und zeigt mit dem Finger in Richtung des Pfades.[1]

"Immer wachsam, Helsang. Immer wachsam."

Gemeinsam satteln die Männer wieder auf und folgen dem Pfad.
 1. Spot 30, Listen 15

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