Tallarn beobachtet von seiner Position aus den Sturm der Fahrzeuge und den Rückzug des Feindes. Die Besatzung der Chimären scheint wohl lieber nicht den Kopf raus zu strecken und so beobachtet der Halbling das Geschehen, bis der Einsatzbefehl kommt oder der Sieg verkündet wird. Doch er hält auch Ausschau nach schweren Waffen, um den Fahrzeugen entsprechende Feuerunterstützung zu kommen zu lassen.
Sergeant Lenus schaut zu Aaron, als dieser Stimmung macht und voran treibt.
„Ihr Einstellung gefällt mir Soldat. Aber wir haben andere Befehle. Die Stellung wurde unter Verlusten gesichert. Wir jagen die letzten Reste des Feindes im Raumhafen zur Hölle.“
Die Chimäre dreht um, um den Raumhafen anzusteuern und unter dem Krachen der schweren Waffen das Gebäude zu stürmen. Nach dem ersten Fahrzeugzug treffen auch diese Soldaten ein, aber der größte Teil des Widerstandes ist gebrochen. Einige wenige Feuergefechte ziehen sich durch die Lagerhallen und Gänge und auch dieser Widerstand wird mit einigen Verlusten gebrochen und die Überlebenden zusammen getrieben.
Der 53. Trupp hingegen hat eine Ruhepause an der Flakstellung. Sie sichern zusammen mit den Überresten der anderen zwei Trupps und den neuen Soldaten die Stellung. Es dauert noch über eine Stunde, eine Pause die alle gebrauchen können, ehe über alle Funkkanäle die Einnahme des Raumhafens verkündet wird. Doch zu welchem Preis ist die andere Frage.
Zwei Stunden später...
Der Raumhafen war eingenommen, die Artilleriestellungen gesichert und die schmutzige Arbeit nach dem Kampf steht an. Die ersten Lagerhallen werden zu Truppenlagern umfunktioniert und mehr Transporter bringen frischen Nachschub und Truppen. Den Soldaten unten im Raumhafen steht jedoch die traurige Aufgabe bevor ihre Kameraden zu beerdigen oder zumindest zu betrauern. Serghar, Aaron und Tallarn wurden samt ihrer Kameraden in Lagerhalle 49 verlagert, die als zentraler Punkt für die Offensive dienen soll, während andere Lagerhallen für Unterkünfte, Lager und andere Einrichtungen genutzt werden sollen. Einige Soldaten bauen ein Feldlazarett auf vor dem schon einige verletzte Soldaten und Offiziere warten. Darunter auch Xanthippe und Sarus. Anya hingegen wurde unter Befehl von Feldchirurg Feldscher eingezogen, um beim Aufbau des Lazaretts zu helfen. Sie richtet die Betten her, verteilt die Vorräte und sucht die Instrumente zusammen mit einer Handvoll anderer Sanitäter, die es nicht so schwer erwischt hat. Feldscher ist ein ehrwürdiger Mann gehobenen Semesters. Seine ergrauten Haare sind kurz geschnitten und seine hageres, schmales Gesicht wirkt leicht aristokratisch. Die grauen Augen sind starr und seine Hände absolut ruhig, während er alles organisiert. Dennoch wirft er auch einen Blick zu Anya.
„Soldatin Volskoya? Sie kenne die Prioritäten des Feldlazaretts?“
Draußen warten die ersten schwer Verwundeten, während der Rest die Toten herein bringt. Unzählige Gefallene ihres Regimentes werden herbei geschafft und ihre Ausrüstung gesammelt. Darunter auch Arber Lines, Glorb, die Sensobrüder und auch der Rest des 53. Trupps. Ein ekliger Gestank von verbrannten Fleisch zieht durch die Luft und als die beiden Offiziere durch das große Tor der Halle blicken, sehen sie, dass Fuller und seine beiden Unterstellten die Reste ihrer Einheit beim Landefeld verbrennen. Kryp hingegen zieht mühselig die Überreste seiner Kameraden aus der Halle raus, einer nach dem Anderen, ohne Hilfe durch Andere. Es war ein trauriger Anblick. Aber auch sonst ist der Mut unter den Leuten in der Halle gering, denn unzählige Soldaten schleppen tote Kameraden umher. Aaron, Sergahr und Tallarn gehören zu den Glücklichen, denn der Trupp unter Sergant Ammius Gaut hatte kaum Verluste erlitten und hat sich durch die geschickte Nutzung der Artillerie hervor getan. Ammius Gaut ist auch bei den Dreien und verabschiedet sie.
„Sie haben ihr möglichstes geleistet. Ich werde den Rest des Trupps nehmen und den zweiten Teil der Mission mit Oberst Drusus Canningan zusammen ausführen. Der Sturm der Kommunikationsanlagen. Das Oberkommando hat entschieden, dass sie hier gebraucht werden, Adeptus Technicus Serghar Lethe. Zu viele Chimären müssen repariert werden und einige haben Bedenken geäußert ihnen eine weitere so schnell im Kampf anzuvertrauen. Soldat Larkin, Shandrow. Sie werden ebenfalls hier bleiben, wir wissen nicht, ob der Feind zurückschlägt und sie sind in der idealen Position, um gezielt wichtige Angreifer auszuschalten. Dasselbe gilt für sie beide, Soldat Reinken und Scammer. Falls der Fahrzeugzug zurückkehrt, benötigen wir ihre Fähigkeiten mit der Melter. Außerdem haben sie anscheinend eine gute Ahnung von Hinterhalten, falls dies nötig wird.“
Dann wird seine Stimme jedoch etwas verärgerter.
„Das Oberkommando hat entschieden, dass sie zum 53. Trupp versetzt werden, da dieser nicht mehr kampffähig ist aufgrund der taktischen Entscheidung des Sergeant dieses Trupps und vor Ort gebunden sein wird. Die Überreste sehen sie dort hinten.“
Er zeigt auf die beiden Offizere beim Feldlazarett und eine der Sanitäterin.
„Sie unterstehen jetzt Sarus Gauts Kommando. Passen sie auf sich auf. Weggetreten Soldaten.“
So werden alle 5 Soldaten aus dem Dienst des Trupps entlassen und Sarus Gaut unterstellt. Bevor er geht, wendet er sich aber leise an Serghar.
„Habe sie ein Auge auf Sarus Gaut. Dem Mann ist nur bedingt zu trauen und ich hoffe sie geben darauf acht, dass alles unter dem Befehl des Sergeant korrekt abläuft. Falls sie je bedenken haben und nicht wissen, wohin sie sich damit wenden sollen, suchen sie mich auf.“
Danach marschiert dieser los und steigt auf die Laufwege über der Lagerhalle. Aus einem der Fahrstühle tritt Oberst Drusus Canningan selbst, begleitet von seinem Kommandostab aus hochrangigen Offizieren und Priester Yuri Brandt. Der Oberst trägt eine Rüstung ähnlich wie seine Männer und scheint sich bewusst, bis auf die Abzeichen, nicht von ihnen abzuheben. Sein gestähltes Gesicht ist von Narben überzogen und wie immer von einem Stoppelbart geziert. Er lehnt sich auf das Gelände und spricht laut zu den Soldaten.
“Wir haben heute alle Kameraden, Freunde, Schwestern, Brüder und gute Männer wie Frauen verloren und sterben sehen. Doch denkt immer daran, dass die Ketzer von Protasia eure Kameraden getötet haben. Nicht das Imperium. Deshalb werden wir es ihnen heimzahlen und für jeden Gefallen sein Blut vielfach zurückfordern. Wir haben ihre Verteidigung gebrochen und werden weiter marschieren, um das Licht des Gott-Imperators zu ihnen zu tragen und ich verspreche Niemand unbedacht einzusetzen. Ein jeder der im Ladungstrupp war, wusste wie schlimm es wird. Aber dank unserer Offiziere und taktischen Finessen wie die von Sergant Ammius Gaut werden wir immer obsiegen. Verzagt nicht, falls ihr hier bleiben müsst. Denn dieser Ort muss gehalten und zum Ruhm der imperialen Armee verändert werden. Während ich den Kampf zum Feind trage, werdet ihr das Bollwerk sein. Möge der Gott-Imperator über uns wachen.“
Auch wenn viele Soldaten am Boden sind, helfen die Worte bei einigen den Schmerz zu lindern, doch nicht bei allen. Der Oberst entschwindet jedoch, um den nächsten Schritt der Operation einzuleiten.